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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Deckel für eine Farbdose oder einen Farbeimer, wobei der Deckel einen umlaufenden Verbindungsrand zum passenden Verbinden mit einem Öffnungsrand einer Öffnung der Farbdose oder des Farbeimers aufweist.
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Deckel für den genannten Verwendungszweck sind allgemein bekannt und stehen verbreitet im Einsatz und dienen dazu, Farbdosen oder Farbeimer farb- und luftdicht zu verschließen, solange keine Farbe eingefüllt oder entnommen wird. Bei angebrochenen Farbgebinden ergibt sich dabei aber das Problem, dass aufgrund des über der Farbe bestehenden freien Raums ein gewisses Luftvolumen beim Anbringen des Deckels mit eingeschlossen wird, welches dafür ausreicht, dass sich nach einiger Zeit eine trockene, ausgehärtete Farbhaut auf der Farboberfläche und über dem Farbspiegel an den inneren Dosen- oder Eimerwandflächen und an der Deckelinnenfläche bildet. Allein das erneute Öffnen des Deckels sowie das mechanische Entfernen der Farbhaut vor einem erneuten Entnehmen von Farbe führen erfahrungsgemäß meistens dazu, dass Krümel oder Brocken der trockenen Farbhaut in die flüssige Farbe fallen und die Qualität von damit erzeugten Anstrichen dann erheblich beeinträchtigen.
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Das Dokument
EP 2 500 142 A1 zeigt ein Werkzeug zum Filtern oder Absieben von flüssigen Farben oder Lacken, bestehend aus einem flachen ringförmigen Filterhalter mit zwei nach außen vorstehenden Griffen und einem in den Filterhalter einsetzbaren kegelförmigen Filter, der einer Kaffeefiltertüte ähnelt. Dieses Werkzeug wird auf einen Behälter, wie Farbdose, aufgelegt, in den Farbe oder Lack durch den Filter hindurch eingefüllt wird. Hiermit können zwar feste störende Partikel aus der Farbe abgefiltert werden, jedoch ist der technische Aufwand dafür ersichtlich sehr hoch und die Handhabung umständlich.
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Das Dokument
DE 1 828 963 U zeigt einen Farb- und Lackbehälter, in dem ein Sieb so angeordnet ist, dass ein Teil des Siebes in die Farbe oder den Lack eintaucht, während ein anderer Siebteil aus der Farbe oder dem Lack herausragt. Das Sieb dient hier aber lediglich dazu, überschüssige Farbe von einer Farbauftragwalze abzustreifen.
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Das Dokument
EP 1 293 360 B1 zeigt einen Farbbehälter, in den oben ein horizontales Gitter eingesetzt ist, welches einen ersten Teil des Querschnitts des Behälters überdeckt und einen zweiten Teil des Querschnitts des Behälters zum Eintauchen einer Farbwalze oder -rolle frei lässt. Das Gitter ist hier ein Abstreifgitter zum Abstreifen überschüssiger Farbe von der Walze oder Rolle.
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Für die vorliegende Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, eine einfache und kostengünstige Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, mit der störende feste Partikel aus einer flüssigen Farbe entfernt werden können.
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Die Lösung der Aufgabe gelingt erfindungsgemäß mit einem Deckel der eingangs genannten Art, der dadurch gekennzeichnet ist, dass er über zumindest einen Teil seiner Fläche als Siebfläche ausgebildet ist.
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Der erfindungsgemäße Deckel kann jedesmal, wenn Farbe aus einem angebrochenen Farbgebinde in Form einer Farbdose oder eines Farbeimers entnommen werden soll, anstelle des Verschlussdeckels auf die Farbdose oder den Farbeimer aufgesetzt werden, um dann durch die Siebfläche des Deckels hindurch Farbe in ein anderes Behältnis zu gießen, aus dem die Farbe dann bei Malen oder Lackieren entnommen werden kann. Störende feste Partikel aus getrockneter Farbe oder sonstige Schmutzpartikel werden dabei an der Siebfläche zurückgehalten und gelangen so nicht in das beim Malen oder Lackieren benutzte Farbbehältnis. Da auf dem Gebiet der Farbdosen und Farbeimer eine gewisse Standardisierung der Deckelgrößen und Deckelformen und der zusammenwirkenden Verbindungsränder und Öffnungsränder besteht, genügt eine noch übersichtliche Zahl von unterschiedlichen Ausführungen des erfindungsgemäßen Deckels, um den Bedarf zu decken. Die Siebfeinheit der Siebfläche richtet sich dabei nach den jeweiligen Anforderungen, wobei z.B. für Lackfarben in der Regel ein feineres Sieb als für Dispersionswandfarben sinnvoll ist.
