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Technisches Umfeld
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Die Erfindung betrifft eine Toilettenanlage umfassend Toilettenkabinen, Urinale und Waschanlagen als Sanitäreinrichtung in einem Container.
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Stand der Technik
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Aus dem Stand der Technik sind Toilettenanlagen bekannt, die als Container mobil einsetzbar sind. Hierbei wird der Container mittels eines Fahrzeugs zu seinem Einsatzort verfahren, um ihn dort an seinem Einsatzort an das Frischwassernetz und das Abwassernetz anzuschließen. In dem Container sind Kabinen sowie Urinale angeordnet, wobei auch Waschtische vorgesehen sind.
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Bei verschiedensten Anlässen wird es gewünscht Container durch verschiedene Maßnahmen in ihrem Volumen zu vergrößern, so dass sie gut begehbar sind und im Inneren mehr Platz bieten, als in dem Zustand, in dem er für den Verkehr auf der Straße ausgelegt ist. Hierzu bedarf es jedoch aufwendiger Montage- und Umbauarbeiten am Einsatzort des Containers um ihn an die Gegebenheiten anzupassen.
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Das Problem, vor dem die Erfindung steht, ergibt sich dadurch, dass bei Veranstaltungen es immer mehr und mehr gewünscht wird, großzügige Sanitäranlagen vorzuhalten. Hier greift man dann wie oben beschrieben auf sog. Container zurück oder man stellt Toilettenzellen auf, die hinsichtlich ihrer Hygiene einerseits, aber auch hinsichtlich ihrer Pflegewartung andererseits nicht den gewünschten Bedürfnissen entsprechen, weil die bekannten Toiletteneinrichtungen nicht die Räumlichkeiten aufweisen, die dafür notwendig sind.
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Aufgabe
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Der Erfindung stellt sich somit das Problem, eine Toilettenanlage derart weiterzubilden, der insbesondere die geschilderten Nachteile überwindet, wobei insbesondere eine felxible Nutzung der Anlage bereitgestellt werden soll, die hinsichtlich ihrer Pflegewartung sowie den gewünschten Bedürfnissen entsprechen soll, unter Ausgestaltung flexibel gehaltener Räumlichkeiten.
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Lösung
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Erfindungsgemäß wird dieses Problem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
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Die mit der Erfindung erreichten Vorteile bestehen nun darin, dass mit dem Aufbau und hier dem Kofferaufbau eines Lastkraftwagens, eines Aufliegers oder Anhängers mit beweglich angeordneten Ausschubelementen ein Toilettenraum bei Veranstaltungen bereit gestellt werden kann, der hinsichtlich seiner Reinigung und hinsichtlich seiner Ausgestaltung wesentliche Vorzüge mit sich bringt. So ist der erfindungsgemäße Toilettenwagen neben seiner Beweglichkeit und seiner schnellen und unproblematischen Einrichtung großzügig gehalten. Die Sanitäranlagen in dem aufgestellten Fahrzeug sind alle entsprechend gut zugänglich, wobei insbesondere in einem derartigen Kofferaufbau entsprechend auch das gewünschte Ambiente vorgehalten werden kann, um auf diese Weise einen Toilettenwagen bereitzustellen, der von den Besuchern eines Festivals angenommen wird.
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So wird merkmalsgemäß ein Container vorgeschlagen, der als Kofferaufbau für einen Lastkraftwagen, Auflieger oder Anhänger ausgebildet ist, dessen seitlich begrenzenden Wände Ausschubelemente umfassen, die beweglich zwischen einer eingefahren Stellung im Fahrbetrieb und einer ausgefahrenen Stellung zur Vergrößerung des Kofferraumes im Standbetrieb angeordnet sind, wobei im Bereich der Ausschubelemente die Sanitäreinrichtungen angeordnet sind, die in der ausgefahrenen Stellung der Ausschubelemente über einen im Kofferaufbau sich längs erstreckenden Mittelgang zugänglich sind.
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Die Sanitäreinrichtungen sind in den Ausschubelementen angeordnet und über den im Kofferaufbau sich erstreckenden Mittelgang zugänglich, der durch den aufgeschwenkten Faltboden gebildet wird. Somit ergibt sich im aufgestellten oder ausgefahrenen Zustand des Kofferaufbaus ein hinreichender Raum zwischen den Sanitäreinrichtungen, der ein sog. Wohlfühlambiente vermittelt.
