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TECHNISCHES GEBIET
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Diese Offenbarung bezieht sich allgemein auf Türhaltesysteme für Kraftfahrzeuge. Genauer bezieht sich die Offenbarung auf ein am Fensterrahmen montiertes seitliches Haltesystem für eine Fahrzeugtür.
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HINTERGRUND
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Die Ejection Mitigation-Vorschrift nach dem Federal Motor Vehicle Safety Standard 226 sieht in der Regel vor, dass Fahrzeuge einen Test bestehen müssen, der das Schleudern eines Impaktors von einem Innenraum eines Fahrzeugs in Richtung der Fahrzeugfenster umfasst. Um den Test zu bestehen, muss ein Ejection Mitigation-Sicherheitssystem verhindern, dass sich der Impaktor über einen vorgegeben Abstand außerhalb einer vertikalen Ebene, die durch das Fahrzeugfenster bestimmt ist, hinaus bewegt. Bei festen Fenstern und kleineren Türen genügt oftmals die Einbeziehung von Verbundglas zusätzlich zu der Türstruktur, um einen Ejection Mitigation-Test zu bestehen.
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Bei größeren Türen wie Fahrzeugschiebetüren weist jedoch die Türstruktur möglicherweise nicht die erforderliche Struktursteifigkeit und Integrität auf, um zu verhindern, dass sich der Impaktor über den vorgegebenen Abstand hinaus bewegt. Entsprechend besteht ein Bedarf an zusätzlichen Ejection Mitigation-Maßnahmen, um die Ejection Mitigation-Anforderungen bei diesen größeren Türen zu erfüllen.
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Um diesem festgestellten Bedarf auf dem Fachgebiet nachzukommen, bezieht sich die vorliegende Offenbarung auf ein automatisch verriegelndes Hebelschlosssystem, das zwischen der Fahrzeugkarosserie und einem Schiebetürfensterrahmen angeordnet ist. Dieses System stellt einen zusätzlichen Befestigungspunkt zwischen der Fahrzeugkarosserie und dem Schiebetürfensterrahmen bereit. Vorteilhafterweise hält das offenbarte automatisch verriegelnde Seitenaufprallhaltesystem die Tür unter einer normalen Last in Bezug auf eine Ebene, die durch die längs und vertikal verlaufenden Achsen der Tür bestimmt ist, an der Fahrzeugkarosserieseite. Wenn die Tür einem ausreichenden Aufprall eines Impaktors ausgesetzt ist, verhindert das automatisch verriegelnde Seitenaufprallhaltesystem, dass der Impaktor den Schiebetürfensterrahmen über einen vorgegebenen Abstand von der Fahrzeugkarosserieseite hinaus hinausdrückt.
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KURZDARSTELLUNG
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Gemäß den hier beschriebenen Zwecken und Vorteilen wird in einem Aspekt ein Seitenaufprallhaltesystem für eine Fahrzeugtür beschrieben, umfassend ein Fensterrahmenrückhalteelement, das für das Montieren an der Fahrzeugkarosserie ausgelegt ist, und eine Drehfalle, die für das Montieren an einem Fensterrahmen der Tür und das Eingreifen in das Rückhalteelement, wenn die Tür einem die Tür hinausdrückenden Seitenaufprall ausgesetzt ist, ausgelegt ist. Vorteilhafterweise ist der Betrieb der Drehfalle unabhängig von jeglichen Türbetätigungsmechanismen der Tür. Im Einsatz wird die Drehfalle automatisch in das Rückhalteelement eingeführt, wenn die Tür in eine vollständig geschlossene Position bewegt wird, und sie wird automatisch aus dem Rückhalteelement hinausgedrückt, wenn die Tür in Richtung einer offenen Auslegung bewegt wird.
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In Ausführungsformen umfasst die Drehfalle eine Haltenase, die in einen zusammenwirkenden Halteschlitz eingreift, wenn die Tür dem die Tür hinausdrückenden Seitenaufprall ausgesetzt ist. Die Drehfalle kann auch eine Nockenoberfläche umfassen, die die Drehfalle gleitend aus dem Rückhalteelement verschiebt, wenn die Tür in Richtung der offenen Auslegung bewegt wird. Das Rückhalteelement kann eine zusammenwirkende Oberfläche umfassen, die die Drehfalle in eine in der Tür angeordnete Vertiefung zwingt, wenn die Tür in Richtung der offenen Auslegung bewegt wird. In Ausführungsformen zwingt ein Vorspannelement die Drehfalle von der Vertiefung nach außen. In Ausführungsformen ist das Seitenaufprallhaltesystem für eine Fahrzeugschiebetür ausgelegt.