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In einer ersten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Deckels ist vorgesehen, dass er über seine gesamte innerhalb des Verbindungsrandes liegende Fläche als Siebfläche ausgebildet ist. In dieser Ausführung kann das Abgießen von Farbe aus dem mit dem erfindungsgemäßen Deckel versehenen Farbbehälter in beliebigen Richtungen und durch eine große Fläche erfolgen, was ein schnelles Filtern der Farbe erlaubt.
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Alternativ wird für den erfindungsgemäßen Deckel vorgeschlagen, dass er über ein Fünftel bis die Hälfte seiner innerhalb des Verbindungsrandes liegenden Fläche in einem an den Verbindungsrand angrenzenden Bereich als Siebfläche ausgebildet ist. In dieser Ausführung kann besonders gut ein gezieltes Umgießen von Farbe durch die Siebfläche hindurch in ein anders, auch kleines Farbbehältnis erfolgen, ohne dass dabei ein Risiko eines Verschüttens von Farbe besteht.
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Es ist auch möglich, dass der Deckel in zwei oder mehr voneinander getrennten Bereichen, vorzugsweise in zwei einander gegenüberliegenden Bereichen, seiner innerhalb des Verbindungsrandes liegenden Fläche jeweils als Siebfläche ausgebildet ist. Hiermit kann, wenn eine erste Siebfläche durch Gebrauch verschmutzt und verstopft ist, immer noch durch die zweite Siebfläche oder noch weitere Siebflächen Farbe gefiltert werden.
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In Anpassung an übliche Umrissformen von Öffnungsrändern von Öffnungen gängiger Farbdose oder Farbeimer weist der erfindungsgemäße Deckel zweckmäßig einen runden Umriss oder einen ovalen oder elliptischen Umriss auf.
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Bei dem erfindungsgemäßen Deckel mit einem ovalen oder elliptischen Umriss liegt bevorzugt die/jede Siebfläche in einem Endbereich der Hauptachse des Ovals oder der Ellipse. Hierdurch wird ein Ausgießen von Farbe durch die Siebfläche hindurch in ein anderes Farbbehältnis vereinfacht.
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Aus Gründen einer guten Stabilität bei kostengünstiger Herstellbarkeit besteht der erfindungsgemäße Deckel vorzugsweise einstückig aus Kunststoff oder Metall.
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Um den Deckel bei seiner Herstellung einfacher variieren zu können, wird vorgeschlagen, dass die/jede Siebfläche durch ein Gitter aus Kunststoff oder Metall gebildet ist, dass der übrige Deckel ein Teil aus Kunststoff oder Metall ist und dass das/jedes Gitter und der übrige Deckel miteinander fest oder lösbar verbunden sind.
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In weiterer Ausgestaltung ist für den erfindungsgemäßen Deckel vorgesehen, dass er pro Siebfläche einen inneren flachen umlaufenden Halteflansch aufweist, der an den Umriss des die Siebfläche bildenden Gitters angepasst ist und an dem das Gitter randseitig fest oder lösbar befestigt ist. An dem Halteflansch kann technisch einfach das jeweils gewünschte oder benötigte Gitter angebracht werden, ohne dass dafür der übrige Deckel verändert werden muss.
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Bevorzugt ist dabei weiter vorgesehen, dass das/jedes die/eine Siebfläche bildende Gitter mit dem übrigen Deckel durch Verschweißen oder Verkleben fest verbunden oder mittels einer Haftklebstofflage oder eines Klettverschlusses oder wenigstens eines Klemmmittels lösbar verbunden ist. Bei lösbarer Verbindung zwischen dem Gitter und dem übrigen Deckel kann das Gitter unter Weiterverwendung des übrigen Deckels einfach ersetzt werden.
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Zur Vereinfachung seiner Handhabung kann der erfindungsgemäße Deckel an seinem Außenumfang wenigstens ein Griffelement aufweist. Das Griffelement kann beispielsweise die Form einer Grifföse oder Grifflasche haben, die bevorzugt einstückig mit dem übrigen Deckel ausgebildet ist.
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Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung erläutert. Die Figuren der Zeichnung zeigen:
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1 einen Deckel in einer ersten Ausführung, mit einer großen Siebfläche, in Draufsicht,
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2 den Deckel in einer zweiten Ausführung, mit einer kleinen Siebfläche, in Draufsicht und
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3 den Deckel in einer dritten Ausführung, mit zwei kleinen Siebflächen, in Draufsicht.
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In der folgenden Figurenbeschreibung sind gleiche Teile in den verschiedenen Zeichnungsfiguren stets mit den gleichen Bezugszeichen versehen, sodass nicht zu jeder Zeichnungsfigur alle Bezugszeichen erneut erläutert werden müssen.
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1 der Zeichnung zeigt einen Deckel 1 in einer ersten Ausführung in Draufsicht. Der Deckel 1 hat einen elliptischen Umriss und besitzt an seinem äußeren Umfang einen Verbindungsrand 2, der an einen Öffnungsrand einer Öffnung beispielsweise eines Farbeimers angepasst ist. Die Fläche des Deckels 1 innerhalb des Verbindungsrandes 2 ist hier großflächig als Siebfläche 3 ausgeführt.
