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Die Erfindung betrifft ein Sicherheitssystem für die Öffnungsklappe eines Staukastens eines Fahrzeuges, insbesondere eines LKW. Derartige Staukästen umfassen einen Behälter mit einem Boden, einer oberen Wand, zwei Seitenwänden, einer Rückwand und wenigstens einer Öffnungsklappe. In dem Staukasten werden unter anderem Werkzeug, Ladungssicherungsmaterial und Paletten transportiert, die in einem liegenden Zustand in den Staukasten einschiebbar sind.
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Derartige Staukästen werden üblicherweise hängend unter eine Ladefläche des LKW montiert. Dabei muss sichergestellt sein, dass eine Bodendistanz zwischen dem Boden und der Fahrbahnoberfläche so gewählt ist, dass auftretende Fahrbahnschwellen oder Unebenheiten keine Schäden an dem Staukasten verursachen. Auch sollte ein Abstand zwischen der oberen Wand und der Ladefläche bzw. dessen Rahmen minimal gewählt sein, damit der Staukasten ein möglichst großes Stauvolumen aufweist und somit möglichst viele Paletten bzw. Güter darin verstaubar sind.
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Gleichzeit ist hierbei darauf zu achten, dass der Abstand zwischen der oberen Wand und dem Rahmen so gewählt wird, dass trotz eines möglichst großen Stauvolumens ein sicheres Arretieren des Sicherheitssystems an der Öffnungsklappe möglich ist.
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Die
DE 103 58 243 A1 beschreibt einen Staukasten, bei dem die Verschlüsse zum Verschließen der Öffnungsklappe an den Seitenflächen des Staukastens angeordnet sind. Zum Öffnen oder Schließen der Öffnungsklappe muss eine Person nacheinander die Verschlüsse an den Seitenwänden betätigen. Die Verschlüsse sind dabei in einer Vertikalebene schwenkbar.
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Aus der
DE 000 008 534 770 U1 ist ein Staukasten bekannt, der zum Arretieren der Öffnungsklappe einen vertikal schwenkbaren Verschlussbügel aufweist, der sich über die gesamte Breite der Öffnungsklappe erstreckt und unter Vorspannung an der Klappe anliegt. Beim Lösen des Verschlussbügels und zum Öffnen der Klappe, muss dieser in einen Bereich zwischen der oberen Wand und dem Rahmen, an dem der Saukasten montiert ist, geschwenkt werden. Ein Verschluss wird mittels zweier Bohrungen erzielt, die in dem Verschlussbügel und der Öffnungsklappe eingebracht sind und in einem geschlossenen Zustand des Verschlussbügels koaxial zueinander liegen. Durch die Bohrungen ist ein Stift einschiebbar, der das System gegen ungewolltes öffnen sichert.
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Die beiden Staukästen sind in deren Ausgestaltung und Funktionalität nicht optimal. Die beiden Ausgestaltungen bieten keine bedienerfreundliche Betätigung, indem ein Öffnen oder Verriegeln in einem Handgriff mit dem Öffnen der Klappe umsetzbar ist. Zudem wird bei beiden Systemen ein relativ großer Bereich zwischen dem Rahmen und der oberen Wand für deren Verriegelung benötigt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Sicherheitssystem für einen Staukasten anzugeben, das in seiner Bauart kompakt ist. Zudem soll das System bedienungsfreundlich, sicher und zuverlässig in dessen Anwendung sein.
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Die Aufgabe wird durch ein Sicherheitssystem gemäß dem Anspruch 1 gelöst. In den abhängigen Ansprüchen werden vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung dargelegt.
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Die Erfindung ist anhand der Zeichnungen näher erläutert. Darin ist im Einzelnen folgendes dargestellt:
- 1 zeigt in einer seitlichen Ansicht einen LKW mit einem Staukasten;
- 2 zeigt in perspektivischer Darstellung ein Sicherheitssystem;
- 3 zeigt den Gegenstand gemäß 2 in einer Draufsicht; und
- 4 zeigt den Gegenstand gemäß 2 und 3 in einer Vorderansicht.
