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Die Erfindung betrifft einen Fachbodenträger für ein Möbelstück, insbesondere für ein Regal oder einen Schrank, der an einer typischerweise vertikalen Seitenwand des Möbelstücks anbringbar ist und in den durch die Seitenwand begrenzten Innenraum des Möbelstücks einragt und an seiner Oberseite eine Stützfläche für einen aufzulegenden Fachboden bildet, wobei der Fachbodenträger einen ausgehend von der Stützfläche vorstehenden Vorsprung aufweist, welcher mit dem Fachboden in Eingriff bringbar ist.
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Fachbodenträger der vorstehend genannten Art sind seit Jahrzehnten allseits bekannt. Sie werden beispielsweise über einen in eine Vertiefung in der Seitenwand einragenden Haltevorsprung an der Seitenwand gehalten. Vier derartige auf derselben Höhe angebrachte Fachbodenträger vermögen dann einen Fachboden zu halten. Um zu verhindern, dass der Fachboden nach vorn oder hinten oder auch innerhalb eines Spiels zur Seite hin verschoben werden kann, weist der Fachboden entsprechend den vorgenannten von der Stützfläche nach oben vorstehenden Vorsprüngen der jeweiligen Fachbodenträger ausgebildete Ausnehmungen auf, so dass durch Eingriff eines jeweiligen Vorsprungs in eine solche Ausnehmung des Fachbodens eine vorzugsweise spielfreie Positionierung und Anordnung des Fachbodens innerhalb des Möbelstücks realisiert werden kann.
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Damit ein Fachboden in bedienungsfreundlicher Weise in seine bestimmungsgemäße Montage- und Eingriffsposition mit den Vorsprüngen der Fachbodenträger gebracht werden kann, ist es wichtig, dass die Ausnehmungen in dem Fachboden sehr genau angeordnet und sehr genau ausgebildet sind. Andernfalls kommt es zu Spannungen, oder es müssen Klemmzustände überwunden werden und nicht selten entsteht die Situation, dass ein Fachboden aufgrund fehlender Maßgenauigkeit überhaupt nicht bestimmungsgemäß in dem Möbelstück angeordnet werden kann.
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Aus
DE 1 928 142 ist ein gattungsgemäßer Fachbodenträger bekannt, bei dem ein Vorsprung in Form eines dreieckförmigen Dorns aus der Stützfläche des Fachbodenträgers teilweise freigestanzt und nach oben um 90° herausgebogen ist. Ein jeweiliger Dorn ist dabei freistehend und beabstandet von einer seitlichen Anlagefläche des Fachbodenträgers an die Seitenwand des Möbelstücks angeordnet. Die Dreieckfläche verläuft parallel zu der Seitenwand des Möbelstücks. Beim Aufsetzen eines Fachbodens von oben werden die jeweiligen Dorne von unten in den Fachboden eingedrückt. Es gestaltet sich hier vor allem die Positionierung des Fachbodens zwischen der linken und der rechten Seitenwand, insbesondere bei einem etwa vorhandenen Spiel, als problematisch. Wenn die Dorne von unten in den Fachboden eingedrungen sind, ist eine nachträgliche Justierung definitiv unmöglich. Hierfür muss der Fachboden von dem Fachbodenträger vollständig gelöst werden. Dies ist aber nicht vorgesehen, weil der Fachbodenträger beim Abheben des Fachbodens nach oben ebenfalls von der Seitenwand gelöst wird.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fachbodenträger der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, dass die Montage von Fachböden unter Verwendung derartiger Fachbodenträger erleichtert ist, was die Montage auch insgesamt kostengünstiger gestalten soll.
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Diese Aufgabe wird bei einem Fachbodenträger der genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Vorsprung von einer Schneide mit einer Schneidebene und einer Schneidkante gebildet ist und dass die Schneidebene im Wesentlichen orthogonal zu der Seitenwand des Möbelstücks verläuft, wenn der Fachbodenträger an der Seitenwand angebracht ist, und dass die Schneidkante schräg zur Stützfläche verläuft, so dass sie in eine Randkante des Fachbodens einschneidet, wenn der Fachboden von oben auf den Fachbodenträger aufgelegt wird.
