-
Blitzlichtlampe Die Erfindung bezieht sich auf solche Blitzlichtlampen,
bei denen in einem abgeschlossenen Gefäß chemisch rea1etioiisfähige Stoffe untergebracht
sind, die bei Entzündung Strahlen aussenden. Diese Blitzlichtlampen bestehen bei
der am meisten in der Praxis üblichen Ausführungsform aus einem Glasgefäß mit einer
Füllung aus Sauerstoff und brennbaren Metallen, wie Aluminium, Magnesium, in Form
von dünnen Folien oder Drähten. Die Zündung geschieht meistens elektrisch durch
einen an nach außen führenden Stromzuführungen angebrachten Glühdraht in Verbindung
mit einer Zündpille.
-
Zweck derErfindung ist, .die vonBlitzlichtlampen dieser Art ausgesandte
Strahlung in ihrem Speltrum und gegebenenfalls auch in ihrem zeitlichen Verlauf
zu ändern. Zu diesem Zweck stehen mit der Lampe Leuchtstoffe in Verbindung, die
von der ursprünglichen Strahlung zur Aussendung anderer Strahlung angeregt «-erden.
Es hat sich gezeigt, daß zahlreiche der bekanntenLeuchtstoffe bei geeigneter Verbindung
mit der Blitzlichtlampe tatsächlich der kurzzeitigen starken Anregung durch die
ursprüngliche Strahlung zu folgen vermögen und eine entsprechend starke, aber in
der spektralen Verteilung zu wesentlich anderen Wellenlängen verschobene Strahlung
aussenden. In erster Linie ist also an solche Leuchtstoffe gedacht, die kein Nachleuchten
zeigen. Man kann aber auch nachleuchtend-,- Leuchtstoffe verwenden. um beispielsweise
den
äußerst raschen zeitlichen Lichtverlauf von Metallfolien enthaltenden Blitzlichtlampen
in gewünschter Weise zu verlängern.
-
Die Umwandlung eines Teiles oder der vollständigen ursprünglichen
Strahlung in solche anderer Wellenlänge kann einerseits zur Erhöhung .der Ausbeute
dienen, indem unsichtbare bzw. photographisch nicht wirksame Strahlen in wirksame
verwandelt werden. Man kann aber z. B. mittels seltene Erden, wie Samarium und Europium,
enthaltender Sulfide bestimmte spektrale Bereiche der ursprünglichen Strahlung verstärken,
etwa um den Blitzlichtlampen einen verstärkten Grünanteil zu geben, der die Grünempfindlichkeitslücke
der panchromatischen photographischen Schichten auszugleichen vermag. Derart in
ihrer spektralen Energieverteilung verbesserte Blitzlichtlampen sind also besonders
für die Farbenphotographie wertvoll.
-
Ein anderes Anwendungsgebiet ist in der Umwandlung der sichtbaren
Strahlung in Ultrarot gegeben, wodurch im Verein mit die sichtbare Strahlung absorbierenden
Filtern die Möglichkeit photographischer Aufnahmen ausschließlich bei unsichtbarem
Licht geschaffen ist. Die unangenehme Blendung mittels Blitzlicht beleuchteter Personen,
das Erschrecken und Verscheuchen von Wild und ähnliche nachteilige Nebenwirkungen
des bisher bekannten Blitzlichtes mit sichtbarem Licht werden damit beseitigt.
-
Die Leuchtstoffe können auf beliebige Weise mit der Blitzlichtlampe
in Verbindung .gebracht sein, beispielsweise durch Anbringung an der Wandung des
Lampengefäßes oder einem zugehörigen Reflektor. Ist der Baustoff des Lampengefäßes
für die anregende Strahlung nur. wenig durchlässig, so empfiehlt sich die Anbringung
an der Innenwandung. Auch ein Aufbringen der Leuchtstoffe unmittelbar auf den reaktionsfähigen
Stoffen, etwa Metallfolien oder -drähten, kann in Frage kommen. Auch könnte man
die Leuchtstoffe in die Wandung des Lampengefäßes einlagern, also in Form eines
sogenannten Lumineszenzglases oder entsprechender organischer Stoffe, z. B. Zellulose.
Zur Erreichung bestimmter spektraler Emission kann es auch zweckmäßig sein, die
Strahlung mehrfach umzuwandeln und hierzu beispielsweise zunächst auf der Innenwandung
des Lampengefäßes Ultraviolett in sichtbare Strahlung umwandelnde Leuchtstoffe anzubringen
und auf der Außenwandung Leuchtstoffe, die die sichtbare Strahlung in Ultrarot umwandeln.
