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Die Erfindung betrifft eine Vitrine zur Zurschaustellung von Gegenständen bestehend aus einem Unterteil, einem Oberteil, einem linken Seitenteil, einem hinteren Seitenteil, einem rechten Seitenteil und einem, beispielsweise als Tür ausgebildeten, vorderen Seitenteil, wobei sämtliche Seitenteile aus jeweils einer Glasscheibe bestehen und zumindest drei zueinander benachbart angeordnete Seitenteile derart miteinander verbunden sind, dass ihre senkrechten Kanten jeweils durch eine Verklebung dauerhaft befestigt sind.
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Derartige Vitrinen, auch Glasvitrinen genannt, sind bereits bekannt und weisen oftmals einen rechteckförmigen Grundriss auf. Es ist ebenfalls bereits bekannt, eine derartige Vitrine mit einer Beleuchtungsvorrichtung zu versehen, die im Oberteil der Vitrine untergebracht ist und zur Beleuchtung der im Innenraum derselben aufgestellten Gegenstände dient. In diesem Zusammenhang wird auf die
DE 38 05 212 C2 verwiesen; bei dieser Vitrine befindet als Oberteil ein Lichtkasten.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, eine Beleuchtungsvorrichtung für eine Vitrine anzugeben, welche sich auf einfache Weise in den Aufbau der Vitrine einfügt und gleichzeitig eine ausreichende, möglichst gleichmäße Beleuchtung des Innenraums der Vitrine ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass zur Bereitstellung der Beleuchtungsvorrichtung das Oberteil als ein die Seitenteile abschließendes horizontal angeordnetes Oberteil bestehend aus zwei Glasscheiben ausgebildet wird, wobei zwischen zwei Glasscheiben eine oder mehrere Leuchtmodule angebracht sind, die aus flächigen und dünnen organischen Leuchtdioden bestehen, welche durch die Zuführung elektrischer Energie homogenes Licht erzeugen.
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In der Anwendung einer neuen Ausführung eines Leuchtmoduls mit den genannten Eigenschaften wird erreicht, dass durch die Anordnung an einem aus Glasscheiben gebildeten Oberteil (Deckel) bzw. dem integralen Einbau darin die neuartige Beleuchtungsvorrichtung sehr dezent und quasi kaum sichtbar im Oberteil angebracht ist, während im beleuchteten Zustand eine ausreichende und sehr homogene Beleuchtung des Innenraums der Vitrine erreicht wird.
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Eine Weiterbildung der Neuerung besteht darin, dass zwischen den beiden Glasscheiben eine Verbindungsschicht zur Verbindung derselben vorgesehen ist, um insbesondere ein VSG (Verbund-Sicherheits-Glas) zu bilden, wobei die Verbindungsschicht auch zur Führung der elektrischen Anschlussleitungen der Leuchtmodule dient und dass diese Anschlussleitungen jeweils in Richtung zu den Eckverbindungen zwischen den Seitenteilen geführt sind, wobei die Eckverbindungen über die Verklebung der senkrechten Kanten von jeweils zwei benachbarten Seitenteilen geschaffen worden sind.
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Auf diese Weise wird erreicht, dass die elektrischen Anschlussleitungen im oberen Seitenteil (Oberteil) nicht sichtbar geführt werden.
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Eine Weiterbildung der Neuerung besteht auch darin, dass an der Unterseite der oberen Glasscheibe und an der Oberseite der unteren Glasscheibe sich jeweils eine über die gesamte Fläche der Glasscheibe angebrachte Dekorschicht befindet, in welcher für die Leuchtmodule entsprechende Aussparungen in der Oberseite der unteren Glasscheibe vorgesehen sind.
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Eine weitere Ausbildung der Neuerung besteht darin, dass in der unteren Glasscheibe parallel zur linken und zur rechten Seitenscheibe eine oder mehrere Vertiefungen vorhanden sind, die zur Aufnahme jeweils zweier durch eine Isolierschicht getrennte Metallschienen zum mechanischen und elektrischen Anschluss von Leuchten mit gerichtetem Licht dienen, wobei der weitere elektrische Anschluss der Metallschienen auf die gleiche Weise erfolgt wie bei den Leuchtmodulen.
