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Stand der Technik:
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Effektive Trainingsgeräte für den Tischtennis-Sport sind Ballwurfgeräte - sogenannte Ballroboter, die einem Spieler nacheinander einzelne Bälle zuspielen, die der Spieler dann mit der gewünschten Schlagtechnik auf die andere Seite des Tischtennis-Tischs zurückspielen kann.
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Das Training mit einem Ballwurfgerät ist aus dreierlei Gründen sehr effektiv:
- • Zum einen kann ein Spieler durch das wiederholte Zuspiel eines Balls die eigene Schlagtechnik in schneller Abfolge üben und eine falsche Ausführung sofort korrigieren. Bei einem Training mit einem menschlichen Partner ist dies nicht so gut möglich, weil die Schlagwiederholung durch Fehler ständig unterbrochen wird und durch das Aufsammeln eines verschlagenen Balls relativ viel Zeit verloren geht.
- • Zum anderen werden die Bälle von einem Ballwurfgerät wesentlich genauer zugespielt als von einem menschlichen Trainingspartner. Dadurch ist es für einen Spieler insbesondere beim Erlernen einer Schlagtechnik recht einfach, die richtige Stellung zum Ball einzunehmen, sodass er sich ausschließlich auf die korrekte Ausführung des Schlages konzentrieren kann.
- • Und wenn ein Spieler dann die gewünschte Schlagtechnik einmal erlernt hat, kann er durch ständige Wiederholung der Schläge sehr schnell einen Automatisierungseffekt erzielen.
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Elektrische Ballwurfgeräte sind bereits seit vielen Jahren auf dem Markt. (Als Beispiele seien die Druckschriften
DE 3608265C2 und
DE 102006017288A1 genannt.) Der Nachteil dieser Geräte ist aber, dass man zu ihrem Betrieb auf einen Stromanschluss angewiesen ist. Da nun aber in den wenigsten Sporthallen für jeden Tischtennis-Tisch ein elektrischer Anschluss in Reichweite ist, kann man im Tischtennis-Training ein Ballwurfgerät meist nur an einem einzigen Tisch einsetzen. Außerdem besteht durch das verlegte Kabel große Stolpergefahr für die Trainingsteilnehmer. Ein weitere Nachteil herkömmlicher, elektrischer Ballwurfgeräte sind die relativ hohen Anschaffungskosten, sodass im Fall eines Diebstahls oder durch unsachgemäßen Umgang ein relativ großer Schaden entsteht. Vorteile der Erfindung:
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Weil nun das vorliegende Ballwurfgerät allein durch die Schwerkraft der Bälle angetrieben wird und auf keinen elektrischen Anschluss angewiesen ist, kann es unabhängig vom Ort des Tischtennis-Tisches eingesetzt werden. Damit kann im Tischtennis-Training an allen Tischen gleichzeitig mit einem solchen Ballwurfgerät trainiert werden. Darüber hinaus besteht wegen des überflüssigen Stromkabels für die Trainingsteilnehmer keine Stolpergefahr mehr. Aufgrund der Unabhängigkeit von einem elektrischen Anschluss kann das vorliegende Ballwurfgerät auch als Spielgerät in der Freizeit auf öffentlichen Tischtennis-Tischen, in der Garage oder im Garten verwendet werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass das vorliegende, stromlose Ballwurfgerät aufgrund seiner umkomplizierten und robusten Bauweise nicht nur kostengünstig hergestellt werden kann, sondern auch von Kindern ohne Beaufsichtigung bedient und benutzt werden kann.
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Figurenliste
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- 1: eine schematische Darstellung des Ballwurfgeräts, worin aufgrund der leeren Auffangvorrichtung (8) eine Aufwärtsbewegung des vorderen Wippenarms angedeutet ist. (Eine Weiche (5), (6) auf dem Wippenbalken (3) fehlt in dieser Abbildung.)
- 2: eine schematische Darstellung des Ballwurfgeräts, worin aufgrund der Beladung der Auffangvorrichtung (8) eine Abwärtsbewegung des vorderen Wippenarms angedeutet ist. (Eine Weiche (5), (6) auf dem Wippenbalken (3) fehlt in dieser Abbildung.)
- 3: eine perspektivische Darstellung der Ballspendebox (1) mit einer Öffnung (2) im Boden des Ausgangs zur Aufnahme des ersten Balls der Ballspendebox (1);
- 4: eine Seitenansicht des Bretts (13), von dem die von oben fallenden Bälle in Richtung des Spielers abprallen. Mit den seitlichen, drehbaren Stützen (14) kann die Neigung des Bretts (13) verändert werden.
