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Die Erfindung betrifft eine Sohle, von deren Oberseite eine Fußauflagefläche für den Fuß eines Trägers eines mit der Sohle ausgestatten Schuhs und von deren Unterseite insbesondere eine Lauffläche gebildet wird, wobei die Sohle einen bis zu ihrem vorderen Ende gehenden, für die Zehen eines Trägers des Schuhs bestimmten Zehenbereich, einen bis zu ihrem hinteren Ende gehenden, für die Ferse eines Trägers bestimmten Fersenbereich, einen zwischen dem Fersen- und dem Zehenbereich liegenden, für den Mittelfuß eines Trägers bestimmten Mittelfußbereich, und einen zwischen dem Mittelfuß- und dem Zehenbereich liegenden, für den Ballen eines Trägers bestimmten Ballenbereich umfasst.
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Schuhe mit unterschiedlichen Funktionen sind aus dem Stand der Technik hinlänglich vorbekannt. Für den Fall, dass alleine eine Schutzfunktion für die Fußsohle gewünscht ist, kann sich ein Schuh im einfachsten Falle durch eine Sohle aus beispielsweise Gummi oder Leder konstanter Dicke auszeichnen, deren Umfang an die Außenkontur eines menschlichen Fußes angepasst ist. U.a. zur Erhöhung der Körpergröße ist es auch hinlänglich bekannt, einen Absatz vorzusehen, so dass im Stand die Ferse eines Trägers etwas oder auch deutlich höher aufliegt als Ballen und Zehen. Für ein besonders angenehmes, natürliches Gehen kann die Sohle an ihrer Oberseite ferner ein Fußbett aufweisen, welches etwa eine Fersenschale sowie eine stützende Wölbung im Mittelfußbereich aufweist.
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Die Bestrebungen sind immer mehr dahin gegangen, Schuhe zu konstruieren, welche nicht nur einen bloßen Schutz vor Kälte und Verschmutzung sowie Verletzungen der Fußsohle bei der Fortbewegung im Freien und/oder modischen Gesichtspunkten dienen, sondern auch ein besonders gesundes Gehen bzw. eine Kompensation von Fehlstellungen ermöglichen. Insbesondere orthopädische Schuhe können dazu dienen, dass Fehlstellungen im Stand und bei einem Laufvorgang gezielt entgegengewirkt wird.
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Aus der
DE 20 2013 001 747 U1 beispielsweise, die ebenfalls auf die Anmelderin zurückgeht, ist ein orthopädischer Schuh bekannt, der als Gehhilfe bei Vorliegen einer Fußhebeschwäche geeignet ist. Der offenbarte Schuh umfasst eine Sohle, die sich durch eine vergleichsweise hohe Dicke im Fersenbereich auszeichnet, die ebenfalls eine erhöhte Lagerung der Ferse ermöglicht. Bei dem sich an den Fersenbereich anschließenden Mittelfuß- und Ballenbereich fällt die Sohle nach unten hin ab, um dann vorne wieder nach oben hin anzusteigen. Durch die gekrümmte Form liegt der mittlere Bereich des Fußes eines Trägers im Stand tiefer als Ferse und Zehen und es kann ein relativ normales Gehverhalten für Personen mit Fußhebeschwäche erreicht werden.
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Für diesen speziellen Anwendungsfall hat sich der in der
DE 20 2013 001 747 U1 offenbarte Schuh sehr gut bewährt. Es besteht jedoch Bedarf an alternativen Sohlen, die ein besonders fußgesundes Gehen auch für den Fall ermöglichen, dass keine oder anderer Fehlstellungen vorliegen, sowie an Schuhen mit solchen Sohlen.
