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Die Erfindung betrifft eine Armatur für ein Waschbecken. Ferner betrifft die Erfindung ein Waschbecken mit einer solchen Armatur.
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Im Sanitärbereich ist eine Armatur ein bevorzugt aus rohrförmigen Elementen aufgebautes Bauteil, über das ein Flüssigkeitsauslass, insbesondere von Leitungswasser, in den Beckenbereich eines Waschbeckens ermöglicht ist. Eine solche Armatur ist heute unerlässlich in Sanitärbereichen zum Reinigen von Händen oder Gesicht. Beispielsweise kommen Sanitärbereiche für öffentliche Nasszellen, für Nasszellen in Fahrzeugen wie zum Beispiel Schienenfahrzeugen oder aber auch Sanitärbereiche für private Wohnungen beziehungsweise Häuser zum Einsatz.
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Insbesondere im Schienenfahrzeugbau steht häufig nur ein geringer Raumbereich zur Verfügung. Ausführungen des Standes der Technik lösen dieses Problem nur bedingt und weisen ferner eine Reihe von weiteren Nachteilen auf. Bei typischen Ausführungen, bei denen die Armatur beziehungsweise die Auslassöffnung der Armatur vertikal über dem Beckenbereich des Waschbeckens positioniert ist liegt dann nur ein geringer Freiraum zum Waschen der Hände vor. Konzepte mit einfachen Rohrstutzen als Auslass weisen ferner den Nachteil einer relativ geringen Benetzungsfläche des herausströmenden Wasserstrahls auf. Zudem lassen sich nicht oder nur mit sehr kostenintensiven Maßnahmen Auslösesensoren in die Armatur integrieren. Meist wird ferner der Auslösesensor aus Kostengründen außerhalb der Armatur zum Beispiel in einem Geräteschrank verortet, wobei sich dadurch der Nachteil ergibt, dass der Sensor bei dieser Positionierung eine größere Streubreite beim Auslösen aufweist und somit beispielsweise öfter eine Fehlauslösung erzeugt. Weiterhin weisen Armaturen eine sehr komplexe Außen- und insbesondere auch sehr komplexe Innengeometrie auf, gerade wenn die Armatur auch optischen Anforderungen genügen soll. Dabei entstehen häufig schwer herstellbare Geometrien, die meist mit hohem Aufwand durch Guss- oder 3D-Druckverfahren hergestellt werden müssen.
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Die einfachen, herkömmlichen als Wasserspender eingesetzten Rohrstutzen werden dabei den Gestaltungsansprüchen an eine Wasserarmatur, insbesondere im Hochgeschwindigkeitssektor, nicht gerecht. Eine weitere Einschränkung liegt darin, dass die Einlassöffnung bei gängigen Armaturen entweder nur von unten oder nur von hinten möglich ist.
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Die Aufgabe besteht darin, eine Armatur für ein Waschbecken zu entwerfen, die mehr Freiraum zum Waschen der Hände bietet und einen größeren Benetzungsbereich des Auslassstrahls erzeugt.
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Erfindungsgemäß wird eine Armatur für einen Waschtisch zur Verfügung gestellt, welche eine Einlassöffnung zum Einlassen von Wasser in die Armatur aufweist. Ferner ist eine Auslassöffnung vorgesehen, die dazu ausgebildet ist, Wasser in Richtung eines Beckens des Waschtischs auszulassen. Weiterhin umfasst die Armatur eine Verbindung zum Transport von Wasser von der Einlassöffnung zu der Auslassöffnung der Armatur. Die Auslassöffnung ist dabei durch einen Schlitz ausgebildet, der sich vertikal erstreckt und bezüglich einer Vertikalen um einen Neigungswinkel α von α ≥ 0° in Richtung des Beckens geneigt ist.
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Die Erfindung hat den Vorteil, dass durch die schlitzförmige Auslassöffnung ein Auslassstrahl erzeugt wird, der die Form einer zusammenhängenden breiten „Wasserwand“ oder in anderen Worten eines breiten Wasserfilms annimmt, der einen großen Benetzungsbereich, insbesondere eine große Benetzungsbreite, aufweist. Die größere Benetzungsbreite vereinfacht die Benutzung beim Waschen, insbesondere wenn nur eine definierte geringe Wassermenge in einem bestimmten Zeitintervall zur Verfügung gestellt wird.
