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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Umlenkecke für eine Rohrförderanlage zur Trockenfütterung und auf einen Bypassanschluss für eine solche Umlenkecke.
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Rohrförderanlagen sind zum Beispiel aus
DE 198 51 175 A1 ,
DE 1 172 079 A und
DE 29 42 324 B1 bekannt. Bei derartigen Rohrförderanlagen wird eine Förderkette durch ein Rohrsystem geführt. Die Förderkette hat Förderplatten, durch die Futter oder anderes Fördergut durch das Rohrsystem vorgeschoben wird. Eine derartige Förderkette ist zum Beispiel aus
DE 20 2009 016 255 U1 bekannt. Das Rohrsystem hat in der Regel keinen geradlinigen Verlauf, sondern wird durch Umlenkecken in bestimmte Richtungen geleitet. Aus der
DE 20 2010 011 206 U1 ist eine derartige Umlenkecke bekannt. Die herkömmlichen Umlenkecken haben ein Gehäuse, das ein drehbares Speichenrad aufnimmt, und einen Rohrabschnitt, durch den die Förderkette hindurch geführt wird. Das Speichenrad dient dabei zum Umlenken und Führen der Förderkette bzw. der Förderplatten, wobei der Rohrabschnitt zumindest bereichsweise tangential am Laufrad angeordnet ist.
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Bei bisher bekannten Umlenkecken kann ein Problem auftreten, dass sich Futter in der Umlenkecke festsetzt. Teilweise kann das Futter dort schimmeln und muss entfernt werden, wodurch sich der Wartungs- und Reinigungsaufwand der gesamten Anlage erhöht. Auch kann das Laufrad durch das festsitzende Futter blockiert werden, wodurch die gesamte Anlage ausfällt.
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KURZFASSSUNG DER ERFINDUNG
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Umlenkecke für eine Rohrförderanlage zur Trockenfütterung vorzusehen, deren Wartung vereinfacht ist. Diese Aufgabe wird durch die Umlenkecke mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die erfindungsgemäße Umlenkecke hat ein Gehäuse, das dazu konfiguriert ist, ein drehbares Laufrad derart aufzunehmen, dass das Laufrad in einer vorbestimmten Richtung drehbar ist; einen ersten Rohranschluss am Gehäuse zum Anschließen eines ersten Rohres; einen zweiten Rohranschluss am Gehäuse zum Anschließen eines zweiten Rohres; wobei die Umlenkecke dazu konfiguriert ist, mittels des Laufrads eine Förderkette aus dem ersten Rohr in das zweite Rohr zu führen, um ein durch die Förderkette gefördertes Fördergut aus dem ersten Rohr in das zweite Rohr zu transportieren. Die Umlenkecke hat einen Bypassanschluss am Gehäuse zum Anschließen eines Bypassrohres, wobei sich der Bypassanschluss in der vorbestimmten Richtung stromaufwärts von dem ersten Rohranschluss und stromabwärts von dem zweiten Rohranschluss befindet, wobei der Bypassanschluss so konfiguriert ist, dass ein durch die Förderkette gefördertes Fördergut aus dem Gehäuse in das Bypassrohr transportierbar ist.
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In vorteilhafter Weise führt die Umlenkecke durch den Bypassanschluss das überschüssige, sich im Eckengehäuse befindliche Fördergut zurück in das Rohrsystem. Dadurch wird eine Eckenradabdeckung innerhalb der Umlenkecke entleert, und das Laufrad kann sich ungehindert drehen.
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Der Bypassanschluss kann auch in bereits bestehende Anlagen eingebaut werden. Dazu muss lediglich eine entsprechende Öffnung im Gehäuse der Umlenkecke ausgeschnitten werden. Die Umrüstung der bestehenden Anlagen gestaltet sich damit einfach und kostengünstig.
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Weitere Merkmale und Vorteile sind in der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels auf der Grundlage der beigefügten Zeichnungen ersichtlich. Es zeigen:
- 1 ausschnittartig eine Ansicht eines Rohrförderantriebs einer Rohrförderanlage;
- 2A eine Draufsicht einer Umlenkecke gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- 2B eine Seitenansicht der Umlenkecke gemäß dem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- 3A eine Draufsicht der Umlenkecke gemäß dem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, wobei eine Schale des Bypassanschlusses entfernt ist;
- 3B eine perspektivische Ansicht der Umlenkecke gemäß dem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, wobei eine Schale des Bypassanschlusses entfernt ist;
- 4A eine Draufsicht eines Bypassanschlusses;
- 4B eine Seitenansicht des Bypassanschlusses;
- 4C eine Draufsicht einer Schale des Bypassanschlusses;
- 4D eine Seitenansicht der Schale des Bypassanschlusses;
- 5 eine perspektivische Ansicht eines Bypassanschlusses gemäß einer Abwandlung;
- 6A eine herkömmliche Umlenkecke gemäß dem Stand der Technik; und
- 6B einen Umbau der herkömmlichen Umlenkecke gemäß dem Stand der Technik zu einer erfindungsgemäßen Umlenkecke.
