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Die Erfindung betrifft einen Gerüstanker mit einem Spannschloss, das ein Mittelteil mit zwei gegenläufigen Innengewinden aufweist, die jeweils einen Gewindebolzen mit einem Außengewinde aufnehmen, von denen ein erster Gewindebolzen an seinem freien Ende einen an einem Gerüstelement festzulegenden Anschluss und der zweite Gewindebolzen einen bei einer Verwendung eine wandfeste Öse durchsetzenden, hakenartigen Abschnitt aufweist.
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Die Gerüstanker dienen dem Festlegen eines Gerüstes zumeist an einer wandfesten Öse einer eingerüsteten Wand.
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Der gattungsgemäße, aus dem deutschen Gebrauchsmuster G 9417562.4 bekannte Gerüstanker hat sich in der Praxis aus mancherlei Gründen nicht bewährt und keine Verbreitung gefunden. Vielmehr werden zumeist die Gerüste mittels eines Rohres verankert, an das einerends ein in eine wandfeste Öse einzuhängender Haken angeschweißt ist, und an dem zumeist verschiebbar ein Anschlusselement für den Anschluss an ein Gerüstelement vorgesehen ist. Wenn es auch derartige Befestigungselemente in unterschiedlichen Längen gibt, so ragen doch immer wieder störende Rohrabschnitte in die Gerüste, die dann häufig abgeschnitten werden. Eine wenig ressourcenfreundliche Methode.
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Bei diesen Gerüstankern mit einem Haken für das Einhängen in eine wandfeste Öse stellt sich das grundsätzliches Problem, dass diese Verbindung nicht sicher ist. Ein Aushängen des Hakens ist durchaus möglich, beispielsweise bei einer entsprechenden Windbelastung des Gerüstes, wodurch es immer wieder zu Unfällen kommt.
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Bei dem gattungsgemäßen Gerüstanker stellt sich weiter das Problem, dass das in seiner Bauform offenen Spannschloss, bei dem zwei beabstandete Streben von zwei endseitig angeordneten Muttergewindestücken verbunden sind, ein durchaus beachtliches Verletzungspotential darstellt.
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Vor diesem technischen Hintergrund macht die Erfindung es sich zur Aufgabe, einen Gerüstanker der Eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, der eine sichere Handhabung erlaubt und der auszugssicher in einer wandfesten Öse verriegelt.
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Gelöst wird diese technische Problematik bei einem Gerüstanker mit einem Spannschloss, das ein Mittelteil mit zwei gegenläufigen Innengewinden aufweist, die jeweils einen Gewindebolzen mit einem Außengewinde aufnehmen, von denen ein erster Gewindebolzen an seinem freien Ende einen an einem Gerüstelement festzulegenden Anschluss und der zweite Gewindebolzen einen bei einer Verwendung eine wandfeste Öse durchsetzenden, hakenartigen Abschnitt aufweist, zum einen gem. des Anspruchs 1 durch die Maßnahme, dass an den Abschnitt eine die Öse untergreifende Abwinklung angeschlossen ist.
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In der Praxis hat es sich gezeigt, dass durch diese an sich einfache Maßnahme ein ungewolltes Aushängen des Gerüstankers aus einer wandfesten Öse sicher verhindert wird.
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In einer Ausgestaltung des Gerüstankers nach der Erfindung ist dabei weiter vorgesehen, dass die Abwinklung quer zu der Längserstreckung des Spannschlosses gerichtet ist, mithin diese Abwinklung senkrecht auf der von der Längserstreckung des Spannschlosses und des hakenartigen Abschnittes aufgespannten Ebene senkrecht steht. Nach dem Einsetzen der Abwinklung in die Öse bedarf daher nur einer einfachen Drehung des Spannschlosses um seine Längsachse, um in der wandfesten Öse sicher zu verriegeln.
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Zum anderen wird die angesprochene technische Problematik durch die Maßnahme gelöst, dass das Mittelteil als geschlossene Hülse ausgebildet ist. Eine Verletzungsgefahr durch ein Eingreifen mit einer Hand in das Spannschloss selbst ist dadurch sicher ausgeschlossen.
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Um jedoch das Spannschloss auch bei der Einwirkung größerer Kräfte sicher betätigen zu können, ist weiter vorgesehen, dass das Mitteilteil zentral zwei diametral gegenüberliegende, gleichartige Durchbrechungen aufweist, in die beispielsweise ein Rundstab als Hebel eingesteckt werden kann, um auch ein größeres Drehmoment auf das Mittelteil für ein Spannen des Spannschlosses aufbringen zu können.