-
Je nach den Erfordernissen braucht nicht sämtliche ursprüngliche Strahlung
durch den Leuchtstoff umgewandelt werden, sondern man könnte durch geeignete Verteilung
des letzteren in dünner Schicht oder unter Freilassung einzelner Flächenteile der
ursprünglichen Strahlung teilweise den Durchtritt ermöglichen.
-
Wo die ursprüngliche Strahlung der reaktionsfähigen Stoffe etwa zu
arm an kurzwelliger Strahlung, insbesondere im Ultraviolett, ist, kann diese verstärkt
werden durch Füllung des Lampengefäßes mit thermisch anregbaren Gasen oder Dämpfen.
Hierzu eignet sich ausgezeichnet Quecksilberdampf, von dem ein gewisser Dampfdruck
ständig in dem Lampengefäß aufrechterhalten wird, wenn in ihm ein Quecksilberbodenlkörper
vorgesehen ist.
-
Bei aus Glas bestehenden Gefäßen der bekannten Blitzlichtlampen ist
es üblich, einen Lacküberzug innen oder außen oder auf beiden Seiten als Splitterschutz
vorzusehen. Dieser Lacküberzug wird durch die Leuchtstoffschicht nach der Erfindung
bzw. das den Leuchtstoff befestigende Bindemittel ersetzt. Wird aber der Lacküberzug
beibehalten, so kann es zweckmäßig sein, den Leuchtstoff gleich in diesen Lack mit
einzubetten, so daß kein zusätzlicher Arbeitsgang für dessen Aufbringung erforderlich
ist. Insbesondere eignen sich gut UV-durchlässige Lacke, wie Zelluloselacke. Die
Tatsache, daß viele Leuchtstoffe bei auffallendem Licht eine gewisse Eigenfarbe,
die sogenannte Tagesfarbe, zeigen, kann man sich zur -Prüfung der Unversehrtheit
des auf dem Lampengefäß vorhandenen Splitterschutzlackes zunutze machen, indem beispielsweise
bei an der Innenwandung befindlichem Leuchtstoffüberzug dem äußeren Lacküberzug
eine Farbe gegeben wird, die komplementär zur Tagesfarbe des Leuchtstoffes ist.
Die Mischfarbe ist dann rein weiß und erscheint dort farbig, wo entweder der äußere
Lack oder die innere Leuchtstoffschicht beschädigt ist.
-
Die Erfindung ist in einem Ausführungsbeispiel in der Zeichnung dargestellt,
und zwar ist Fig. z die Ansicht auf eine geschlossene Blitzlichtlampe für elektrische
Zündung; Fig. 2 ist ein Teilschnitt durch das Lampengefäß. Die Blitzlichtlampe nach
Fig..i besitzt ein glühlampenähnliches Lampengefäß -i aus Glas oder einem organischen,
lichtdurchlässigen Kunststoff, etwa zweischichtiger Zellulose, wovon eine Schicht
regenerierte Zellulose ist, in welches mittels des Fußes 2 Stromzuführungsdrähte
4 eingeführt sind, die nach außen mit einem Sockel 3 in Verbindung stehen. Je nach
Art der Füllung des Gefäßes ist eine absolute Vakuumdichtigkeit nicht unbedingt
erforderlich. Die Stromzuführungen 4 tragen den Glühdraht mit der Zündpille 5. Es
könnte aber auch hierfür jede andere Zündeinrichtung vorgesehen sein, beispielsweise
eine nicht elektrische Zündung mittels eines pyrophoren Reibzeugs. Die für die elektrische
Zündung erforderliche Stromquelle könnte auch mit der Lampe fest verbunden sein.
-
Bei dem vorliegenden Beispiel ist :die Füllung des Gefäßes i mit Sauerstoff
von einem unterhalb Atmosphärendruck liegenden Druck angenommen und als reaktionsfähiger
Stoff eine Füllung 6 aus -Ietallfolien oder -drähten oder einem Gemisch derselben.
Es könnten statt,dessen aber auch brennbare Pulverstoffe vorgesehen sein. Eine etwa
aus Glimmer bestehende Scheibe 7 hält den brennbaren Stoff -6 von dem Gefäßhals
zurück.
-
Nach der Erfindung trägt das Lampengefäß i bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
an der Innenseite eine Leuchtstoffschicht B. Diese kann etwa in dem auf der Innenseite
ohnehin vorgesehenen Splitterschutzlack mit eingebettet sein,
Die
Außenseite trägt ebenfalls einen Splitterschutzlack 9, der bei dem vorliegenden.
Beispiel aber keinen Leuchtstoff enthält.