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In anderen Aspekten werden Fahrzeuge, die das Seitenaufprallhaltesystem umfassen, beschrieben.
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In der folgenden Beschreibung werden Ausführungsformen des offenbarten automatisch verriegelnden Seitenaufprallhaltesystems gezeigt und beschrieben. Wie zu erkennen sein sollte, sind weitere unterschiedliche Ausführungsformen der Vorrichtung möglich, und ihre mehreren Details sind sämtlich in verschiedenen, offensichtlichen Aspekten modifizierbar, ohne von der Vorrichtung und den Verfahren, wie sie in den folgenden Ansprüchen dargelegt und beschrieben sind, abzuweichen. Dementsprechend sind die Zeichnungen und Beschreibungen als beispielhaft und nicht als einschränkend zu verstehen.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die beigefügten Zeichnungsfiguren, die hier aufgenommen werden und ein Teil der Beschreibung sind, stellen mehrere Aspekte des offenbarten automatisch verriegelnden Seitenaufprallhaltesystems dar und dienen zusammen mit der Beschreibung dazu, bestimmte Prinzipien desselben zu erläutern. Für die Zeichnung gilt Folgendes:
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1A stellt eine Seitenansicht einer Schiebetüranordnung für eine Fahrzeugkarosserie dar;
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1B zeigt eine Querschnittansicht der Schiebetür und der Fahrzeugkarosserie von 1A;
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1C stellt ein hinausgedrücktes Fensterrahmenteil der Schiebetür von 1A dar, nachdem die Tür einem Seitenaufprall ausgesetzt wurde;
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2 zeigt eine Querschnittansicht eines an der Fahrzeugkarosserie montierten Rückhalteelements für ein Seitenaufprallhaltesystem gemäß der vorliegenden Offenbarung;
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3A zeigt eine Seitenansicht einer an der Fahrzeugschiebetür montierten Drehfalle für ein Seitenaufprallhaltesystem gemäß der vorliegenden Offenbarung;
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3B zeigt eine Querschnittansicht der Drehfalle von 3A;
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4 zeigt das an der Fahrzeugkarosserie montierte Rückhalteelement und die an der Tür montierte Drehfalle gemäß der vorliegenden Offenbarung, montiert an der Fahrzeugkarosserie beziehungsweise an der Schiebetür;
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5A zeigt die an der Tür montierte Drehfalle, die sich auf das an der Karosserie montierte Rückhalteelement zubewegt, wenn die Schiebetür in eine vollständig geschlossene Auslegung bewegt wird;
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5B zeigt das an der Karosserie montierte Rückhalteelement, das die an der Tür montierte Drehfalle nach unten drückt, wenn die Schiebetür in die vollständig geschlossene Auslegung bewegt wird;
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5C zeigt die an der Tür montierte Drehfalle, die in das an der Karosserie montierte Rückhalteelement eingeführt wird, wenn die Schiebetür in die vollständig geschlossene Auslegung bewegt wird;
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6A zeigt eine Seitenansicht der an der Tür montierten Drehfalle, die in das an der Karosserie montierte Rückhalteelement eingeführt ist, bevor die Schiebetür einem die Tür hinausdrückenden Seitenaufprall ausgesetzt ist; und
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6B zeigt eine Seitenansicht der an der Tür montierten Drehfalle, die in das an der Karosserie montierte Rückhalteelement eingeführt ist, nachdem die Schiebetür einem die Tür hinausdrückenden Seitenaufprall ausgesetzt wurde.
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Nun wird ausführlich auf Ausführungsformen des offenbarten automatisch verriegelnden Seitenaufprallhaltesystems Bezug genommen, von dem Beispiele in den beigefügten Zeichnungsfiguren dargestellt sind.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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Um die vorgenannten und andere Probleme zu lösen, beschreibt die vorliegende Offenbarung ein automatisch verriegelndes Seitenaufprallhaltesystem, das von einem an der Fahrzeugkarosserieseite montierten Rückhalteelement und einer an der Schiebetür montierten Drehfalle bereitgestellt wird. Vorteilhafterweise wird die Drehfalle während des normalen Betriebs der Fahrzeugschiebetür automatisch in das Rückhalteelement eingeführt und aus diesem hinausgedrückt. Wenn jedoch die Tür einem geeigneten Seitenaufprall ausgesetzt ist, der ausreicht, um den Türfensterrahmen von der Fahrzeugkarosserieseite hinauszudrücken, greift die Drehfalle in das Rückhalteelement ein, um zu verhindern, dass die Schiebetür vollständig von der Fahrzeugkarosserieseite hinausgedrückt wird.