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Durch die Schlichtheit der Armaturform können die Außengeometrien dieser Armatur vorteilhaft aus einfachen abwickelbaren Formen bestehen. Die Innengeometrien können vorteilhaft ebenfalls einfach gehalten werden und in bevorzugter Weise alle senkrecht zueinander stehen. Es werden keine kurvenartigen Kanäle oder Hinterschnitte benötigt. Dadurch lassen sich die Außen- und Innengeometrien entweder als Schweißbaugruppen aus gerollten Blechen und Rohren erstellen oder direkt aus einem Block fräsen, wobei keine Halbschalen nachträglich zusammengefügt werden müssen.
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Die Erfindung umfasst aufgrund der Neigungsbedingung α ≥ 0° neben Schlitzen mit Neigung auch Schlitze, die parallel zur Vertikalen orientiert sind. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Schlitz jedoch mit einer Neigung von α > 0° ausgebildet, so dass ein gezielterer Auslass des Wassers in das Becken erfolgen kann. Vorteilhafterweise kann dadurch Spritzwasser vermieden und ein Waschen der Hände vereinfacht werden.
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Bevorzugt schließt der Schlitz bezüglich der Vertikalen einen Neigungswinkel von 30° ≥ α > 0°, bevorzugt von 20° ≥ α > 0°, besonders bevorzugt von 10° ≥ α > 0° ein. Die Armatur muss somit nur leicht geneigt oder kann im Grenzfall sogar parallel gegenüber der Vertikalen ausgerichtet sein. Es ist somit nicht erforderlich die Hände unter die Armatur, sondern nur vor die Armatur zu halten. Der Freiraum für die Hände zum Waschen wird dadurch deutlich vergrößert und nicht durch die Armatur selber eingeschränkt.
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Bevorzugt ist der Schlitz derart ausgebildet, dass sich die Breite des Schlitzes keilförmig verbreitert.
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Bevorzugt befinden sich eine erste Breite an einem unteren Ende des Schlitzes und eine zweite Breite am oberen Ende des Schlitzes, wobei die zweite Breite größer ist als die erste Breite. Der Strömungswiderstand innerhalb einer keilförmigen Austrittsöffnung ist nicht gleichmäßig, sondern wird mit größer werdendem Schlitzmaß, also größer werdender Breite und damit größer werdendem Strömungsquerschnitt kleiner. Beim vorliegenden Schlitz als Auslassöffnung ist die Schlitzbreite oben größer als unten. Dadurch soll der Arbeitsaufwand, um das Wasser bis zum Scheitelpunkt des Schlitzes anzuheben, kompensiert werden. Diese Maßnahme dient dazu, eine gleichmäßige und stabilere Wasserwand zu erzeugen.
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Die Breite des Schlitzes kann 0,5 bis 5 mm, bevorzugt 0,8 bis 4 mm, noch bevorzugter 1 bis 3 mm betragen und/oder die Höhe des Schlitzes kann 1 bis 15 cm, bevorzugt 2 bis 10 cm, noch bevorzugter 3 bis 5 cm betragen.
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Ein Aktivierungssensor kann in der Armatur integriert sein, der dazu ausgebildet ist, den Auslass von Wasser über die Auslassöffnung zu regeln beziehungsweise auszulösen. Aufgrund der einfachen Außen- und Innengeometrien lassen sich somit vorteilhaft Aktivierungssensoren intern integrieren und müssen nicht zu Lasten der Aktivierungspräzision außerhalb der Armatur verortet werden.
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Ferner kann in die Armatur ein Leuchtmittel derart eingebracht sein, dass bei Aktivierung der Armatur der Schlitz der Armatur ausgeleuchtet wird. Als Leuchtmittel kommen beispielsweise LED-Effektbeleuchtungen in Form von LED-Platinen in Frage, die es vorteilhaft einem Benutzer mit Sehschwächen/Sehbehinderungen erleichtern, den Wasseraustrittsort schneller wahrzunehmen und sich somit schneller zu orientieren. Alternativ können auch kleine Lampen oder Leuchtstoffröhren verwendet werden.
