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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Führen eines Tieres wie eines Pferdes in eine Ausführrichtung aus einem Bereich.
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Die im Folgenden offenbarte Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine Vorrichtung bereitzustellen, mittels welcher ein Pferd aus einem Bereich, insbesondere aus einer Abrufstation in einer für das Pferd möglichst schonenden Weise geführt werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch die Vorrichtung gemäß den Ansprüchen gelöst.
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Die in der Offenbarung der Erfindung aufgezeigte Lösung basiert darauf, dass Pferde im Bereich ihres Rumpfes, Halses und/oder Kopfes empfindlich sind und äußere Einflüsse auf diese Körperteile gut spüren. Die Erfindung nützt dies, um eben diese Körperteile eines Pferdes mit einer Druckluft über Düsen zu beaufschlagen, was für das Pferd unangenehm ist. Das Pferd bewegt sich hierauf von den die Druckluft abgebenden Düsen weg und wird somit aus dem Bereich geführt.
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Der Fachmann erkennt, dass anstellte von Luft auch Wasser oder ein Gas mit Druck auf die genannten Körperteile des Pferdes abgegeben werden kann.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst eine Drucklufterzeugungsvorrichtung, zumindest eine Düse zur Abgabe von der Druckluft auf das in dem Bereich verweilende Pferd, welche Düse mit der Drucklufterzeugungsvorrichtung gekoppelt ist, und eine Düsenhalterung zur Anordnung und Ausrichtung der Düse, sodass die Druckluft in eine Druckluftabgaberichtung auf einen Körperteil des Pferdes, insbesondere auf den Rumpf des Pferdes und/oder auf den Kopf des Pferdes und/oder auf den Hals des Pferdes abgegeben wird.
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Mittels der Düsenhalterung wird die benachbart zu einem Bereich angeordnete Düse so ausgerichtet, dass über die Düse eine Druckluft in eine bestimmte Richtung in dem Bereich abgegeben wird.
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Die Druckluft wird über die zumindest eine Düse in die Richtung auf das Pferd abgegeben, in welche Richtung das Pferd geführt werden soll. Die Ausführrichtung und die Druckluftabgaberichtung können somit in zumindest einer Ebene parallel sein. Die Ausführrichtung und die Druckluftabgaberichtung sind vorzugsweise in einer horizontalen Ebene parallel.
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Die Düse kann mittels der Düsenhalterung so angeordnet und ausgerichtet sein, dass die Druckluft auf eine Längsseite des Rumpfes des Pferdes und/oder auf eine Seite des Kopfes des Pferdes und/oder auf eine Seite des Halses des Pferdes abgegeben wird.
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Bei Abgabe der Druckluft auf eine Längsseite des Rumpfes des Pferdes kann sich von der die Druckluft abgebende Düse seitlich abdrehen und so aus dem Bereich gehen.
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Spürt das Pferd auf der Vorderseite seines Kopfes die Druckluft, so kann das Pferd rückwärts oder seitlich weggehen.
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Die Vorrichtung kann eine Düsenhalterung zur Anordnung der Düsen in einer Abgabehöhe umfassen, in welcher Abgabehöhe eine Brustwand und/oder eine Flanke des Pferdes verläuft. Vorzugsweise sind die Düsen in einem Höhenbereich von 100,0 cm bis 110,0 cm angeordnet.
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Diese Höhenangaben über die Anordnung der Düse sind bei einem Pferd mit einem Stockmaß von 120,0cm zutreffend. Der Fachmann ist in der Lage, bei einem von 120,0cm abweichenden Stockmaß des Pferdes die Düsen in einer dementsprechenden Höhe anzuordnen.
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Die obige Höhenangabe basiert auf der Annahme einer Abgabe von Druckluft in horizontaler Richtung. Der Fachmann ist in der Lage, die jeweilige Höhenbereiche bei einer Abgabe der Druckluft in eine von der horizontalen Richtung abweichenden Richtung zu bestimmen.
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Ein Pferd ist an seiner Brustwand und/oder an seiner Flanke sowie an seinen daran unmittelbar angrenzenden Körperteilen besonders druckempfindlich. Die Erfindung kann sich diese natürliche Eigenschaft des Pferdes zu Nutze machen, indem die Druckluft auf diese Brustwand des Pferdes und/oder auf die Flanke des Pferdes aufgebracht wird, um ein seitliches Abdrehen des Pferdes zu erreichen.
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Die Vorrichtung kann eine Steuervorrichtung zur Steuerung des Zeitpunktes der Abgabe der Druckluft, zur Steuerung der Dauer der Druckluftabgabe und zur Steuerung des Düsendruckes umfassen. Die Druckluft kann mit einem Düsendruck von maximal 4,0 bar bis 6,0 bar abgegeben werden.