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BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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In der 1 ist ein Rohrförderantrieb 100 einer Rohrförderanlage zur Trockenfütterung gezeigt, in der eine Förderkette 101 eingesetzt ist. Der Rohrförderantrieb 100 an sich ist aus dem Stand der Technik hinreichend bekannt. Die Förderkette 101 hat die Funktion, in einem geschlossenen Rohrsystem 102 der Rohrförderanlage zum Beispiel trockenes Tierfutter oder andere nicht explosionsgefährliche Stoffe von einem Vorratsbehälter wie zum Beispiel ein Silo oder einer Aufnahmestation in einen Stall mit mehreren Abgabestationen zu befördern. Dabei schieben Förderplatten 103 der Förderkette 101 das Fördergut bis zu den Abgabestationen vor. Durch ein Antriebsrad 104 wird die Förderkette 101 angetrieben. Der Kraftfluss geht dabei von dem Antriebsrad 104 auf die Förderkette 101 über.
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Damit die Förderkette 101 im geschlossenen Rohrsystem 102 umläuft, sind Umlenkecken 1 erforderlich.
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Die 2A zeigt eine Draufsicht einer Umlenkecke 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, die 2B zeigt eine Seitenansicht der Umlenkecke 1 gemäß dem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, die 3A zeigt eine Draufsicht der Umlenkecke 1 gemäß dem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, wobei eine Schale 14 eines Bypassanschlusses 8 entfernt ist, und die 3B zeigt eine perspektivische Ansicht der Umlenkecke 1 gemäß dem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, wobei die Schale 14 des Bypassanschlusses 8 entfernt ist.
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Die Umlenkecke 1 hat ein Gehäuse 2, das dazu konfiguriert ist, ein drehbares Laufrad 3 derart aufzunehmen, dass das Laufrad 3 (siehe 6A und 6B) in einer vorbestimmten Richtung v drehbar ist
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Die Umlenkecke 1 hat ferner einen ersten Rohranschluss 4 am Gehäuse 2 zum Anschließen eines ersten Rohres 5 und einen zweiten Rohranschluss 6 am Gehäuse 2 zum Anschließen eines zweiten Rohres 7. Die Umlenkecke 1 ist dazu konfiguriert, mittels des Laufrads 3 die Förderkette 101 aus dem ersten Rohr 5 in das zweite Rohr 7 zu führen, um ein durch die Förderkette 101 gefördertes Fördergut aus dem ersten Rohr 5 in das zweite Rohr 7 zu transportieren.
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Die Umlenkecke 1 hat den Bypassanschluss 8 am Gehäuse 2 zum Anschließen eines Bypassrohres 9, wobei sich der Bypassanschluss 8 in der vorbestimmten Richtung v stromaufwärts von dem ersten Rohranschluss 4 und stromabwärts von dem zweiten Rohranschluss 6 befindet. Der Bypassanschluss 8 ist so konfiguriert, dass ein durch die Förderkette 101 gefördertes Fördergut aus dem Gehäuse 2 in das Bypassrohr 9 transportierbar ist.
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Die 4A zeigt eine Draufsicht des Bypassanschlusses 8, die 4B zeigt eine Seitenansicht des Bypassanschlusses 8, die 4C zeigt eine Draufsicht einer Schale 14 des Bypassanschlusses 8, und die 4D zeigt eine Seitenansicht der Schale 14 des Bypassanschlusses 8.