- 5: eine Draufsicht des vorderen Wippenbalkens (3), wenn in den Stift (15) eine einfache Weiche (5) eingesetzt ist. In 5 wird der Ball von der Weiche (5) nach links abgelenkt, wenn er aus der Auffangvorrichtung (8) herausrollt. Die einfache Weiche (5) kann manuell um den Stift (15) gedreht werden, je nach dem, auf welcher Seite der Ball von dem Wippenbalken (3) herunterrollen soll.
- 6: eine Draufsicht des vorderen Wippenarms, wenn in den Stift (15) eine einfache Weiche (5) eingesetzt ist. In 6 wird der Ball von der Weiche (5) nach rechts abgelenkt, wenn er aus der Auffangvorrichtung (8) herausrollt.
- 7: eine Draufsicht des vorderen Wippenbalkens (3), wenn in den Stift (15) eine T-Weiche (6) eingesetzt ist. Der aus der Auffangvorrichtung (8) rollende Ball wird bei dieser Ausrichtung der T-Weiche (6) nach links abgelenkt, wobei die T-Weiche gleichzeitig durch den Impuls des herausrollenden Balls um den Stift (15) gedreht wird und dadurch die in 8 abgebildete Stellung einnimmt.
- 8: eine Draufsicht des vorderen Wippenbalkens (3), wenn in den Stift (15) eine T-Weiche (6) eingesetzt ist. Der aus der Auffangvorrichtung (8) rollende Ball wird bei dieser Ausrichtung der T-Weiche (6) nach rechts abgelenkt, wobei die T-Weiche gleichzeitig durch den Impuls des herausrollenden Balls um den Stift (15) gedreht wird und dadurch wieder die in 7 abgebildete Stellung einnimmt.
- 9: eine Seitenansicht der T-Weiche (6).
- 10: eine perspektivische Ansicht des vorderen Endes des Wippenbalkens (3).
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Beschreibung der Ausführungsform:
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Das vorliegende Ballwurfgerät wird allein durch die Schwerkraft der Tischtennisbälle angetrieben, sobald es einmal manuell in Gang gesetzt worden ist. Dies wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert:
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Die Ballspendebox (1) hat mehrere nach außen geneigte Seitenwände, sodass sich die Bälle darin nicht gegenseitig blockieren können (siehe 3). Durch die Neigung der Ballspendebox (1) rollen die Bälle in Richtung des Ballspendeboxausgangs. Dort befindet sich ein Öffnung (2) im Boden, die den jeweils ersten Ball der Ballspendebox aufnehmen kann. Diese Öffnung (2) sollte so groß sein, dass das Wippenhorn (4) hineinstoßen kann - allerdings nicht so groß, dass ein Ball hindurchfällt. In der vorliegenden Ausführung betragen die Ausmaße des rechteckigen Teils der Ballspendebox ca. 15 x 30 cm, wodurch insgesamt ca. 60 Bälle aufgenommen werden können. Die Höhe der Seitenwände ist ca. 10 cm.
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Zum Starten des Ballwurfgeräts muss man zunächst die Ballspendebox (1) mit einigen Bällen auffüllen und anschließend den linken Arm des in 1 abgebildeten Wippenbalkens (3) manuell nach unten drücken und wieder loslassen. Anschließend werden durch folgenden Mechanismus nacheinander Bälle in Richtung des Spielers ausgeworfen:
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Wenn sich in der Auffangvorrichtung (8) des Wippenbalkens (3) kein Ball befindet, liegt der Schwerpunkt des in 1 abgebildeten Wippenbalkens (3) rechts von der Achse (11), sodass sich der Arm mit dem Wippenhorn (4) nach oben bewegt (siehe 1). Sobald das Wippenhorn (4) dann auf den in der Öffnung (2) liegenden Ball trifft, wird dieser Ball aus der Öffnung herausgeschlagen und in die Auffangvorrichtung (8) befördert. Durch das Gewicht des Balls befindet sich der Schwerpunkt des in 2 abgebildeten Wippenbalkens (3) nun links von der Achse (11), sodass sich der mit einem Ball beladene Arm des Wippenbalkens (3) nach unten bewegt (siehe 2). Sobald der Wippenbalken (3) dann eine hinreichende Neigung hat, rollt der Ball aus der Auffangvorrichtung (8) des Wippenbalkens (3) herunter und fällt auf das geneigte Brett (13), von wo aus der Ball in Richtung eines Spielers abprallt (siehe 4). Anschließend bewegt sich der Arm mit dem Wippenhorn (4) wieder nach oben, weil sich der Schwerpunkt des Wippenbalkens nun wieder rechts von der Achse (11) befindet (1). Der nächste Ball wird aus der Ballspendebox (1) herausgeschlagen usw.