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Bevorzugt ist ein Strahlregler an der Einlassöffnung angebracht. Besondere Strahlregler werden auch als Perlatoren bezeichnet. Diese werten den Wasserstrahl auf, indem sie diesen geschmeidiger machen. Die einfache Geometrie/Architektur der Armatur erlaubt einen Einsatz eines solchen Strahlreglers an der Einlassöffnung, sodass an der Auslassöffnung keine Berücksichtigung eines Strahlreglers erfolgen muss. Damit können schlankere Armaturen mit elegantem Design eingerichtet werden.
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Die Einlassöffnung ist bevorzugt ferner mit einer Wasserzuleitung verbunden, die innerhalb einer die Wasserzuleitung ummantelnden Haltestange eingebracht ist, wobei die Haltestange sich parallel zur Vertikalen erstrecken kann. Andere Ausführungen der Haltestange wie zum Beispiel bogenförmige oder horizontal verlaufende sind auch denkbar. Bevorzugt ist jedoch die Haltestange parallel zur Vertikalen ausgeführt. Eine solche Haltestange übernimmt in diesem Fall eine Doppelfunktion als Wasserzulauf und als Haltemöglichkeit. Die Armatur eignet sich somit auch zu einer Wasserbeschickung von oben, sprich von oberhalb der Armatur bezogen auf eine Waschtischebene des Waschtischs. Somit kann in bestimmten Konstellationen mit dieser Anordnung weiterer Raumbedarf eingespart werden.
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Ferner wird ein Waschtisch mit einer Waschtischebene und einem Becken vorgeschlagen, der eine Armatur umfasst, die eine Einlassöffnung zum Einlassen von Wasser in die Armatur aufweist. Ferner umfasst die Armatur eine Auslassöffnung, die dazu ausgebildet ist, Wasser in Richtung des Beckens des Waschtischs auszulassen. Ferner umfasst die Armatur eine Verbindung zum Transport von Wasser von der Einlassöffnung zu der Auslassöffnung der Armatur. Ferner ist die Auslassöffnung durch einen Schlitz ausgebildet, der sich vertikal erstreckt und der Schlitz bezüglich einer Vertikalen der Waschtischebene des Waschtischs zum Becken geneigt ist.
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Ferner wird ein Waschtisch vorgeschlagen nach einem der oben beschriebenen Ausführungen der Armatur.
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Ferner umfasst die Erfindung ein Fahrzeug, das mindestens eine Nasszelle aufweist, welche mit mindestens einem Waschtisch nach obiger Beschreibung ausgestattet ist. Bevorzugt ist das Fahrzeug ein motorbetriebenes Fahrzeug, besonders bevorzugt ein Schienenfahrzeug mit einem solchen Waschtisch und einer solchen Armatur. Das Fahrzeug umfasst auch andere Verkehrsmittel, wie zum Beispiel Busse, Schiffe und Flugzeuge.
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Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen:
- 1 eine erfindungsgemäße Armatur ohne Gehäuse nach einer ersten Ausführungsform;
- 2 eine erfindungsgemäße Armatur in detaillierter Frontansicht ohne Gehäuse;
- 3 eine erfindungsgemäße Armatur nach einer ersten Ausführungsform mit Gehäuse;
- 4 eine erfindungsgemäße Armatur mit Gehäuse und Darstellung des Auslassstrahles in einer nahezu in die Seitenansicht gedrehten Perspektive;
- 5 eine erfindungsgemäße Armatur ohne Gehäuse einer ersten Ausführungsform mit Befestigung unterhalb eines Waschtischs;
- 6 eine erfindungsgemäße Armatur ohne Gehäuse nach einer zweiten Ausführungsform;
- 7 eine erfindungsgemäße Armatur mit Gehäuse und Darstellung des Auslassstrahles nach einer zweiten Ausführungsform in einer nahezu in die Seitenansicht gedrehten Perspektive;
- 8 eine beispielhafte Rückansicht einer erfindungsgemäßen Armatur mit Gehäuse nach einer dritten Ausführungsform ohne Deckfläche;
- 9 eine erfindungsgemäße Armatur mit Gehäuse einer vierten Ausführungsform;
- 10 eine erfindungsgemäße Armatur mit Gehäuse einer vierten Ausführungsform mit Befestigung unterhalb eines Waschtischs; und
- 11 eine erfindungsgemäße Armatur mit Gehäuse einer vierten Ausführungsform mit Auslassstrahl in einer nahezu in die Seitenansicht gedrehten Perspektive.
