-
Einleitung
-
Die Erfindung betrifft einen Leuchtstab bestehend aus einem länglichen Hohlkörper mit Biegedraht und Chemolumineszenz-Komponenten zur Ausbildung von leuchtenden Accessoires wie Armbändern, Halsketten, Stirnbändern, Kettenanhängern oder Haarnadeln.
-
Stand der Technik und Aufgabe
-
Leuchtartikel, die mit Hilfe von Chemolumineszenz-Komponenten leuchten, sind bekannt als Leuchtstäbe oder Knicklichter. Bei den Chemolumineszenz-Komponenten handelt es sich um miteinander reagierende Chemikalien, die in Folge der Reaktion ein Leuchten hervorrufen.
-
Zur Erzeugung von lumineszierendem Licht wird das Außenrohr soweit gebogen, dass das oder die inneren Glasröhrchen zerbrechen und der Inhalt vermischt wird. Die Leuchtdauer beträgt in der Regel 4 bis 12 Stunden, kann jedoch auch darüber hinausgehen.
-
Zunehmend beliebt sind derartige Leuchtstäbe bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, da sie ohne Hitze- oder Gasentwicklung zur Beleuchtung verwendet werden können. Insbesondere werden solche Leuchtstäbe oder Knicklichter zu Partys, Konzerten oder sportlichen Events mitgebracht und dann unmittelbar vor der Veranstaltung aktiviert. Die Leuchtstäbe werden dann als Halsbänder, Stirnbänder, Haarnadeln oder Armbänder getragen, die als Dekoration und/oder als „eye-cat-cher" fungieren.
-
Zur Ausbildung von Armbändern, Stirnbändern und Halsbändern ist aus dem Stand der Technik eine Vorrichtung bekannt, bei der die Enden des Außenrohres so ausgebildet sind, dass sie formschlüssig ineinandergesteckt werden können. Die Herstellung eines solchen Außenrohrs ist technisch anspruchsvoll und bedarf vor allem eines weiteren Schrittes, nämlich die beiden Enden zusammenzuführen und formschlüssig in Eingriff zu bringen. Dies ist umständlich und bei Dunkelheit häufig mühselig.
-
Nach einer dieser Ausgestaltungen aus dem Stand der Technik, ist auf das eine Ende des Leuchtstabes ein relativ weiches PVC-Schlauchstück etwa zur Hälfte aufgesetzt und das andere Ende des Leuchtstabes wird umgebogen und in das andere Ende des PVC-Schlauchstück eingesteckt, so dass bei Verkettung die beiden Enden des Außenrohres jeweils in die PVC-Schlauchenden gesteckt sind. Die so zusammengesetzten Armbänder, Stirnbänder und Halsbänder sind optisch nicht besonders ästhetisch. Ein weiterer Nachteil ist das unerwünschte Herausspringen der Enden des Außenrohrs aus dem PVC-Schlauch.
-
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, einen länglichen Hohlkörper zur Verwendung als Leuchtstab zur Verfügung zu stellen, welcher die oben beschriebenen Probleme aus dem Stand der Technik nicht aufweist und insbesondere als Arm- oder Halsband einsetzbar ist.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Diese Aufgabe wird durch einen Leuchtstab mit den Merkmalen des unabhängigen Schutzanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Schutzansprüche oder werden nachstehend beschrieben. Weiterhin beanspruch ist die Verwendung des Leuchtstabs als Armband bzw. Armreif, Halskette, Stirnband oder Haarnadel.
-
Der erfindungsgemäße Leuchtstab weist einen länglichen Hohlkörper auf umfassend eine oder mehrere Kammern enthaltend zur Chemolumineszenz befähigte Komponenten und einen Biegedraht. Der Biegedraht ist biegsam und verharrt in der durch Biegen hergestellten Form formstabil. Der Biegedraht erstreckt sich über zumindest 2/3 der Länge des länglichen Hohlkörpers, vorzugsweise größer 90% der Länge des länglichen Hohlkörpers.
-
Detaillierte Beschreibung der Erfindung
-
Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist der Biegedraht lose, d.h. beweglich in die Kammer eingelegt bzw. eingeschoben. Lose meint, dass der Biegedraht nicht fest mit dem Hohlkörper verbunden ist, sondern gegenüber dem Hohlkörper geringfügig beweglich ist.