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Diese Aufgabe wird bei einer Sohle der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass im Zehenbereich wenigstens eine Ausnehmung in der Sohle vorgesehen ist, welche Raum für die natürliche Greifbewegung bevorzugt aller Zehen eines Trägers nach unten hin bietet, und zumindest für einen Teil des Ballenbereiches gilt, dass die dort von der Sohle definierte Fußauflagefläche einen Abstand zu einer Basisebene, welche die Auflageebene bei auf ihr aufgesetzter Sohle bildet, hat, der größer ist als der minimale Abstand der Fußauflagefläche zu der Basisebene im Fersenbereich.
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Die Sohle ist bevorzugt derart ausgebildet, dass im getragenen und auf der Auflage-/Basisebene aufgesetzten Zustand der Sohle bzw. eines mit einer solchen ausgestatten Schuhs, also im Stand, die tiefste Stelle des Ballens des Trägers höher liegt als die tiefste Stelle seiner Ferse.
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Die Anmelderin hat festgestellt, dass das mit der Sohlenform des in der
DE 20 2013 001 747 U1 offenbarten Schuhs verbundene „Aufbiegen“ des Fußes nicht uneingeschränkt vorteilig ist. Auch bei herkömmlichen Schuhen, insbesondere bei höher liegender Ferse aufgrund eines vorhandenen Absatzes, wird der Fuß aufgebogen und werden die Zehen gestreckt, was entgegen der „Natürlichkeit“ des Fußes ist. Für den Fall, dass keine Fußhebeschwäche vorliegt, kann das Aufbiegen bzw. Strecken des Fußes, was auch bei konventionellen Sohlenformen erfolgt, sogar eher nachteilig sein. Gerade die Gegenbewegung, also die des Greifens des Fußes ist nach Erkenntnissen der Anmelderin der Fußanatomie und dem Fußbewegungsapparat deutlich entsprechender. Bei der nicht aufbiegenden sondern eher „krallenden“, „greifenden“ Fußbewegung werden die Fuß- und Unterschenkelmuskeln aktiviert.
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Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass gerade durch die erfindungsgemäße erhöhte Lagerung des Ballens in Kombination mit einer die natürliche Greifbewegung der Zehen ermöglichenden Ausnehmungen unterhalb der Zehen ein besonders natürliches angenehmes und somit bequemes sowie gesundes Gehen - auch bei Tragen eines Schuhs -möglich wird.
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Aufgrund der in Abweichung vom Stand der Technik erhöhten Ballenlagerung findet in der ersten Hälfte der Schrittabwicklung praktisch eine Bergaufbewegung statt, die die Bewegung der Zehen nach oben hin anregt. Durch die erfindungsgemäße Sohle bzw. einen mit einer solchen ausgestatten erfindungsgemäßen Schuh wird also ein Bergaufgehen „simuliert“. Im weiteren Verlauf wird dann - insbesondere durch den vorgesehenen Freiraum für die Zehen - ein Bergabgehen vorgetäuscht. Dieser bestimmte Bewegungsablauf hat sich als sehr gesundheitsförderlich sowie angenehm herausgestellt. Die Zehen werden zur Auf- und Abbewegung angeregt bzw. sogar gezwungen und die Fuß- und Unterschenkelmuskeln werden aktiviert. Eine auf die erfindungsgemäße Weise gestaltete Sohle bzw. ein damit ausgestatteter Schuh unterstützt den Fuß in seinen natürlichen Bewegungsabläufen, was eine erhebliche Verbesserung gegenüber dem Stand der Technik darstellt.
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Als Basisebene ist eine Bezugsebene gemeint, die sich in Bezug auf die Sohle bzw. einen damit ausgestatteten Schuh erstreckt, wenn die Sohle bzw. der Schuh mit ihrer bzw. seiner Unterseite unbelastet auf ihr aufgesetzt ist.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sohle zeichnet sich dadurch aus, dass die Fußauflagefläche zumindest über einen Teil des Ballenbereiches einen Abstand zu der Basisebene hat, der um wenigstens 5 mm, bevorzugt wenigstens 10 mm, besonders bevorzugt wenigstens 15 mm größer ist als der minimale Abstand der Auflagefläche zu der Basisebene im Fersenbereich. Dies gilt insbesondere zumindest für die höchste Stelle des Ballenbereiches, also zumindest für diejenige Stelle, an welcher gilt, dass im Auf der Basisebene aufgesetzten Zustand die Auflagefläche den im Ballenbereich größten Abstand zur Basisebene hat.
