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Die Erfindung betrifft eine Aufhängevorrichtung für einen Vorhang mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft weiterhin einen Aufhänger für eine solche Aufhängevorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 15.
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Vorhänge werden vorzugsweise bei der Einrichtung von Wohnräumen beispielsweise als Blick- und Lichtschutz sowie als Raumtrenner oder auch als Designelemente eingesetzt.
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Der Vorhang, beispielsweise bei sogenannten Wellenvorhängen, ist häufig mit Hilfe von Aufhängern an einer Vorhangschiene aufgehängt, welche sich in eine Längsrichtung erstreckt. Die Aufhänger sind derart in der Vorhangschiene angeordnet, dass sie in und entgegen der Längsrichtung verfahrbar sind. Dabei wird unter dem Verfahren in Längsrichtung ein Ausziehen und unter dem Verfahren gegen die Längsrichtung ein Zusammenschieben des Vorhangs verstanden. Sowohl das Ausziehen als auch das Zusammenschieben erfolgt beispielsweise per Hand oder durch einen typischerweise elektrisch angetriebenen Stellmotor.
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Zur Ausprägung der „Wellenform“ bei einem Wellenvorhang weisen Aufhängevorrichtungen typischerweise Aufhänger auf, welche über eine Schnur miteinander in einem definierten Abstand zueinander verbunden sind. Unter Schnur wird vorliegend allgemein jedes strangförmige, biegeflexible Verbindungselement verstanden. Die Schnur ist -je nach Anforderung - beispielsweise als Kunstofffaden, Seil, Draht oder als flexible Kordel ausgebildet.
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Beim Ausziehen des Vorhangs begrenzt somit die Verbindung den Abstand der Aufhänger, sodass die „Wellenform“ des Vorhangs ausgebildet wird. Dies entsteht dadurch, dass die Länge des Vorhangs zwischen zwei Aufhängern größer ist, als der Abstand zwischen zwei Aufhängern. Somit „wellt“ sich der Vorhang zwischen zwei Aufhängern.
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Beim Zusammenziehen der Aufhänger verringert sich deren Abstand, so dass die Schnur ausbaucht und eine Schlaufe bildet. Hierbei besteht die Gefahr, dass die Schnur aus der Vorhangschiene nach unten herausragt, was unerwünscht ist.
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Weiterhin besteht die Gefahr einer Knotenbildung oder eines Verhakens der Schnur, was zu einer Störung führt.
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Aus der
DE 20 2012 007 523 U1 ist eine derartige Aufhängevorrichtung zu entnehmen. Die Schnur ist an einem jeweiligen Aufhänger derart befestigt, dass sie nach oben in einer vertikalen Richtung absteht.
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Hierzu weist der Aufhänger zwei Teile auf, wobei durch den einen Teil die Schnur geführt ist. Der zweite Teil weist eine Vertiefung auf, in die der erste Teil eingeführt ist, derart, dass die Schnur eine Orientierung „nach oben“ erfährt.
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Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Aufhängevorrichtung für einen Vorhang anzugeben, mit deren Hilfe ein Auf- und Zusammenschieben des Vorhangs ermöglicht ist, ohne, dass die Gefahr einer Knotenbildung oder eines Herausragens der Schnur aus der Vorhangschiene besteht.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Aufhängevorrichtung für einen Vorhang mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Die Aufgabe wird weiterhin gelöst durch einen Aufhänger für eine derartige Aufhängevorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 15. Vorteilhafte Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Varianten sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die im Hinblick auf die Vorrichtung aufgeführten Vorteile und bevorzugten Ausgestaltungen sind sinngemäß auf den Aufhänger zu übertragen und umgekehrt.
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Die Aufhängevorrichtung weist eine sich in eine Längsrichtung erstreckende Vorhangschiene und innerhalb der Vorhangschiene angeordnete Aufhänger zur Befestigung des Vorhangs auf. Die Aufhänger sind für ein Zuziehen des Vorhangs in die Längsrichtung und für ein Zusammenschieben des Vorhangs gegen die Längsrichtung verfahr- oder verschiebbar. Weiterhin weist die Aufhängevorrichtung eine Schnur auf, mit der die Aufhänger untereinander verbunden sind. Die Schnur ist dabei beispielsweise durch ein Garn ausgebildet.