-
Insbesondere handelt es sich um einen Biegedraht, gelegentlich auch Bindedraht genannt, mit einer Stärke von 0,5 bis 5 mm, insbesondere 1,5 bis 3 mm und einer Länge von größer 12 cm, vorzugsweise größer 16 cm, besonders bevorzugt 18 bis 26 cm. Vorzugsweise hat der Draht einen etwa runden Querschnitt. Der Biegedraht ist insbesondere aus Metall z.B. ein verzinkter Stahldraht, Edelstahldraht, ein Zink- oder Aluminiumdraht. Auch Legierungen sind möglich z.B. eine Legierung aus Zink, Aluminium und Magnesium oder Zink und Aluminium.
-
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der längliche Hohlkörper zumindest zwei Kammern auf, insbesondere drei Kammern. Eine oder mehrere Draht-Kammern umfassend jeweils zumindest einen Biegedraht und eine oder mehrere andere Kammern, die jeweils Chemolumineszenz-Kammern sind, umfassend die zur Chemolumineszenz notwendigen Komponenten, so dass die Chemolumineszenz notwendigen Komponenten und der Biegedraht separat voneinander vorliegen. Die eine oder mehreren Draht-Kammern und die eine oder mehreren Chemolumineszenz-Kammern verlaufen insbesondere parallel zueinander. Insbesondere befindet sich die Draht-Kammer in der Mitte zwischen zwei Chemolumineszenz-Kammern.
-
Eingesetzt als Chemolumineszenz-Komponenten werden z.B. ein reaktives Oxalat-Flüssiggemisch (enthalten i.d.R. weiterhin eine fluoreszenzfähige Verbindung) und ein reaktives Peroxid-Flüssiggemisch zur Erzeugung von lumineszierendem Licht. Bei Vermischen der Reaktanden miteinander wird Licht emittiert, ohne dass Hitze, Flammen, Funken oder Gasen gleichzeitig gebildet werden. Aus diesem Grund wird das erzeugte Licht auch „Kaltlicht" genannt.
-
Eingesetzt werden i.d.R. auch eine fluoreszenzfähige Verbindung (Fluorophor, Fluoreszer) neben den zwei weiteren an der Chemolumineszenz-Reaktion beteiligte Chemikalien, wovon nach einer Ausgestaltung eine in einem zu zerstörenden Innenröhrchen eingeschlossen ist. In der Chemolumineszenz-Kammer selbst befindet sich, vermischt mit dem Fluoreszer, ein Oxalsäureester oder dessen Derivate. Als Oxalsäureester am häufigsten verwendet werden Bis(2,4,6-trichlorphenyl)oxalat (TCPO) oder Bis(2,4-dinitrophenyl)oxalat (DNPO). Als Lösungsmittel für den Ester wird meist ein Phthalsäureester (z. B. Dimethylphthalat) oder Ethylacetat verwendet. Die Oxalsäureester sind Di-Ester der Oxalsäure, der Licht emittiert, wenn Fluoreszenzfarbstoffe zugegen sind.
-
Zusammen mit einer schwachen Base, Wasserstoffperoxid und dem die Farbe bestimmenden Farbstoff kommt es zur Peroxyoxalat-Chemolumineszenz.
-
Der Leuchtstab ist ein lang gestreckter, flexibler, Licht durchlässiger Hohlkörper, der z.B. aus Polyethylen oder Polypropylen gebildet sein kann. Der Leuchtstab wird als Hohlkörper bezeichnet, weil er zumindest eine Kammer aufweist. Die Kammern erstrecken sich vorzugsweise über zumindest 2/3, insbesondere größer 90% der Länge des Leuchtstabs.
-
Der Leuchtstab hat insbesondere die Form eines länglichen Quaders mit abgerundeten Kanten, wobei die Länge der längsten Kantenlänge größer ist als das fünffache, insbesondere größer als das Achtfache der zweitlängsten Kantenlänge. Weiter bevorzug ist die zweitlängste Kantenlänge etwa 3 bis 8 mal länger als die kleinste Kantenlänge. Der Leuchtstab hat dann die Erscheinungsform eines flachen Bandes.