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Dazu ist hier ein Gitter 4 entlang seines äußeren Randes auf einem innen vom Verbindungsrand 2 umlaufenden flachen Halteflansch 5 befestigt, hier z. B. verklebt oder verschweißt. Alternativ kann die Verbindung zwischen dem Gitter 4 und dem Halteflansch 5 auch lösbar sein, z. B. mittels einer Haftverklebung, eines Klettverschlusses oder eines Klemmmittels.
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Der Deckel 1 mit der Siebfläche 3 kann anstelle eines üblichen, gleichgroßen Verschlussdeckels auf einem Farbbehälter, wie Farbeimer oder Farbdose, angebracht werden, um dann Farbe durch die Siebfläche 3 hindurch in ein anderes Farbbehältnis zu gießen und dabei störende feste Partikel, wie getrocknete Farbteile oder Schmutzteilchen, aus der Farbe abzufiltern.
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Der Deckel 1 mit der Siebfläche 3 kann nach seiner Benutzung entsorgt oder gereinigt und dann wiederverwendet werden.
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2 zeigt den Deckel 1 in einer zweiten Ausführung in Draufsicht, wobei auch hier der Deckel 1 eine elliptische Umrissform hat. Im Unterschied zu dem Beispiel nach 1 weist der Deckel 1 hier nur eine kleine, einen Bruchteil der Deckelfläche einnehmende Siebfläche 3 auf, die im Endbereich der Hauptachse der Ellipsenform liegt. In seinem übrigen, nicht von der Siebfläche 3 eingenommenen Bereich innerhalb des Verbindungsrandes 2 bildet der Deckel 1 eine geschlossene Fläche 7.
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Die Siebfläche 3 wird hier durch ein entsprechend kleinflächigeres Gitter 4 gebildet, welches auch hier auf einem unter dem äußeren Rand des Gitters 4 umlaufenden, mit dem übrigen Deckel 1 einstückigen Halteflansch 5 befestigt ist.
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Als zusätzliches Element weist der Deckel 1 gemäß 2 gegenüberliegend von der Siebfläche 3 ein vom Verbindungsrand 2 nach außen vorragendes Griffelement 6 auf, das hier die Form einer Grifföse hat. Mittels des Griffelements 6 kann der Deckel 1 leicht manuell von einem Farbeimer abgezogen werden. Außerdem kann der Deckel 1 bei Nichtgebrauch mittels des ösenförmigen Griffelements 6 an einem Haken platzsparend aufgehängt werden.
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3 zeigt den Deckel 1 in einer dritten Ausführung in Draufsicht, wobei auch hier der Deckel 1 eine elliptische Umrissform hat. Im Unterschied zu dem Beispiel nach 2 weist der Deckel 1 hier zwei kleine, jeweils einen Bruchteil der Deckelfläche einnehmende Siebflächen 3, 3' auf, die in den beiden Endbereichen der Hauptachse der Ellipsenform liegen. In seinem dazwischenliegenden übrigen Bereich bildet der Deckel 1 eine geschlossene Fläche 7.
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Die Siebflächen 3, 3' werden hier durch je ein entsprechend kleinflächiges Gitter 4, 4' gebildet. Die Gitter 4, 4' sind hier jeweils auf einem unter dem äußeren Rand der Gitter 4, 4' umlaufenden, mit dem übrigen Deckel 1 einstückigen Halteflansch 5, 5' befestigt.
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Ein filterndes Ausgießen von Farbe aus einem mit dem Deckel 1 nach 3 versehenen Farbeimer kann also in zwei Richtungen erfolgen. Die Siebfeinheit der Siebflächen 3, 3' kann dabei untereinander gleich oder auch unterschiedlich sein.
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Der Deckel 1 in den Ausführungen gemäß den 1 bis 3 besteht, abgesehen von dem Gitter 4 oder den Gittern 4, 4', zweckmäßig aus Kunststoff, vorzugsweise einem thermoplastischen Kunststoff, was ein kostengünstiges Herstellen als Spritzgussteil erlaubt. Die Gitter 4, 4', die hier mit dem übrigen Deckel 1 verbunden sind, können ebenfalls aus Kunststoff oder alternativ auch aus Metall, z. B. in Form eines Drahtgitters, bestehen. Der Deckel 1 kann alternativ auch einstückig aus Kunststoff oder Metall besteht.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Deckel
- 2
- Verbindungsrand
- 3, 3'
- Siebfläche
- 4, 4'
- Gitter
- 5, 5'
- Halteflansch
- 6
- Griffelement
- 7
- geschlossene Fläche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2500142 A1 [0003]
- DE 1828963 U [0004]
- EP 1293360 B1 [0005]