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Die Erfindung betrifft einen Tisch mit einer Tischplatte und wenigstens einem Erweiterungsteil nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein gattungsgemäßer Tisch ist beispielsweise aus der
DE 20 2015 101 155 U1 oder der
DE 20 2015 103 689 U1 bekannt. Bei diesem Tisch ist das Erweiterungsteil in einer Verstaulage unterhalb der Tischplatte angeordnet und kann im Bedarfsfall ausgezogen werden, indem es von unterhalb der Tischplatte hervorgezogen und seitlich an der Tischplatte in der Gebrauchslage platziert wird, damit die nach oben zeigende Nutzflächen der Tischplatte und des Erweiterungsteils ohne große Fugen nebeneinander liegen bzw. damit ein möglichst präzises Positionieren des Erweiterungsteils an der Tischplatte erfolgen kann. Dazu sieht der bekannte Tisch eine Zwangsführung des Erweiterungsteils vor, bei welchem auf Seiten des Erweiterungsteils befestigte Führungsnocken in einer tischplattenseitig vorgesehenen Kulissenführung geführt werden. Die Kulissenführung gabelt sich in Auszugsrichtung in einen oberen und einen unteren Ast auf. Der in Auszugsrichtung vorauslaufende Führungsnocken wird beim Ausziehen in den unteren Ast geführt, an dessen Ende die Kulisse einen Bogen beschreibt, welcher den Führungsnocken um etwas mehr als 180° umkehrt und so in der Gebrauchsposition in eine Totstellung verbringt, so dass sich das Ergänzungsteil nicht von selbst aus der Gebrauchslage lösen kann und so die präzise Positionierung zur Tischplatte verliert.
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Durch den häufigen Gebrauch der Mechanik kommt es vor, dass gerade in dem Endbereich der Führung die Belastung auf denselben infolge des Eigengewichts des Erweiterungsteils oder durch Belasten des Erweiterungsteils beim Gebrauch des Tisches die mechanische Belastung sehr hoch ist, was zum Verschleiß des Bauteils und am Ende zur Beschädigung desselben führt. Dies führt auf Dauer zu einem gewissen Durchhängen der Erweiterungsteile oder aber zu einem Bruch des diese abstützenden Lagerabschnitts der Führung.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Tisch der eingangs genannten Art anzugeben, bei welchem die geschilderten Nachteile vermieden werden.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Tisch mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausführungsformen finden sich in den Unteransprüchen.
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Erfindungsgemäß ist ein Tisch vorgesehen, der mit einer Tischplatte und wenigstens einem Erweiterungsteil ausgestattet ist, der sich aus einer Verstaulage unterhalb der Tischplatte in eine Gebrauchslage überführen lässt, in der sich das Erweiterungsteil an die Tischplatte anschließt. Dabei sind wenigstens ein Führungsabschnitt und eine zugehörige Führungseinrichtung vorgesehen, in der der Führungsabschnitt zwangsgeführt ist, wobei die Führungseinrichtung wenigstens einen Kulissenführungsabschnitt aufweist, in der der Führungsabschnitt über wenigstens ein, bevorzugt als Führungszapfen oder Führungsrolle ausgebildetes, Führungselement eingreift. Dabei weist weiter der Kulissenführungsabschnitt einen Lagerabschnitt auf, an dem das wenigstens eine Führungselement in der Gebrauchslage des Tisches aufliegt, wobei der Lagerabschnitt Teil eines Einsatzes ist, der in eine entsprechende Aufnahme in der Führungseinrichtung eingesetzt ist.
