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Die Erfindung betrifft eine Tragevorrichtung für ein Fahrzeug gemäß der Gattung des Patentanspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein korrespondierendes Fahrzeug, an dessen Heckbereich eine solche Tragevorrichtung montierbar ist.
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Tragevorrichtungen für Fahrzeuge, über welche ein Lastenträger wie beispielsweise ein Fahrradträger, lösbar mit dem Fahrzeug verbunden werden kann, sind in zahlreichen Variationen bekannt. Hierbei ist es üblich, eine Anhängevorrichtung mit einem Kugelkopf, welche zum Anhängen eines Anhängers oder Wohnwagens eingesetzt werden kann, zusätzlich als Tragevorrichtung zu verwenden. Die verwendeten Kugelköpfe können länderabhängig unterschiedliche Durchmesser aufweisen. Des Weiteren sind abnehmbare Anhängevorrichtungen bekannt, welche über eine formschlüssige und/oder kraftschlüssige Verbindung mit einem Querträger im Heckbereich des Fahrzeugs verbunden werden können.
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Aus der
DE 36 17 426 C1 ist eine Anhängevorrichtung für ein Personenkraftfahrzeug bekannt. Hierbei ist zwischen einem hinteren Abschlussblech der Fahrzeugkarosserie und einem Stoßfänger ein Querträger vorgesehen, an dem mittels Schweißverbindung ein Kugelhals der Anhängevorrichtung befestigt ist. Der Kugelhals mündet in einen Kugelkopf, an den ein Anhänger angekoppelt werden kann.
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Aus der
DE 10 2005 026 273 B3 ist eine Einrichtung mit einer gattungsgemäßen Tragevorrichtung für ein Fahrzeug und einem Lastenträger mit einer Klemmvorrichtung bekannt. Die Tragevorrichtung ist als Anhängekupplung ausgeführt, welche einen als Kugel ausgeführten Tragekopf und ein den Kugelkopf aufweisenden als Kugelhals ausgeführtes Kupplungselement aufweist. Zusätzlich ist an den Kugelhals ein Halteabschnitt angeformt. Ein oberer Abschnitt der Klemmvorrichtung sitzt zur Übertragung vertikaler Kräfte auf dem Kugelkopf auf, während ein unterer Abschnitt der Klemmvorrichtung ausschließlich seitliche Kräfte überträgt und an den Seitenwänden des Halteabschnitts anliegt. Somit kann zwischen dem Kugelkopf der Tragevorrichtung und der Klemmvorrichtung des Lastenträgers eine formschlüssige und/oder kraftschlüssige Verbindung ausgebildet werden.
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Als nachteilig kann bei den bekannten Tragevorrichtungen, welche einen Kugelkopf zur Verbindung mit einem Lastenträger verwenden, angesehen werden, dass der auf den Kugelkopf aufgesetzte Lastenträger die Neigung zu kippen hat. Hierbei ist diese Kippneigung auch noch von der Sorgfalt des Nutzers abhängig. Zudem ist es im Anhängebetrieb erforderlich, den Kugelkopf zu fetten. Bei der Verbindung mit dem Lastenträger sollte der Kugelkopf jedoch fettfrei sein. Daher wird bei jeder Nutzungsänderung am Kugelkopf hantiert, was zu schmutzigen Händen oder Kleidung führen kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Tragevorrichtung für ein Fahrzeug sowie ein Fahrzeug mit einer solchen Tragevorrichtung für ein Fahrzeug bereitzustellen, welche einfach abgenommen und montiert werden und die Kippneigung eines aufgesetzten Lastenträgers reduzieren kann.
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Diese Aufgabe wird durch eine Tragevorrichtung für ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 6 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Um eine Tragevorrichtung für ein Fahrzeug bereitzustellen, welche einfach abgenommen und montiert werden und die Kippneigung eines aufgesetzten Lastenträgers reduzieren kann, weist ein Tragekopf der Tragevorrichtung einen länglichen Grundkörper auf, dessen Längsrichtung im montierten Zustand in Fahrzeugquerrichtung ausgerichtet ist. Zudem weist ein Kupplungselement der Tragevorrichtung ein Steckelement auf, welches ausgeführt ist, zur Montage mit einem fahrzeugseitigen Aufnahmeelement eine formschlüssige und/oder kraftschlüssige Verbindung auszubilden.
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Zudem wird ein Fahrzeug mit einem im Heckbereich angeordneten Querträger vorgeschlagen, an welchem eine solche Tragevorrichtung mit einem Tragekopf angeordnet ist, welcher ausgeführt ist, eine erste formschlüssige und/oder kraftschlüssige Verbindung mit einem zu montierenden Lastenträger auszubilden. Hierbei ist am Querträger ein Aufnahmeelement angeordnet, welches ausgeführt ist, mit einem Steckelement der Tragevorrichtung eine zweite formschlüssige und/oder kraftschlüssige Verbindung auszubilden.