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Weiterhin bevorzugt gilt, dass die im Stand höchste Stelle der gesamten Sohle im Ballenbereich liegt, also diejenige Stelle, an welcher im auf die Basisebene aufgesetzten Zustand des Schuhs der Abstand der Fußauflagefläche zu der Basisebene maximal ist, im Ballenbereich liegt.
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Hierbei ist zu berücksichtigen, dass sich der geringe Unterschied von etwa nur 5 mm insbesondere für kleine Schuhgrößen, etwa Kinderschuhgrößen unter 30 als geeignet erwiesen hat. Für Schuhgrößen zwischen 30 und 40 hat sich ein Mindestunterschied von insbesondere 10 mm oder auch 20 mm und für Schuhgrößen ab 40 von 15 mm besonders bewährt. Für große Schuhgrößen, beispielsweise 45 kann auch ein noch größerer Niveauunterschied von 20 bis 30 mm besonders vorteilhaft sein.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die Dicke der Sohle in Längsrichtung variiert und sich die Sohle an ihrer im Ballenbereich dicksten Stelle durch eine größere Dicke auszeichnet als an ihrer im Fersenbereich dünnsten Stelle, bevorzugt die Sohle an ihrer im Ballenbereich dicksten Stelle mindesten 5 mm, bevorzugt mindestens 10 mm, besonders bevorzugt mindestens 15 mm dicker ist als an der im Fersenbereich dünnsten Stelle. Eine erfindungsgemäß höhere Lagerung des Ballens gegenüber der Ferse kann beispielsweise dadurch erzielt werden, dass die Dicke der Sohle des erfindungsgemäßen Schuhs in korrespondierender Weise variiert. Was das Lagerungsniveau der Ferse angeht, wird dann insbesondere auf die Stelle im Fersenbereich abgestellt, an der die Sohle am dünnsten ist. Weist die Sohle an ihrer Oberseite im Fersenbereich beispielsweise eine Fersenschale auf, kann diese Stelle etwa mittig in Bezug auf die aufzunehmende Ferse zu finden sein.
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Weiterhin kann in vorteilhafter Ausgestaltung vorgesehen sein, dass die Dicke der Sohle in Längsrichtung variiert und sich die Sohle an ihrer im Ballenbereich dicksten Stelle durch eine größere Dicke auszeichnet als an ihrer im Zehenbereich dünnsten Stelle, bevorzugt die Sohle an ihrer im Ballenbereich dicksten Stelle mindesten 5 mm, bevorzugt mindestens 10 mm, besonders bevorzugt mindestens 15 mm dicker ist als die Sohle an ihrer im Zehenbereich dünnsten Stelle.
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Auch die erfindungsgemäß unterhalb der Zehen eines einen Schuh mit der erfindungsgemäßen Sohle tragenden Person vorgesehene Ausnehmung kann konstruktiv dadurch erzielt werden, dass die Sohlendicke entsprechend variiert wird.
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Auch kann vorgesehen sein, dass die Zehenausnehmung im Vergleich zu wenigstens einem benachbarten Sohlenbereich, insbesondere im Vergleich zu dem benachbarten Ballenbereich, nach unten hin abfällt, und insbesondere die nach unten abfallende Zehenausnehmung eine Tiefe von mindestens 5 mm, bevorzugt mindestens 10 mm, besonders bevorzugt mindestens 15 mm im Vergleich zu dem wenigstens einen benachbarten Sohlenbereich aufweist.
