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Die Erfindung betrifft einen Türfeststeller zur Feststellung einer Tür in einer beliebigen Öffnungsstellung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Aus der internationalen Patentanmeldung
WO 95/12 049 A1 ist ein Türstopper als Sicherheitseinrichtung gegen ungewünschtes Eindringen bekannt. Der bekannte Türstopper ist einstückig aus Kunststoff hergestellt. Er weist einen Keil auf, der mit einem bügelförmigen, elastischen Streifen unten an einer Innenseite eines Türblatts befestigt ist. Stößt der Keil beim Öffnen der Tür gegen ein Hindernis, beispielsweise einen Schuh einer hinter der Tür stehenden Person, schiebt sich das Türblatt auf den Keil, der das Türblatt gegen ein weiteres Öffnen sperrt.
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Aufgabe der Erfindung ist einen einfach, insbesondere einstückig aus Kunststoff herstellbaren Türfeststeller vorzuschlagen, mit dem sich eine Tür in jeder Schwenkstellung feststellen lässt oder der zumindest die Tür beim Schwenken in einer Öffnung- und/oder einer Schließstellung bremst.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Türfeststeller mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Der erfindungsgemäße Türfeststeller weist einen Hemmschuh und ein Befestigungsmittel zur Befestigung des Türfeststellers an einem Türblatt einer Tür auf, der beweglich mit dem Befestigungsmittel verbunden ist. Der Hemmschuh des erfindungsgemäßen Türfeststeller ist einem Hemmschuh zum Abbremsen eines Eisenbahnwagens durch Reibung vergleichbar: der erfindungsgemäße Türfeststeller wird so unten an einer Innenseite eines Türblatts befestigt, dass der Hemmschuh einen Boden unter dem Türblatt der Tür berührt und sich auf einer Innenseite der Tür befindet. Die Innenseite der Tür ist die Seite, in die sich die Tür beim Öffnen bewegt oder allgemein die Richtung, in der die Tür gebremst werden soll. Der Hemmschuh befindet sich in einem Spalt zwischen dem Türblatt und dem Boden oder der Hemmschuh gelangt dadurch, dass er den Boden unter dem Türblatt berührt und durch die Bewegung der Tür in den Spalt zwischen dem Türblatt und dem Boden und bremst durch Reibung die Bewegung der Tür. Die Stellung, in der sich der Hemmschuh in dem Spalt zwischen dem Türblatt und dem Boden befindet, wird hier als Hemmstellung bezeichnet.
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Vorzugsweise ist der Hemmschuh selbsthemmend ausgeführt, das heißt, er hält in der Stellung, in der er sich in dem Spalt zwischen dem Türblatt und dem Boden befindet, die Tür durch Reibung zwischen dem Türblatt und dem Hemmschuh einerseits und durch Reibung zwischen dem Hemmschuh und dem Boden andererseits gegen Weiterschwenken in der Bewegungsrichtung und vorzugsweise gegen Schwenken in beiden Richtungen. Zum Bewegen muss die Tür, wenn sie mit dem Hemmschuh des erfindungsgemäßen Türfeststellers festgestellt ist, zunächst durch Schwenken vom Hemmschuh des Türfeststellers weg bewegt werden und kann in dieser Richtung weiter bewegt werden. Zum Bewegen der Tür in der umgekehrten Richtung, normalerweise also der Öffnungsrichtung, kann der Hemmschuh in eine Nichtgebrauchsstellung bewegt werden, in der ihn eine lösbare Halterung des erfindungsgemäßen Türfeststellers hält. Lösbar bedeutet, dass sich der Hemmschuh von der Halterung lösen und in die Hemmstellung verbringen lässt.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Türfeststeller eine Leiste aufweist, an deren einem Ende der Hemmschuh angeordnet ist und von der der Hemmschuh zu einer Seite absteht. Vorzugsweise bildet ein Abschnitt der Leiste das Befestigungsmittel, das beispielsweise durch Kleben oder Schrauben an einem Türblatt, insbesondere unten auf einer Innenseite befestigbar ist. Wie oben geschrieben wird die Leiste so an dem Türblatt angebracht, dass der Hemmschuh am Ende der Leiste einen Boden unter dem Türblatt berührt, so dass beim Öffnen der Tür die Tür auf den Hemmschuh gelangt und gebremst wird.
