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Die Erfindung bezieht sich auf eine Reibevorrichtung zum Verputzen mit einer ersten Reibefläche und einer winkelförmig dazu verlaufenden zweiten Reibefläche und ein Griffstück.
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Ein Reibebrett, das auch Kardätsche oder Kartätsche genannt wird, ist ein Handwerkzeug zum Glätten und Abreiben frisch aufgebrachten Putzes oder Estrichs. Durch das Reiben erlangt der Putz bzw. Estrich eine größere Festigkeit und eine gleichmäßige Oberfläche. Ein Reibebrett ist in Abhängigkeit von seinem Einsatzzweck und der zu erzielenden Oberfläche mit verschiedenen Auflagen versehen, beispielsweise mit einem Filz-, Latex-, Zellkautschuk- oder Schwammgummi-Belag. Ein Reibebrett weist zur besseren Handhabbarkeit ein mittig angebrachtes Griffstück auf. Insbesondere im Bereich von Ecken, zum Beispiel von Raumecken ist die Handhabung des Reibebrettes nicht unproblematisch, da oftmals auf einer zur eigentlich zu bearbeitenden Wand benachbarten Wand unerwünschte Reibespuren erzeugt werden, wenn der Benutzer des Reibebrettes nicht sehr vorsichtig arbeitet. Um die Arbeit in diesen Eckbereichen zu erleichtern, ist zum Beispiel ein Eckschwamm bekannt.
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Im Weiteren offenbart die
DE 10 2007 027 480 A1 einen Putzschwamm zum Verputzen oder Verschwämmen von Flächen mit einem Trägerelement, das eine flächig dimensionierte Oberfläche aufweist und ein Belagelement umfasst, wobei das Belagelement an der flächig dimensionierten Oberfläche des Trägerelements befestigt oder wieder lösbar befestigt ist. Ein flächiges weiteres Trägerelement ist mit einer flächig dimensionierten weiteren Oberfläche an dem Trägerelement unter einem bestimmten Winkel befestigt oder befestigbar und das Belagelement oder ein weiteres Belagelement ist an der flächig dimensionierten weiteren Oberfläche des weiteren Trägerelements befestigt oder wieder lösbar befestigbar. Die beiden Trägerelemente sind mittels einer Gelenkanordnung verstellbar und gegebenenfalls arretierbar miteinander verbunden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Reibevorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die ein Verputzen im Eckbereich von zwei oder drei aneinanderstoßenden Flächen erleichtert und dabei einen einfachen und kostengünstigen Aufbau aufweist.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass an mindestens einer freien Endseite ein die erste Reibefläche mit der zweiten Reibefläche verbindendes Eckstück bündig befestigt ist.
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Durch das Eckstück, das sich beispielsweise komplett über die Stirnseite der im Wesentlichen durch die beiden sich winkelförmig, insbesondere rechtwinklig, zueinander erstreckenden Reibflächen gebildeten Reibevorrichtung erstreckt, ist durch eine geradlinige Bewegung die Ausarbeitung und Strukturierung eines Wandputzes auf einer zwischen zwei frisch verputzten Raumwänden vorhanden Ecke möglich, wobei die Oberflächen des Putzes auf den benachbarten Wänden und der zwischen diesen Wänden verbindenden und gegebenenfalls an eine Raumdecke angrenzenden Ecke bei einer identischen Oberflächenstruktur der Reibeflächen und des Eckstückes optisch einheitlich und ansatzlos zu fertigen ist. Das beispielsweise dreieckförmige Eckstück ist mit den beiden Reibflächen fest verbunden. Eine Verstellbarkeit des Winkels unter dem die beiden Reibflächen miteinander verbunden sind, führt lediglich zu erhöhten Fertigungskosten der Reibevorrichtung und ist aufgrund des oftmals zu fertigenden 90° Winkel zwischen zwei aneinandergrenzenden Wänden nicht erforderlich.
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Zweckmäßigerweise ist an jeder der freien, gegenüberliegenden Endseiten ein Eckstück angeordnet. Sonach lässt sich eine Ecke in einer Auf-Ab- oder Rechts-Links-Bewegung fertigen und die Reibevorrichtung ist gegen Verformung stabil gestaltet.
