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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausheben von einzelnen Pflastersteinen oder Pflasterplatten aus einem Pflasterverbund mit zwei messerartigen Lamellen zum Einführen in zwei den einzelnen Pflasterstein oder die einzelne Pflasterplatte begrenzende Fugen, wobei die Lamellen am unteren Ende wenigstens eine Federlasche zum Untergreifen des Pflastersteines oder der Pflasterplatte aufweisen.
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Beim Verlegen oder zeitlich nach dem Verlegen von Pflastersteinen oder Pflasterplatten zu einem Pflasterverbund kommt es häufiger vor, dass ein einzelner Pflasterstein oder eine einzelne Pflasterplatte im Nachhinein wieder entfernt werden muss, z.B. weil der betreffende Pflasterstein oder die betreffende Pflasterplatte abgesackt ist oder die Farbgestaltung des jeweiligen Pflastersteines oder der jeweiligen Pflasterplatte nicht derjenigen der übrigen Pflastersteine bzw. Pflasterplatten entspricht. Außerdem können auch beim Verlegen oder beim Gebrauch einzelne Pflastersteine oder Pflasterplatten beschädigt werden, so dass auch diese im Nachhinein ausgetauscht werden müssen. Des Weiteren werden bei Flächen, in die Muster durch unterschiedlich gefärbte Pflastersteine eingepflegt werden, die Flächen häufig zunächst mit einheitlichen Pflastersteinen ausgelegt und im Nachhinein müssen dann eine große Anzahl an Pflastersteinen wieder entfernt und durch andersfarbige ersetzt werden.
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Zu diesem Zweck ist aus
DE 42 00 812 C1 eine Vorrichtung mit dem Merkmal des Oberbegriffes des Schutzanspruches 1 bekannt geworden. Diese bekannte Vorrichtung weist einen Bügel mit zwei dünnen Lamellen auf, die im Bereich ihres unteren Endes mit Widerlagernoppen versehen sind, wobei am unteren Ende des Bügels eine Stützfläche vorgesehen ist. Dabei sind die Lamellen in je einer starren, C-förmigen Führung auf und ab beweglich geführt. Die Widerlagernoppen sind federnd ausgebildet und stehen im entspannten Zustand über eine Ebene der Lamelle hervor. Die Lamellen sind mit mindestens einem Stößel verbunden, mit dessen Hilfe die Lamellen in den C-förmigen Führungen auf und ab beweglich ausgebildet sind. Die Stützfläche ist am unteren Ende der C-förmigen Führung vorgesehen und stützt sich beim Ausheben eines einzelnen Pflastersteines auf einem nicht anzuhebenden, benachbarten Stein ab. Diese Vorrichtung weist einen recht aufwendigen Aufbau auf und besteht aus einer Mehrzahl von Einzelteilen, so dass sie sehr aufwendig in der Herstellung ist. Außerdem ist die Bedienung dieser Vorrichtung aufwendig, insbesondere wenn eine Vielzahl von Pflastersteinen ausgehoben werden müssen (z.B. bei gemusterten Flächen).
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung dieser Art herstellungstechnisch wesentlich einfacher und bediengsfreundlicher zu gestalten.
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Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs bezeichneten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Vorrichtung zwei einzelne Greifelemente aufweist, wobei jedes Greifelement einen Handhabungsgriff und eine mit diesem verbundene messerartige Lamelle mit wenigstens einer Federlasche am unteren Ende aufweist.
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Die Vorrichtung besteht somit aus zwei Teilen, nämlich zwei einzelnen, baugleichen Greifelementen. Jedes Greifelement wird vom Benutzer mit Hilfe des Handhabungsgriffes erfasst und die jeweilige messerartige Lamelle wird in eine den auszuhebenden Pflasterstein oder die auszuhebende Pflasterplatte begrenzende Fuge eingedrückt, bis die wenigstens eine Federlasche unter die Unterkante des auszuhebenden Pflastersteines oder der auszuhebenden Pflasterplatte gelangt und sich aufgrund der Federwirkung unter dem Pflasterstein bzw. der Pflasterplatte verkrallt. Anschließend werden vom Benutzer beide Greifelemente mit Hilfe des jeweiligen Handhabungsgriffes gleichzeitig angehoben, so dass sich der Pflasterstein oder die Pflasterplatte einfach und schnell ausheben lässt.
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Diese Vorrichtung ist insbesondere zum Ausheben von neu verlegten Pflastersteinen oder Pflasterplatten geeignet, bei denen der Untergrund noch nicht besonders stark verdichtet ist und sich die Fugen noch nicht zugesetzt haben. Der Aufbau der Vorrichtung ist sehr einfach, damit sind die Herstellungskosten gering.
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In bevorzugter Ausgestaltung ist vorgesehen, dass am unteren Ende jeder Lamelle zwei benachbarte Federlaschen vorgesehen sind. Durch die zwei benachbarten Federlaschen ist gewährleistet, dass der jeweilige Pflasterstein bzw. die jeweilige Pflasterplatte sich jeweils auf zwei Federlaschen auflegt und damit stabil gehalten ist.
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Herstellungstechnisch bevorzugt ist, dass der Handhabungsgriff aus Kunststoff ausgebildet ist.
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Die jeweilige Lamelle besteht vorzugsweise vollständig aus Federstahl.
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Um eine ergonomisch günstige Gestaltung des Handhabungsgriffes zu erreichen, ist bevorzugt vorgesehen, dass dieser D-förmig ausgebildet ist. Der D-Steg bildet dann das eigentliche Griffstück.
