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Technisches Umfeld
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Die Erfindung betrifft einen Siebreiniger zur Reinigung eines Plansichtersiebkastens, umfassend einen aus flexiblem Kunststoffmaterial hergestellten scheibenförmigen Reinigungskörper, dessen zur Siebseite weisende Oberseite mit Noppen und/oder Borsten bestückt ist, wobei die zum Boden des Siebkastens weisende Unterseite einen zapfenartigen Fuß aufweist zur Erzeugung einer Kipp- und Taumelbewegung bei schwingendem Siebkasten.
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Stand der Technik
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Ein Plansichter ist eine Sieb- und Sichtmaschine zur Trennung von Kornbestandteilen, die nach dem Mahlen anfallen. Die Siebe sind übereinander angeordnet und werden über einen an dem Plansichter angeordneten Antrieb in eine horizontale Kreisschwingung versetzt. Das einzelne Sieb besteht hierbei aus einem Siebrahmen, der eine rechteckige oder quadratische Form aufweist mit einem teilweise geschlossenen Boden. Das Sichtmaterial wird über Produktkanäle auf die Siebfläche zugeführt. Durch die horizontale Kreisschwingung der Siebe wird das Sichtmaterial über die Siebfläche verteilt, wobei die Teilchen des Sichtmaterials, die kleiner sind als die Maschenweite der Siebfläche, auf den Boden des Siebrahmens herunterfallen. Von dort kann das auf diese Weise gesichtete Material über Ausgangsschlitze, die in dem Rahmen integriert sind, einem weiteren Sichtvorgang zugeführt werden.
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Zur Unterbindung, dass die Siebfläche durch liegendes oder anhaftendes Sichtmaterial verstopft und somit der Sichtvorgang beeinträchtigt wird, werden Siebreiniger verwendet. Diese Siebreiniger haben die Aufgabe, die Siebfläche von ihrer Unterseite her zu reinigen, um dadurch die gesamte Siebfläche offenzuhalten. Der Siebreiniger kann dabei gleichzeitig auch die Funktion eines Bodenausräumers erfüllen, der das Abführen des gesichteten Materials, das sich auf dem Boden des Siebrahmens ansammelt, zu den Ausgabeschlitzen unterstützt.
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Ein entsprechender Siebreiniger ist hierbei aus der
EP 0 962 262 B1 bekannt. Da insbesondere das Mahlgut oder Sichtgut eine weiße oder auch helle Farbe aufweist, ergeben sich dahingehend Probleme, dass sich bei der dynamischen Bewegung der Siebreiniger in dem Siebkasten während des Schwingvorganges in dem Siebkasten Teilchen von dem Siebreiniger ablösen. Diese gelangen dann ungewollt in das Mahlgut. Dies stellt dahingehend ein Problem dar, da insbesondere eine Anhäufung dieses Materials, aus dem die Siebreiniger hergestellt sind, für die Lebensmittelverarbeitung sehr hinderlich sind. Da hier die Reinigungskörper der Siebreiniger aus einem weißen Kunststoffmaterial geformt ausgebildet sind, besteht daher kaum die Chance, hier den Grad der Verschmutzung durch Siebträgerteilchen zu erkennen.
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Aufgabe
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Siebreiniger zu schaffen, mit dem neben einer besonders effizienten Reinigung der Siebfläche auch der Verunreinigungsgrad durch Verschleiß im Mahlgut feststellbar ist.
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Lösung
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Siebreiniger für Plansichter mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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In Kenntnis der erfindungsgemäßen Lösung sind auch deren Vorteile offenkundig. Aufgrund der Ausbildung, dass der Reinigungskörper eine Farbe aufweist, dessen Abriebteilchen in weißem Mahlgut gut detektierbar sind, wird ermöglicht, dass bereits schon durch eine einfache Inaugenscheinnahme des Mahlgutes festgestellt werden kann, inwieweit eine Verunreinigung des Mahlgutes durch Verschleiß des Siebreinigers besteht. Denn durch die schwingende Bewegung und durch das ständige Inkontakttreten mit der Unterseite des Siebes und hier mit den Maschen, findet ein ständiger Abrieb des Trägermaterials des Siebreinigers statt, der im Mahlgut erkennbar wird. Nimmt hierbei die Farbdetektierung zu, so besteht nun aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Siebreiniger die Möglichkeit, den Verschleißgrad hier sichtbar zu machen, um entsprenchend Vorsorge für einen Austausch zu treffen.
