-
Die Erfindung betrifft ein Gardinenband nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Gardine oder Vorhang mit einem derartigen Gardinenband.
-
Gardinen oder Vorhänge - auch (textilen) Behang genannt - wirken ästhetisch am eindrücklichsten mit einer gleichmässigen faltenförmigen oder wellenförmigen Optik. Für eine einfache Lesbarkeit der Beschreibung wird nachfolgend im Wesentlichen nur noch der Begriff „Gardine“ verwendet, wobei alternativ die Gardine auch ein Vorhang sein kann.
-
Gardinenbänder dienen der Faltenbildung einer Gardine und werden üblicherweise an einem Seitenbereich der Gardine angebracht, welcher im montierten Zustand der Gardine der Führungsvorrichtung zugewandt ist. Üblicherweise ist eine solche Führungsvorrichtung als Stange oder Schiene ausgebildet, die an einer Bewandung, wie eine Wand oder eine Decke eines Raumes, angeordnet ist.
-
Dabei sind Gardinenbänder bekannt, die einzelne Falten mit Falte-an-Falte oder Faltengruppen mit dazwischenliegenden Abständen ausbilden. Die Gardine fällt entsprechend der eingestellten Falten. Diese Formgebung der Gardine wird auch „Welle“ genannt, wobei die Welle auch eine Falte oder Faltengruppe sein kann.
-
Nachteilig an diesen bekannten Lösungen ist, dass die Einstellung der Falten zueinander aufwändig ist und leichte Abweichungen in den Faltenabständen zueinander optisch störend wirken.
-
Für eine gleichmässige Wellenoptik bei einer zugezogenen Gardine ist aus der
DE 1 266 463 A bekannt, Gleitelemente am Gardinenband vorzusehen und die Gleitelemente über eine Schnur in regelmässigen Abständen zu verbinden.
-
Nachteilig an dieser bekannten Lösung ist, dass das Gardinenband wie auch die Gardine bezogen auf die durch die Schnur vorgegebene Achslinie beidseits derselben verläuft. Je nach Art und Position der Führungsvorrichtung zu einer benachbarten Wand oder zu einem benachbarten Fenster kommen Wellenabschnitte der aufgehängten Gardine zumindest bereichsweise mit dieser Wand oder diesem Fenster in Anlage. Das wirkt optisch störend, beeinträchtigt das Verschieben in bzw. entlang der Führungsvorrichtung, kann zu Schäden an der Gardine führen und bedingt unter Umständen eine Umplatzierung der Führungsvorrichtung. Zudem ist für ein ästhetisches Gesamtbild darauf zu achten, dass beide Seitensäume der Gardine zum Fenster bzw. zur Wand hin zeigen, da die verbundenen Gleitelemente die Seitensäume freilassen.
-
Die
DE 82 10 290 U1 offenbart ein Vorhang-Raffband als Gardinenband, das zwei Zugschnüre und zwei Zugschnurkanäle aufweist, wobei die Zugschnüre bewegbar in den Zugschnurkanälen angeordnet sind.
-
An der Stelle, an welcher das Gardinenband und somit die Gardine eine Falte werfen soll, treten die Zugschnüre aus den Zugschnurkanälen aus. Die Wellenform der Gardine ragt von einer Seite dieses Gardinenbandes ab.
-
Ein derartiges Gardinenband wird vorteilhaft so rapportgerecht zwischen den Seitensäumen der Gardine eingemittet angeordnet, dass die Welle auf der dem Fenster bzw. der Wand zugewandten Seite jeweils durch die im zumindest einen Zugschnurkanal verlaufende zumindest eine Zugschnur jeweils fixiert ist. Die Fixierung erfolgt z. B. durch das Vernähen des Seitensaums.
-
Die Faltengruppen mittet man ein, indem die Führungsabschnitte zwischen der letzten Faltengruppe und dem Seitensaum links und dem Seitensaum rechts aufteilt. Bei einer Wellenoptik wird die Breite der Gardine auf eine ganze Anzahl Wellen angepasst und im Bereich eines Führungsabschnittes der Seitensaum genäht.