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Eine besonders vorbeilhafte Ausführungsform zeichnet sich ferner dadurch aus, dass die Dicke der Sohle in Längsrichtung beginnend an einer Stelle im Mittelfußbereich, insbesondere am hinteren Ende des Mittelfußbereiches, oder beginnend an einer Stelle im Fersenbereich, nach vorne hin insbesondere stetig bis zum vorderen Ende des Ballenbereiches ansteigt, und bevorzugt am vorderen Ende des Ballenbereiches unter Bildung einer insbesondere abgerundeten Stufe abfällt. Von der Sohle wird dann im Mittelfuß- und Ballenbereich eine Art nach vorne hin ansteigender Keil gebildet, dessen Vorderseite von einer insbesondere abgeflachten Stufe definiert ist, wo das Sohlenniveau für die Bereitstellung der Zehenausnehmung insbesondere im Vergleich zum Anstieg des Keils stärker abfällt. Die Stufe kann dann eine Zehengreifwulst für die natürliche Fußbewegung im erfindungsgemäßen Schuh bilden. Die Stufe befindet sich bevorzugt im vorderen Drittel der Sohle. Dabei ist unter dem vorderen Drittel der Sohle derjenige Bereich zu verstehen, der sich in Längsrichtung der Sohle von der Spitze bis zu einem Punkt erstreckt, der von der Spitze um ein Drittel der Gesamtausdehnung der Sohle in Längsrichtung beabstandet ist.
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Die höchste Stelle des Ballenbereiches liegt insbesondere in den vorderen 2/5, bevorzugt im vorderen Drittel der Sohle. Besonders bevorzugt liegt die höchste Stelle der gesamten Sohle in deren vorderen 2/5, also 40% bzw. vorderem Drittel. Diejenige Stelle bzw. derjenige Punkt, für den im auf die Basisebene aufgesetzten Zustand des Schuhs gilt, dass der Abstand der Fußauflagefläche zur Basisebene den für die gesamte Sohle maximalen Wert aufweist, liegt dann bevorzugt in den vorderen 2/5 bzw. dem vorderen Drittel der Sohle.
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Alternativ oder zusätzlich erstreckt sich der Ballenbereich vollständig in der vorderen Hälfte der Sohle.
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Die erfindungsgemäß vorgesehene Zehenausnehmung ist weiterhin bevorzugt an die Fußform angepasst. Diese kann beispielsweise derart ausgebildet sein, dass sie in der Draufsicht eine gekrümmte Form aufweist, insbesondere eine bananenartig gekrümmte Form. Diese Form stellt eine Anpassung an den gleichermaßen gekrümmten Verlauf der Front des Ballens auf, an den die Zehen ansetzen und bildet somit eine an die natürliche Fußform besonders angepasste Ausführungsform.
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Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, dass die Zehenausnehmung im Längsschnitt durch die Sohle betrachtet zumindest im Wesentlichen V- oder U-förmig ausgebildet ist, insbesondere durch eine Art V- oder auch U-förmige Nut bzw. „Rille“ in der Sohle gebildet wird, die dann wiederum in der Aufsicht einen gekrümmten, an die Fußform angepassten Form aufweisen kann.
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Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass zwischen dem Ballenbereich und der Zehenausnehmung eine Stufe definiert ist, die in der Aufsicht einen gekrümmten Verlauf aufweist.
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Es ist eine solche Stufe vorgesehen, gilt auch für diese bevorzugt, dass sie dem gekrümmten Verlauf der Vorderseite des Ballens folgt.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die Zehenausnehmung sich über die gesamte Breite der Sohle erstreckt und/oder über den gesamten vorderen Endbereich der Sohle. Dann steht besonders viel Platz für die Bewegung der Zehen, insbesondere in alle Richtungen zur Verfügung.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die Zehenausnehmung eine zumindest im Wesentlichen ebene Auflagefläche definiert, und/oder die Zehenausnehmung durch eine sich über den gesamten vorderen Endbereich der Sohle erstreckende Absenkung definiert ist. Diese Ausgestaltungen haben sich als besonders geeignet erwiesen.