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Erfindungsgemäß wird also vorgeschlagen, davon Abstand zu nehmen, an der Unterseite eines jeweiligen Fachbodens Eingriffsausnehmungen für einen jeweiligen Vorsprung eines jeweiligen Fachbodenträgers auszubilden, was bereits eine erhebliche Kosteneinsparung bei der Herstellung des Fachbodens mit sich bringt. Stattdessen wird der Vorsprung in Form der Schneide wie beansprucht ausgebildet und angeordnet. Dadurch, dass die Schneidebene im Wesentlichen orthogonal zu der Seitenwand des Möbelstücks orientiert ist, kann erreicht werden, dass die Schneide beim Absenken des Fachbodens von oben auf den jeweiligen Fachbodenträger in die seitliche untere Randkante des Fachbodens einschneidet. Dieses Einschneiden wird durch leichten Druck auf den Fachboden von oben, insbesondere durch moderates Aufdrücken mit der Hand oder unter Zuhilfenahme eines Gummihammers oder dergleichen, unterstützt. Durch die Orientierung der Schneidebene und der Schneidkante in der beanspruchten Weise wird der Fachboden beim Absenken von oben auf in der Regel vier solcher Fachbodenträger ohne weiteres in eine bestimmungsgemäße Montageposition gebracht. Auch nach dem Aufsetzen des Fachbodens auf die an den Seitenwänden zuvor angebrachten Fachbodenträger kann der Fachboden noch in seiner Links-/Rechts-Orientierung und -Position nachträglich ausgerichtet werden, etwa um ein etwa vorhandenes Spiel zwischen linker und rechter Seitenwand gleich groß auszubilden. Da die Schneide eines jeweiligen Fachbodenträgers von außen in den jeweiligen unteren Rand des Fachbodens eindringt, ist auch ein nachträgliches Lösen oder ein Umbau ohne große Kraftaufwendung möglich. Bei den Dornen der eingangs genannten vorbekannten Vorrichtung ist hingegen eine nachträgliche Feinjustierung nicht möglich, und das Lösen des Fachbodenträgers vom Fachboden oder anders herum ist schwierig und eher nicht vorgesehen. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Fachbodenträgers ist darin zu sehen, dass man den Fachboden herausnehmen und umdrehen kann, wenn er sich im Laufe der Zeit durchgebogen haben sollte. Die durch die Schneiden erzeugten Einkerbungen an der Randkante sind kaum sichtbar; sie dringen zudem in der Regel nur in ein Kantenband des Fachbodens ein und lassen den Holzwerkstoffträger in der Regel unverletzt, so dass dieser nicht sichtbar. Bei herkömmlichen Fachböden ist ein solches umdrehen nicht vorgesehen, da andernfalls ja eine Lochung in dem Fachboden, in welche die Fachbodenträger eingreifen, nach oben exponiert würde und auf beiden Seiten vorgesehen werden müsste.
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Es erweist sich weiter als vorteilhaft, wenn die Schneide eine Höhenerstreckung orthogonal zu der Stützfläche aufweist, welche 1 - 7 mm, insbesondere 1-6 mm, insbesondere 1-5 mm, insbesondere 1-4 mm, insbesondere 1-3 mm beträgt.
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Es erweist sich weiter als vorteilhaft, wenn die Stützfläche eben ausgebildet ist.
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Es erweist sich weiter als vorteilhaft, wenn die Schneidkante der Schneide mit der Stützfläche einen Winkel von wenigstens 25°, insbesondere von wenigstens 30°, insbesondere von wenigstens 40°, insbesondere von wenigstens 50° und weiter insbesondere von höchstens 70°, insbesondere von höchstens 60° aufweist.
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Weiter erweist es sich als vorteilhaft, wenn der Fachbodenträger einen in einer Vorderansicht L-förmigen, vorzugsweise massiven Gehäusekörper umfasst. Der Gehäusekörper kann beispielsweise aus Metall oder aus Kunststoff ausgebildet sein.
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Es kann sich als vorteilhaft erweisen, dass der Fachbodenträger einen Gehäusekörper aus Kunststoff aufweist, in den die Schneide eingesetzt ist.
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Weiter kann es sich als vorteilhaft erweisen, wenn der Fachbodenträger einen Gehäusekörper aus Kunststoff aufweist, welcher als Spritzgussteil ausgebildet ist, wobei der Gehäusekörper an die Schneide angespritzt ist. Auf diese Weise lässt sich die Schneide sehr stabil in dem Material des Gehäusekörpers verankern.
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Weiter kann es sich als vorteilhaft erweisen, dass der Fachbodenträger einen Gehäusekörper aus Metall aufweist, und dass die Schneide einstückig mit diesem Gehäusekörper ausgebildet ist.
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Nach einem weiteren Erfindungsgedanken kann es sich als vorteilhaft erweisen, dass ausgehend von der Stützfläche zu der Seitenwand des Möbelstücks hin eine verrundete oder ebene, insbesondere keilförmig ausgebildete Zentrierschräge ausgebildet ist, über welche der Fachboden beim Aufsetzen von oben mit seiner Randkante gleitet, um dann selbstzentrierend in flächenhafte Anlage an die Stützfläche gebracht zu werden. Bei dieser Ausführungsform wird dann eine Selbstzentrierung des Fachbodens nicht nur durch die Schneide sondern auch durch die genannte Zentrierschräge erreicht. Die Zentrierschräge kann zusätzlich dazu verwendet werden, die Schneide seitlich, vorzugsweise beidseitig ihrer Schneidebene zu stützen.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Schutzansprüchen und aus der zeichnerischen Darstellung und nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fachbodenträgers.