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Ergänzend weist jeder Aufhänger einen Korpus und zumindest einen beweglichen Schnurheber auf, der beim Zusammenschieben der Aufhänger in einen Freiraum der Vorhangschiene nach oben ausweicht und die Schnur mit anhebt. Unter „Freiraum“ und „nach oben“ werden hierbei ein Inneres der Vorhangschiene und ein Ausweichen beziehungsweise ein Anheben der Schnur in das Innere der Vorhangschiene verstanden. Hierdurch ist ein Herausragen der Schnur nach unten während oder nach dem Zusammenschieben der Aufhänger verhindert.
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Die Aufhänger sind insbesondere derart ausgebildet, dass beim Zusammenschieben die Schnurheber automatisch nach oben in den Freiraum ausweichen und die Schnur dabei mit anheben.
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Gemäß einer zweckdienlichen Weiterbildung stoßen sich die Schnurheber benachbarter Aufhänger beim Zusammenschieben gegenseitig aneinander ab, weichen so in den Freiraum der Vorhangschiene aus und heben die Schnur an. Das Ausweichen erfolgt dabei rein passiv. Dies erlaubt eine kostengünstige und einfache Fertigung der Aufhänger. Weiterhin sind keine aktiven, störanfälligen Bauteile erforderlich.
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Zweckdienlicherweise ist der Schnurheber als ein Schwenkarm ausgebildet. Der Schwenkarm ist um eine Schwenkachse schwenkbeweglich an dem Korpus befestigt. Hierdurch weicht der Schnurheber beim Zusammenschieben der Aufhänger in einer Schwenkbewegung in den Freiraum der Vorhangschiene aus. Durch diese Ausgestaltung benötigt der Schnurheber zum Ausweichen in den Freiraum der Vorhangschiene weniger Kraft als bei einem beispielsweise vertikalen Ausweichen in den Freiraum. Ebenso ist durch die Schwenkbeweglichkeit das Ausweichen aufgrund des gegenseitigen Abstoßens benachbarter Schnurheber begünstigt.
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Der Schwenkarm ist in einer ausgeklappten Position in die Längsrichtung orientiert. Unter der ausgeklappten Position wird dabei die Position des Schwenkarmes verstanden, die er bei ausgezogenen Aufhängern einnimmt.
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Analog hierzu ist der Schwenkarm in einer eingeklappten Position in eine Vertikalrichtung orientiert. Die eingeklappte Position beschreibt die Position, die der Schwenkarm im zugezogenen Zustand der Aufhänger einnimmt. Vorzugsweise orientieren sich die Schwenkarme in der eingeklappten Position in einem rechten Winkel zur Längsrichtung.
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Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass bei ausgezogenen Aufhängern der maximale Abstand der Aufhänger untereinander gewährleistet ist, da die Schwenkarme keinen Einfluss auf die Schnur ausüben. Im zusammengeschobenen Zustand der Aufhänger ermöglicht die eingeklappte Position der Schwenkarme ein maximales Zusammenschieben der Aufhänger und somit ein maximal mögliches „Öffnen“ des Vorhangs.
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Bevorzugt sind zwei Schwenkarme in Längsrichtung betrachtet gegenüberliegend an dem Korpus angeordnet. Der Aufhänger weist daher einen symmetrischen Aufbau auf. Der Vorteil dieser bevorzugten Variante ist, dass durch eine beidseitige Anordnung der Schwenkarme nahezu jeder Schnurheber einen benachbarten Schnurheber aufweist und beim Zusammenschieben der Aufhänger ein gleichmäßiges Ausweichen der Schnurheber in den Freiraum durch gegenseitiges Abstoßen erfolgt. Gleichzeitig ist hierdurch ein gleichmäßiges Anheben der Schnur garantiert.
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Zweckdienlicherweise weist jeder Schwenkarm in Längsrichtung betrachtet endseitig eine Kontaktfläche auf, sodass benachbarte Schwenkarme sich beim Zusammenschieben an der Kontaktfläche gegenseitig abdrücken. Die Kontaktflächen sind dabei bevorzugt schräg zur Längsrichtung orientiert, sodass beim Zusammenschieben eine Kraftkomponente in Richtung zum Inneren der Vorhangschiene erzeugt wird. Durch die Ausgestaltung und Anordnung ist ein definiertes Ausweichen gewährleistet.