-
Nach einer Ausgestaltung befindet sich in der Chemolumineszenz-Kammer zumindest ein zerbrechliches abgeschlossenes Innenrohr. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Innenrohr um eine oder mehrere dünne Glasampullen oder Glasviolen. Um vorzeitige und unerwünschte Reaktionen zu vermeiden, ist die eine Flüssigkeit in dem Innenrohr eingeschlossen, während die zweite Flüssigkeit in dem durch die Chemolumineszenz-Kammer gebildeten Zwischenraum zwischen dem Innenrohr und dem lichtdurchlässigen Außenrohr eingefüllt ist und das oder die Innenrohre umgibt. Die beiden Enden der flexiblen Chemolumineszenz-Kammer sind verschlossen.
-
Nach einer Ausgestaltung ist in dem Innenrohr zumindest die reaktive Oxalat-Flüssiggemisch (enthaltend i.d.R. weiterhin eine fluoreszenzfähige Verbindung und ggf. das Lösungsmittel) vorgesehen und in der Chemolumineszenz-Kammer zumindest die Peroxid-Verbindung (oder umgekehrt). Die Glasampullen oder Glasviolen können sich über die gesamte Länge der Chemolumineszenz-Kammer erstrecken, z.B. größer 90% der Länge.
-
Zu Transport- und Aufbewahrungszwecken kann der Leuchtstab in eine steife Hülse geschoben sein, um diesen vor einem versehentlichen Knicken oder Biegen zu schützen.
-
Die Erfindung ist beispielhaft mit Hilfe nachfolgender Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
-
1 einen Leuchtstab mit nur einer Kammer umfassend gleichzeitig die Chemolumineszenz-Komponenten und einen Biegedraht.
-
2 einen Leuchtstab mit voneinander getrennten Kammern und zwar jeweils zwei Chemolumineszenz-Kammern und einer Draht-Kammer.
-
1 zeigt einen Leuchtstab 1 in Form eines langgestreckten Hohlkörpers 2 der eine Chemolumineszenz-Kammer 3 (die vorliegend gleichzeitig als Draht-Kammer 6 fungiert) umschließt, die flüssige Chemolumineszenz-Komponenten und gleichzeitig einen Biegedraht 7 in derselben Kammer aufnimmt. Wird der Leuchtstab geknickt oder gebogen, platzt das Innenröhrchen 5 und es ergibt sich ein Leuchten. Der Biegedraht 7 ist am Ende jeweils durch die hohlraumartigen Fixierungen 8 gehaltert, wobei der Biegedraht 7 Spiel in der Kammer hat, weil die Länge der Kammer an der Stelle der Fixierungen 8 länger ist als der Biegedraht. Der Biegedraht 7 ist ein steifer nicht elastischer Metalldraht, der nach dem Verbiegen in seiner Position verbleibt und so den flexiblen Leuchtstab 1 reversibel in bestimmte Positionen zwingt.
-
2 zeigt einen Leuchtstab 1 gleicher Abmessungen (ca. 20,5 cm lang, ca. 6 mm stark und ca. 1,7 cm breit) in Form eines langgestreckten Hohlkörpers 2, der zwei Chemolumineszenz-Kammern 3 und 4 und eine Draht-Kammer 6 umschließt. Die Kammern 3, 4, 6 sind nicht verbunden. Die Chemolumineszenz-Komponenten sind in den beiden äußeren Chemolumineszenz-Kammern 3 und 4 und der Biegedraht 7 separat hiervon in der Draht-Kammer 6. Alle drei Kammern sind etwa gleich groß. Wird der Leuchtstab geknickt oder gebogen, platzen die beiden länglichen Innenröhrchen 5 und es ergibt sich ein Leuchten. Der Biegedraht 7 hat Spiel in der Kammer, weil der Biegedraht ca. 2 mm kürzer ist als die Draht-Kammer. Auch liegt die Draht-Kammer nicht unmittelbar an der Mantelfläche des Biegedrahtes 7 an. Der Biegedraht 7 ist ein steifer, nicht elastischer Metalldraht, der nach dem Verbiegen in seiner Position verbleibt und so den flexiblen Leuchtstab 1 in eine bestimmte Position zwingt.