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In der Zeichnung zeigt:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Fachbodenträgers;
- 2 eine schematische Seitenansicht des Fachbodenträgers nach 1 in einer Montagesituation an einem Möbelstück;
- 3 eine vergrößerte ausschnittsweise Darstellung des Fachbodenträgers nach 1 und 2 und
- 4 eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fachbodenträgers.
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1 zeigt einen insgesamt mit dem Bezugszeichen 2 bezeichneten erfindungsgemäß ausgebildeten Fachbodenträger für ein in 2 angedeutetes Möbelstück 4. Der Fachbodenträger 2 ist an einer typischerweise vertikalen Seitenwand 6 des Möbelstücks anbringbar und ragt dabei in den durch die Seitenwand 6 begrenzten Innenraum des Möbelstücks ein. Der Fachbodenträger 2 umfasst einen massiven Gehäusekörper 8 mit einem in Richtung auf die Seitenwand 6 vorspringenden Haltevorsprung 10, mit dem er im Montagezustand in eine Ausnehmung 12 in der Seitenwand 6 eingreift und so bei Einwirkung von Scherkräften betriebssicher an der Seitenwand 6 gehalten ist. Der Fachbodenträger 2 umfasst weiter eine an seiner Oberseite ausgebildete Stützfläche 14 für einen aufzulegenden Fachboden 16. Von der Stützfläche 14 ausgehend ist ein nach oben vorstehender Vorsprung 18 vorgesehen, welcher mit dem Fachboden 16 auf noch zu beschreibende Weise in Eingriff bringbar ist.
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Der Vorsprung 18 ist erfindungsgemäß von einer Schneide 20 mit einer Schneidebene 22 und einer Schneidkante 24 gebildet. Die Schneidebene 22 verläuft im Wesentlichen orthogonal zu der Seitenwand 6 bzw. zu einer Anlageebene 26 des Fachbodenträgers 2 an die Seitenwand 6. Die Schneidkante 24 verläuft schräg zur Stützfläche 14. Sie bildet mit der Stützfläche 14 einen spitzen Winkel α, der in der ausschnittsweisen Darstellung der 3 eingezeichnet ist.
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Wenn nun ein Fachboden 16 von oben auf vorzugsweise vier in zwei gegenüberliegenden Seitenwänden 6 des Möbelstücks eingesetzte Fachbodenträger 2 abgesenkt wird, so schneidet die jeweilige Schneide 20 mit ihrer Schneidkante 24 in die untere Randkante 30 des Fachbodens 16 ein. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung und Anordnung und Orientierung der Schneide 20 ist dieses Einschneiden in die Randkante 30 des Fachbodens auch überraschend einfach möglich und kann durch etwas Druck mit der Hand oder durch moderate Faustschläge unterstützt werden. Bei diesem Vorgang wird der Fachboden 16 dann gewissermaßen selbsttätig zentriert zwischen der linken und rechten Seitenwand 6. Sollte sich eine Situation ergeben, dass ein Spalt zwischen Fachboden 16 und Seitenwand 6 auf der einen Seite größer ist als auf der anderen Seite, so lässt sich dies problemlos nachjustieren. Jedenfalls ist der Fachboden 16 in Tiefenrichtung des Möbelstücks fixiert. Die Herstellung und Montage des Fachbodens erweist sich als außergewöhnlich komfortabel und wirtschaftlich.
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4 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Fachbodenträgers 2, bei dem ausgehend von der Stützfläche 14 zu der Seitenwand 6 des Möbelstücks hin eine beispielhaft keilförmig ausgebildete Zentrierschräge 32 ausgebildet ist, über welche der Fachboden 16 beim Aufsetzen von oben mit seiner Randkante 30 gleitet, um dann selbstzentrierend in flächenhafte Anlage an die Stützfläche 14 gebracht zu werden. Wenn derart ausgebildete Fachbodenträger an einer linken und rechten Seitenwand verwendet werden, so bewirkt die jeweilige Zentrierschräge 32 einen vorgegebenen Abstand des Fachbodenträgers zu den Seitenwänden hin. Es kann so links und rechts eine gleich große Fuge zwischen Fachbodenträger und linker und rechter Seitenwand realisiert werden, was als optisch ansprechend empfunden wird, ohne dass aufwändige Positioniermaßnahmen ausgeführt werden müssen. Außerdem kann die Zentrierschräge 32 bzw. ein die Zentrierschrägen 32 bilden der Keil oder wulstförmiger Bereich 34 die Schneide 20 von beiden Seiten her stützen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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