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Ein besonders vorteilhaftes Material für die Sohle ist durch Gummi gegeben, welches sich bevorzugt durch eine Shore-Härte im Bereich von 40 Shore A bis 100 Shore A, insbesondere 50 Shore A bis 70 Shore A auszeichnet. Eine Härte in diesem Bereich ermöglicht einerseits, dass die Sohle dem Fuß des Trägers eine ausreichende Flexibilität bietet und die Bewegungen „mitmachen“ kann, auf der anderen Seite aber auch nicht durch die Körperlast des Trägers verdrängt bzw. zu stark komprimiert wird. Auch wird vermieden, dass sich die Sohle in ihrer Form nach einiger Zeit des Tragens, etwa einigen Monaten in ihrer Form aufgrund der Belastung dauerhaft verändert.
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Das Sohlenmaterial wird derart gewählt, dass einerseits die Sohle genug Flexibilität bietet, um die natürliche Fußbewegung mitzumachen, auf der anderen Seite darf sie nicht so weich sein, dass sie sich durch die Körperlast verdrängen lässt, bzw. die Formgebung durch Zusammendrücken verschwindet. Insbesondere sollte infolge des Tragens der Schuh durch einen Benutzer die Ausgestaltung der Sohle im Innenbereich nicht mit der Zeit verändert werden, weil das gewählte Material nicht ausreichend Formfestigkeit bietet. Insbesondere Gummimaterialien im vorgenannten Härtebereich haben sich als besonders geeignet erwiesen, diese Anforderungen in beide Richtungen zu erfüllen. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass sich die Sohle zumindest abschnittsweise durch eine ebene Unterseite auszeichnet, bevorzugt über mindestens 50%, besonders bevorzugt mindestens 70% ihrer Gesamtausdehnung in Längsrichtung. Weiterhin kann die Sohle oberseitig ein zumindest abschnittsweise an die menschliche Fußform angepasstes, insbesondere orthopädisches Fußbett aufweisen. Ein solches Fußbett kann in ansich bekannter Weise eine Fersenschale und gegebenenfalls eine Mittelfußgewölbe tragende Stütze umfassen.
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Es sei angemerkt, dass die erfindungsgemäße Sohle einteilig ausgebildet sein kann, etwa in Form eines durchgehenden Gummikörpers entsprechender Form, dessen Oberseite die Fußauflagefläche definiert und dessen Unterseite eine Lauffläche bildet. Es ist jedoch alternativ auch möglich, dass die Sohle mehrteilig ausgebildet ist, etwa einen unteren Abschnitt aufweist, dessen Unterseite die äußere Lauffläche bildet und sich darauf liegend ein weiterer Sohlenteil, beispielsweise in Form einer insbesondere herausnehmbaren Einlage mit einer die Fußauflagefläche definierenden Oberseite befindet. Die erfindungsgemäße Sohle kann auch durch eine Einlage gebildet werden. Die Einlage bildet dann insbesondere die dem Fuß zugewandte Brandsohle, die, wenn sie in einen Schuh eingelegt ist, auf einer Laufsohle des Schuhs obenseitig aufliegt. Ist die erfindungsgemäße Sohle kann dann herausnehmbar sein, also nur auf einer Laufsohle aufliegen, oder auch mit einer Laufsohle fest verbunden sein. Bevorzugt kommt die erfindungsgemäße Sohle, wenn sie als Brandsohle ausgebildet ist, in einem Schuh mit einer Laufsohle zumindest im Wesentlichen gleichbleibender Dicke insbesondere im Bereich von einigen, etwa 4 oder 6 oder 8 Millimetern zum Einsatz.
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Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Schuh, der eine erfindungsgemäße Sohle umfasst.
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Der erfindungsgemäße Schuh weist bevorzugt einen den Fuß eines Trägers in getragenem Zustand in an sich bekannter Weise umschließenden Schuhschaft auf. Dieser wird sich dann in der Regel oberseitig an die Sohle anschließen.