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Um die gewünschte Schwenkbewegung des Schwenkarmes zu optimieren, ist die Kontaktfläche des Schwenkarmes ergänzend bevorzugt oberhalb der Schwenkachse angeordnet. Der Schwenkarm bildet insoweit einen Hebel mit der Kontaktfläche als Angriffspunkt, sodass ein Drehmoment in die gewünschte Richtung erzeugt wird.
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Zweckdienlicherweise ist die Schwenkbeweglichkeit des Schwenkarmes nach unten durch einen Anschlag begrenzt. Der Anschlag ist am Korpus des Aufhängers angeordnet und ermöglicht ein „Anliegen“ des Schwenkarmes auf diesem in einem ausgezogenen Zustand der Aufhänger. Durch den Anschlag ist ein Herausragen des Schwenkarmes aus der Vorhangschiene verhindert.
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Bevorzugt ist die Schnur, beim Anliegen des Schwenkarms an dem Anschlag, kräftefrei geführt. Insbesondere wird dadurch gewährleistet, dass die Schnur nicht durch das Eigengewicht der Schwenkarme nach unten gedrückt wird. Dies resultiert daraus, dass die Schwenkarme lediglich für ein Anheben der Schnur in den Freiraum ausgebildet sind. Im ausgezogenen Zustand der Aufhänger erfährt die Schnur, im Regelfall, eine ausreichend hohe Zugspannung und ist typischerweise horizontal ausgebildet, sodass sie nicht aus der Vorhangschiene herausragt.
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In zweckdienlicher Ausbildung weist der Schnurheber einen Kanal auf. Der Kanal dient der Führung der Schnur und realisiert somit das Anheben derselbigen beim Ausweichen des Schnurhebers in den Freiraum der Vorhangschiene. Die Schnur ist innerhalb des Kanals frei geführt. Die Schnur ist daher nicht am Schnurheber fixiert, sondern in diesem gleitverschieblich geführt.
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Um ein störungsfreies Führen der Schnur zu gewährleisten, ist diese gegen ein Herausgleiten aus dem Kanal gesichert. Dies ermöglicht zudem ein zuverlässiges und gesichertes Anheben der Schnur auch bei einem schnellen und / oder ruckartigen Zusammenschieben der Aufhänger. Hierzu ist bevorzugt ein speziell ausgebildeter Einführbereich vorgesehen.
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Bevorzugt weist der Einführbereich einen V-förmigen Einzug und einen Einführschlitz auf, welcher das Einführen der Schnur in den Kanal erleichtert. Bevorzugt weist der Durchmesser der Schnur einen größeren Wert auf, als die Breite des Einführschlitzes. Hierdurch ist bei der Einführung der typischerweise druckelastischen Schnur in den Kanal ein Eindrücken derselbigen durch den Einführschlitz nötig. Der Vorteil ist, dass die Schnur aufgrund des Durchmesser- beziehungsweise Breitenunterschiedes nicht selbstständig aus dem Kanal herausgleitet.
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Alternativ oder ergänzend weist der Einführungsbereich einen schikanenförmigen Einzug auf, durch den die Schnur in den Kanal eingefädelt ist.
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Bevorzugt weisen die Aufhänger weiterhin ein Befestigungselement auf, mit dem die Schnur an dem Aufhänger befestigt, also ortsfest fixiert ist. Vorzugsweise ist das Befestigungselement auf einer Oberseite des Korpuses fixiert. Hierdurch ist ein Auf- und Zusammenziehen der Aufhänger mit Hilfe der Schnur ermöglicht. Weiterhin weisen die Aufhänger durch die Fixierung an der Schnur den gleichen Abstand zueinander auf.
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Um ein „Mitlaufen“ der Aufhänger beim Zuziehen des Vorhangs zu verhindern, ist der in Längsrichtung gesehene letzte Aufhänger mit der Vorhangschiene fixiert. Hierzu ist der Aufhänger beispielsweise über eine Klemmschraube mit der Vorhangschiene verbunden. Zweckdienlicherweise weist dieser letzte Aufhänger lediglich einen Schwenkarm in Längsrichtung auf.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Diese zeigen teilweise in stark vereinfachten Darstellungen:
- 1a eine ausschnittsweise Längsschnittdarstellung einer Aufhängevorrichtung im ausgezogenen Zustand,
- 1b eine ausschnittsweise Längsschnittdarstellung einer Aufhängevorrichtung im zusammengeschobenen Zustand,
- 2a ein Längsschnitt einen Schwenkarms,
- 2b eine Frontansicht eines Schwenkarms in Längsrichtung betrachtet sowie
- 3 ein Längsschnitt eines Aufhängers.