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Unter einer Tragevorrichtung für ein Fahrzeug wird nachfolgend eine Vorrichtung mit einem Kupplungselement verstanden, welches an einem Ende den Tragekopf mit dem länglichen Grundkörper aufweist, welcher ausgeführt ist, die erste formschlüssige und/oder kraftschlüssige Verbindung mit dem zu montierenden Lastenträger auszubilden, und am anderen Ende das Steckelement aufweist, welches ausgeführt ist, mit dem Aufnahmeelement am Querträger die zweite formschlüssige und/oder kraftschlüssige Verbindung auszubilden. Die zweite formschlüssige und/oder kraftschlüssige Verbindung kann beispielsweise als Schraubverbindung oder Steckerverbindung ausgebildet werden. Der längliche Grundkörper kann beispielsweise als Quader ausgeführt werden.
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Durch die größeren Abmessungen des länglichen Grundkörpers des Tragekopfs, insbesondere in Längsrichtung, welche im montierten Zustand in Fahrzeugquerrichtung verläuft, ergeben sich deutlich größere Anbindungs- und/oder Abstützflächen zwischen dem Tragekopf und einem korrespondierenden Verbindungselement des zu montierenden Lastenträgers als bei einer Ausführung des Tragekopfs als Kugelkopf. In Kombination mit dem Formschluss und/oder Kraftschluss kann die Kippneigung des verbundenen Lastenträgers, welcher beispielsweise als Fahrradträger oder als Transportbox ausgeführt sein kann, vollständig verhindert oder zumindest deutlich reduziert werden.
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Durch die zweite formschlüssige und/oder kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Tragelement und dem Querträger des Fahrzeugs, ist es einfach möglich, das Fahrzeug für die Montage eines Lastenträges oder für einen Anhängerbetrieb vorzubereiten. So kann beispielsweise die mit dem Fahrzeug verbundene abnehmbare Anhängekupplung einfach durch die erfindungsgemäße abnehmbare Tragevorrichtung ersetzt werden, oder umgekehrt kann die verbundene erfindungsgemäße abnehmbare Tragevorrichtung einfach durch die abnehmbare Anhängekupplung ersetzt werden, ohne, dass der Kugelkopf gereinigt bzw. gefettet werden muss. Hierbei kann sowohl für die abnehmbare Anhängekupplung als auch für die erfindungsgemäße Tragevorrichtung die identische Aufnahmevorrichtung am Querträger verwendet werden. Das bedeutet, dass das Steckelement und das Kupplungselement der abnehmbaren Tragevorrichtung und der abnehmbaren Anhängekupplung identisch ausgeführt sind. Konstruktiv wird nur der als Kugelkopf ausgeführte Tragekopf durch den Tragekopf mit länglichem Grundkörper ersetzt, welcher die formschlüssige und/oder kraftschlüssige Verbindung mit dem Verbindungselement des Lastenträgers herstellen kann. Das Koppelelement, der Tragekopf und das Steckelement können beispielsweise als gemeinsames Guss- und/oder Schmiedeteil hergestellt werden.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Tragevorrichtung kann das Kupplungselement als geschwungener Hals ausgeführt werden. Dadurch kann das Kupplungselement im montierten Zustand der Tragevorrichtung einfach von dem Aufnahmeelement am Querträger unter dem Stoßfänger im Heckbereich hindurch geführt werden, so dass der Tragekopf in Fahrzeugquerrichtung mittig angeordnet ist.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Tragevorrichtung können Kanten des länglichen Grundkörpers abgerundet ausgeführt werden. Dadurch können das Aufsetzen des Lastenträgers auf den länglichen Grundkörper des Tragekopfs und die Herstellung der ersten formschlüssigen und/oder kraftschlüssigen Verbindung erleichtert werden.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Tragevorrichtung kann sich der längliche Grundkörper über mindestens zwei Stützrippen am Kupplungselement abstützen. So können zumindest zwei seitlich angeordnete Stützrippen die Kippneigung eines montierten Lastenträgers weiter reduzieren. Zudem ist es durch die Stützrippen möglich im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften eine höhere Last zu transportieren.
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Die für die erfindungsgemäße Tragevorrichtung für ein Fahrzeug beschriebenen Vorteile und bevorzugten Ausführungsformen gelten auch für das erfindungsgemäße Fahrzeug.