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Insbesondere, um ausreichend Bewegungsraum für die Zehen im Schuh zu bieten, kann weiterhin vorgesehen sein, dass der im Zehenbereich maximal Abstand zwischen der von der Sohle definierten Fußauflagefläche und der Innenseite des sich oberhalb des Zehenbereiches erstreckenden Schaftabschnittes mindestens 3 cm, bevorzugt mindestens 3,5 cm, besonders bevorzugt mindestens 4 cm beträgt.
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In der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher veranschaulicht. Darin zeigt
- 1 eine teilweise geschnittene rein schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Schuhs im getragenen Zustand,
- 2 eine weitere teilweise geschnittene rein schematische Ansicht des Schuhs aus 1, wobei der Schaft des Schuhs in der Außenansicht von der Seite gezeigt ist, und
- 3 eine rein schematische Aufsicht auf die Sohle des Schuhs aus 1.
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Die 1 zeigt eine teilweise geschnittene, schematische Darstellung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schuhs 1 im getragenen Zustand. Entsprechend ist der Fuß 2 eines nicht weiter erkennbaren Trägers in dem Schuh 1 angeordnet. Bei dem dargestellten Schuh 1 handelt es sich um den rechten Schuh 1, der mit einem weiteren, in der Figur nicht dargestellten spiegelverkehrt ausgebildeten Schuh in bekannter Weise ein Paar bildet.
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Der Schuh 1 umfasst eine im Längsschnitt dargestellte Sohle 3, die nach vorn in einer Schuhspitze 4 ausläuft, und von deren Oberseite 5 eine Fußauflagefläche für den Fuß 2 des Trägers gebildet wird. Von der Unterseite 6 der Sohle 3 wird eine Lauffläche gebildet. Die Sohle 3 liegt auf einer Basisebene 7, welche die Auflageebene bei auf ihr aufgesetztem Schuh 1 bildet, auf, so dass die Unterseite 6 der Sohle 3 mit der Basisebene 7 in Kontakt steht. Die Sohle 3 besteht aus Gummi mit einer Shore-Härte von vorliegend etwa 60 Shore A.
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Die Sohle 3 ist in einen bis zu ihrem vorderen Ende gehenden, für die Zehen des Trägers des Schuhs 1 bestimmten Zehenbereich 8, einen bis zu ihrem hinteren Ende 9 gehenden, für die Ferse 10 eines Trägers bestimmten Fersenbereich 11, einen zwischen dem Fersen- 11 und dem Zehenbereich 8 liegenden, für den Mittelfuß 12 eines Trägers bestimmten Mittelfußbereich 13, und einen zwischen dem Mittelfuß- 13 und dem Zehenbereich 8 liegenden, für den Ballen 14 eines Trägers bestimmten Ballenbereich 15 umfasst.
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Der Ballenbereich 15 erstreckt sich vollständig in der vorderen Hälfte der Sohle 3.
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Von den fünf Zehen des rechten Fußes 2 des Trägers ist in der 1 nur der große Zeh 16 zu erkennen.
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An die Sohle 3 schließt sich nach oben hin in an sich bekannter Weise ein Schaft 17 des Schuhs 1 an, der den Fuß 2 des Trägers seitlich und oberseitig umgreift. In dem Schaft 17 sind oberseitig in ebenfalls hinlänglich bekannter Weise mehrere Löcher 18 für einen in den Figuren nicht erkennbaren Schnürsenkel vorgesehen. Die Löcher 18 für diesen sind nur in der 2 erkennbar. Natürlich ist es möglich, dass ein erfindungsgemäßer Schuh alternativ oder zusätzlich eine oder mehrere andere Verschlussart(en) aufweist Rein beispielhaft seien Klettverschlüsse, Reißverschlüsse und/oder Gummibänder genannt.