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In der 1 ist eine erfindungsgemäße Armatur 1 ohne Gehäuse für einen Waschtisch 20 gezeigt. Die Armatur 1 weist dabei eine Auslassseite 10 auf, an der die Auslassöffnung 6 für das an die Armatur 1 eingeleitete Wasser ausgeführt ist. Die Auslassöffnung 6 und die Auslassseite 10 sind dabei so orientiert, dass das ausgelassene Wasser in Richtung eines Beckens 21 beziehungsweise in das Becken 21 des Waschtischs 20 ausgelassen werden kann. Die Auslassöffnung 6 ist dabei als ein Schlitz 7 ausgeführt. Der Schlitz 7 erstreckt sich in vertikaler Richtung und ist entlang einer Schlitzachse S orientiert. Bezüglich einer Vertikalen V, die einen rechten Winkel mit der Waschtischebene 23 des Waschtischs 20 bildet, ist der Schlitz 7 beziehungsweise die Schlitzachse S ferner in Richtung des Beckens 21 geneigt, wobei ein Neigungswinkel α ≥ 0° beträgt. Im Falle von α = 0° ist somit auch eine rein vertikale Ausrichtung des Schlitzes 7 von der Erfindung eingeschlossen. Bevorzugt ist der Schlitz 7 jedoch mit einer Neigung α > 0° ausgebildet, so dass ein gezielterer Auslass des Wassers in Richtung des Beckens erfolgen kann, der beim Waschen der Hände vorteilhaft ist und zur Vermeidung von Spritzwasser führen kann. Eine Rückseite 19 der Armatur 1 erstreckt sich ferner entlang der Vertikalen V.
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Der Schlitz 7 als Auslass hat zur Folge, dass ein Auslassstrahl erzeugt wird, der eine zusammenhängende, breite Wasserwand 40 beziehungsweise einen breiten Wasserfilm erzeugt, die einen großen Benetzungsbereich aufweist, insbesondere eine höhere Benetzungsbreite 41, wie es aus den 4,7 und 11 hervorgeht. Dadurch wird das Waschen der Hände erleichtert, da ein größerer Bereich benetzt wird.
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Die Auslassseite 10 besitzt eine konstante Neigung mit einem Neigungswinkel α zur Vertikalen V. Grundsätzlich sind aber auch gekrümmte Auslassseiten 10 von der Erfindung umfasst. Der hier gewählte Wert für den Neigungswinkel α beträgt α= 17,5°, wobei die Erfindung nicht darauf beschränkt ist. Bevorzugte Werte für den Neigungswinkel α betragen 30° ≥ α > 0°, noch bevorzugter von 20° ≥ α > 0°, besonders bevorzugt 10° ≥ α > 0°. Der Schlitz 7 ist somit nur leicht geneigt oder im Falle von α = 0° parallel zu einer Vertikalen V des Waschtischs 20 beziehungsweise der Waschtischebene 23. Dadurch ist es vorteilhaft nicht erforderlich, die Hände bei der Benutzung unter die Armatur 1 zu halten, sondern es reicht aus, wenn man die Hände vor die Armatur 1 hält. Dadurch entsteht mehr Freiraum für die Hände. Bevorzugt ist der Schlitz 7 dabei mit einer Neigung α > 0° ausgebildet, so dass ein gezielterer Auslass des Wassers erfolgen kann, der beim Waschen der Hände von Vorteil ist.
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Die Armatur 1 ist ferner mittels eines Befestigungselements 5 an einem Waschtisch 20 befestigt. Als Befestigungselement 5 kommt hierbei eine Befestigungsplatte 12 zum Einsatz, die einen Fuß für die Armatur 1 ausbildet und unterseitig mittels weiterer zum Befestigungselement 5 zuzuordnenden Komponenten fixiert ist (hier nicht sichtbar), siehe dazu beispielsweise 5.