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In den Figuren sind gleichwirkende Teile mit den gleichen Bezugszeichen dargestellt.
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In 1a ist eine Längsschnittdarstellung einer Aufhängevorrichtung 2 für einen Vorhang dargestellt. Aus Gründen der Vereinfachung der Figur ist der Vorhang nicht dargestellt. Die Aufhängevorrichtung 2 weist eine Vorhangschiene 4 auf, welche sich in eine Längsrichtung 6 erstreckt. Innerhalb der Vorhangschiene 4 sind Aufhänger 8 zur Befestigung eines Vorhangs angeordnet. Zudem weist die Vorhangschiene 4 im Inneren einen Freiraum 10 oberhalb der Aufhänger 8 auf.
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Die Vorhangschiene ist typischerweise im Querschnitt betrachtet als ein rechteckiges Profil, vorzugsweise Metallprofil, mit einem geschlitzten Boden 4a sowie einer gegenüberliegenden Befestigungsbereich 4b ausgebildet. Die Vorhangschiene 4 ist bevorzugt als Profilschiene, beispielsweise aus Aluminium ausgebildet. Der Boden 4a dient der Gleitführung der Aufhänger 8. Im Ausführungsbeispiel weist die Vorhangschiene 4 oberhalb des Freiraums 10 noch eine Führungsnut 4c auf.
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Diese dient beispielsweise zur Aufnahme von einer Hängevorrichtung, in die die Vorhangschiene 4 eingehängt ist.
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Die einzelnen Aufhänger 8 weisen zumindest einen Schnurheber 12 sowie einen Korpus 14 auf und sind mit Hilfe von Befestigungselementen 16 an einer Schnur 18 aneinandergereiht, sodass sie jeweils einen insbesondere gleichen Abstand voneinander aufweisen. Die Schnur 18 wird mir Hilfe der Schnurheber 12 geführt beziehungsweise angehoben. Als Schnur 18 dient beispielsweise ein handelsübliches Garn, vorzugsweise eine Kunststoffkordel und insbesondere eine Kunststoffschnur. Die Befestigungselemente 16 sind vorzugsweise an einer Oberseite der Aufhänger 8 angeordnet. Alternativ ist die Schnur 18 in der Längsrichtung 6 durch eine Mitte der Aufhänger 8 geführt.
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Bevorzugt weist jeder Aufhänger 8 zwei Schnurheber 12 auf, welche als Schwenkarme 20 ausgebildet sind und in Längsrichtung 6 gegenüberliegend an dem Korpus 14 angeordnet sind. Idealerweise sind die Schwenkarme 20 derart angeordnet, sodass sich benachbarte Schwenkarme 20 bei einem Zusammenschieben der Aufhänger 8 an einer Kontaktfläche 22 gegenseitig abstoßen und in den Freiraum 10 „nach oben“ ausweichen. Hierbei heben die Schwenkarme 20 die Schnur 18 ebenfalls in den Freiraum 10 an.
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Zur Ausbildung der Schwenkbeweglichkeit, weist der Korpus 14 eines jeden Aufhängers 8 eine sich in eine Querrichtung 24 erstreckende Schwenkachse 26 auf, wobei der Schwenkarm 20 schwenkbeweglich um die Schwenkachse 26 angeordnet ist. Die Schwenkbeweglichkeit ist beispielsweise mittels eines Scharnieres ausgebildet.
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Die Kontaktfläche 22 ist schräg zur Längsrichtung 6 an dem jeweiligen Schwenkarm 20 angeordnet. Beim Zusammenschieben stoßen hierdurch die Schwenkarme 20 als erstes an den Kontaktflächen 22 aneinander.
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In 1a ist eine ausgeklappte Position der Aufhänger 8 dargestellt. In der ausgeklappten Position weisen die Schwenkarme 20 eine im Wesentlichen horizontale Orientierung in die Längsrichtung 6 auf. Weiterhin ist die Schnur 18 in der ausgeklappten Position kräftefrei innerhalb der Schwenkarme 20 geführt, sodass ihre Zugspannung lediglich aus dem eingestellten maximal möglichen Abstand der Aufhänger 8 zueinander resultiert.