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In der Sohle 3 des Schuhs 1 ist eine Ausnehmung 19 vorgesehen, welche Raum für die natürliche Greifbewegung aller Zehen des Trägers nach unten hin bietet. Die Zehenausnehmung 19 erstreckt sich, wie der Aufsicht auf die Sohle 3 aus 3 entnommen werden kann, über die gesamte Breite der Sohle 3 und über deren gesamten vorderen Endbereich. Sie ist an die natürliche Fußform angepasst, zeichnet sich insbesondere in der Aufsicht durch eine „bananenartig“ gekrümmten Verlauf aus (vgl. erneut 3).
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Die Zehenausnehmung 19 wird bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel dadurch gebildet, dass die Sohle 3 sich in dem unterhalb der Zehen des Trägers erstreckenden Bereich - gegenüber dem sich unmittelbar anschließenden Ballenbereich 15 - nach unten hin abfällt, so dass nach unten hin Raum für die Greifbewegung der Zehen gegeben ist. Die Sohle 3, die sich zumindest über eine großen Teil ihrer Gesamterstreckung in Längsrichtung durch eine zumindest im Wesentlichen ebene Unterseite auszeichnet, ist im Zehenbereich 8 entsprechend deutlich dünner als in dem sich anschließenden Ballenbereich 15, was sowohl der 1 als auch der 2, welche die Sohle 3 ebenfalls im Längsschnitt zeigt, gut entnommen werden kann. In der 1 ist die Dicke der Sohle im Zehenbereich 8 mit dz bezeichnet. Man erkennt, dass die Dicke der Sohle über den Zehenbereich 8 in Längsrichtung zumindest im Wesentlichen gleichbleibend ist. Dies gilt auch in Querrichtung, so dass von der Zehenausnehmung 19 vorliegend über ihre gesamte Erstreckung eine zumindest im Wesentlichen ebene Auflagefläche definiert wird.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel fällt die Sohle 3 im Zehenbereich 8 gegenüber dem höchsten Punkt P des benachbarten Ballenbereichs 14 um etwa 10 mm nach unten hin ab, zeichnet sich also - in Bezug auf den höchsten Punkt P des Ballenbereiches 14 - durch eine Tiefe von 10 mm aus. Die Sohle 3 ist entsprechend an ihrer dicksten Stelle im Ballenbereich 15 um 10 mm dicker als an ihrer dünnsten Stelle im Zehenbereich 8. Der höchste Punkt P des Ballenbereiches bildet, wie in der 1 erkennbar, die höchste Stelle der gesamten Sohle 3. Hier findet sich entsprechend der für die Sohle 3 maximale Abstand zwischen der Fußauflagefläche und der Basisebene 7 (in der Figur mit dBm bezeichnet).
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Damit die Zehen nicht nur nach unten hin durch die Ausnehmung 19 sondern auch nach oben hin Bewegungsfreiraum im Schuh 1 haben, beträgt der im Zehenbereich 8 maximale Abstand zwischen der von der Sohle 3 definierten Fußauflagefläche und der Innenseite des sich oberhalb des Zehenbereiches erstreckenden Abschnitts des Schafts 17 vorliegend 3 cm. Dieser maximale Abstand ist in der 1 mit dsm bezeichnet.