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In der 2 wird eine erfindungsgemäße Armatur 1 ohne Gehäuse nach einer ersten Ausführungsform in detaillierter Frontansicht gezeigt. Dabei ist die in 1 als Schlitz 7 ausgebildete Auslassöffnung 6 detaillierter dargestellt. Dabei ist der Schlitz 7 derart ausgebildet, dass sich eine Breite B des Schlitzes 7 entlang der Schlitzachse S keilförmig verbreitert. Dabei ist eine erste Breite B1 unterhalb einer zweiten Breite B2 bezüglich der Schlitzachse S angeordnet. Die erste Breite B1 befindet sich an einem unteren Ende H1 des Schlitzes 7 und die zweite Breite B2 befindet sich an einem oberen Ende H2 des Schlitzes, wobei die beiden Enden H1, H2 den Schlitz 7 abschließen. Dabei ist die zweite Breite B2 größer als die erste Breite B1, sodass sich die Keilform des Schlitzes 7 entsprechend in Richtung der Schlitzachse S nach oben hin verbreitert. Die Verbreiterung des Schlitzes 7 muss dabei nicht linear verlaufen, sondern kann auch nicht linear erfolgen, also gemäß anderer Verlaufsfunktionen, beispielsweise parabelartig eine Krümmung aufweisen. Ferner ist eine Höhe H des Schlitzes 7 angezeigt, die als Abstand zwischen dem oberen Ende H2 des Schlitzes 7 und dem unteren Ende H1 des Schlitzes 7 definiert ist und die Benetzungsbreite 41 des Auslassstrahls maßgeblich bestimmt. Der Strömungswiderstand innerhalb einer keilförmigen Austrittsöffnung ist nicht gleichmäßig, sondern wird mit größer werdendem Schlitzmaß, also größer werdender Breite B und damit größer werdendem Strömungsquerschnitt kleiner. Beim vorliegenden Schlitz 7 als Auslassöffnung 6 ist das Schlitzmaß in Form der Breite B des Schlitzes 7 oben größer als unten. Dadurch soll der Arbeitsaufwand, um das Wasser bis zum Scheitelpunkt des Schlitzes 7 anzuheben, kompensiert werden. Diese Maßnahme dient dazu, eine gleichmäßige und stabilere Wasserwand zu erzeugen.
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Typische numerische Werte des Schlitzes 7 liegen für die Breite B im Bereich von 0,5 bis 5 mm, bevorzugt 0,8 bis 4 mm, noch bevorzugter 1 bis 3 mm. Typische numerische Werte für die Höhe H des Schlitzes 7 liegen im Bereich von 1 bis 15 cm, 2 bis 10 cm oder 3 bis 5 cm. Diese Werte sind hierbei nur beispielhaft und nicht streng auszulegen. Die Keilöffnung beziehungsweise der Keilöffnungswinkel ist dabei ebenfalls variabel und kann an die konkreten Anforderungen angepasst werden, insbesondere zur Optimierung der Stabilität der Wasserwand 40.
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In der 3 wird eine Armatur 1 analog zu 1 gezeigt. Hierbei weist die Armatur 1 ein Armaturgehäuse 13 auf, das die Armatur 1 umgibt und der Armatur 1 eine robuste und schützende sowie optisch aufwertende Ummantelung bereitstellt. Das Armaturgehäuse 13 ist beispielswiese metallisch und/oder verchromt. In die Armatur 1 beziehungsweise in das Armaturgehäuse 13 kann weiterhin ein Leuchtmittel 38 integriert werden, das dazu ausgebildet ist, den Schlitz 7 der Armatur 1 bei Benutzung auszuleuchten. Als Leuchtmittel 38 kommen dabei besonders LED-Platinen, aber auch Lampen oder dergleichen in Frage. Benutzern mit Sehschwäche oder Sehbehinderung wird dadurch die Orientierung und das Auffinden der Auslassöffnung 6 erleichtert.
