-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schaltfeld, insbesondere für die Mittel- und Hochspannungstechnik, mit einem Leistungsschalterraum, in dem sich ein Leistungsschalter befindet, der über eine Türe aus dem Leistungsschalterraum entfernbar ist, wobei sich in der Türe eine durch einen Verschluss verschließbare Bedienöffnung befindet, durch die hindurch Bedienelemente des Leistungsschalters erreichbar sind.
-
1 zeigt schematisch ein solches bekanntes Schaltfeld 10, das in einem Gehäuse einen Sammelschienenraum S, einen Leistungsschalterraum L und einen Kabelanschlussraum K aufweist. In dem Sammelschienenraum S ist zumindest ein Sammelschienenanschluss 12 vorgesehen, der bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel über ein Schaltgerät mit Trennfunktion in Form eines Leistungsschalters 14 mit zumindest einem Kabelanschluss 16 verbindbar ist, welcher in dem Kabelanschlussraum K vorgesehen ist. Um eine Verbindung zwischen dem Sammelschienenanschluss 12 und dem Kabelanschluss 16 vollständig zu unterbrechen und ein versehentliches Schalten des Leistungsschalters 14 vollständig auszuschließen, ist der Leistungsschalter 14 aus seiner Betriebsstellung, in der die Kontakte des Leistungsschalters 14 in ihre zugehörigen Buchsen eingefahren sind, aus dieser Betriebsstellung ausfahrbar, was in 1 dargestellt ist. In dieser aus der Betriebsstellung ausgefahrenen Position, die üblicherweise durch Betätigen einer Kurbel erreicht wird, sind die Steckkontakte des Leistungsschalters 14 aus zugehörigen Buchsen vollständig ausgefahren.
-
Zum Erden des Kabelanschlusses 16 ist bei dem in den 1 dargestellten Schaltfeld ein nur schematisch angedeuteter Erdungsschalter 18 vorgesehen, der in 1 in seiner offenen Position dargestellt ist, in der ein Schaltmesser 19 des Erdungsschalters 18 keinen Kontakt mit einem Erdungskontakt 20 des Kabelanschlusses 16 herstellt. Wird jedoch das Schaltmesser 19 in 1 im Uhrzeigersinn gedreht, so wird der Kabelanschluss 16 über den Kontakt 20 und das Schaltmesser 19 mit Erde verbunden.
-
Wie 1 verdeutlicht, ist der Leistungsschalterraum L durch eine Türe 22 verschließbar, in der sich eine Bedienöffnung 24 befindet, durch die hindurch Bedienelemente des Leistungsschalters erreichbar sind. Bei Wartungs- oder Reparaturarbeiten kann es jedoch vorkommen, dass der Leistungsschalter 14 nach einem Öffnen der Türe 22 aus dem Leistungsschalterraum L entfernt werden muss. Auch wenn anschließend die Türe 22 wieder verschlossen werden sollte, besteht grundsätzlich die Gefahr, dass eine Bedienperson durch die Öffnung 24 hindurchgreift und mit stromführenden Teilen in Kontakt kommt, oder aber dass ein auftretender Lichtbogen durch die Bedienöffnung 24 hindurch nach außen austritt.
-
Um solche Situationen zu vermeiden, ist im Stand der Technik bereits vorgeschlagen worden, einen Verschluss für die Bedienöffnung vorzusehen, der in der Türe eingebaut ist und vor die Bedienöffnung geschoben werden kann. Sollte jedoch eine Bedienperson dieses vergessen, so besteht nach wie vor die Gefahr einer Verletzung.
-
Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Schaltfeld der eingangs genannten Art so zu verbessern, dass die Gefahr einer Verletzung bei entferntem Leistungsschalter und geschlossener Türe nicht besteht.
-
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1 und insbesondere dadurch, dass der Verschluss durch einen Riegel der Türe betätigbar ist. Nachdem die Türe in ihrer Schließstellung durch den Riegel arretiert wird, kann durch die erfindungsgemäße Lösung sichergestellt werden, dass der Verschluss bei einem Verriegeln der Türe automatisch betätigt wird, um die in der Türe vorhandene Bedienöffnung zu verschließen. Hierdurch muss das Bedienpersonal nicht darauf achten, dass der Verschluss bei entferntem Leistungsschalter und geschlossener Türe manuell verschlossen wird, da stets dafür gesorgt ist, dass die Bedienöffnung nicht offensteht, wenn der Riegel der Türe betätigt wurde.
-
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in der Beschreibung, der Zeichnung sowie den Unteransprüchen beschrieben.
-
Nach einer ersten vorteilhaften Ausführungsform kann der Verschluss durch eine Schließbetätigung des Riegels in seine Schließstellung überführbar sein. Hierdurch ist dafür gesorgt, dass die Bedienöffnung auf jeden Fall dann verschlossen ist, wenn die Türe verriegelt ist. Auch kann es vorteilhaft sein, wenn der Verschluss durch eine Öffnungsbewegung des Riegels in seine Offenstellung überführbar ist. In einem solchen Fall muss der Bediener nicht manuell dafür sorgen, dass der Verschluss nach einem Rückführen des Leistungsschalters in den Leistungsschalterraum und nach Schließen der Türe offensteht. Gleichzeitig kann hierdurch erreicht werden, dass der Leistungsschalter bei geschlossener Türe ein Überführen des Verschlusses in seine Schließstellung blockiert. Wenn sich nämlich der Verschluss bei jedem Entriegeln der Türe öffnet, kann der Leistungsschalter nach seinem Einsetzen in den Leistungsschalterraum und nach Schließen der Türe so in die Bedienöffnung vorstehen, dass der Verschluss nicht in seine Schließstellung überführt werden kann, da dies durch den Leistungsschalter (direkt oder indirekt) blockiert ist.