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Vorzugsweise ist der Hemmschuh ein Keil, der in der Hemmstellung beim Öffnen der Tür in dem Spalt zwischen dem Türblatt und dem Boden festgeklemmt wird und seinerseits die Tür in ihrer Schwenkstellung festklemmt.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht ein Gelenk vor, das den Hemmschuh gelenkig mit dem Befestigungsmittel verbindet, so dass der Hemmschuh aus der Hemmstellung in die Nichtgebrauchsstellung und umgekehrt bewegbar ist. Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Gelenk ein Filmscharnier, also eine dünne, linienförmige Kunststoffstelle, die durch Verformung des Kunststoffs ein Schwenken um eine Schwenkachse wie ein Gelenk ermöglicht.
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Das Gelenk befindet sich insbesondere in einer Mitte zwischen dem Hemmschuh und der Halterung, die den Hemmschuh lösbar in der Nichtgebrauchsstellung hält.
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Vorzugsweise ist die Halterung als Schnappvorrichtung ausgebildet, an der der Hemmschuh einschnappt, wenn er in die Nichtgebrauchsstellung bewegt wird und von der er lösbar ist, indem er mit einer Kraft von der Schnappvorrichtung weg bewegt wird, die größer als eine Schnapp- oder Haltekraft der Schnappvorrichtung ist. Andere lösbare Halterungen sind möglich, beispielsweise Halterungen, die manuell gelöst werden müssen.
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Zur Ausbildung der Halterung als Schnappvorrichtung sieht eine Ausgestaltung eine Abwinklung vor, die von einer gegenüberliegenden Seite wie der Hemmschuh von der Leiste des erfindungsgemäßen Türfeststellers absteht. Dabei ist die Abwinklung in einem Abstand in einer Längsrichtung der Leiste an der Leiste angeordnet. Insbesondere befindet sich in einer Mitte zwischen der Abwinklung und dem Hemmschuh ein Gelenk, durch das der Hemmschuh aus der Hemmstellung in die Nichtgebrauchsstellung und umgekehrt bewegbar ist. Auf einer dem Hemmschuh zugewandten Seite weist die Abwinklung einen Schnappvorsprung beispielsweise in Form eines Wulstes oder einer Noppe auf, die mit einer komplementären Schnappvertiefung wie beispielsweise einer Sicke, also einer rinnenförmigen Vertiefung, oder einer kleinen, muldenförmigen Vertiefung ("Grübchen" oder "Dimple") am Hemmschuh zusammenwirkt, indem die Schnappvertiefung des Hemmschuhs auf den Schnappvorsprung der Abwinklung gelangt, wenn der Hemmschuh in die Nichtgebrauchsstellung bewegt wird. Es kann auch umgekehrt die Abwinklung die Schnappvertiefung und der Hemmschuh den Schnappvorsprung aufweisen.
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Vorzugsweise ist der erfindungsgemäße Türfeststeller ein einstückiges Kunststoffteil. Beispielsweise sind die Leiste mit dem Hemmschuh, der lösbaren Halterung und einem Filmscharnier in der Leiste in einer Mitte zwischen dem Hemmschuh und der Halterung in einem Stück durch Spritzgießen aus Kunststoff hergestellt.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
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1 einen erfindungsgemäßen Türfeststeller in perspektivischer Darstellung; und
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2 den Türfeststeller aus 1 angebracht an einem Türblatt in Seitenansicht.
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Der in 1 dargestellte, erfindungsgemäße Türfeststeller 1 ist zu einem feststellen einer Tür in einer beliebigen Öffnungsstellung vorgesehen. Er weist eine gerade Leiste 2 auf, die mit Ausnahme einer Längsmitte einen über ihre gesamte Länge gleichen, flachen Rechteckquerschnitt aufweist. In der Längsmitte weist die Leiste 2 eine quer durchgehende Nut auf, die ein Filmscharnier 3 bildet. Am Film Scharnier 3 ist die Leiste 2 so dünn, dass sie durch elastische Verformung um eine gedachte Schwenkachse quer zur Leiste 2 schwenkbar ist.
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An einem Ende weist die Leiste 2 einen Hemmschuh 4 auf, der im Ausführungsbeispiel als Keil ausgebildet ist. Andere Formen des Hemmschuhs 4 sind möglich. Der Hemmschuh 4 steht von einer Flachseite der Leiste 2 zu einer Seite ab.