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In der 4 wird eine Armatur 1 während einer Betätigung beschrieben. Die 1 zeigt dabei den von dem Schlitz 7 der Armatur 1 erzeugten Wasserauslass, der eine Wasserwand 40 bildet. Insbesondere hat diese Wasserwand 40 eine große Benetzungsbreite 41. Von jeder Höhe H entlang des Schlitzes 7 geht im Wesentlichen ein Auslassstrahl einer Parabel aus, wobei sich daraus eine einhüllende Wasserwand 40 ergibt, was in dieser Figur angedeutet ist. Die Keilfunktion des Schlitzes 7 soll dabei die Ausbildung einer gleichmäßigen und stabilen Wasserwand 40 unterstützen. Insbesondere wird dabei die hohe Benetzungsbreite 41 des Auslassstrahls deutlich, die ein Händewaschen vereinfacht.
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In der 5 ist eine Befestigung einer Armatur 1 an einen Waschtisch 20 gezeigt. Dazu wird der Waschtisch 20 von einer unterseitigen Perspektive dargestellt, sodass eine Unterseite 22 des Waschtischs 20 sichtbar ist. Die Armatur 1 wird mittels eines Gewinderohres 17 durch ein Loch (nicht eingezeichnet, aber offenkundig vorhanden) geführt, wobei sich am unteren Ende der Gewinderohres 17 eine Einlassöffnung 27 befindet. Zur Fixierung an den Waschtisch 20 ist ferner eine Beilagscheibe 31 vorgesehen, die das Gewinderohr 17 umschließt und plan auf der Unterseite 22 des Waschtischs 20 aufliegt. Mittels einer ersten Befestigungsmutter 32, die über das Gewinde des Gewinderohrs 17 gedreht wird, wird die Beilagscheibe 31 an die Unterseite 22 angepresst und somit die Armatur 1 in Verbindung mit der Befestigungsplatte 12, siehe dazu die 1 und 2, fest an den Waschtisch 20 angezogen.
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An der Einlassöffnung 27 wird eine Wasserzuleitung 25 angeschlossen. Die Wasserzuleitung 25 ist dabei durch einen Flexschlauch dargestellt, der mittels einer Schraubmuffe 26 an das Gewinderohrs 17 angekoppelt wird, sodass eine geschlossene Verbindung zwischen Wasserzuleitung 25 und Gewinderohr 17 entsteht.
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In der Einlassöffnung 27 ist ferner ein Strahlregler 8 eingesetzt. Am unteren Ende des Gewinderohres 17 ist dazu ein Sackloch vorgesehen, so dass der Strahlregler 8 dort anliegen und fixiert werden kann, damit der Strahlregler 8 bei Betätigung der Armatur 1 nicht versehentlich mitgespült wird. Dabei erlaubt die einfache Geometrie der Armatur 1 den Einsatz des Strahlreglers 8, zum Beispiel eines Perlators, an der Einlassöffnung 27 und nicht wie im Stande der Technik an der Auslassöffnung 6, sodass schlanke Ausführungen der Armatur 1 ermöglicht werden. Da Perlatoren nach einer gewissen Gebrauchszeit ausgetauscht werden müssen, ist eine entsprechende Zugänglichkeit bei eingebaut verbleibender Armatur 1 erforderlich. Dieser Umstand hat bislang bei Positionierung eines Perlators an der Auslassöffnung 6 großen Einfluss auf die Armaturgeometrie gehabt, was durch die vorliegende Positionierung an der Einlassöffnung 27 vermieden wird.
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In der 6 ist eine Armatur 1 ohne Gehäuse nach einer zweiten Ausführungsform gezeigt. In dieser Ausführungsform ist ein Aktivierungssensor 15 in die Armatur 1 integriert. Der Aktivierungssensor 15 ist dabei bezüglich der Vertikalen V der Armatur 1 unterhalb der als Schlitz 7 ausgeführten Auslassöffnung 6 positioniert. Bezüglich der 1 bis 5 ist ferner die Höhe H der Auslassöffnung 6 reduziert, sodass der Aktivierungssensor 15 entsprechend unterhalb integriert werden kann. Eine Verortung eines Aktivierungssensors an einem Platz außerhalb der Armatur 1 mit den Negativfolgen der geringeren Aktivierungspräzision ist somit vorteilhaft vermieden.
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In der 7 ist eine wie in 6 beschriebene Ausführungsvariante der Erfindung mit Armaturgehäuse 13 in Benutzung gezeigt. Gegenüber den vorherigen Ausführungsformen ist die Wasserwand 40 und deren Benetzungsbreite 41 verringert als Folge der reduzierten Höhe H des Schlitzes 7.