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In Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung wird hierbei auch berücksichtigt, dass auch die Borsteneinsätze mit ihren Borsten hier eine detektierbare Farbe umfassen. Denn gerade die Borsten greifen hierbei infolge der Rüttel- und Schwingbewegungen quasi von unten her in die Maschen der Siebflächen ein, wobei durch das Wandern der Siebreiniger auch die Einzelborsten der Borsteneinsätze angegriffen werden, sodass diese auch aufgrund ihrer Beschädigungen als Partikel im Mahlgut anfallen, oder aber auch ausreißen. Somit wird auch gewährleistet, dass neben dem Trägermaterial, also hier dem Kunststoffmaterial, auch das Borstenmaterial einer Detektierbarkeit unterliegt. Besonders vorteilhaft ist es hierbei, dass das Material des Reinigungskörpers aus einem magnetisierten Kunststoffmaterial gefertigt ist, welches in Folge des Abriebs durch einen Magneten einfach und schnell aus dem Mahlgut extrahiert werden kann.
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Gemäß der Erfindung wird daher vorgeschlagen, dass der aus Kunststoffmaterial gefertigte Reinigungskörper eine Farbe und ein Material aufweist, welches bei Verschleißerscheinungen des Reinigungskörpers im Mahlgut detektierbar ist. Hierbei ist der Reinigungskörper mit Borsteneinsätzen bestückt, die ebenfalls mit einer Farbe ausgestattet sind, die den Verschleiß der Borsten im Mahlgut erkennen lassen.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung bestehen der Reinigungskörper sowie der Borsteneinsatz aus identischem Farbmaterial, welches die Farbe Blau umfasst.
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Es besteht auch die Möglichkeit, dass man das Trägermaterial des Reinigungskörpers und das Borstenmaterial in unterschiedlichen erkennbaren Farben herstellt, sodass dann sogar noch erkennbar gemacht werden kann, ob mehr Borstenverschließ im Mahlgut oder mehr Trägermaterialverschleiß vorliegt.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die durch Verschleiß hervorgerufenen Partikel von Reinigungskörper und/oder Borsten im Mahlgut mittels einer optischen Einrichtung erkennbar und auslesbar. Hierbei kann in vorteilhafter Weise ausgeführt werden, dass die optische Einrichtung den Mahlprozess überwacht und steuert. Entsprechendes kann auch durch eine magnetische Einrichtung vorgenommen werden, mit der die magnetisierten Abriebteilchen extrahiert werden können. Das heißt mit anderen Worten, dass wenn die farblichen Partikel und/oder die magnetisierten Partikel in dem Mahlgut einen gewissen Schwellenwert überschritten haben, hier die Einrichtung beispielsweise anzeigt, dass die Siebreiniger auszuwechseln sind.
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Figurenliste
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- 1 eine perspektivische Darstellung eines Siebreinigers von der Oberseite her,
- 2 eine weitere perspektivische Darstellung des Siebreinigers gemäß der 1 von der Unterseite,
- 3 eine weitere Ausführungsform eines Siebreinigers, ebenfalls von der Unteransicht,
- 4 eine weitere perspektivische Darstellung eines Siebreinigers, ebenfalls in der Unteransicht ohne Borsten,
- 5 Unteransichten von Siebreinigern in einer weiteren Ausführungsform und
- 6 Oberansichten von Siebreinigern ohne und mit Borsten gemäß der 5.
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Ausführungsbeispiele
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Die 1-6 zeigen Siebreiniger 1 zur Reinigung eines Plansichtersiebkastens, der hier nicht weiter gezeigt wird. Die Siebreiniger 1 umfassen hierbei einen aus flexiblem Kunststoffmaterial hergestellten scheibenförmigen Reinigungskörper 2 mit Durchtrittsöffnungen. Die Reinigungskörper 2 sind mit ihrer zur Siebseite weisenden Oberseite 3 mit Noppen 4 und/oder Borsten 5 bestückt. Der Siebreiniger 1 weist hierbei zum Boden des Siebkastens an seiner Unterseite 6 einen zapfenartigen Fuß 7 auf, der insbesondere dazu bestimmt ist, dass wenn der Siebkasten in kreisförmig schwingende Bewegungen versetzt wird, der Fuß 7 eine Kipp- und Taumelbewegung des Siebreinigers 1 im Siebkastenbereich erzeugt.