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In Weiterbildung der Erfindung sind die Ausschubelemente jeweils mit einer Abwasserleitung und einer Frischwasserleitung versehen. Hierbei ist in jedem der Ausschubelemente eine separate Hebeanlage für das anfallende Abwasser zur Aufnahme und Zwischenspeicherung angeordnet. Dabei liegen die Hebeanlagen in von außen zugänglichen angeordneten Kammern, die unterhalb des Bodens des Anschlusselementes liegen. Aufgrund dieser Ausbildung wird erreicht, dass insbesondere die Abwasseranlage hier immer wartungszugänglich ist, wobei das Abwasser zunächst im Speicherbehälter vorgehalten wird, wobei es durch die Hebeanlagen dann in die Abwasserkanäle gedrückt wird. Hierbei sind die Hebeanlagen jeweils über flexible Schläuche mit einem Rohrelement verbunden. Das Rohrelement als solches umfasst eine y-artige Form, wobei die unter einem Winkel ausgerichteten Schenkel mit den Hebeanlagen verbunden sind und an dem einen freien Schenkel eine Ablaufleitung für die Entsorgung angeschlossen ist. Aufgrund dieser Ausbildung wird erreicht, dass beide Hebeanlagen in Richtung der Abflussleitung arbeiten bzw. drücken, sodass es zu keinem Rückstau in dem System kommt.
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Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann das Rohrelement sowie die flexiblen Leitungen frei unter dem Fahrzeug verlegt werden. D. h., dass wenn die Ausschubelemente hier ausgefahren sind, eine sog. frei verlegte Unterleitung hier angebracht werden kann, wobei die flexiblen Schläuche in Hebeanlagen und dem in der Mittelachse verlegten Rohrelement angeschlossen werden können, wobei das Rohrelement wiederum an die Abflussleitung angeschlossen wird. Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann auch das Rohrelement sowie die flexiblen Leitungen fest unter einem Fahrzeugboden angeordnet sein, sodass letztendlich nur noch die Abwasserleitung des Kanalnetzes angeschlossen werden muss. Hierbei erfolgt dann durch das Ausfahren der Ausschubelemente ein Ausrichten der flexiblen Leitungen, sodass es auch hier zu keinen Rückstaubildungen kommen kann.
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Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung sind in einem der Ausschubelemente Toilettenkabinen mit einem Waschbereich angeordnet, wobei in dem anderen Ausschubelement ebenfalls Toilettenkabinen mit einem Waschbereich und Urinalen angeordnet sind. Hierbei ist in vorteilhafter Weise vorgesehen, dass der Bereich der Urinale hinter einer im Ausschubelement verschiebbar gelagerten Sichtschutzwand angeordnet ist. Aufgrund dieser Ausbildung wird erreicht, dass wenn die Ausschubelemente eingefahren werden, entsprechend auch die Sichtschutzwand im Bezug zu den Urinalen verschoben wird.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann auch vorgesehen sein, dass in ausgefahrenem Zustand der Ausschubelemente eine sich längs der Fahrzeugachse erstreckende zwischen Wand vorgesehen sein kann, die den Mittelgang hier in zwei Bereiche trennt. So kann beispielsweise hier vorgesehen sein, dass für Damen und für Herren die Bereiche auch sichtschutzmäßig abgetrennt sind.
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In Weiterbildung ist in der Rückwand des Kofferaufbaugestells zwischen den Ausschubelementen eine Zugangstür vorgesehen, so dass beide Bereiche zugänglich sind. Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist in einem der Ausschubelemente eine Elektroverteilung für die Hebeanlage, die Beleuchtung, für Monitore usw. vorgesehen, mittels der der gesamte Toilettenbus gesteuert und geregelt werden kann.
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Figurenliste
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- 1 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Toilettenanlage in einer Ausführungsform als Motorlastwagen mit einem flexibel gehaltenen Kofferaufbau,
- 2 eine Rückansicht des Lastwagens gemäß der 1 im eingefahrenen Zustand,
- 3 eine weitere Rückansicht des Lastwagens gemäß der 1 im ausgefahrenen Zustand,
- 4 eine Innenansicht des Lastwagens im ausgefahrenen Zustand und
- 5 eine weitere Innenansicht des Lastwagens im eingefahrenen Zustand.
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Ausführungsbeispiele
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Die 1, 2 und 3 zeigen jeweils eine als Toilettenanlage ausgebildeten Lastkraftwagen 1 mit einem Kofferaufbau 2, dessen seitlich begrenzenden Wände Ausschubelemente 3 und 4 umfassen. Hierbei sind die Ausschubelemente 3 und 4 beweglich zwischen einer eingefahrenen Stellung 2 im Fahrbetrieb und einer ausgefahrenen Stellung zur Vergrößerung des Kofferraums im Standbetrieb 3 angeordnet. Zwischen den verfahrbaren Ausschubelementen 3 und 4 ist in einem Kofferaufbaugestell 5 ein beweglich gehaltener Faltboden 6 angeordnet, wie dieser im Zusammenwirken der 2 und 3 derart gefaltet wird, dass sich die Teilbereiche 7 und 8 des Faltbodens 6 im zusammengefalteten Zustand in dem Zwischenraum zwischen den Ausschubelementen 3 und 4 hochstellt.
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Wie insbesondere aus der Zusammenschau der 1, 2, 3, 4 und 5 ersichtlich, sind im Bereich der im Kofferaufbaugestell 5 verfahrbar angeordnete Ausschubelemente 3 und 4 Sanitäreinrichtungen 9 angeordnet, die in der ausgefahrenen Stellung der Ausschubelemente 3 und 4 über einen im Kofferaufbau 2 sich längs erstreckenden Mittelgang 10 zugänglich sind, der durch den aufgeschwenkten Faltboden 6 gebildet wird. Diese Situation ist insbesondere in der 3, aber auch in der 4 deutlich zu erkennen, wo insbesondere zwischen den Sanitäreinrichtungen 9 sich der Mittelgang 10 bildet, der hier den Zugang zu den einzelnen Kabinen bereitstellt.