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Der Fachmann wählt die untere Grenze des oben beispielhaft angegebenen Bereiches des maximalen Düsendruckes so, dass das auszuführende Pferd die auf die Längsseite des Rumpfes des Pferdes wie seine Brustwand oder seine Flanke abgegebene Druckluft spürt. Die obere Grenze des maximalen Düsendruckes ist so zu wählen, dass die auf das Pferd aufgebrachte Druckluft nicht für das Pferd derart unangenehm ist, dass das Pferd erschrickt.
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Der maximale Düsendruck ist weiters in Abhängigkeit der Distanz des Pferdes von der Düse zu wählen, da der auf die Brustwand oder die Flanke aufgebrachte Druck nach der gängigen Lehre mit einem größer werdenden Abstand des Pferdes von der Düse abnimmt.
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Der Düsendruck kann über die Dauer der Abgabe der Druckluft erhöht werden, um sicherzustellen, dass das sich von der Düse entfernende Pferd mit einer Mindestdruckluft beaufschlagt wird. Der Düsendruck kann auch während der Abgabe der Druckluft erhöht werden, um das Pferd nicht durch einen anfänglich zu hohen Druck zu schrecken.
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Der Fachmann wählt sohin den Düsendruck in Abhängigkeit des Alters, Zustandes et cetera des Pferdes und der geometrischen Randbedingungen wie des tomprären Abstandes des Pferdes von der Düse.
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Die Druckluft kann kontinuierlich oder pulsierend abgegeben werden. Das Pferd kann eine pulsierende Druckluft besser wahrnehmen als eine kontinuierlich abgegebene Druckluft. Eine pulsierende Druckluft zeichnet sich dadurch aus, dass die Druckluft in nachfolgenden Zeitspannen mit unterschiedlichen Drücken abgegeben wird. Zur Erzeugung der pulsierenden Druckluft kann beispielsweise die Durchluftzufuhr in nachfolgenden Zeitspannen geöffnet und geschlossen werden.
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Die Vorrichtung kann eine Signalausgabevorrichtung zur Ausgabe eines akustischen Signals vor Abgabe von Druckluft umfassen. Das akustische Signal kann vor Abgabe der Druckluft abgegeben werden.
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Zum besseren Verständnis der Erfindung wird diese anhand der nachfolgenden Figur näher erläutert. 1 zeigt in stark vereinfachter, schematischer Darstellung einen Grundriss einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Figurenliste
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- 1 zeigt einen Grundriss einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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1 zeigt eine Abrufstation 1 mit einem Bereich 17, aus welchem das Pferd 15 geführt werden soll. Die Abrufstation 1 umfasst eine die Abrufstation 1 teilweise begrenzende Umrandung 2. Die Umrandung 2 umfasst einen Eingang 3, über welchen Eingang 3 das Pferd 15 in die Abrufstation 1 gelangt, und einen Ausgang 4, über welchen Ausgang 4 das Pferd 15 aus dem Bereich 17 geführt wird. Der Eingang 3 und der Ausgang 4 sind in der 1 verschlossen dargestellt.
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Der Bereich 17 wird bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel zumindest teilweise durch die Umrandung 2 definiert. Der Bereich 17 weist eine dem Grundriss des Pferdes 15 angepasste längliche Form auf. Eine Längsseite des Bereiches 17 verläuft parallel zu einem Teilbereich der Umrandung 2 und der im Folgenden beschriebenen Lanze 5.
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Das Pferd 15 gelangt über den Eingang 3 zu der Abrufstation 1. Das Pferd 15 erhält in der Abrufstation 1 in einem Fressbereich 14 seine zugeteilte Futtermenge.
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Nach einer definierten Zeitspanne, welche Zeitspanne das Pferd 15 üblicher Weise zur Futteraufnahme benötigt, und/oder nach Aufnahme des gesamten Futters durch das Pferd 15 wird über eine in 1 nicht dargestellte Signalausgabevorrichtung ein akustisches Signal ausgegeben. Anschließend kann das Pferd 15 mit einer in den Bereich 17 schwenkbaren Gerte aus dem Bereich 17 geführt werden. Zeitlich nachfolgend und ohne einen zwingenden kausalen Zusammenhang wird das im Bereich der Abrufstation 1 befindliche Pferd 15 über Beaufschlagung der Brustwand und/oder der Flanke mit Druckluft aus diesem Bereich 17 geführt, sofern das Pferd 15 nicht zuvor den Bereich 17 verlassen hat.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst hierzu eine in einer Höhe von circa 105,0 cm angeordnete Lanze 5 mit Löchern, welche Löcher als Düsen 6 wirken. Zur Wahrung der Übersichtlichkeit von 1 sind in 1 nur einige der Düsen mit einem Bezugszeichen gekennzeichnet. Die Lanze 5 ist an der Umrandung 2 angebracht. Die Umrandung 2 wirkt sohin als Düsenhalterung.
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Die Lanze 5 wird durch ein waagrecht angeordnetes Rohr mit einem Innendurchmesser von 12,0mm gebildet, welches Rohr im Abstand von 150,0mm Bohrungen mit einem Durchmesser von 1,5mm aufweist. Bei einer Beaufschlagung des Rohres mit Druckluft wirken diese Bohrungen wirken als Düsen 6.