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Vorzugsweise weist das Eckstück mindestens drei umlaufende Seiten auf, wobei zwei gegenüberliegende Seiten mit den jeweils zugeordneten Reibeflächen verbunden sind. In dem Bereich des Eckstücks, der dem die beiden Reibeflächen verbindenden Eckbereich zugeordnet ist, kann ein Radius zwischen den Aneinandergrenzenden Seiten vorgesehen sein oder die Spitze des theoretisch gebildeten Dreiecks ist abgeschnitten, so dass das Eckstück auch eine Art Trapezform aufweisen kann.
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Nach einer Weiterbildung sind die erste Reibefläche und die zweite Reibefläche fest miteinander verbunden oder einteilig gefertigt. Beispielsweise kann der winkelförmige Verlauf der beiden Reibflächen mittels eine Umformverfahrens, insbesondere durch Biegen gefertigt werden. Es ist aber auch möglich, ein entsprechendes Profil beziehungsweise einen entsprechenden winkelförmigen Querschnitt durch Ziehen oder Extrudieren oder dergleichen herzustellen.
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Nach einer Weiterbildung sind mindestens eine der Reibeflächen und mindestens ein Eckstück fest miteinander verbunden oder einteilig gefertigt. Eine feste Verbindung kann durch Kleben, Schweißen, Löten oder dergleichen gefertigt werden. Es ist auch möglich, einen Blechzuschnitt zu fertigen, bei den eine der Reibeflächen und ein Eckstück einstückig verlaufen und die einzelnen funktionalen Flächen in einem anschließenden Umformverfahren, beispielsweise durch Biegen oder in einer Senke eines Umformwerkzeugs mittels eines entsprechenden Stempels, erzeugt werden.
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Zweckmäßigerweise sind die Arbeitsseiten der beiden Reibeflächen und die nach außen weisende Arbeitsseite des Eckstückes mit einem Belag versehen. Bei dem Belag kann es sich beispielsweise um einen Filz-, Latex-, Zellkautschuk- oder Schwammgummi-Belag oder dergleichen handeln.
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In Ausgestaltung ist der Belag auswechselbar befestigt. Der Belag kann beispielsweise mehr oder weniger formschlüssig oder mittels Klebebänder oder Klettverschlüssen auswechselbar festgelegt werden.
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Da ein Handwerker in der Regel eine der Reibeflächen als eine Vorzugs-Arbeitsfläche verwendet, sind bevorzugt die Reibeflächen rechteckförmig gestaltet und weisen unterschiedlich lange Schmalseiten auf, wonach eine Reibefläche größer als die andere Reibefläche bemessen ist. Die größere Reibefläche kann sonach als Vorzugs-Arbeitsfläche zum Bearbeiten des Putzes auf einer Fläche, beispielsweise einer Wand, entfernt zu einer Ecke verwendet werden.
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Zweckmäßigerweise ist einer der Reibeflächen, vorzugsweise der größeren Reibefläche, ein Griffstück zugeordnet ist.
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In weiterer Ausgestaltung sind die beiden Reibeflächen und/oder die Eckstücke aus einem Kunststoff oder einem rostfreien Stahl gefertigt.
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Mit der Reibevorrichtung kann beispielsweise in beliebigen Bewegungsrichtungen gearbeitet werden. Das die als ein so genanntes Eckschwammbrett ausgebildete Reibevorrichtung kann von jedem Benutzer verwendet werden, ist leicht zu bedienen, unkompliziert, nicht schwer zu halten und durch das Griffstück leicht zu drehen. Außerdem kann es jeden Maurer und Verputzer zufriedenstellen, da die Arbeit flüssig vorangeht.
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Die Reibevorrichtung erfüllt eine der wichtigsten Aufgaben allgemeiner Verputzarbeiten, nämlich die Ecke aneinanderstoßender Wandscheiben ohne Reibfehlern in einer gerade verlaufenden Linie herzustellen. Das Griffstück der Reibevorrichtung ist derart fixiert, dass sich das Gewicht des Werkzeuges bei jeder Art der Reibung gleichmäßig auf die Hand auswirkt bzw. gleiche Belastung auf die Hand ausgeübt wird.