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Wie in 1A ausführlicher gezeigt, greift die Schiebetür 102 eines Fahrzeugs 100 während des normalen Einsatzes in eine Spur (nicht gezeigt) ein, die mit der Fahrzeugkarosserie 104 in Verbindung steht, wodurch die Tür entlang der X-Achse des Fahrzeugs zwischen einer offenen und einer geschlossenen Auslegung gleiten kann (siehe Pfeile A). Während eines solchen normalen Betriebs bleiben die Schiebetür 102 und der zugehörige Fensterrahmen 106 an der Fahrzeugkarosserieseite ausgerichtet (1B). Wenn jedoch die Tür einem ausreichenden Seitenaufprall eines Impaktors ausgesetzt ist, kann sich ein Teil der Struktur der Tür 102 verbiegen und wenigstens der Türfensterrahmen 106 kann von der Fahrzeugkarosserieseite 104 hinausgedrückt werden (siehe 1C).
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Um diese und andere Probleme zu lösen, beschreibt die vorliegende Offenbarung ein Seitenaufprallhaltesystem für eine Fahrzeugschiebetür. Auf einem hohen Niveau umfasst das beschriebene System ein an der Fahrzeugtür montiertes Rückhalteelement und eine an der Schiebetür montierte Falle, die, wenn die Tür einem ausreichenden die Tür hinausdrückenden Aufprall ausgesetzt ist, in das Rückhalteelement eingreift, um ein seitliches Hinausdrücken der Tür zu verhindern.
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In einer Ausführungsform (siehe 2) umfasst das an der Tür montierte Rückhalteelement 200 einen Körper 202, der eine Innenaufnahme 204 bestimmt. Eine Wand des Körpers 202 bestimmt eine Kante oder Lippe 206. Eine andere Wand des Körpers 202 bestimmt eine die Falle verschiebende Oberfläche 208. Wie weiter unten ausführlicher beschrieben, ist die Innenaufnahme 204 dimensioniert, um einen Teil der an der Tür montierten Falle darin aufzunehmen. Im Einsatz ist der Körper 202 des an der Tür montierten Rückhalteelements wenigstens teilweise vertieft in einem Teil der Fahrzeugkarosserieoberfläche 104 angeordnet.
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Bezug nehmend auf 3A bis B umfasst die Drehfalle 300 einen Fallenkörper 302, der wenigstens eine Nockenoberfläche 304 umfasst. Es ist eine Öffnung 306 vorgesehen, die dimensioniert ist, um durch diese hindurch einen Stift 308 aufzunehmen, um eine Schwenkbewegung der Falle 300 zu ermöglichen. Der Fallenkörper 302 umfasst ferner einen Anschlag 310, an dem an einem ersten Ende ein Vorspannelement 312 wie eine Torsionsfeder, eine Wickelfeder oder ein anderes geeignetes Vorspannelement befestigt ist. Das Vorspannelement 312 ist an einem gegenüberliegenden Ende an einem festen Anschlag 314 befestigt, der wiederum an einem Teil der Fahrzeugkarosserie (nicht gezeigt) befestigt ist. Durch diese Anordnung des Vorspannelements 312 versteht es sich, dass der Drehfallenkörper 302 fortlaufend nach oben in eine Z-Achsen-Richtung des Fahrzeugs, von dem Schiebetürfensterrahmen 106 weg, gezwungen wird. Der Fallenkörper 302 kann jedoch um die von dem Stift 308 bereitgestellte feste Achse nach oben und unten schwenken (siehe Pfeil B). Der Fallenkörper 302 umfasst oder bestimmt ferner eine Nase 316, die dazu ausgelegt ist, in die Innenlippe 206 des Körpers des an der Tür montierten Rückhalteelements einzugreifen, wie weiter unten beschrieben.