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Wie insbesondere aus der 3 zu erkennen ist, sind die Ausschubelemente 3 und 4 jeweils mit einer Abwasserleitung 11 und einer nicht näher dargestellten Frischwasserleitung versehen. Zudem ist in jedem der Ausschubelemente 3 und 4 eine separate Hebeanlage 12 für das anfallende Abwasser zur Aufnahme und Zwischenspeicherung angeordnet. Die Hebeanlagen 12 liegen in von außen zugänglichen Kammern 13, die unterhalb des Bodens 14 des Ausschubelements 3 und 4 liegen. Wie aus der Zusammenschau aus den 2 und 4 zu erkennen ist, sind die Hebeanlagen 12 jeweils über flexible Schläuche 15 mit einem Rohrelement 16 verbunden. Wie insbesondere aus der 4 erkennbar ist, umfasst das Rohrelement 16 eine y-artige Form, wobei die unter einem Winkel ausgerichteten Schenkel 17 und 18 mit den Hebeanlagen 12 verbunden sind wobei an dem einen freien Schenkel 19 eine Ablaufleitung 20 für die Entsorgung angeschlossen ist. Die Ablaufleitung 20 wird hier zur Fahrerkabine hin geleitet, sodass das Abwasser unter dem Fahrzeug nach vorne entweichen kann.
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Das Rohrelement 16 sowie die flexiblen Leitungen 15 können frei unter dem Fahrzeug verlegt werden. Denkbar ist auch, dass das Rohrelement 16 sowie die flexiblen Leitungen 15 fest unter dem Fahrzeug angeordnet sein können, sodass eine Von-Hand-Verlegung nicht mehr erforderlich ist.
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Wie insbesondere aus den beiden Darstellungen der 4 und 5 ersichtlich, ergibt sich aufgrund der Raumaufteilung, dass in einem der Ausschubelemente 3 Toilettenkabinen 21 mit einem Waschbereich 22 angeordnet ist, wobei in dem anderen Ausschubelement 4 ebenfalls Toilettenkabinen 21 mit einem Waschbereich 22 sowie Urinalen 23 angeordnet sind. Wie aus der 4 i. V. m. der 5 erkennbar ist, ist der Bereich der Urinale 23 hinter einer im Ausschubelement 4 verschiebbar gelagerten Sichtschutzwand 24 angeordnet. Wird also der Kofferaufbau 2 von der Fahrbetriebssituation in die Standbetriebssituation verbracht, so wird die Sichtschutzwand 24 entsprechend zum Mittelgang 10 hin verschoben, wie dies in der 4 erkennbar ist. Entsprechend wird die Sichtschutzwand 24 wieder zurückverschoben, wenn der Kofferaufbau 2 für die Fahrsituation wieder verkleinert wird.
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Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass im ausgefahrenen Zustand der Ausschubelemente 3 und 4, so wie er in der 4 dargestellt ist, eine sich längs der Fahrzeugachse 25 erstreckende Zwischenwand vorgesehen sein, die den Mittelgang 10 in zwei Bereiche trennt. Diese Ausbildung stellt somit einen für Damen und Herren gesonderte Bereiche zur Verfügung, die entsprechend über eine Zugangstür 26 in der Rückwand des Kofferaufbaugestells 2 zwischen den Ausschubelementen 3, 4 betreten werden können. Um hier die Höhe auszugleichen, kann beispielsweise eine breit auslegende Treppe vorgesehen sein, um auf diese Weise einen leichten und einladenden Zugang bereitzustellen.
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In Weiterbildung der Erfindung ist in einem der Ausschubelemente 3, 4 eine Elektroverteilung 27 für die Hebeanlagen 13, die Beleuchtung, für Monitore usw. vorgesehen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lastkraftwagen
- 2
- Kofferaufbau
- 3
- Ausschubelement
- 4
- Ausschubelement
- 5
- Kofferaufbaugestell
- 6
- Faltboden
- 7
- Teilbereich Faltboden
- 8
- Teilbereich Faltboden
- 9
- Sanitäreinrichtung
- 10
- Mittelgang
- 11
- Abwasserleitung
- 12
- Hebeanlage
- 13
- Kammer
- 14
- Boden Ausschubelement
- 15
- Schlauch
- 16
- Rohrelement
- 17
- Schenkel Rohrelement
- 18
- Schenkel Rohrelement
- 19
- Freies Schenkelende Rohrelement
- 20
- Ablaufleitung
- 21
- Toilettenkabinen
- 22
- Waschbereiche
- 23
- Urinale
- 24
- Sichtschutzwand
- 25
- Fahrzeugachse
- 26
- Zugangstür
- 27
- Elektroverteilung