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Die 1 zeigt eine Seitenansicht eines LKW 1, insbesondere eines Sattelzugs bestehend aus Sattelzugmaschine 1.1 und Sattelauflieger 1.2. Der Stattelauflieger 1.2 umfasst einen Staukasten 3, der unterhalb einer Ladefläche hängend an dessen Rahmen 1.2.1 montiert ist. Der Staukasten 3 ist ein Behälter, der als Ablageort für Reservepaletten dient, die für einen ordnungsgemäßen Warentransport benötigt werden. Der Staukasten 3 weist eine Öffnungsklappe 3.1 auf, an die zwei Handgriffe 3.2 angeordnet sind, wobei die Klappe 3.1 um eine Drehachse 3.3 schwenkbar ist.
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Die 2 zeigt eine perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen Sicherheitssystems 5. Dieses ist in bevorzugter weise an einer oberen Wand 3.4 des Staukastens 3 angeordnet und lässt sich in einer Horizontalebene, also parallel zu der Ladefläche, betätigen. Ebenso ist auch denkbar, das Sicherheitssystem 5 an eine oder mehrere Seitenwände des Staukastens 3 anzuordnen. Hierbei würde sich die Betätigung des Sicherheitssystems 3 in eine Vertikalebene ändern.
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Das Sicherheitssystem 5 umfasst einen Aktuator 7, der einen Griffteil 7.1 und einen Verrieglungsteil 7.2 aufweist. Zwischen den beiden Teilen erstreckt sich eine Achse 9, um diese der Aktuator 7 schwenkbar ist. Die Achse 9 kann beispielsweise ein Bolzen sein, der wenigstens mittelbar an einer Oberfläche des Staukastens 3 angeordnet ist und das System 5 schwenkbar fixiert. Die Achse 9 verläuft senkrecht zu der jeweiligen Oberfläche.
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Parallel zu der Achse 9 erstreckt sich ein Eingriffsbereich 11, der an der Öffnungsklappe 3.1 angeordnet ist. Dieser Eingriffsbereich 11 kann beispielsweise ein verlängertes Befestigungsteil des Handgriffs 3.2 sein, in welches das Verriegelungsteil 7.2, das beispielsweise als eine Art Haken gestaltet ist, in einem geschlossenen Zustand eingreifen kann. In arretiertem Zustand, also wenn die Klappe 3.1 geschlossen ist und das Verriegelungsteil 7.2 in Eingriff mit dem Eingriffsbereich 11 steht, wird somit ein Aufschwenken der Öffnungsklappe 3.1 um die Drehachse 3.3 verhindert.
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Ein Sicherungsteil 10 sichert den Aktuator 7 gegen ein unbeabsichtigtes Öffnen. Hierfür ist ein Riegel 10.1 über einen Riegelstift, der parallel zu der Achse 9 angeordnet ist und zugleich eine Riegelachse 10.3 bildet, an den Aktuator 7 angeordnet.
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Der Riegel 10.1 ist in geschlossenem Zustand, also wenn das Verriegelungsteil 7.2 mit dem Eingriffsbereich 11 in Eingriff steht, mit einem Sicherungsbleich 10.2 verbunden und verhindert damit ein Verschwenken des Aktuators 7. Das Sicherungsbleich 10.2 ist bevorzugt wenigstens mittelbar mit der gleichen Oberfläche des Staukastens 3 verbunden wie die Achse 9.
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Eine Feder (nicht dargestellt) ist im Bereich der Riegelachse 10.3 angeordnet. Diese übt eine Vorspannung auf den Riegel 10.1 aus, damit dieser sich nicht unbeabsichtigt von dem Sicherungsblech 10.2 lösen kann. Für ein Öffnen der Klappe 3.1 sind zweierlei Aktionen erforderlich: Zum einen muss der Riegel 10.1 von dem Sicherungsblech 10.2 gelöst werden, und zum anderen muss der Aktuator 7 um die Achse 9 geschwenkt werden.