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Für den Fall, dass unter gewissen Umständen die Ausleuchtung des Innenraums der Vitrine durch die bisher beschriebenen Leuchtmodulen mit ihrem homogenen aber zum Teil diffusen Licht nicht ausreicht, ist es durch die Anbringung einer oder mehrerer Metallschienen möglich, an diesen magnetisch gehaltene zusätzliche Leuchten mit gerichtetem Licht, insbesondere Spotstrahler, lösbar anzubringen, wenn eine gezielte Beleuchtung bestimmter Gegenstände im Innenraum der Vitrine gewünscht wird.
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Die Erfindung wird an Hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, welches in der Zeichnung dargestellt ist.
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Es zeigt:
- 1 die perspektivische Ansicht einer Vitrine;
- 2 den senkrechten Schnitt durch das Oberteil (obere Seitenteil);
- 3 eine Draufsicht (Teilausschnitt) auf das Oberteil mit darin montierten Leuchtmodulen;
- 4 einen vergrößerten detaillierten Querschnitt durch das Oberteil.
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Die in 1 gezeigte Vitrine weist ein Unterteil 5, ein linkes Seitenteil 1, ein hinteres Seitenteil 2, ein rechtes Seitenteil 3 und ein (hier beispielsweise) als Tür ausgebildetes vorderes Seitenteil 4 auf, wobei die Seitenteile 1 bis 4 aus jeweils einer Glasscheibe bestehen. Das linke Seitenteil 1 und das hintere Seitenteil 2, bzw. das hintere Seitenteil 2 und das rechte Seitenteil 3 können jeweils mit einer Gehrung versehen sein, wodurch mittels Verklebung eine feste unlösbare Eckverbindung 20 zwischen den beiden genannten Seitenteilen 1, 2 bzw. 2, 3 besteht. Das als Tür ausgebildete vordere Seitenteil 4 kann auf nicht gezeigte Weise beispielsweise als Klapp- oder Schiebetür ausgebildet sein und ermöglicht den Zugang zur Auflagefläche 7 zur Aufstellung der in der Vitrine zur Zurschaustellung vorgesehenen Gegenstände, wobei die Auflagefläche 7 die Oberseite des Unterteils 5 bildet.
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Das obere Seitenteil bzw. Oberteil 6 (siehe 2) besteht aus einer oberen 8 und einer unteren Glasscheibe 9, das Oberteil 6 kann auf den gleich hohen Oberkanten der Seitenteile 1 bis 3 in waagerechter Lage aufliegen; auf die Art der Verbindung zwischen den Oberkanten und dem Oberteil 6 wird im Rahmen dieser Beschreibung weiter unten eingegangen (siehe auch 4). Zwischen den beiden Glasscheiben 8 und 9 befindet sich eine Verbindungsschicht 10 zur Herstellung einer festen oder lösbaren Verbindung zwischen den beiden Glasscheiben 8 und 9, z.B. nach Art einer VSG-Scheibe. Die Unterseite der Glasscheibe 8 und/oder die Oberseite der Glasscheibe 9 ist jeweils mit einer durchgehende Dekorschicht 11 versehen. Die Dekorschicht 11 dient zur farblichen Gestaltung des Oberteils 6. Von Oben betrachtet stellt sie zusammen mit der Verbindungsschicht 10 auch einen Sicht- und Lichtschutz dar.