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Hierbei greifen dann die Noppen 4 und/oder Borsten 5, wie sie insbesondere in der 1 dargestellt sind, unter die nicht näher dargestellte Siebfläche, wobei durch Klopfen der Noppen 4 an der Unterseite des Siebes entsprechendes anhaftendes Material herausfällt, wo hingegen die Borsten 5 durch die Kipp- und Taumelbewegungen durch die einzelnen Maschen des Siebes greifen. Aufgrund dieser Ausbildung wird nun erreicht, dass von der Unterseite her immer eine sog. Reinigung der Siebfläche während des Betriebs bereitgestellt wird. Der Siebreiniger 1 weist hierbei noch einen sog. Ausräumer 8 auf, wie dieser in den 1 und 2 näher zu erkennen ist. Der Ausräumer 8 bewegt sich hierbei über den Siebkastenboden, wobei er durch sein Verschwenken und seine Pendelbewegungen das anfallende Mahlgut am Siebboden in einen Schlitzbereich des Siebkastens drückt, sodass dann das Mahlgut entsprechend abfließen kann. Weitere an dem Reinigungskörper 2 angeformte Bodenausräumer 10 unterstützen diesen Effekt.
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Gemäß der Erfindung weist der aus Kunststoffmaterial gefertigte Reinigungskörper 2 eine Farbe auf, welche bei Verschleißerscheinung des Reinigungskörpers 2 im Mahlgut detektierbar ist. Ist also der Siebreiniger 1 über einen gewissen Zeitraum im Einsatz, kann es durch seine mechanischen Eingriffe an dem Siebkasten einerseits und an der Unterseite der Siebfläche andererseits zu sog. Verschließerscheinungen an dem Reinigungskörper 2 kommen, sodass feinste Partikel des Kunststoffmaterials hier ins Mahlgut gelangen. Das gefärbte Kunststoffmaterial ist somit von dem vornehmlich weißen Mahlgut optisch schnell und einfach zu unterscheiden und kann hier detektiert werden, wobei das magnetisierte Kunststoffmaterial ebenso schnell und einfach mittels eines Magneten extrahiert werden kann.
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Hierbei sind der Reinigungskörper 2, der mit Borsten 5 in den Borsteneinsätzen 9 bestückt ist, die ebenfalls dem Verschleiß unterliegen, ebenfalls mit einer Farbe ausgestattet, sodass diese Partikel im Mahlgut ebenfalls schnell und sicher erkennbar sind. Der Reinigungskörper 2 sowie der Borsteneinsatz 9 mit den Borsten 5 bestehen hierbei aus ein- und demselben Farbton. Hierbei besteht der Farbton von Reinigungskörper 2 sowie Borsteneinsatz 9 mit Borsten 5 aus einer blauen Farbe. Diese Farbe ist insbesondere in dem weißen Mahlgut besonders gut und sicher detektierbar.
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Es besteht aber auch die Möglichkeit, hier beispielsweise unterschiedliche Farbtöne zu verwenden, um eine Aussage darüber zu bekommen, ob hier ein Verschleiß, vornehmlich des Trägermaterials oder aber des Borstenmaterials vorliegt.
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Nach einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind die durch Verschleiß hervorgerufenen Partikel von Reinigungskörper 2 und/oder Borsten 5 im Mahlgut mittels einer optischen nicht näher dargestellten Einrichtung erkennbar und auslesbar. Die Einrichtung als solches kann aufgrund von optischen Signalen den Mahlprozess überwachen und ihn dadurch steuern. Wird hier beispielsweise die Verschleißpigmentierung in dem Mahlgut von einem gewissen Grenzwert überschritten, so kann die Einrichtung hier den Mahlprozess unterbrechen, um auf diese Weise dann eine Wechslung der Siebreiniger 1 vorzunehmen. Entsprechendes gilt auch für eine Einrichtung, welche die magnetisierten Partikel in dem Mahlgut erkennt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Siebreiniger
- 2
- Reinigungskörper
- 3
- Oberseite
- 4
- Noppen
- 5
- Borsten
- 6
- Unterseite
- 7
- zapfenartiger Fuß
- 8
- Ausräumer
- 9
- Borsteneinsätze
- 10
- Bodenausauräumer
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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