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Die Erfindung betrifft eine Frontblende für Möbel, mit einem mindestens zweischaligen Aufbau mit einem Vorderteil und einem fest mit dem Vorderteil verbundenen Rückenteil und mit auf der Seite des Rückenteils gebildeten Eingriffsstrukturen für an dem Möbel gebildete Befestigungselemente.
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Insbesondere betrifft die Erfindung Frontblenden für Möbelauszüge wie Schubkästen, Topfauszüge und dergleichen.
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Die Vorderteile und Rückenteile solcher Frontblenden werden häufig aus Kunststoff gespritzt und dann miteinander verschweißt, verklebt oder verrastet. Die Eingriffsstrukturen werden dann unmittelbar an das Rückenteil angespritzt. Da die Eingriffsstrukturen mit den am Möbel, beispielsweise an den vorderen Enden einer Schubkastenzarge gebildeten Befestigungselementen zusammenwirken müssen, sind sie jeweils an die Art der Befestigungselemente angepasst. Unterschiedliche Schubkastenhersteller verwenden zumeist unterschiedliche Befestigungssysteme mit entsprechend unterschiedlich gestalteten Befestigungselementen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine kostengünstige Herstellung von Frontblenden zu ermöglichen, die mit unterschiedlichen Befestigungssystemen kompatibel sind.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Eingriffsstrukturen an getrennt von dem Rückenteil hergestellten Adapterstücken ausgebildet sind, die in Öffnungen des Rückenteils eingesetzt und zwischen Vorderteil und Rückenteil gehalten sind.
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Bei den Frontblenden und deren Rückenteilen handelt es sich um großflächige Bauelemente, die sich im Fall einer Schubkasten-Frontblende über die gesamte Breite des Schubkastens erstrecken. Für die Herstellung der Rückenteile aus Kunststoff werden deshalb entsprechend große und teure Werkzeuge benötigt. Die Erfindung erlaubt es, die Rückenteile unabhängig von der Art der Befestigungssysteme in stets gleicher Gestalt und in großer Stückzahl herzustellen, so dass eine rationelle und kostengünstige Fertigung ermöglicht wird. Die Anpassung an die unterschiedlich gestalteten Befestigungselemente erfolgt allein durch entsprechende Ausbildung der Adapterstücke. Diese Adapterstücke können wesentlich kleinere Abmessungen haben und lassen sich deshalb mit kleinen, preisgünstigen Werkzeugen in der jeweils gewünschten Form aus Kunststoff herstellen. Bevor das Vorderteil der Frontblende mit dem Rückenteil verbunden wird, werden die an das jeweilige Befestigungssystem angepassten Adapterstücke in die dafür vorbereiteten Öffnungen des Rückenteils eingesetzt. Nach dem Anbringen der Frontblende sind die Adapterstücke von der Vorderseite her nicht mehr sichtbar, und sie sind unverlierbar in dem Zwischenraum zwischen dem Vorderteil und dem Rückenteil gehalten.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die Adapterstücke können mit dem Rückenteil verklebt, verschweißt oder verrastet sein, oder sie werden einfach dadurch in Position gehalten, dass sie formschlüssig in die Öffnungen des Rückenteils eingreifen und sich am Rand dieser Öffnungen sowie ggf. am Vorderteil abstützen.
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Eingriffsstrukturen, die die Form von Laschen oder Haken haben, können durch die Öffnungen des Rückenteils aus der Frontblende herausragen, so dass sie mit den Befestigungselementen in den vorderen Enden der Schubkastenzarge in Eingriff treten können. Umgekehrt können auch die Befestigungselemente am Möbel oder am Schubkasten hakenförmig gestaltet sein. In diesem Fall können die Eingriffsstrukturen einfach durch Öffnungen in den Adapterstücken gebildet werden, in die die hakenförmigen Befestigungselemente eingreifen.