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Durch die Reibevorrichtung werden zwei aneinanderstoßende Wände zugleich angreift und richtig in die Ecke setzt. So kommt es nicht mehr zu Reibfehlern, da, nicht wie mit einem herkömmlichen Schwammbrett, immer von einer Wand zu der anderen Wand anderen Wand gewechselt werden muss, wodurch ein schnelleres, effektiveres und sauberes arbeiten. Eine aus den Stand der Technik bekannte Eck-Kelle aus Aluminium wird nicht benötigt.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand mehrerer Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die zugehörige Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigt:
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1 eine schematische Draufsicht auf die erfindungsgemäße Reibevorrichtung,
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2 eine weitere schematische Draufsicht auf die Reibevorrichtung nach 1,
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3 eine Seitenansicht der Reibevorrichtung nach 1,
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4 eine Seitenansicht der Reibevorrichtung nach 1 in erster alternativer Ausgestaltung,
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5 eine Seitenansicht der Reibevorrichtung nach 1 in zweiter alternativer Ausgestaltung und
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6 eine Seitenansicht der Reibevorrichtung nach 1 in dritter alternativer Ausgestaltung.
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Die Reibevorrichtung umfasst zwei brettartige Reibeflächen, 1, 2 wobei eine erste Reibefläche 1 winkelförmig, insbesondere rechtwinklig, zu einer zweiten Reibefläche 2 ausgerichtet ist und die erste Reibefläche 1 ein Griffstück 3 umfasst. Das Griffstück 3 kann, wie dargestellt, beidseitig oder einseitig an der ersten Reibefläche 1 festgelegt sein. Es ist auch möglich, das Griffstück 3 einstückig in die Reibefläche 1 münden zu lassen. Die beiden Reibeflächen 1, 2 sind an ihren freien Endseiten 4 mit Eckstücken 5 versehen, die nach den vorliegenden Darstellungen dreieckförmig ausgestaltet sind. es ist aber für den Fachmann ersichtlich, dass sie auch trapezförmig ausgestaltet und/oder mit Radien versehen sein können ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Die Eckstücke 5 sind bündig an den freien Endseiten 4 angeordnet und stabilisieren aufgrund der festen Verbindung mit den benachbarten Reibeflächen 1, 2, die Form der Reibevorrichtung. Jedes der Eckstücke 5 weist mindestens drei umlaufende Seiten 6 auf, von denen zwei gegenüberliegende Seiten 6 mit jeweiligen Reibeflächen 1 oder 2 fest verbunden oder einstückig ausgebildet sind.
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Die beiden aus einem Kunststoff oder einem Metall, vorzugsweise einem rostfreien Stahl, gefertigten Reibeflächen 1, 2 sind rechteckförmig gestaltet und an Längsseiten 7 miteinander gekoppelt. Die Schmalseiten 8 der beiden Reibeflächen 1, 2 können unterschiedliche Längen aufweisen, so dass die Reibeflächen 1, 2 unterschiedlich groß bemessen sein können, insbesondere die erste Reibefläche 1 größer als die zweite Reibefläche 2 bemessen ist. Durch die unterschiedliche Bemessung der Reibeflächen 1, 2 ergeben sich auch unterschiedliche Geometrien der Eckstücke 5, die gleichschenklig oder ungleichschenklig ausgebildet sein können.
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Um eine gewünschte Struktur auf einem Putz einer Wand oder dergleichen herzustellen, sind die nach außen weisenden Arbeitsseiten 9 der Reibeflächen 1, 2 und der Eckstücke 5 mit einem Belag 10 aus einem Filz-, Latex-, Zellkautschuk- oder Schwammgummi-Material versehen. Der Belag 10 kann, wie insbesondere in den 5 und 6 angedeutet, einteilig oder wie in den 3 und 4 angedeutet, mehrteilig ausgestaltet und fest oder auswechselbar befestigt sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- erste Reibefläche
- 2
- zweite Reibefläche
- 3
- Griffstück
- 4
- freie Endseite
- 5
- Eckstück
- 6
- Seite von 5
- 7
- Längsseite
- 8
- Schmalseite
- 9
- Arbeitsseite
- 10
- Belag
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007027480 A1 [0003]