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Wie in 4 gezeigt, ist das an der Karosserie montierte Rückhalteelement 200 in einem Teil der Fahrzeugkarosserie 104 und ist die an der Schiebetür montierte Drehfalle 300 in einem Teil des Schiebetürfensterrahmens 106 in einer ausgerichteten Anordnung angeordnet, wobei die Drehfalle 300 automatisch in das an der Karosserie montierte Rückhalteelement 200 eingeführt wird, wenn die Schiebetür 102 in eine geschlossene Auslegung bewegt wird (siehe Pfeil A).
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Wie in 5A bis C ausführlicher gezeigt, bewegt sich die an der Tür montierte Drehfalle 300 beim Bewegen der Schiebetür 102 in die geschlossene Auslegung auf die an der Fahrzeugkarosserie montierte Aufnahme 200 zu (5A) und die Fallennockenoberfläche 304 tritt mit der die Falle nach unten drückenden Oberfläche 208 des Rückhalteelements in Kontakt, wodurch die Drehfalle 300 in eine Vertiefung 500 geschwenkt wird (Pfeil B), die in dem Schiebetürfensterrahmen 106 bestimmt ist, wodurch das Vorspannelement 312 komprimiert wird.
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Wenn die Schiebetür 102 die vollständig geschlossene Auslegung (5C) erreicht, zwingt das Vorspannelement 312 die an der Tür montierte Drehfalle 300 zum Einführen in die Innenaufnahme 204. Wie der Fachmann erkennen wird, findet gleichermaßen der umgekehrte Vorgang statt, wenn die Schiebetür 102 in Richtung der offenen Auslegung gezwungen wird, d. h. die die Falle nach unten drückende Oberfläche 208 des Rückhalteelements zwingt die Drehfalle 300 mittels der Nockenoberfläche 304 in die Vertiefung 500. Somit bewirkt normalerweise das einfache Öffnen und Schließen der Schiebetür 102, dass die an der Tür montierte Drehfalle 300 in das an der Karosserie montierte Rückhalteelement 200 eingeführt und aus diesem hinausgedrückt wird.
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Bezug nehmend auf 6A bis B wird die an der Tür montierte Drehfalle 300 bei normalem Betrieb in das an der Fahrzeugkarosserie montierte Rückhalteelement 200 eingeführt und aus diesem hinausgedrückt, wie weiter oben beschrieben (6A). Wenn jedoch die Tür einem geeigneten die Tür hinausdrückenden Seitenaufprall ausgesetzt ist (Pfeil C), greift die Nase 316 der Drehfalle 300, wie in 6B gezeigt, in die Kante oder Lippe 206 des an der Karosserie montierten Rückhalteelements ein, wodurch die Schiebetür automatisch in ihrer Position verriegelt und ein vollständiges seitliches Hinausdrücken des Schiebetürfensterrahmens 106 verhindert wird.
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Entsprechend wird durch die vorstehende Beschreibung ein Seitenaufprallhaltesystem für eine Fahrzeugschiebetür bereitgestellt. Vorteilhafterweise umfasst das beschriebene Seitenaufprallhaltesystem für eine Fahrzeugschiebetür eine an der Schiebetür montierte Falle, die einfach durch normale Öffnungs- und Schließvorgänge der Schiebetür automatisch in ein an der Fahrzeugkarosserie montiertes Rückhalteelement eingreift und von diesem gelöst wird. Im Gegenzug ist der Mechanismus unkompliziert und robust und erfordert für den Betrieb kein Element der Schiebetürverriegelung, des Schiebetürschlosses oder des Türgriffs oder andere Türbetätigungsmechanismen.
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Im Licht der obigen Lehren sind offenkundige Modifikationen und Variationen möglich. Zum Beispiel beschreibt die vorstehende Beschreibung das Seitenaufprallhaltesystem hauptsächlich im Kontext einer Schiebetür für ein Fahrzeug. Der Fachmann wird jedoch erkennen, dass das beschriebene System ohne Weiteres an jeden Fahrzeugtürtyp, unter anderem an Schiebetüren, Schwingtüren oder Flügeltüren, angepasst werden kann. All diese Modifikationen und Variationen liegen im Schutzbereich der beigefügten Ansprüche, wenn sie entsprechend der Breite, zu der sie den Regeln entsprechend, juristisch und gerechterweise berechtigt sind, interpretiert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- Federal Motor Vehicle Safety Standard 226 [0002]