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Eine noch flexiblere Anpassung an unterschiedlich gestaltete Möbel und Frontblenden-Befestigungssysteme wird dadurch erreicht, dass die Adapterstücke in variabler Höhe in den Öffnungen des Rückenteils aufgenommen werden, so dass ihre Höhe noch an die Höhe der möbelseitigen Befestigungselemente angepasst werden kann, nachdem die Adapterstücke in die Öffnungen des Rückenteils eingesetzt sind. Die endgültige Fixierung in der Höhe erfolgt dann erst beim Anbringen des Vorderteils, beispielsweise dadurch, dass die Adapterstücke klemmend zwischen Vorderteil und Rückenteil gehalten werden. Ein nachträgliches Verrutschen der Adapterstücke kann dadurch vermieden werden, dass die aneinander anliegenden Flächen der Adapterstücke und des Rückenteils geriffelt ausgebildet werden. Wahlweise können auch Rastvertiefungen und Vorsprünge vorgesehen sein, die eine Anbringung der Adapterstücke in unterschiedlichen Höhen in einem vorgegebenen Raster ermöglichen.
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Im folgenden werden Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 einen vertikalen Schnitt durch eine Frontblende für Möbel;
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2 eine Explosionsdarstellung zu 1;
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3 eine Ansicht der Innenseite eines Rückenteils der Frontblende nach 1 und 2;
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4 eine Außenansicht des Rückenteils nach 3 mit eingesetzten Adapterstücken;
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5 eine Ansicht analog zu 1; jedoch mit Adapterstücken, die an ein anderes Befestigungssystem angepasst sind;
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6 eine Explosionsdarstellung analog zu 2, für eine Frontblende gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel; und
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7 einen vertikalen Schnitt durch die Frontblende nach 6 im zusammengebauten Zustand.
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Die in 1 gezeigte Frontblende, beispielsweise eine Frontblende für Schubkasten, weist ein plattenförmiges Vorderteil 10 und ein damit deckungsgleiches Rückenteil 12 auf. Das Rückenteil 12 ist ein Formteil aus Kunststoff und weist auf der dem Vorderteil 10 zugewandten Seite einen umlaufenden Rand 14 auf, der mit dem Rand des Vorderteils 10 verbunden ist, so dass zwischen Vorderteil und Rückenteil ein Zwischenraum 16 gebildet wird.
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Das Vorderteil 10 kann ebenfalls ein Formteil aus Kunststoff sein. In diesem Fall kann es mit dem Rand 14 des Rückenteils 12 verschweißt oder verrastet sein. Auf der Fläche kann sich das Vorderteil 10 über nicht gezeigte Rippen, die den Zwischenraum 16 überbrücken, an dem Rückenteil 12 abstützen. Wahlweise kann das Vorderteil 10 jedoch auch aus einem anderen Material bestehen. Beispielsweise kann es durch eine Glasplatte gebildet werden, die im Bereich des Randes eine nicht transparente Beschichtung trägt und mit dem Rand 14 des Rückenteils verklebt ist.
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In dem Rückenteil 12 ist eine Öffnung 18 ausgespart, in die ein aus Kunststoff gespritztes Adapterstück 20 formschlüssig eingesetzt ist. Die Öffnung 18 ist auf der Innenseite von einer flachen Vertiefung 22 eingerahmt, in die eine an die Kontur der Vertiefung 22 angepasste Grundplatte 24 des Adapterstücks 20 eingesetzt ist. Die Grundplatte 24 hat auf der Rückseite einen erhabenen Sockel 26, der im gezeigten Beispiel passend in die Öffnung 18 eingreift und dessen Rückseite mit der Rückseite des Rückenteils 12 bündig ist. Durch den Eingriff des Sockels 26 in die Öffnung 18 wird das Adapterstück 20 in vertikaler Richtung in 1 sowie in der Richtung senkrecht zur Zeichenebene in 1 formschlüssig in Position gehalten. In einer anderen Ausführungsform kann diese Positionierung auch dadurch erfolgen, dass die Grundplatte 24 passend in die Vertiefung 22 eingreift, während der Sockel 26 mit etwas Spiel in der Öffnung 18 liegt.
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Im gezeigten Beispiel ist die Dicke der Grundplatte 24 so gewählt, dass sie den Zwischenraum 16 zwischen dem Vorderteil 10 und dem Rückenteil 12 vollständig ausfüllt, so dass das Adapterstück 20 auch in der Richtung senkrecht zur Ebene der Frontblende formschlüssig zwischen dem Vorderteil und dem Rückenteil gehalten wird.