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Die Lanze 5 ist mit einer Drucklufterzeugungsvorrichtung über eine Zuleitung 7 gekoppelt. Die Drucklufterzeugungsvorrichtung umfasst in ihrer in 1 dargestellten Form einen Druckluftbehälter 8, welcher über ein Magnetventil 9 und einen Druckreduzierer 10 mit der Lanze 5 verbunden ist. Die für einen Betrieb der Vorrichtung erforderliche Steuervorrichtung 11 ist mit dem Magnetventil 9 steuerungstechnisch verbunden.
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Zum Ausführen des bei der Abrufstation 1 befindlichen Pferdes 15 wird eine pulsierende Druckluft mit maximal 4,0 bar bis 6,0 bar aus den als Düsen 6 wirkenden Löchern der Lanze 5 gepresst, welche Druckluft am Pferd 15 im Bereich der Brustwand oder Flanke auftrifft. Durch ein periodisches Schließen und Öffnen des Magnetventils 9 wird eine pulsierende Druckluft erreicht. Mit Hilfe des Druckreduzierers 10 wird der maximale Düsendruck der Druckluft auf maximal 4,0 bar bis 6,0 bar begrenzt.
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Es sind auch in einem zum Eingang 3 angrenzenden Teilbereich der Abrufstation 1 Düsen 6 angeordnet, um zu verhindern, dass das Pferd 15 die Abrufstation 1 über den Eingang 3 verlässt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass das Pferd 15 selbst bei einem offenen Eingang 3 die Abrufstation 1 über den Ausgang 4 verlassen würde.
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Während der Futteraufnahme steht das in der Abrufstation 1 befindliche Pferd 15 im Wesentlichen parallel zu der Lanze 5. Wenn mit Abschluss der Futteraufnahme durch das Pferd 15 das Ausführen des Pferdes aus dem Bereich 17 gestartet wird, so trifft die über die Düsen 6 abgegebene Druckluft auf die Brustwand oder die Flanke des Pferdes 15 im rechten Winkel auf. Der auf die Brustwand oder die Flanke ausgeübte Druck ist sohin in Abhängigkeit der Stellung des Pferdes 15 maximal.
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Die Ausführrichtung 12 und die Druckluftausbringungsrichtung 13, welche zur Wahrung der Übersichtlichkeit nur für einige der Düsen 6 in 1 eingetragen ist, sind im Wesentlichen parallel. Ein Pferd 15, welches sich in die Ausführrichtung 12 bewegt, verspürt sohin keinen wesentlichen Druck auf der Brustwand oder der Flanke.
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Der Ausgang 4, welcher in 1 als geschlossen dargestellt ist, wird vom Pferd 15 beim Verlassen des Bereiches geöffnet.
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Die Druckluft wird über die Düsen 6 so lange abgegeben, bis das Pferd 15 die Abrufstation 1 über den Ausgang 4 verlässt oder verlassen hat. Letzteres ist durch Verfahren nach dem Stand der Technik detektierbar.
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Die Ausführungsbeispiele zeigen mögliche Ausführungsvarianten, wobei an dieser Stelle bemerkt sei, dass die Erfindung nicht auf die speziell dargestellten Ausführungsvarianten derselben eingeschränkt ist, sondern vielmehr auch diverse Kombinationen der einzelnen Ausführungsvarianten untereinander möglich sind und diese Variationsmöglichkeit aufgrund der Lehre zum technischen Handeln durch gegenständliche Erfindung im Können des auf diesem technischen Gebiet tätigen Fachmannes liegt.
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Der Schutzbereich ist durch die Ansprüche bestimmt. Die Beschreibung und die Zeichnungen sind jedoch zur Auslegung der Ansprüche heranzuziehen. Einzelmerkmale oder Merkmalskombinationen aus den gezeigten und beschriebenen unterschiedlichen Ausführungsbeispielen können für sich eigenständige erfinderische Lösungen darstellen. Die den eigenständigen erfinderischen Lösungen zugrundeliegende Aufgabe kann der Beschreibung entnommen werden.
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Der Ordnung halber sei abschließend darauf hingewiesen, dass zum besseren Verständnis des Aufbaus Elemente teilweise unmaßstäblich und/oder vergrößert und/oder verkleinert dargestellt wurden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Abrufstation
- 2
- Umrandung
- 3
- Eingang
- 4
- Ausgang
- 5
- Lanze
- 6
- Düse
- 7
- Zuleitung
- 8
- Druckluftbehälter
- 9
- Magnetventil
- 10
- Druckreduzierer
- 11
- Steuervorrichtung
- 12
- Ausführrichtung
- 13
- Druckluftausbringungsrichtung
- 14
- Fressbereich
- 15
- Pferd
- 16
- Längsseite
- 17
- Bereich