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Ein Querschnitt durch eine Vorhangschiene bei zusammengeschobenen Aufhängern 8 und damit einer eingeklappten Position der Schwenkarme 20 ist in 1b dargestellt. In der eingeklappten Position weisen die Schwenkarme 8 eine Ausrichtung in eine Vertikalrichtung 28 in den Freiraum 10 auf. Die Schnur 18 ist aufgrund der Führung durch die Schwenkarme 8 ebenfalls in den Freiraum 10 geführt.
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Die Wirkung beziehungsweise die Verfahrensweise der Aufhängevorrichtung ergibt sich wie folgt: In einem ausgezogenen Zustand der Aufhänger - also bei geschlossenen Vorhang - weisen die Aufhänger die ausgeklappte Position gemäß 1 auf. Um den Vorhang zu öffnen, werden die Aufhänger 8 zusammengeschoben. Hierbei nähern sich benachbarte Schwenkarme 20 soweit an, bis sich die Kontaktflächen 22 der jeweiligen Schwenkarme 20 berühren. Durch das gegenseitige Kontaktieren und Abstoßen der Schwenkarme 20 beim weiteren Zusammenschieben der Aufhänger 8 üben die Schwenkarme 20 gegenseitig eine Kraftkomponente aufeinander aus, welche zu einer Schwenkbewegung in den Freiraum 10 der Vorhangschiene 4 führt. Diese Schwenkbewegung ist das bereits erwähnte Ausweichen der Schwenkarme 20. Das Ausweichen der Schwenkarme 20 erfolgt so lange, bis die Aufhänger 8 mit dem jeweiligen Korpus 14 des benachbarten Aufhängers 8 aneinanderstoßen und bündig nebeneinandergereiht sind. Dieser Zustand ist in 1b dargestellt. Die Schwenkarme 20 weisen dabei durch das Ausweichen in den Freiraum 10 die eingeklappte Position in Vertikalrichtung 28 auf. Der Vorhang ist in diesem Zustand geöffnet, sprich eingezogen und befindet sich insbesondere zusammengeschoben an einem Ende der Vorhangschiene 4.
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Bevorzugt ist zumindest ein Aufhänger 8a reversibel ortsfest innerhalb der Vorhangschiene 4 angeordnet, um das Zuziehen des Vorhangs zu ermöglichen. Als ortsfester Aufhänger 8a ist insbesondere der Aufhänger 8 gewählt, welcher in Längsrichtung 6 als letzter innerhalb der Vorhangschiene 4 angeordnet ist. Dieser weist lediglich einen Schwenkarm 20 auf.
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In 2a ist ein Querschnitt eines Schnurhebers 12 dargestellt, welcher als Schwenkarm 20 ausgebildet ist. Der Schwenkarm 20 ist vorzugsweise aus Kunststoff, beispielsweise aus handelsüblichem Polyethylen (PE).
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Der Schwenkarm weist bevorzugt einen Längsarm 21a und einen zum Längsarm 21a schräg angeordneten Querarm 21b auf. Der Querarm 21b ist dabei insbesondere schräg „nach oben“ in Richtung des Freiraums 10 angeordnet. Der Schwenkarm 20 weist hierdurch eine abgewinkelte Bauform auf.
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Endseitig weist der Längsarm 21a ein Lagerteil 30 zur schwenkbeweglichen Lagerung am Korpus 14 des Aufhängers 8 auf. Die Schwenkbeweglichkeit ermöglicht dem Schwenkarm 20 beim Zusammenziehen der Aufhänger 8 das Ausweichen in den Freiraum 10.
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Der Querarm 21b weist endseitig die Kontaktfläche 22 auf. Beim Zusammenschieben der Aufhänger 8 stoßen sich benachbarte Schwenkarme 20 gegenseitig an der Kontaktfläche 22 nach oben in den Freiraum 10 der Vorhangschiene 4 ab. Dies beruht darauf, dass benachbarte Schwenkarme 20 beim Zusammenschieben der Aufhänger 8 „als erstes“ an der Kontaktfläche 22 zusammenstoßen.