-
Nachteilig an dieser bekannten Lösung ist, dass eine Nachjustierung im vernähten Zustand des Gardinenbandes nicht mehr möglich ist. Für eine Nachjustierung muss gegebenenfalls der Seitensaum zumindest im Bereich des Gardinenbandes geöffnet und nach der Justierung erneut vernäht werden. Da das Nähen von Gardinen nicht im hängenden Zustand derselben erfolgen kann, ist diese Arbeit sehr aufwändig.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, ein Gardinenband zu schaffen, welches zumindest einen Teil der vorgenannten Nachteile nicht aufweist und insbesondere eine einfache Erstanlage oder Nachjustierung der Faltenbildung der Gardine ermöglicht. Weiter ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Gardine zu schaffen, welche zumindest einen Teil der vorgenannten Nachteile nicht aufweist und insbesondere eine einfache Erstanlage oder Nachjustierung der Faltenbildung derselben ermöglicht.
-
Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Figuren und in den abhängigen Patentansprüchen dargelegt.
-
Gemäss der Erfindung weist ein Gardinenband zumindest eine Zugschnur und zumindest einen Zugschnurkanal auf, wobei die zumindest eine Zugschnur bewegbar in dem zumindest einen Zugschnurkanal angeordnet ist und wobei der zumindest eine Zugschnurkanal mehrere, abwechselnd hintereinander angeordnete Raffabschnitte und Führungsabschnitte aufweist. Zumindest eine Zugangsöffnung ist für den Zugang zu der zumindest einen Zugschnur am Zugschnurkanal vorgesehen.
-
Mit der zumindest einen Zugangsöffnung, welche nicht der Faltenbildung dient, ist die Zugschnur auch dann noch zugänglich und kann auch dann noch herausgezogen werden, wenn der Seitensaum der Gardine bereits genäht ist. Die zumindest eine Zugangsöffnung ist durch diese Anordnung unabhängig von der Wellenbildung und oder Faltenbildung einfach zugänglich Dadurch wird das Einmitten der Faltengruppen und Falten sowie die Produktion der Seitensäume und damit der Gardine massgeblich vereinfacht und auch der Zeitaufwand für die Montage der Gardine vor Ort reduziert sich wesentlich.
-
Mit den mehreren, abwechselnd hintereinander angeordneten Raffabschnitten und Führungsabschnitten lässt sich eine gezielte Wellenbildung der Gardine bilden. Die Führungsabschnitte sind fast am Gardinenbandstreifen angeordnet, wohingegen die Raffabschnitte losgelöst von dem Gardinenbandstreifen verlaufen und somit die Faltenbildung bzw. Wellenbildung ermöglichen.
-
Vorzugsweise sind mehrere Zugangsöffnungen vorgesehen, womit mehr Möglichkeiten für eine Nachjustierung und Einmittung entlang des Gardinenbandes und somit der Gardine gegeben sind.
-
Für eine besonders einfache Handhabung hat es sich vorteilhaft erwiesen, wenn an jedem Führungsabschnitt des zumindest einen Zugschnurkanals eine Zugangsöffnung vorgesehen ist.
-
Bevorzugt ist die zumindest eine Zugangsöffnungen in einem mittleren Bereich des Führungsabschnitts vorgesehen, was die Zugänglichkeit der zumindest einen Zugangsöffnung weiter vereinfacht und die symmetrische Einmittung der Faltengruppen zwischen dem linken und rechten Seitensaum gewährleistet.
-
Dieser mittlere Bereich weist eine Längserstreckung auf, die vorteilhaft dem 0.1-fachen bis 0.25-fachen einer entsprechenden Längserstreckung des Führungsabschnitts des zumindest einen Zugschnurkanals entspricht. In einem derartig ausgebildeten mittleren Bereich ist die Zugänglichkeit der zumindest einen Zugangsöffnung gewährleistet.
-
Vorzugsweise sind zumindest zwei Zugschnurkanäle vorgesehen, wobei in jedem Zugschnurkanal jeweils zumindest eine Zugschnur bewegbar angeordnet ist, womit das Gardinenband form-stabiler wird und sich somit ein verbessertes Nachjustieren ergibt sowie eine optisch ansprechende Wellenbildung der Gardine erstellen lässt.