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In der Verbindungsschicht 10 oberhalb der Oberseite der unteren Glasscheibe 9 befindet(-n) sich eine oder mehrere Vertiefungen 15 zur Aufnahme jeweils eines Leuchtmoduls 12 in Form einer flächigen und dünnen Anordnung mit einer vorzugsweise rechteckförmigen Grundfläche, welche elektrische Energie in sichtbares homogenes Licht umwandelt, dabei handelt es sich bei der Anordnung bzw. dem Leuchtmodul 12 vorzugsweise um eine sogenannte OLED (organic light emitting device - organische licht-emittierende Vorrichtung). Es sind vorzugsweise mehrere Leuchtmodule in dem Oberteil 6 integriert (s. auch 3 und 4). Die Vertiefungen 15 sind ebenfalls als entsprechende Öffnung bzw. Aussparungen 12A auch für die Leuchtmodule 12 in der Dekorschicht 11 an der Oberseite der unteren Glasscheibe 9 vorhanden. Die insbesondere in 3 bis 4 dargestellten elektrischen Anschlüsse 22 der Leuchtmodule 12 sind innerhalb der Verbindungsschicht 10 in Richtung zu den Eckverbindungen 20 zwischen der linken Seitenscheibe 1 und der hinteren Seitenscheibe 2 bzw. zwischen der hinteren Seitenscheibe 2 und der rechten Seitenscheibe 3 geführt; von dort verlaufen die elektrischen Leitungen 22 innerhalb der genannten Eckverbindungen 20 im Unterteil 5 der Vitrine, in welchem sich auch die entsprechenden Stromversorgungseinrichtungen befinden können.
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Da die Leuchtmodule 12 ein homogenes Licht in den Innenraum der Vitrine abstrahlen, kann es in manchen Fällen auch notwendig sein, bestimmte auf der Auflagefläche 7 aufgestellte Gegenstände mit einem gerichteten Lichtstrahl zusätzlich zu beleuchten. Hierzu sind in der unteren Glasscheibe 9 in einer entsprechenden Vertiefung 18 paarweise angebrachte Metallschienen 13 vorgesehen, welche beispielsweise parallel zur Tür 4 bzw. zur hinteren Seitenfläche 2 (1) verlaufen. Die beiden Schienen 13 sind durch eine Isolierschicht 14 getrennt, dabei dient diese Anordnung zur lösbaren Befestigung von nicht gezeigten zusätzlichen Leuchten L, wobei diese Leuchten L jeweils einen Dauermagneten aufweisen und gleichzeitig die beiden Metallschienen 13 zur Stromversorgung der genannten Leuchtmoduln verwendet werden. Die beiden Schienen 13 sind ebenfalls wie die Leuchtmoduln 12 mit den genannten Eckverbindungen elektrisch verbunden und erhalten ebenfalls ihre elektrische Energie aus der Stromversorgung, die sich im Unterteil 5 der Vitrine befindet.
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Im Bereich der Längsseite der Tür bzw. des vorderen Seitenteils 4 ist im oberen Bereich der Vitrine eine u-förmige Befestigung 16 vorgesehen (s. 1), welche zur Aufnahme und Halterung der oberen Seitenfläche bzw. des Oberteils 6 dienen kann, indem diese in Richtung zur Tür 4 in die Befestigung 16 parallel zur Tür 4 eingeschoben wird. In der Endstellung kann dann die obere Seitenfläche 6 mit ihrer Gehrung 19 auf die in diesem Fall ebenfalls mit einer Gehrung versehene hinteren Seitenscheibe 2 abgesenkt werden. In diesem Fall müssen die elektrischen Leitungen an der oberen Seitenfläche 6 und die elektrischen Leitungen in den Eckverbindungen 20 mit entsprechenden Kontakten versehen sein, durch welche die elektrische Verbindung zwischen der oberen Seitenfläche 6 und die zum Unterteil 5 in den Eckverbindungen 20 geführten Leitungen in der Endlage der Seitenfläche 6 hergestellt wird. Die Auflage der oberen Seitenfläche 6 wird in der Endlage durch die bis zur Oberseite der oberen Seitenfläche 6 bündig geführten Oberkanten der Seitenflächen 1 und 3 seitlich gehalten. An der Befestigung 16 kann ein elastischer Anschlag 17 für die als Tür ausgebildete vordere Seitenscheibe 4 im geschlossenen Zustand der Vitrine vorgesehen sein.