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Weiterhin weist der Schwenkarm 20 einen Kanal 32 zur Führung der Schnur 18 auf, welcher in einer Querschnittsdarstellung des Schwenkarms 20 in 2b dargestellt ist. Um die durch den Kanal 32 geführte Schnur 18 anzuheben, weist der Kanal 32 an einer Unterseite eine Hebefläche 34 auf. Diese hebt die Schnur 18 beim Ausweichen des Schwenkarms 20 in den Freiraum 10 in diesen an und verhindert somit ein Herausragen der Schnur 18 aus einer Unterseite der Vorhangschiene 4. Durch die Führung der Schnur 18 innerhalb des Kanal 32 erfolgt das Anheben zudem verschlingungs- und / oder verknotungsfrei. Die Schnur 18 ist jedoch frei in dem Kanal 32 geführt. Mit anderen Worten: Sie erfährt durch den Kanal 32 lediglich eine Richtungsgebung; die freie Beweglichkeit innerhalb des Kanals 32 ist nicht gestört.
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An einer Oberseite des Kanals 32 weist der Schwenkarm 20 einen Einführungsbereich 36 auf. Der Einführungsbereich 36 ist vorzugsweise V-förmig ausgebildet, wobei die V-Form von einer Oberseite des Einführungsbereiches 36 in Richtung des Kanals 32 spitz zuläuft. Alternativ oder ergänzend weist der Einführungsbereich 36 eine Schikanenform auf. Der Einführungsbereich 36 dient einem leichten Einführen der Schnur 18 in den Kanal 32. Durch die V-Form erfährt die Schnur 18 eine Orientierung in Richtung des Kanals 32; ähnlich eines Trichters.
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Um die Schnur 18 gegen ein Herausgleiten aus dem Kanal 32 zu sichern, weist der Schwenkarm 20 zwischen dem Einführungsbereich 36 und dem Kanal 32 einen Einführschlitz 38 auf. Die Breite des Einführschlitzes 38 weist einen kleineren Wert auf, als der Durchmesser der Schnur 18. Die Schnur 18 ist demzufolge über den Einführungsbereich 36 durch den Einführschlitz 38 in den Kanal 32 „eingedrückt“, beispielsweise bei der Fertigung der Aufhängevorrichtung 2. Beim Auf- und Zusammenschieben der Aufhänger 8 zum Schließen und Öffnen des Vorhangs, reicht die Kraft, welche zum Anheben und Senken der Schnur 18 innerhalb der Vorhangschiene 4 auf die Schnur 18 wirkt, nicht aus, um diese aus dem Kanal 32 zu führen.
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In 3 ist ein Querschnitt durch einen Aufhänger 8 dargestellt, welcher jeweils beidseitig einen in Längsrichtung 6 angeordneten Schwenkarm 20 aufweist. Der Aufhänger 8 weist zusätzlich an einer Oberseite des Korpus 14 das Befestigungselement 16 zur Befestigung, insbesondere Einklemmen, der Schnur 18 am Aufhänger 8 auf. An einer Unterseite des Korpus 14 weist dieser ein Aufhängeelement 40, insbesondere eine Öse, zur Befestigung des Vorhangs auf. Alternativ ist das Aufhängeelement 40 als ein Haken ausgebildet.
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Um zu gewährleisten, dass sich nebeneinander liegende Schwenkarme ausschließlich „nach oben“ in den Freiraum 10 abstoßen, ist die Schwenkachse 26 unterhalb der Kontaktfläche 22 angeordnet. Ergänzend weist der Korpus 14 einen Anschlag 44 auf, welcher die Schwenkbewegung des Schwenkarmes 20 nach unten hin begrenzt. Beispielsweise liegt der Schwenkarm 20 im ausgezogenen Zustand der Aufhänger 8 kräftefrei an dem Anschlag 44 an. Ein Herausragen der Schwenkarme 20 oder der durch diese geführten Schnur 18 „nach unten“ aus der Vorhangschiene 4 ist hierdurch verhindert.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Aufhängevorrichtung
- 4
- Vorhangschiene
- 4a
- Boden
- 4b
- Befestigungsbereich
- 4c
- Führungsnut
- 6
- Längsrichtung
- 8
- Aufhänger
- 8a
- ortsfester Aufhänger
- 10
- Freiraum
- 12
- Schnurheber
- 14
- Korpus
- 16
- Befestigungselement
- 18
- Schnur
- 20
- Schwenkarm
- 21a
- Längsarm
- 21b
- Querarm
- 22
- Kontaktfläche
- 24
- Querrichtung
- 26
- Schwenkachse
- 28
- Vertikalrichtung
- 30
- Lagerteil
- 32
- Kanal
- 34
- Hebefläche
- 36
- Einführungsbereich
- 38
- Einführungsschlitz
- 40
- Aufhängeelement
- 42
- Anschlag
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202012007523 U1 [0008]