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In der 8 wird eine beispielhafte Rückansicht einer erfindungsgemäßen Armatur 1 mit Armaturgehäuse 13 nach einer dritten Ausführungsform gezeigt. Der Schlitz 7 der Armatur 1 ist hierbei in der Rückansicht zu sehen, wobei in dieser konkreten Ausführungsform keine keilförmige Verbreiterung des Schlitzes 7 vorgesehen ist, jedoch ist auch hier eine keilförmige Form des Schlitzes 7 grundsätzlich bevorzugt. Hinter dem Schlitz 7 als Auslassöffnung 6 befindet sich eine Zulaufkammer 42, in die das zugeführte Wasser eingelassen wird und von der dann der Auslass über den Schlitz 7 erfolgt. Hierbei ist eine obere Deckfläche, die die Zulaufkammer 42 nach oben hin schließt, aus Gründen besser Anschaulichkeit ausgeblendet. Die Zulaufkammer 42 wird nach unten hin abgeschlossen durch ein Zulaufblech 43, das ein Zulaufloch 49 aufweist, an die eine entsprechende Zuleitung 45 zum Durchführen von Wasser durch die Armatur 1 vorgesehen ist, und somit eine Verbindung zum Transport von Wasser zwischen Auslassöffnung 6 und Einlassöffnung 27 ausbildet. Am Übergang zum Zulaufblech 43 ist ein Zulaufstutzen 44 mit einer Einlassöffnung 27 vorgesehen, der einen wasserdichten Zulauf mit Befestigung ermöglicht. Am unteren Ende der Armatur 1 befindet sich ein Anschraubsteg 47, durch den die Armatur mittels Verschraubungen 48 an einem Waschbecken oder einem Waschtisch fixiert werden können. Die Zuleitung 45 wird zwischen Anschraubsteg 47 und Gehäuse geführt. Die Außenhülle der Armatur 1 ist durch ein Blechbiegeteil 46 ausgebildet. Beispielsweise kann die Zuleitung 45 als Flexschlauch auch fest verortet sein und der Anschluss an das Wassernetz erfolgt dann analog zu 5. Die in dieser Figur vorliegende Ausführung des Innenlebens der Armatur 1 ist hierbei lediglich als Beispiel beschrieben und die Erfindung ist nicht auf diese konkrete Ausführung beschränkt.
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Vorteilhaft durch die Schlichtheit der Armatur 1 können die Außengeometrien dieser Armatur 1 aus einfachen abwickelbaren Formen bestehen. Die Innengeometrien können vorteilhaft ebenfalls einfach gehalten werden. Es gibt keine kurvenartigen Kanäle oder Hinterschnitte. Dadurch lassen sich die Außen-und Innengeometrien entweder als Schweißbaugruppen aus gerollten Blechen und Rohren erstellen oder direkt aus einem Block fräsen, wobei keine Halbschalen nachträglich zusammengefügt werden müssen.
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In der 9 wird eine Armatur 1 nach einer vierten Ausführungsform in einer Explosionsdarstellung gezeigt. Die Armatur 1 ist dabei ähnlich zu 1 aufgebaut mit einem langgestreckten Schlitz 7, der sich parallel zu einer Schlitzachse S erstreckt. Der Neigungswinkel α des Schlitzes 7 beziehungsweise der Schlitzachse S bezüglich der Vertikalen V hinzu dem Becken 21 des Waschtischs 20 liegt bei 17,5°, wobei auch hier, wie im Rahmen von 1 beschrieben, auch andere Neigungswinkel α von der Erfindung umfasst sind. Die über ein Armaturgehäuse 13 verfügende Armatur 1 weist in dieser Ausführungsform eine Einlassöffnung 27 auf, die in Richtung der Vertikalen V orientiert ist und damit eine Zuleitung 25 aus eben dieser Richtung von oben kommend ermöglicht. Die Einlassöffnung 27 wird hierbei durch einen konischen Stutzen 18 beschrieben, der entsprechend in Richtung der Vertikalen V geöffnet ist.
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In diese Öffnung des konischen Stutzens 18 ist ein Strahlregler 8 eingesetzt, der also entsprechend an der Einlassöffnung 27 angebracht und in einem Sackloch ortsfest verortet ist.