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Ersteres erfolgt, indem der Riegel 10.1 gegen die Federkraft um die Riegelachse 10.3 geschwenkt wird. Um ein Überdrehen des Riegels 10.1 beim Lösen zu verhindern, kann zusätzlich ein Anschlag 14 in Schwenkrichtung hinter dem Riegel 10.1 angeordnet sein. Aufgrund der Anordnung der beiden Hebel 7.1, 10.1 parallel zueinander, lassen sich beide Aktionen mit nur einer Hand in einem Arbeitsschritt durchführen.
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Um den Verschluss 5 und die Öffnungsklappe 3.1 in einer Längsrichtung, also in Richtung der Drehachse 3.3, zusätzlich zu fixieren und ein reibungsloses Eingreifen des Verriegelungsteils 7.2 mit einem Eingriffsbereich 11 zu verbessern, ist dafür ein Führungselement 13 vorgesehen. Das Führungselement 13 weist eine sich parallel zueinander erstreckende Verjüngung auf, die zu einer Kerbe führt, in die ein Eingriffsbereich 11 optimal passt (aus 3 ersichtlich). Die Verjüngung des Führungselements 13 erstreckt sich vorzugsweise parallel zu dem Eingriffsbereich 11 des Verriegelungsteils 7.2 und senkrecht zu dem Eingriffsbereich 11.1.
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Die 3 und 4 zeigen die Form des Aktuators 7 genauer. Dieser kann sich demnach L-förmig erstrecken. Ebenfalls ist auch ein Aktuator 7 denkbar, der sich linear erstreckt. Der Stufenförmige Aufbau, wie dieser aus 4 ersichtlich ist, erzeugt einen Bauraum für das Sicherungsteil 10. Hierzu ist ebenso seine umgekehrte Variante denkbar, in der sich der Aktuator 7 in einer Ebene erstreckt und das Sicherungsteil 10 als Stufe angeordnet ist.
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Wie bereits erwähnt, ist das Sicherheitssystem 5 in bevorzugter Weise an der oberen Wand 3.4 des Staukastens 3 angeordnet. Durch die Schwenkrichtung des Aktuators 7 in der Horizontalebene, kann damit der Abstand zwischen oberer Wand 3.4 und Rahmen 1.2.1 verringert werden und damit ein größeres Stauvolumen des Staukastens 3 erzielt werden.
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Die sich aus der Erfindung ergebenden Vorteile sind die folgenden:
- - Der Aufbau des Sicherheitssystems ist einfach und kostengünstig.
- - Die Bedienung ist leicht und wartungsfrei; das Sicherungsteil ist zusammen mit dem Aktuator mit nur einem Händegriff bedienbar.
- - Durch das Sicherungsteil wird ein unbeabsichtigtes Lösen des Aktuators von dem Eingriffsbereich verhindert; das System ist dadurch sehr sicher.
- - Das System ist in seiner Bauweise sehr flach und kompakt, wodurch zusätzliches Stauvolumen für den Staukasten generiert wird.
- - Das System ist an einen Handgriff des Staukastens integrierbar, womit es bedienungsfreundlich ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- LKW
- 1.1
- Sattelzugmaschine
- 1.2
- Sattelauflieger
- 1.2.1
- Rahmen
- 3
- Stau kasten
- 3.1
- Öffnungsklappe
- 3.2
- Handgriff
- 3.3
- Drehachse
- 3.4
- obere Wand
- 5
- Sicherheitssystem
- 7
- Aktuator
- 7.1
- Griffteil
- 7.2
- Verriegelungsteil
- 9
- Schwenkachse
- 10
- Sicherungsteil
- 10.1
- Riegel
- 10.2
- Sicherungsblech
- 10.3
- Riegelachse
- 11
- Eingriffsbereich
- 13
- Führungselement
- 13.1
- Verjüngung
- 14
- Anschlag
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10358243 A1 [0004]
- DE 000008534770 U1 [0005]