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Der Bypassanschluss 8 weist einen im Wesentlichen rohrförmigen Anschlussabschnitt 10 zum Anschließen des Bypassrohres 9 auf. Das Bypassrohr 9 kann in den im Wesentlichen rohrförmigen Anschlussabschnitt 10 eingesteckt oder alternativ auf ihn aufgesteckt werden. Der Bypassanschluss 8 weist außerdem einen zu einer Außenform des Gehäuses 2 komplementären Verbindungsabschnitt 11 auf, wobei die Außenform des Gehäuses 2 eine Öffnung 12 aufweist, durch die das im Gehäuse 2 befindliche Fördergut in den Bypassanschluss 8 eintreten kann. In den 3A und 3B ist ersichtlich, dass das Laufrad 3 im Bereich der Öffnung 12 teilweise freiliegt. Die Förderkette 101 kann das im Gehäuse 2 festsitzende Futtermittel durch die Öffnung 12 hindurch in den Bypassanschluss 8 hinein transportieren. Von dort aus gelangt das Futtermittel in das Bypassrohr 9.
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Der Bypassanschluss 8 ist zweiteilig aus Kunststoff ausgebildet. Der Kunststoff kann transparent sein, so dass ggf. Verschmutzungen oder Verklumpungen darin erkannt werden können. Der Bypassanschluss 8 weist eine erste Schale 13, eine zweite Schale 14 und eine elastische Dichtung (nicht gezeigt) auf, die zwischen Randbereichen der ersten Schale 13 und der zweiten Schale 14 angeordnet ist. Die elastische Dichtung ist in einer Nut eingesetzt, welche zumindest in der ersten oder der zweiten Schale 13, 14 vorgesehen ist. Die erste und die zweite Schale 13, 14 sind durch eine Schraubverbindung aneinander gefügt.
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Zum Zwecke einer wirtschaftlichen Fertigung sind die erste und die zweite Schale 13, 14 identisch ausgebildet. Vorzugsweise sind die erste und die zweite Schale 13, 14 durch Spritzgießen ausgebildet.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Bypassanschluss 8 als eigenständiges Bauteil getrennt von dem Gehäuse 2 ausgebildet. Es ist jedoch denkbar, den Bypassanschluss 8 und das Gehäuse 2 einstückig auszubilden.
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Die 5 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Bypassanschlusses 8 gemäß einer Abwandlung. In dieser Abwandlung ist der Bypassanschluss 8 als solcher einstückig ausgebildet, und er hat einen im Wesentlichen kreisbogenförmigen Verbindungsabschnitt 11.
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Die 6A zeigt, wie eine herkömmliche Umlenkecke gemäß dem Stand der Technik zu einer erfindungsgemäßen Umlenkecke 1 in der 6B umgebaut wird. In das Gehäuse 2 wird die Öffnung 12 eingebracht, zum Beispiel durch Schneiden, Sägen oder Brechen. Es ist dabei möglich, dass das Gehäuse 2 bereits perforierte Sollbruchstellen für die einzubringende Öffnung 12 aufweist. Nachdem die Öffnung 12 eingebracht wurde, wird der zu der Außenform des Gehäuses 2 komplementären Verbindungsabschnitt 11 des Bypassanschlusses 8 an das Gehäuse 2 aufgesetzt und daran befestigt, zum Beispiel durch Verkleben oder durch Verschrauben an bereits bestehende Bolzenflansche des Gehäuses 2.
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Der im Wesentlichen rohrförmige Anschlussabschnitt 10 des Bypassanschlusses 8 wird an das Bypassrohr 9 angebracht.
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Der Schutzumfang der Erfindung ist grundsätzlich nicht auf die Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern er umfasst neben der allgemeinen erfinderischen Idee noch weitere Abwandlungen und Änderungen, sofern sie innerhalb des durch die Ansprüche definierten Umfangs fallen. Insbesondere können die offenbarten Merkmale auch in anderen Kombinationen verwendet werden, d. h. es sind Ausführungsformen denkbar, bei denen Merkmale weggelassen oder hinzugefügt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Umlenkecke
- 2
- Gehäuse
- 3
- Laufrad
- 4
- erster Rohranschluss
- 5
- erstes Rohr
- 6
- zweiter Rohranschluss
- 7
- zweites Rohr
- 8
- Bypassanschluss
- 9
- Bypassrohr
- 10
- Anschlussabschnitt
- 11
- Verbindungsabschnitt
- 12
- Öffnung
- 13
- erste Schale
- 14
- zweite Schale
- 100
- Rohrförderantrieb
- 101
- Förderkette
- 102
- Rohrsystem
- 103
- Förderplatte
- 104
- Antriebsrad
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19851175 A1 [0002]
- DE 1172079 A [0002]
- DE 2942324 B1 [0002]
- DE 202009016255 U1 [0002]
- DE 202010011206 U1 [0002]