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An den konischen Stutzen 18 anschließbar ist eine Wasserzuleitung 25 in Form eines Flexschlauches, der mittels einer Schraubmuffe 26 in die mit einem Innengewinde versehene Einlassöffnung des konischen Stutzens 18 angedreht und fixiert wird. Das Innengewinde beginnt hierbei oberhalb des Sackloches für die Integration des Strahlreglers 18. Weiterhin ist zudem eine Haltestange 30 vorgesehen, die innen ausgehöhlt ist wie ein Hohlzylinder, sodass diese Haltestange 30 die Wasserzuleitung 25 ummantelt. An ihren jeweiligen Enden besitzt die Haltestange 30 eine konische Bohrung, die an den konischen Stutzen 18 angepasst ist. Somit kann die Haltestange 30 formschlüssig an den konischen Stutzen 18 gepresst und fixiert werden. Die Haltestange 30 erfüllt somit vorteilhaft eine Doppelfunktion, nämlich einerseits die Zuleitung von Wasser in die Armatur 1 und andererseits die Bereitstellung einer Haltemöglichkeit für den Benutzer. Je nach konkreter Raumkonstellation, kann durch diese Vertikalzuführung von oben weiterer Raumbedarf eingespart werden. Prinzipiell sind aber auch gebogene oder horizontale Haltestangen 30 anschließbar.
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In der 10 ist die Armatur 1 nach der vierten Ausführungsform mit entsprechenden Befestigungselementen 5 von einer Unterseite 22 des Waschtischs 20 gezeigt. Die Armatur 1 ist dabei an die Haltestange 30 angeschlossen, die parallel zur Vertikalen V ausgerichtet ist und entsprechend der 9 die Wasserzuleitung 25 umschließt.
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An der Unterseite 22 des Waschtischs 20 umfasst die Armatur 1 ein Gewinderohr oder eine Gewindestange 17 mit einem Außengewinde. Eine Beilagscheibe 31 ist um das Gewinderohr oder die Gewindestange 17 gelegt und an die Unterseite 22 des Waschtischs 20 gepresst. Als Pressmittel dienen hierzu eine erste Befestigungsmutter 32 und eine zweite Befestigungsmutter 33, die über das Außengewinde des Gewinderohrs beziehungsweise der Gewindestange 17 an die Beilagscheibe 31 gedreht werden, bis diese plan und fest an die Unterseite 22 des Waschtischs 20 anliegt. Die zweite Befestigungsmutter 33 dient dabei als Kontermutter.
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In der 11 wird eine Armatur 1 mit einem Waschtisch 20 nach einer vierten Ausführungsform während einer Benutzung gezeigt. Insbesondere ist hierbei die sich entlang der Vertikalen V erstreckende Haltestange 30 in zusammengesetzter Form abgebildet, die die Wasserzuleitung 25 aus eben dieser Richtung ummantelt. Ferner ist die Armatur 1 mit dem Armaturgehäuse 13 und der als Schlitz 7 ausgebildeten Auslassöffnung 6 versehen, die sich entlang der Schlitzachse S erstreckt und gegenüber der Vertikalen V in Richtung des Beckens 21 geneigt ist. Der Austritt des Wassers erfolgt in Form einer Wasserwand 40, die eine entsprechend große Benetzungsbreite 41 ausbildet.
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Zusammenfassend wird eine Armatur 1 für einen Waschtisch 20 vorgeschlagen, welche eine durch einen Schlitz 7 ausgebildete Auslassöffnung 6 aufweist, die sich vertikal erstreckt und bezüglich einer Vertikalen V in Richtung des Beckens 21 geneigt ist. Vorteilhaft erzeugt die Armatur 1 einen höheren Benetzungsbereich und kann vorteilhaft den Freiraum für die Hände beim Händewaschen erhöhen, da insbesondere die Hand nicht mehr unter eine Auslassöffnung 6 gehalten werden muss, sondern es ausreichend ist, die Hand vor die Auslassöffnung 6 zu halten.
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Ferner wird ebenfalls ein Waschtisch 20 vorgeschlagen, der eine Armatur 1 nach einem der in den Figuren beschriebenen Ausführungsformen aufweist.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.