-
Eine einfache Betätigung des Verschlusses kann erreicht werden, wenn der Verschluss mit dem Riegel über einen Schwenkhebel gekoppelt ist. Dies eröffnet gleichzeitig die Möglichkeit, dass der Riegel von dem Verschluss entkoppelt in seine Schließstellung überführbar ist, was bedeutet, dass zwar die Türe verriegelt werden kann, dass jedoch der Verschluss nicht zwangsweise in seine Schließstellung überführt wird, sondern nur dann, wenn die Bedienöffnung frei ist, d. h. der Leistungsschalter zum Beispiel nicht in die Bedienöffnung hineinragt.
-
Schließlich kann es vorteilhaft sein, wenn der Verschluss entweder nur durch sein Gewicht oder aber durch die Kraft einer Feder in seine Schließstellung überführbar ist.
-
Nach einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung auch eine Türe für ein Schaltfeld, wobei die Türe die vorstehend beschriebenen Elemente zum Betätigen des Verschlusses mit Hilfe des Riegels aufweist.
-
Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung rein beispielhaft anhand einer vorteilhaften Ausführungsform und unter Bezugnahme auf die beigefügten 2 und 3 beschrieben, die eine Teilansicht auf die Innenseite einer Türe für ein Schaltfeld der Mittelspannungstechnik zeigen, wie es im Zusammenhang mit 1 beschrieben wurde.
-
Die in den 2 und 3 dargestellte Türe 22 kann als Türe für den Leistungsschalterraum L des in 1 dargestellten Schaltfelds 10 verwendet werden. Die Türe 22 weist beim dargestellten Ausführungsbeispiel eine annähernd rechteckige Bedienöffnung 24 auf, durch die hindurch Bedienelemente des Leistungsschalters 14 erreichbar sind, wenn sich dieser in dem Leistungsschalterraum L befindet und wenn die Türe 22 geschlossen und verriegelt (2) ist.
-
Zum Verriegeln der Türe in ihrer Schließstellung dient ein Riegel 28, der durch einen nicht dargestellten Betätigungsgriff von der in 2 dargestellten Schließstellung in seine in 3 dargestellte Offenstellung überführbar ist. In der in 3 dargestellten Offenstellung lässt sich die Türe 22 öffnen und in der in 2 dargestellten Schließstellung ist die Türe 22 mit Hilfe des Riegels 28 verriegelt.
-
Um die in der Türe befindliche Bedienöffnung 24 verschließen zu können ist in der Türe ein annähernd plattenförmiger Verschluss 26 verbaut, der aus seiner in 3 dargestellten Offenstellung vertikal in seine in 2 dargestellte Schließstellung verschoben werden kann, in welcher die Bedienöffnung 24 durch den Verschluss 26 vollständig verschlossen ist. Hierzu ist der Verschluss 26 mit einem in einem Schlitz geführten Schieber 32 versehen, der durch einen an der Türe 22 gelagerten Schwenkhebel 30 in vertikaler Richtung nach oben bewegt werden kann. Der Schwenkhebel 30 wird (beim dargestellten Ausführungsbeispiel im Uhrzeigersinn) verschwenkt, wenn sich der Riegel 28 von der in 3 dargestellten Position in die in 2 dargestellte Position nach oben bewegt. Hierdurch schwenkt das mit dem Schieber 32 in Berührung stehende freie Ende des Schwenkhebels 30 nach unten, wodurch sich der Verschluss 26 senkt.
-
Zwischen dem Schieber 32 des Verschlusses 26 und dem Schwenkhebel 30 bzw. dem Riegel 28 ist jedoch keine Zwangskopplung vorgesehen, so dass der Riegel 28 und auch der Schwenkhebel 30 in die in 2 dargestellte Schließstellung bewegt werden können, auch wenn sich der Verschluss 26 nicht vertikal nach unten bewegen kann, weil dieser durch den Leistungsschalter 24 oder ein Zwischenelement blockiert ist. in diesem Fall verbleibt der Verschluss 26 in der in 3 dargestellten Position, so dass bei geschlossener und verriegelter Türe 22 die Bedienelemente des Leistungsschalters 14 erreicht werden können.
-
Es versteht sich, dass das Blockieren des Verschlusses nicht unbedingt durch den Leistungsschalter 14 selbst erfolgen muss, sondern dass hierfür auch Zwischenelemente in Form von Hebeln, Schiebern oder dergleichen vorgesehen sein können, die nach Montage des Leistungsschalters 14 in dem Leistungsschalterraum L so bewegt werden, dass diese ein Senken des Verschlusses verhindern.