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Mit einem verschiebbaren Gewicht (7) kann der Schwerpunkt des Wippenbalkens (3) verlagert werden. Dadurch wird die Schwingungsdauer des Wippenbalkens (2) und damit das Intervall zwischen zwei aufeinanderfolgenden Bällen verändert.
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Durch die verstellbaren Stützen (14) kann die Neigung des Bretts (13) und damit die Höhe der Flugbahn eines Balls verändert werden. Die Richtung eines abprallenden Balls kann man verändern, indem man das Brett (13) entsprechend um seine vertikale Achse verdreht.
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Zwischen der Auffangvorrichtung (8) und dem Wippenhorn (4) befindet sich ein dünner Stift (15), auf den sowohl eine einfache Weiche (5) als auch eine T-Weiche (6) eingesetzt werden kann und um den beide Weichen (5), (6) gedreht werden können. Eine Draufsicht der Weichen (5), (6) ist in den 5, 6, 7 und 8 abgebildet.
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Mit der einfachen Weiche (5) kann man einstellen, ob die Bälle nach rechts oder nach links von der Wippe herunterrollen (siehe 5 und 6). Dies ist dann von Nutzen, wenn man das Ballwurfgerät ganz am seitlichen Rand eines Tischtennis-Tisches aufstellen will.
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Mithilfe der T-Weiche (6) kann man folgendermaßen einen Streueffekt erzielen (siehe 7 und 8): Wenn ein Ball links von dem Wippenbalken (3) herunterrollt ( 7), wird die T-Weiche (6) durch den Impuls des herunterrollenden Balls so um den Stift (15) gedreht, dass der nächste Ball auf die rechte Seite des Wippenbalkens (3) geleitet wird ( 8). Wenn dann dieser Ball von dem Wippenbalken (3) rollt, wird die T-Weiche wieder in ihre ursprüngliche Stellung (7) zurückgedreht usw. Indem man nun die rechts und links herunterrollenden Bälle jeweils auf ein eigenes Brett (13) fallen lässt, kann man die abwechselnd rechts und links vom Wippenbalken (3) fallenden Bälle in unterschiedliche Richtungen fliegen lassen, sodass ein Streueffekt erzielt wird.
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Eine auf einer Leiste (9) befestigte Spiralfeder stoppt den in 1 und 2 abgebildeten linken Arm des Wippenbalkens (3) bei dessen Abwärtsbewegung und federt den Wippenbalken wieder zurück. Die Leiste (9) ist drehbar am Ständer (10) montiert. Wenn man die Leiste (9) weiter nach unten dreht, wird der Wippenbalken (3) später von der Spiralfeder zurückgefedert. Dadurch kann man zusammen mit einer entsprechenden Verlagerung des Schwerpunkts des Wippenbalkens (3) (vgl. Abschnitt [0019]) die Schwingungsdauer des Wippenbalkens (3) in einem Zeitfenster von ca. 1 - 4 Sekunden einstellen.
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Die Ballspendebox (1), die Leiste (9) mit Spiralfeder und die Achse (11) sind am Ständer (10) befestigt, der in einer Ständerhalterung (16) mit einer Schraube (17) fixiert werden kann. Die Höhe des Ballwurfgeräts kann man einstellen, indem man den Ständer (10) in der Ständerhalterung (16) nach oben oder unten verschiebt. Dadurch kann man die Geschwindigkeit der von dem Brett (13) abprallenden Bälle der Spielstärke eines Spielers anpassen. Je geringer die Höhe des Ballwurfgeräts, umso langsamer fliegen die Bälle auf einen Spieler zu und umso kürzer ist die Flugbahn der Bälle.
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Die Ständerhalterung (16) ist auf einer Bodenplatte (12) festgeschraubt.
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Bezugszeichenliste
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- (1)
- Ballspendebox
- (2)
- Öffnung im Boden des Ballspendeboxausgangs
- (3)
- Wippenbalken
- (4)
- Wippenhorn
- (5)
- einfache Weiche
- (6)
- T-Weiche
- (7)
- verschiebbares Gewicht auf dem Wippenbalken
- (8)
- Auffangvorrichtung für einen Ball
- (9)
- Leiste mit Spiralfeder
- (10)
- Ständer
- (11)
- Achse (am Ständer montiert)
- (12)
- Bodenplatte
- (13)
- Brett
- (14)
- drehbare Stützen
- (15)
- Stift
- (16)
- Ständerhalterung
- (17)
- Schraube
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3608265 C2 [0003]
- DE 102006017288 A1 [0003]