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Wie oben insbesondere anhand der 2 und 4 beschrieben wurde, ist zwischen den beiden Glasscheiben 8 und 9 eine Verbindungsschicht 10 zur festen oder lösbaren Verbindung derselben vorgesehen, welche auch zur Führung bzw. Kaschierung von elektrischen Anschlussleitungen 22 der Leuchtmodule (OLED-Module) 12, so dass die Leitungen quasi verdeckt und somit unsichtbar für den Betrachter von den Modulen 12 im Oberteil hin zu den Eckverbindungen 20 und weiter senkrecht abwärts innerhalb der Verklebung 21 bis hinunter in das Unterteil 5 verlaufen, wo die Elektrik untergebracht ist.
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Um neben der von den OLED-Modulen erzeugten homogenen Beleuchtung auch ggfs. einzelne gerichtete Lichtstrahlen auf besondere Ausstellungsobjekte oder Teile davon zu richten, sind in der unteren Glasscheibe 9 eine oder mehrere Vertiefungen 18 vorhanden (siehe 2 und 4), die zur Aufnahme jeweils zweier durch eine Isolierschicht 14 getrennter Metallschienen 13 zum mechanischen und elektrischen Anschluss von einer oder mehreren Leuchten L (sog. Spotstrahler) mit gerichtetem Licht dienen. Dabei erfolgt weitere elektrische Anschluss der Metallschienen 13 auf die gleiche Weise erfolgt wie bei den Leuchtmodulen 12. Die Stromversorgung der Leuchten L kann auch unabhängig von der Stromversorgung der OLED-Module sein, um verschiedene Ansteuerungen auszuführen. Außerdem können auch die Leuchten L und/oder die OLED-Module so verschaltet sein, dass sie einzeln oder gruppenweise angesteuert werden können, um bestimmte Beleuchtungseffekte zu erzielen.
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Anzumerken ist, dass nicht nur die Leuchten L schnell austauschbar sind (Magnethalterung), sondern auch das jeweilige Leuchtmodul 12 in seiner Aussparung 12A mechanisch und elektrisch in einer austauschbaren Weise, insbesondere mittels Steckverbindern, montiert ist. Die Anordnung ist sehr flexibel und wartungsfreundlich. Schließlich können einzelne oder auch alle Leuchtmodule 12 als beidseitig abstrahlende OLEDs ausgebildet sein, so dass sie im eingebauten Zustand homogenes Licht nach unten und oben abstrahlen. Damit kann auch eine Raumbeleuchtung außerhalb der Vitrine realisiert werden, wobei die Beleuchtung nach oben ggfs. etwas abgedimmt oder abgeschwächt (Filter) werden sollte.
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Schließlich ist noch anzumerken, dass nicht nur das Oberteil zu einer Beleuchtungsvorrichtung in der hier beschriebenen Art und Weise ausgebildet werden kann. Auch kann zusätzlich oder alternativ zu dem Oberteil 6, ein (nicht dargestellter) Zwischenboden und/oder die Auflagefläche 7 des Unterteils 5 (s. 1) bestehend aus zwei Glasscheiben gebildet sein, wobei zwischen den Glasscheiben eine oder mehrere Leuchtmodule angebracht sind, die aus flächigen und dünnen organischen Leuchtdioden bestehen, welche durch die Zuführung elektrischer Energie homogenes Licht erzeugen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- linkes Seitenteil
- 2
- hinteres Seitenteil
- 3
- rechtes Seitenteil
- 4
- vorderes Seitenteil
- 5
- Unterteil
- 6
- Oberteil (oberes Seitenteil)
- 7
- Auflagefläche
- 8
- obere Glasscheibe
- 9
- untere Glasscheibe
- 10
- Verbindungsschicht
- 11
- Dekorschicht
- 12
- Leuchtmodul(e)
- 12A
- Aussparungen dafür
- 13
- Metallschiene(n)
- 14
- Isolierschicht
- 15
- Vertiefung
- 16
- Befestigung
- 17
- Anschlag
- 18
- Vertiefung
- 19
- Gehrung
- 20
- Eckverbindung(en)
- 21
- Verklebung(en)
- 22
- Anschlussleitung(en)
- 120
- organische Leuchtdiode(n), OLED(s)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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