-
Bevorzugt weist jeder Zugschnurkanal zumindest eine Zugangsöffnung auf, womit die Zugänglichkeit aller Zugschnüre gegeben ist.
-
Vorzugsweise sind mehrere Gleitelemente zum beweglichen Anordnen des Gardinenbandes in einer Führungsvorrichtung vorgesehen, womit nach dem Anordnen des Gardinenbandes an der Gardine das Aufhängen der Gardine einfach möglich ist. Die Gleitelemente werden entsprechend der Führungsvorrichtung ausgebildet, an welcher die Gardine aufgehängt wird.
-
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben sind.
-
Die Bezugszeichenliste ist wie auch der technische Inhalt der Patentansprüche und Figuren Bestandteil der Offenbarung. Die Figuren werden zusammenhängend und übergreifend beschrieben. Gleiche Bezugszeichen bedeuten gleiche Bauteile, Bezugszeichen mit unterschiedlichen Indices geben funktionsgleiche oder ähnliche Bauteile an.
-
Es zeigen dabei:
- 1 eine Gardine mit einem erfindungsgemässen Gardinenband in einer perspektivischen Darstellung, und
- 2 das erfindungsgemässe Gardinenband in einer perspektivischen Detaildarstellung.
-
Die in der 1 gezeigte Gardine 6 weist ein Gardinenband 11 auf. Mehrere Gleitelemente 8 sind zum beweglichen Anordnen des Gardinenbandes 11 in einer (hier nicht dargestellten) Führungsvorrichtung vorgesehen. Derartige Führungsvorrichtung en sind beispielsweise an einer Wand oder Decke befestigt bzw. in diesen eingelassen.
-
Das Gardinenband 11 weist, wie auch im Detail in der 2 ersichtlich, zwei Zugschnüre 12 und 17 sowie zwei z. B. gewobene, gestrickte oder gewirkte Zugschnurkanäle 13 und 18 auf, wobei die Zugschnüre 12 und 17 bewegbar in den Zugschnurkanälen 13 und 18 angeordnet sind. Die Zugschnurkanäle 13 und 18 verlaufen parallel zueinander.
-
Der Zugschnurkanal 13 weist mehrere, abwechselnd hintereinander angeordnete Raffabschnitte 14 und Führungsabschnitte 15 auf, wobei die Führungsabschnitte 15 fest angeordnet sind. Im mittleren Bereich B der Führungsabschnitte 15 ist jeweils eine Zugangsöffnung 16 für den Zugang zu der Zugschnur 12 am Zugschnurkanal 13 vorgesehen. Der mittlere Bereich B weist eine Längserstreckung auf, die dem 0.1-fachen bis 0.25-fachen der entsprechenden Längserstreckung L des Führungsabschnitts 15 entspricht.
-
Der Zugschnurkanal 18 ist analog dem Zugschnurkanal 13 ausgebildet und weist mehrere, abwechselnd hintereinander angeordnete Raffabschnitte 19 und Führungsabschnitte 20 auf, wobei die Führungsabschnitte 15 fest angeordnet sind. Im mittleren Bereich der Führungsabschnitte 20 ist jeweils eine Zugangsöffnung 22 für den Zugang zu der Zugschnur 17 am Zugschnurkanal 18 vorgesehen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 6
- Gardine
- 8
- Gleitelement
- 11
- Gardinenband
- 12
- Zugschnur
- 13
- Zugschnurkanal
- 14
- Raffabschnitt v. 13
- 15
- Führungsabschnitt v. 13
- 16
- Zugangsöffnung
- 17
- Zugschnur
- 18
- Zugschnurkanal
- 19
- Raffabschnitt v. 18
- 20
- Führungsabschnitt v. 183
- 22
- Zugangsöffnung
- B
- Mittlerer Bereich v. 15
- L
- Längserstreckung v. 15
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 1266463 A [0006]
- DE 8210290 U1 [0008]