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An einem dem Hemmschuh 4 fernen Ende weist die Leiste 2 des erfindungsgemäßen Türfeststellers 1 eine Abwinklung 5 zu einer dem Hemmschuh 4 entgegengesetzten Seite der Leiste 2 auf. An einem der Leiste 2 fernen Ende, das heißt mit Abstand von der Leiste 2, weist die Abwinklung 5 einen Wulst als Schnappvorsprung 6 auf, der parallel zu den Flachseiten der Leiste 2 verläuft. Der Schnappvorsprung 6 befindet sich auf der Seite der Abwinklung 5 der Leiste 2, die dem Hemmschuh 4, das heißt dem Ende der Leiste 2, an dem sich der Hemmschuh 4 befindet, zugewandt ist Es ist weder notwendig, dass sich die Abwinklung 5 am Ende der Leiste 2 noch dass sich der Wulst am Ende der Abwinklung 5 befindet.
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Der Hemmschuh 4 weist eine Rinne als Schnappvertiefung 7 an einer Unterseite auf, die parallel zu den Flachseiten der Leiste 2 verläuft. Als Unterseite des Hemmschuhs 4 wird eine der Abwinklung 5 bzw. dem die Abwinklung 5 aufweisenden Ende der Leiste 2 abgewandte Seite des Hemmschuhs 4 bezeichnet. Die Abwinklung 5 mit dem den Schnappvorsprung 6 bildenden Wulst und die mit dem Schnappvorsprung 6 in noch zu erläuternder Weise zusammen wirkende, die Schnappvertiefung 7 bildende Rinne in der Unterseite des Hemmschuhs 4 bilden eine Schnappvorrichtung 8, die allgemein auch als lösbare Halterung 9 zu einem lösbaren Halten des Hemmschuhs 4 in einer Nichtgebrauchsstellung aufgefasst werden kann. Es können auch umgekehrt die Schnappvertiefung 7 an der Abwinklung 5 und der Schnappvorsprung 6 an der Unterseite des Hemmschuhs 4 vorgesehen sein (nicht dargestellt). Es sind auch andere Ausführungen der Schnappvertiefung 7 beispielsweise als Mulde („Grübchen“ oder „Dimple") und/oder des Schnappvorsprungs 6 beispielsweise als Noppe möglich (nicht dargestellt). Grundsätzlich können der Schnappvorsprung 6 und die Schnappvertiefung 7 auch an anderen Stellen vorgesehen werden, so dass der Schnappvorsprung 6 in einer noch zu erläuternden Nichtgebrauchsstellung des Hemmschuhs 4 in die Schnappvertiefung 7 einschnappt und den Hemmschuh 4 lösbar in der Nichtgebrauchsstellung hält.
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Zwischen dem Filmscharnier 3 und der Abwinklung 5 weist die Leiste 2 zwei Durchgangslöcher 10 zu einer Befestigung des Türfeststellers 1 an einem Türblatt 11 einer Tür 12 auf. Ein Abschnitt der Leiste 2 zwischen dem Filmscharnier 3 und der Abwinklung 5 bildet dadurch ein Befestigungsmittel 13 des Türfeststellers 1, mit dem der Türfeststeller 1 an einem Türblatt 11 befestigbar ist. Andere Befestigungen beispielsweise durch Kleben sind möglich.
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Der erfindungsgemäße Türfeststeller 1 mit der Leiste 2, dem Filmscharnier 3, an dem die Leiste 2 nach Art eines Gelenks um eine Schwenkachse quer zur Leiste 2 in sich schwenkbar ist, mit dem an einem Ende der Leiste 2 von einer Flachseite zu einer Seite abstehenden, als Keil ausgebildeten Hemmschuh 4 und der mit gleichem Abstand vom Filmscharnier 3 auf einer dem Hemmschuh 4 gegenüberliegenden Seite des Filmscharnier 3 von der gegenüberliegenden Flachseite wie der Hemmschuh 4 von der Leiste 2 abstehenden Abwinklung 5 bzw. Schnappvorrichtung 8 ist einstückig durch Spritzgießen aus Kunststoff hergestellt.