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In weiterer Ausgestaltung des Gerüstankers nach der Erfindung ist vorgesehen, dass ein Außengewinde eines Gewindebolzens eine Kontermutter aufweist zum Kontern gegen das Mittelteil. Ein Lockern der durch das Spannschloss ausgebildeten Verbindung zwischen einer wandfesten Öse und einem Gerüstelement ist damit weitestgehend ausgeschlossen.
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Eine solcher Kontermutter kann ein üblicher Sechskant sein, der mit einem Schraubenschlüssel angezogen werden kann. Bevorzugt ist jedoch eine Kontermutter scheibenartig ausgebildet und weist eine radial abstehende Handhabe auf, so dass diese Kontermutter auch ohne Werkzeug gegen das Mittelteil auf dem Außengewinde des Gewindebolzens festgelegt werden kann.
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Der Gerüstanker nach der Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert, in der lediglich ein Ausführungsbespiel nicht maßstabsgerecht dargestellt ist. In der Zeichnung zeigt
- 1: eine seitliche Darstellung des Gerüstankers,
- 2: eine Ansicht gem. Pfeil II in 1 und
- 3: eine Ansicht der Kontermutter gem. Pfeil III in 1.
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Der in der Zeichnung dargestellte Gerüstanker 1 weist ein Mittelteil 2 auf, das in zwei endseitigen Abschnitten 3,4 mit gegenläufigen Innengewinden versehen ist. Ein mittlerer Abschnitt 5 größeren Durchmessers verbindet die mit dem Innengewinde versehenen Abschnitte 3,4.
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In den Abschnitten 3,4 des Mittelteils 2 sind mit Außengewinden 6,7 versehene Gewindebolzen 8,9 verdrehbar aufgenommen. Der Gewindebolzen 9 ist mit einem schellenartigen Anschluss 10 herkömmlicher Art für ein Festlegen an einem in einem Querschnitt runden Gerüstelement versehen.
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Der andere Gewindebolzen 8 läuft in einem zu der Längserstreckung des Gerüstankers 1 rechtwinkligen, hakenartigen Abschnitt 11 aus, an dem eine weitere Abwinklung 12 rechtwinklig angeschlossen ist.
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Bei einem Gebrauch des Gerüstankers 1 wird zunächst die Abwinklung 12 in eine wandfeste Öse eingeführt, nach einem Drehen des Gerüstankers 1 wird dann der hakenartige Abschnitt 11 die Öse durchsetzen und untergreift infolge dessen die Abwinklung 12 die wandfeste Öse und verhindert so ein Ausziehen aus derselben.
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2 zeigt insbesondere auf, dass sich diese Abwinklung 12 bevorzugt quer zu der Längserstreckung des Spannschlosses 1 erstreckt. Es bedarf daher einer einfachen Drehung des Spannschlosses 1 um seine Längsachse, um in der wandfesten Öse zu verriegeln.
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Das Mittelteil 2 ist bei dem Ausführungsbeispiel als geschlossene Hülse ausgebildet. Um für ein Verspannen des Spannschlosses 1 auch eine größere Kraft aufbringen zu können, weist das Mittelteil 2 zentral zwei diametral gegenüberliegende Durchbrechungen 13, hier Bohrungen, auf, in die ein Rundstab als Hebel einführbar ist.
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In 1 linksseitig ist weiter auf dem Außengewinde 6 des Gewindebolzens 8 eine Kontermutter 14 in üblicher Sechskant-Form dargestellt.
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Die in 1 rechts und in 3 nochmals in einer Draufsicht wiedergegebene Kontermutter 15 erlaubt ein werkzeugloses Festlegen gegen das Mittelteil 2. Die Kontermutter 15 ist scheibenartig mit einem Innengewinde 16 ausgebildet und weist für eine händische Betätigung eine radial abgehende Handhabe 17 auf.
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Bezugszeichenliste
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- 1.
- Gerüstanker
- 2.
- Mittelteil
- 3.
- Abschnitt
- 4.
- Abschnitt
- 5.
- Abschnitt
- 6.
- Außengewinde
- 7.
- Außengewinde
- 8.
- Gewindebolzen
- 9.
- Gewindebolzen
- 10.
- Anschluss
- 11.
- Abschnitt
- 12.
- Abwinklung
- 13.
- Durchbrechung
- 14.
- Kontermutter
- 15.
- Kontermutter
- 16.
- Innengewinde
- 17.
- Handhabe