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Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es sind somit auch Ausführungen als von der Erfindung umfasst und offenbart anzusehen, die in den Figuren nicht explizit gezeigt oder erläutert sind, jedoch durch separierte Merkmalskombinationen aus den erläuterten Ausführungen hervorgehen und erzeugbar sind.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. In der Zeichnung bezeichnen gleiche Bezugszeichen Komponenten bzw. Elemente, die gleiche bzw. analoge Funktionen ausführen. Hierbei zeigen:
- 1 eine schematische und perspektivische Seitenansicht eines Ausschnittes eines Fahrzeughecks mit einem Ausführungsbeispiel einer montierten erfindungsgemäßen Tragevorrichtung für ein Fahrzeug;
- 2 eine Rückansicht des Fahrzeughecks aus 1 mit der montierten erfindungsgemäßen Tragevorrichtung für ein Fahrzeug, und
- 3 eine schematische Seitenansicht der erfindungsgemäßen Tragevorrichtung für ein Fahrzeug aus 1 und 2 im nicht montierten Zustand,
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Wie aus 1 bis 3 ersichtlich ist, umfasst das dargestellte Ausführungsbeispiel einer Tragevorrichtung 10 für ein Fahrzeug ein Kupplungselement 12, welches an einem Ende einen Tragekopf 16 aufweist, welcher ausgeführt ist, eine erste formschlüssige und/oder kraftschlüssige Verbindung mit einem nicht dargestellten zu montierenden Lastenträger auszubilden. Der nicht dargestellte zu montierende Lastenträger kann beispielsweise als Fahrradträger oder als Transportbox ausgeführt sein.
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Erfindungsgemäß weist der Tragekopf 16 einen länglichen Grundkörper 18 auf, dessen Längsrichtung im montierten Zustand in Fahrzeugquerrichtung y ausgerichtet ist. Zudem weist das Kupplungselement 12 am anderen Ende ein Steckelement 14 auf, welches zur Montage mit einem fahrzeugseitigen Aufnahmeelement 5 eine zweite formschlüssige und/oder kraftschlüssige Verbindung 15 ausbildet.
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Wei insbesondere aus 1 und 3 weiter ersichtlich ist, ist das Kupplungselement 12 im dargestellten Ausführungsbeispiel der Tragevorrichtung 10 als geschwungener Hals 12A ausgeführt.
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Wie aus 1 bis 3 weiter ersichtlich ist, ist der längliche Grundkörper 18 im dargestellten Ausführungsbeispiel der Tragevorrichtung 10 als Quader 18A mit abgerundeten Kanten 18.1 ausgeführt. Zudem weist der längliche Grundkörper 18 im dargestellten Ausführungsbeispiel vier Stützrippen 18.2, 18.3 auf, mit welchen sich der längliche Grundkörper 18 am Kupplungselement 12 abstützt. Hierbei weisen zwei seitliche Stützrippen 18 eine Dreieckform auf. Jeweils eine weitere vordere und eine hintere Stützrippe 18.2 sind zur Verstärkung des Kupplungselements 12 als von unten nach oben zunehmende Verdickungen ausgeführt.
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Wie aus dem dargestellten Ausschnitt des Heckbereichs 1 eines erfindungsgemäßen Fahrzeugs ersichtlich ist, umfasst das Fahrzeug im Heckbereich 1 einen Querträger 3, an welchem eine erfindungsgemäße Tragevorrichtung 10 mit dem Tragekopf 16 angeordnet ist. Der Tragekopf 16 ist ausgeführt, die erste formschlüssige und/oder kraftschlüssige Verbindung mit dem zu montierenden Lastenträger auszubilden. Am Querträger 3 ist ein Aufnahmeelement 5 angeordnet, welches ausgeführt ist, mit dem Steckelement 14 der Tragevorrichtung 10 die zweite formschlüssige und/oder kraftschlüssige Verbindung 15 auszubilden.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Aufnahmeelement 5 ausgebildet, mit einem Steckelement 14 einer nicht dargestellten abnehmbaren Anhängevorrichtung eine zweite formschlüssige und/oder kraftschlüssige Verbindung 15 auszubilden. Dadurch kann die erfindungsgemäße abnehmbare Tragevorrichtung 10 einfach durch die nicht dargestellte herkömmliche Anhängevorrichtung ersetzt werden bzw. die nicht dargestellte herkömmliche Anhängevorrichtung kann einfach durch die erfindungsgemäße Tragevorrichtung 10 ersetzt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Heckbereich
- 3
- Querträger
- 5
- Aufnahmeelement
- 10
- Tragevorrichtung
- 12
- Kupplungselement
- 12A
- Hals
- 14
- Steckelement
- 15
- kraft- und/oder formschlüssige Verbindung
- 16
- Tragekopf
- 18
- länglicher Grundkörper
- 18A
- Quader
- 18.1
- Stützrippe
- 18.2
- Kante
- x
- Fahrzeuglängsrichtung
- y
- Fahrzeugquerrichtung
- z
- Fahrzeughochrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3617426 C1 [0003]
- DE 102005026273 B3 [0004]