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Das dargestellte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schuhs 1 zeichnet sich weiterhin dadurch aus, dass die Dicke der Sohle 3 in Längsrichtung beginnend an einer Stelle 20 im Fersenbereich 11 nach vorne, also zum Zehenbereich 8 hin, stetig bis zum vorderen Ende des Ballenbereiches 15 ansteigt, und am vorderen Ende des Ballenbereiches 15 unter Bildung einer abgerundeten Stufe 21 abfällt. Die Stufe 21, welche den Übergang von Ballen- 15 zum Zehenbereich 11 definiert, befindet sich, wie man der Figur entnehmen kann, im vorderen Drittel der Sohle 3. Gleiches gilt für den höchsten Punkt P des Ballenbereiches 15, der ebenfalls im vorderen Drittel der Sohle 3 liegt. Durch den stetigen Anstieg der Sohle 3 bis zum höchsten Punkt P des Ballenbereiches 15 wir eine Art „Keil“ gebildet, welcher eine Fußstellung in dem in 1 dargestellten Stand bedingt, bei der die tiefste Stelle des Ballens 14 des Trägers höher liegt als die tiefste Stelle dessen Ferse 10. Wie der Aufsicht aus 3 entnommen werden kann, ist die Stufe 21 an die natürliche Fußform angepasst, hat konkret einen gekrümmten Verlauf, welcher dem gekrümmten Verlauf der Stirnseite des Ballens 14 eines menschlichen Fußes folgt. Es sei angemerkt, dass die abgerundete Stufe 21 in der 3 vereinfacht durch eine durchgezogene Linie angedeutet ist.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel gilt aufgrund der konkreten Dickenvariation der Sohle 3 für den gesamten Ballenbereich 15, dass die dort von der Sohle 3 definierte Fußauflagefläche einen Abstand zu der Basisebene 7 hat, der größer ist als der minimale Abstand der Fußauflagefläche zu der Basisebene 7 im Fersenbereich 11. Der minimale Abstand der Fußauflagefläche zu der Basisebene 7 im Fersenbereich 11 ist in der 1 mit dFm bezeichnet. Der Abstand dFm entspricht der minimalen Dicke der Sohle 3 im Fersenbereich 11 und es gilt, dass die Sohle 3 an ihrer dicksten Stelle im Ballenbereich 15 (vgl. in 1 die mit dBm bezeichnete Dicke) um 10 mm dicker ist als an ihrer dünnsten Stelle im Fersenbereich 11, der Unterschied also demjenigen entspricht, der auch in Bezug auf den Zehenbereich 8, also den Unterschied zwischen dBm und dz gilt. Dies kann wie vorliegend der Fall sein, wobei betont sei, dass die Tiefe der Zehenausnehmung 19 und der Höhenunterschied zwischen dem höchsten Punkt P im Ballenbereich 15 und der niedrigsten Stelle im Fersenbereich 11 keineswegs übereinstimmen müssen.
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Die Höhendifferenz von 10 mm für Ballen 14 und Ferse 10 hat sich für die vorliegenden Schuhgröße 40 als besonders geeignet erwiesen, wobei betont sei, dass andere Höhenunterschiede von Ballen 14 und Ferse 10 gleichermaßen möglich sind, insbesondere für kleiner Schuhgrößen geringere und für größere Schuhgrößen größere Differenzen besonders geeignet sein können.
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Der Schuh 1 ist weiterhin als Bequemschuh ausgebildet, dass bedeutet, er bietet - insbesondere zu den Seiten hin - mehr Platz als es für einen durchschnittlichen Fuß der Größe 40 erforderlich ist, so dass mehr Bewegungsfreiraum im Schuh 1 zur Verfügung steht.
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Aufgrund der erfindungsgemäßen erhöhten Lagerung des Ballens 14 in Kombination mit der die natürliche Greifbewegung der Zehen ermöglichenden Ausnehmung 19 unterhalb der Zehen wird ein besonders natürliches angenehmes und somit bequemes sowie gesundes Gehen möglich. Aufgrund der in Abweichung vom Stand der Technik erhöhten Ballenlagerung findet in der ersten Hälfte der Schrittabwicklung praktisch eine Bergaufbewegung statt, die die Bewegung der Zehen nach oben hin anregt. Durch den erfindungsgemäßen Schuh 1 wird also ein Bergaufgehen „simuliert“. Im weiteren Verlauf wird dann - insbesondere durch den vorgesehenen Freiraum für die Zehen - ein Bergabgehen vorgetäuscht. Dieser bestimmte Bewegungsablauf hat sich als sehr gesundheitsförderlich sowie angenehm herausgestellt. Der auf die erfindungsgemäße Weise gestaltete Schuh 1 unterstützt den Fuß 2 in seinen natürlichen Bewegungsabläufen, was eine erhebliche Verbesserung gegenüber dem Stand der Technik darstellt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202013001747 U1 [0004, 0005, 0008]