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Das Adapterstück 20 bildet eine Eingriffsstruktur, die in dem hier gezeigten Beispiel die Form eines von dem Sockel 26 vorspringenden Zapfens 28 mit einem verdickten Kopf hat. Wenn die Frontblende an einem nicht gezeigten Schubkasten befestigt wird, so greift der Zapfen 28 in eine Befestigungseinrichtung ein, die im vorderen Ende der Zarge des Schubkastens ausgebildet ist und es erlaubt, die Frontblende sicher an der Schubkastenzarge zu halten, wobei zumeist auch eine Höhen- und/oder Seitenjustierung der Frontblende relativ zu der Schubkastenzarge möglich ist. Solche Befestigungseinrichtungen und die zugehörigen Eingriffsstrukturen an Frontblenden sind in vielfältigen Ausführungsformen bekannt.
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2 zeigt die oben beschriebenen Teile der Frontblende in einer Explosionsdarstellung und illustriert den Zusammenbau der Frontblende. Das Adapterstück 20 wird von der Innenseite des Rückenteils 12 her, von links in 2, in die Öffnung 18 des Rückenteils eingesteckt. Wahlweise kann die Grundplatte 24 mit der Vertiefung 22 verschweißt oder verklebt werden. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist dies jedoch nicht nötig, da das Adapterstück 20 spätestens dann in seiner Lage fixiert wird, wenn das Vorderteil 10 mit dem Rand 14 des Rückenteils 12 verbunden wird.
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3 zeigt eine Innenansicht des Rückenteils 12 und lässt erkennen, dass zwei Öffnungen 18 symmetrisch auf beiden Seiten der Frontblende angeordnet sind. Die Umrissformen der Öffnungen 18 und der Vertiefungen 22 sind hier ebenfalls zu erkennen. Im gezeigten Beispiel handelt es sich um Rechtecke mit unterschiedlich abgeschrägten unteren Ecken. Die Grundplatten 24 und Sockel 26 der zugehörigen Adapterstücke 20 haben entsprechende Umrissformen.
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Wenn das Vorderteil 10 eine Glasplatte ist, so hat diese vorzugsweise einen nicht transparenten Rahmen 30, der in 3 strichpunktiert angedeutet ist. Die Breite der seitlichen Rahmenschenkel ist so gewählt, dass sie die in die Öffnungen 18 eingesetzten Adapterstücke verblenden.
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4 und 5 zeigen Rückansichten des Rückenteils 12 (von rechts in 1), mit unterschiedlich gestalteten und damit an unterschiedliche Befestigungssysteme angepassten Zapfen 28 als Eingriffsstrukturen.
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6 und 7 illustrieren eine Frontblende gemäß einem abgewandelten Ausführungsbeispiel, bei dem die Adapterstücke 20 plattenförmig sind und nur durch die Grundplatte 24 mit dem Sockel 26 gebildet werden. Als Eingriffsstruktur dient hier eine in dem Adapterstück ausgesparte Öffnung 32, in die ein Haken 34 (in 7 strichpunktiert angedeutet) einer zargenseitigen Befestigungseinrichtung eingreift. Aus diesem Grund ist hier die Dicke der Grundplatte 24 so bemessen, dass zwischen ihr und dem Vorderteil 10 ein Freiraum für den Haken 34 bleibt.
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Der Sockel 26 ist in dieser Ausführungsform am oberen und unteren Rand mit der Grundplatte 24 bündig, so dass die Grundplatte nur an den vertikalen Rändern übersteht und einen Absatz 36 bildet, der in die Vertiefung 22 an den vertikalen Rändern der Öffnung 18 eingreift. Die vertikalen Abmessungen der Öffnung 18 sind hier größer als die vertikalen Abmessungen der Adapterstücke 20, so dass die Adapterstücke in unterschiedlichen Höhen in der Öffnung angeordnet werden können und nur in seitlicher Richtung (senkrecht zur Zeichenebene in 7) durch die Öffnung 18 positioniert werden. Das erlaubt eine Anpassung an Schubkastenzargen, bei denen die Haken 34 in unterschiedlichen Höhen angeordnet sind.
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Auf dem Boden der Vertiefung 22 sind in einem bestimmten Raster horizontal verlaufende Rillen 38 angeordnet, und auf dem Absatz 36 der Grundplatte 24 sind horizontal verlaufende Wülste 40 gebildet, die passend in die Rillen 38 eingreifen, so dass die Positionierung der Adapterstücke 20 in den durch das Rastermaß vorgegebenen Höhen erleichtert wird. Nachdem die Adapterstücke 20 positioniert worden sind, werden sie bei diesem Beispiel mit dem Rückenteil 12 verklebt oder verschweißt.