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Wie in 2 dargestellt wird der erfindungsgemäße Türfeststeller 1 mit seinem Befestigungsmittel 13 an einer Innenseite einer Tür 12 unten an einem Türblatt 11 der Tür 12 befestigt, und zwar so, dass die Abwinklung 5 oben ist und sich die Unterseite des Hemmschuhs 4 tiefer als ein unterer Rand des Türblatts 11 befindet und einen Boden 14 unter der Tür 12 berührt. Die Innenseite der Tür 12 ist die Seite, in die die Tür 12 schwenkt oder allgemein bewegt wird, wenn sie geöffnet wird. Allgemein wird der Türfeststeller 1 auf der Seite des Türblatts 11 befestigt, in deren Richtung die Tür 12 gebremst werden soll. Beim Öffnen in einer in 2 mit einem Pfeil dargestellten Öffnungsrichtung 15 bzw. allgemein beim Schwenken bzw. Bewegen der Tür 12 in Richtung des Hemmschuhs 4, bewegt sich das Türblatt 11 auf den Hemmschuh 4 des Türfeststellers 1, der die Tür 12 durch Reibung zwischen dem Türblatt 11 und dem Hemmschuh 4 einerseits sowie zwischen dem Hemmschuh 4 und dem Boden 14 andererseits bremst und die Öffnungsbewegung der Tür 12 stoppt. Dabei gelangt der Hemmschuh 4 wie in 2 gezeichnet in eine Hemmstellung in einem Spalt zwischen dem Türblatt 12 und dem Boden 14.
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Der Hemmschuh 4 ist durch seine Ausführung als Keil selbsthemmend: befindet sich das Türblatt 11 in der Hemmstellung auf dem Hemmschuh 4, hält der Hemmschuh 4 die Tür 12 durch Reibung auch in einer entgegengesetzten Schließrichtung. Gelöst wird die Tür 12 durch eine Bewegung in einer der Öffnungsrichtung 15 entgegengesetzten Schließrichtung, wobei eine Bewegung der Tür 12 in der Schließrichtung immer, also auch wenn der Hemmschuh 4 den Boden 14 berührt, möglich ist, wogegen der Hemmschuh 4, wenn er den Boden 14 berührt, die Tür 12 bei einer Bewegung in der Öffnungsrichtung 15 bremst und die Bewegung vorzugsweise auch stoppt. Es sind auch andere selbsthemmende Ausführungen des Hemmschuhs 4 außer als Keil sind möglich.
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Zum Öffnen der Tür 12 wird der Hemmschuh 4 durch Schwenken um die Schwenkachse des ein Gelenk bildenden Filmscharniers 3 nach oben in eine in 2 mit Strichlinien angedeutete Nichtgebrauchsstellung geschwenkt, in der die Schnappvertiefung 7 an der Unterseite des Hemmschuhs 4 an dem Schnappvorsprung 6 der Abwinklung 5 der Leiste 2 einschnappt, so dass der Hemmschuh 4 lösbar in der Nichtgebrauchsstellung gehalten ist und nicht auf den Boden 14 gelangt. Die Tür 12 ist frei in beiden Richtungen schwenkbar bzw. bewegbar, wenn sich der Hemmschuh 4 in der Nichtgebrauchsstellung befindet. Zum Lösen aus der Nichtgebrauchsstellung wird der Hemmschuh 4 mit einer Kraft vom Türblatt 11 weg bewegt, die eine Halte- bzw. Schnappkraft, mit der die Schnappvertiefung 7 am Schnappvorsprung 6 eingeschnappt ist, überwindet.
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Beim Bewegen des Hemmschuhs 4 in die Nichtgebrauchsstellung wird der erfindungsgemäße Türfeststeller 1 im Filmscharnier 3 elastisch verformt. Umgekehrt beaufschlagt das Filmscharnier 3 den Hemmschuh 4 elastisch in eine Stellung, in der er den Boden 14 berührt, so dass er beim Öffnen der Tür 12 in die Hemmstellung in dem Spalt zwischen dem Türblatt 11 und dem Boden 14 gelangt, wenn der Hemmschuh 4 nicht in der Nichtgebrauchsstellung eingeschnappt ist.
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Das ein Gelenk bildende Filmscharnier 3 muss sich nicht in der Längsmitte der Leiste 2 des erfindungsgemäßen Türfeststeller 1 befinden, sondern ist so vorzusehen, dass die Schnappvertiefung 7 des Hemmschuhs 4 in der Nichtgebrauchsstellung am Schnappvorsprung 6 der Abwinklung 5 bzw. der Schnappvorrichtung 8 einschnappt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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