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Um auf einfache Weise die Verbindung zwischen dem Handhabungsgriff und der jeweiligen Lamelle zu gewährleisten, weist der Handhabungsgriff bevorzugt eine Aufnahmehülse zur Aufnahme der Lamelle auf. In diese kann die Lamelle mit ihrem oberen Ende eingeschoben und durch einen Querstift, Splint od. dgl. gesichert werden.
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Um das Einführen der beiden Greifelemente in eine Fuge zu erleichtern, ist weiterhin bevorzugt vorgesehen, dass die Lamelle am unteren Ende spitz zulaufend ausgebildet ist.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert. Diese zeigt in
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1 eine Seitenansicht eines einzelnen Greifelementes einer Vorrichtung,
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2 eine Ansicht von rechts auf 1,
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3 eine perspektivische Darstellung der 1 und
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4 eine komplette Vorrichtung während des Aushebens eines Pflastersteines.
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Eine Vorrichtung zum Ausheben von einzelnen Pflastersteinen 1 oder von Pflasterplatten aus einem nicht dargestellten Pflasterverbund besteht aus zwei baugleichen Teilen, nämlich zwei Greifelementen 2.
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Jedes Greifelement 2 weist einen Handhabungsgriff 3 und eine messerartige Lamelle 4 auf, die miteinander verbunden sind. Der Handhabungsgriff 3 ist bevorzugt D-förmig ausgebildet und besteht bevorzugt aus Kunststoff. Der D-Steg 5 des Handhabungsgriffes dient dabei als Greifelement für eine Benutzerhand.
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Zur einfachen Verbindung des Handhabungsgriffes 3 mit der messerartigen Lamelle 4 weist der Handhabungsgriff 3 auf der dem D-Steg 5 abgewandten Seite eine einstückig ausgebildete Aufnahmehülse 6 auf, in welche die messerartige Lamelle 4 eingesteckt und in dieser befestigt ist, z.B. durch eine Schraub- oder Stiftverbindung. Dazu ist eine Querbohrung 9 sowohl in der Aufnahmehülse 6 als auch im Lamellenende (nicht dargestellt) vorgesehen.
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Das untere Ende 7 der jeweiligen Lamelle 4 ist vorzugsweise spitz zulaufend ausgebildet, um das Eindrücken in eine Fuge zu erleichtern. Im geringen Abstand zum unteren Ende 7 weist die jeweilige Lamelle 4 wenigstens eine, bevorzugt zwei benachbarte Federlaschen 8 auf, welche bevorzugt aus der aus Federstahl bestehenden Lamelle 4 ausgestanzt sind. Aufgrund der Federspannung sind die Federlaschen 8 gegenüber der Ebene der Lamelle 4 ausgelenkt, wie aus den 2 bis 4 erkennbar ist. Gegen die Federkraft können die Federlaschen 8 aber in die Ebene der Lamelle 4 eingedrückt werden und sind dann parallel zu dieser ausgerichtet, wodurch ein Eindrücken in eine Fuge möglich ist.
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Zum Ausheben eines Pflastersteines 1 oder einer Pflasterplatte aus einem nicht weiter dargestellten Pflasterverbund werden beide Greifelemente 2 der Vorrichtung in zwei vorzugsweise parallele Fugen, die an den auszuhebenden Pflasterstein angrenzen, so weit eingedrückt, bis die jeweiligen Federlaschen 8, die beim Eindrückvorgang in die Ebene der jeweiligen Lamelle 4 zurückgedrückt werden, unterhalb des Pflastersteines 1 aufgrund ihrer Federwirkung wieder aus der Ebene der Lamellen 4 ausgelenkt werden, so dass sie sich an der Unterseite des Pflastersteines 1 in beiden Randbereichen anlegen. Wenn wie dargestellt, das jeweilige Greifelement 2 zwei benachbarte Federlaschen 8 aufweist, liegt der Pflasterstein 1 dann auf insgesamt vier Federlaschen 8 der Vorrichtung auf. Anschließend werden die beiden Handhabungsgriffe 3 der beiden Greifelemente vom Benutzer vertikal nach oben gezogen und dadurch der Pflasterstein 1 bzw. eine Pflasterplatte aus dem Pflasterverbund an- und herausgehoben.
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Die so beschriebene Vorrichtung ist insbesondere dann geeignet, wenn der Pflasterverbund gerade verlegt worden ist, so dass der Untergrund noch nicht verdichtet ist und die Federlaschen 8 wirksam werden können, wenn sie sich unterhalb des auszuhebenden Pflastersteines 1 befinden.
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Die Länge der Lamellen 4 ist so bemessen, dass der Abstand zwischen dem oberen Lamellenende und der Oberkante der Federlaschen 8 größer ist als die Höhe gängiger Pflastersteine 1 bzw. Pflasterplatten, so dass die Vorrichtung für alle gängigen Pflastersteine 1 oder Pflasterplatten geeignet ist.
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Selbstverständlich kann der Handhabungsgriff auch anders ausgestaltet sein. Die dargestellte D-förmige Ausbildung ist nur ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Pflasterstein
- 2
- Greifelement
- 3
- Handhabungsgriff
- 4
- Lamelle
- 5
- D-Steg
- 6
- Aufnahmehülse
- 7
- unteres Ende
- 8
- Federlasche
- 9
- Querbohrung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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