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Der Einsatz ist bevorzugt aus einem mechanisch stärker belastbaren Material als das übrige Führungsmaterial ausgebildet. Folglich wird der Verschleiß an dieser Stelle reduziert und die Gefahr mechanischer Schwächungen wird gesenkt. Es ist auch möglich, nur das Einsatzteil auszutauschen, ohne dass gleich die gesamte Kulissenführung erneuert werden müsste. So kann kostengünstig die präzise flächenbündige Ausrichtung von Erweiterungsteil und übriger Tischplatte erhalten bzw. wiederhergestellt werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform besteht der Lagerabschnitt und/oder der Einsatz aus einem anderen Material als die Führungseinrichtung. Zum Einen kann das Material eine höhere Festigkeit gegenüber dem der Führungseinrichtung haben und deshalb abriebärmer sein. Zum Anderen kann das verwendete Material einen geringeren Reibungskoeffizienten mit dem des Führungselements haben und somit weniger Reibwiderstand bieten. Bevorzugt verfügt das Material des Einsatzes über beide Eigenschaften. Dabei ist ein bevorzugtes Material ein Kunststoffmaterial.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist der Lagerabschnitt einen aus dem Einsatz vorspringenden nasenartigen Vorsprung auf. Dieser nasenartige Vorsprung dient als Lager in der Gebrauchsposition, in der das in Auszugsrichtung vordere Führungselement gehalten wird. Insbesondere dieser Teil der Führungseinrichtung muss exakt gearbeitet sein, um die Ebenheit von Tischplatte und Erweiterungsteil zu gewährleisten.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Einsatz an seinem Rand wenigstens eine nut- oder rillenförmige Vertiefung auf. So können die nut- oder rillenförmigen Vertiefungen in einer besonders bevorzugten Ausführungsform Kleber aufnehmen, um den eingepressten Einsatz mit der Führungseinrichtung zu verkleben. In einer anderen besonders bevorzugten Ausführungsform wird der Einsatz mit der Führungseinrichtung verschraubt. In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Einsatz mit der Führungseinrichtung mittels einer Sicherungseinrichtung gesichert. In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Sicherungseinrichtung dübelförmig. Die hier aufgeführten Verbindungsformen zwischen dem Einsatz und der Führungseinrichtung sind als Einzelverbindung aufgeführt. Selbstverständlich ist es auch möglich, zwei oder mehrere der aufgelisteten Verbindungen bei der Befestigung zu kombinieren.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Führungseinrichtung aus einem Holzmaterial oder aus Holzersatzstoff, Metall oder Kunststoff gebildet. Diese Materialien sind im Möbelbau bekannt, kostengünstig und lassen sich relativ einfach be- und verarbeiten.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand des in den 1 bis 4 gezeigten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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1 zeigt eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Tisches perspektivisch von unten.
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2 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Führungseinrichtung.
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3 zeigt die Seitenansicht einer Führungseinrichtung.
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4 zeigt das Schnittbild A-A durch die in 3 gezeigte Führungseinrichtung.
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Das in 1 gezeigte Beispiel umfasst einen erfindungsgemäßen Tisch 1, eine Tischplatte 10 mit wenigstens einem (hier beispielhaft zwei) hieran befestigten Erweiterungsteil 11, 12, welches gegenüber der Tischplatte 10 verlagerbar ist. Mittig zwischen den Erweiterungsteilen 11, 12 sind an der Unterseite der Tischplatte 10 drei Führungseinrichtungen 15 äquidistant und parallel ausgerichtet an der Tischplatte 10 angebracht. An den Führungseinrichtungen 15 sind jeweils ein mit dem Erweiterungsteil 11 verbundener Führungsabschnitt 13 und jeweils ein mit dem Erweiterungsteil 12 verbundener Führungsabschnitt 14 angebracht. So montiert können die Erweiterungsteile 11, 12 durch Zwangsführung aus einer Verstaulage unter der Tischplatte 10 in eine Gebrauchslage überführt werden. Die in der 1 dargestellte Situation entspricht der Gebrauchslage. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist das Untergestell des Tisches 1 nicht mit abgebildet. In der 1 sind die Erweiterungsteile 11, 12 mit jeweils drei Führungsabschnitte 13, 14 an den Führungseinrichtungen angeschlossen. Je nach Gestaltungs- oder Anwendungsform können die Erweiterungsteile 11, 12 auch mit zwei oder mehr als drei Führungsabschnitten 13, 14 an den Führungseinrichtungen 15 befestigt sein.
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Die Bewegung zwischen der Gebrauchslage und der Verstaulage soll anhand der 2 und 3 näher erläutert werden. Die Führungsabschnitte 13, 14, die Erweiterungsteile 11, 12 tragen, werden durch mindestens zwei Führungselemente (nicht gezeigt) in der Kulissenführung 151–153 der Führungseinrichtung 15 geführt. In der Gebrauchslage befindet sich das in Auszugsrichtung vordere Führungselement, das in einer bevorzugten Ausführungsform als Führungszapfen oder in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform als Führungsrolle ausgebildet ist, in der Gebrauchsposition des Kulissenführungsabschnitts 151a. Dabei ruht das Führungselement auf dem Lagerabschnitt 156, der in der dargestellten Ausführungsform als nasenartiger Vorsprung ausgebildet ist. So wird verhindert, dass bei ungewolltem Stoßen oder sonstigem Berühren des Erweiterungsteils 11, 12 das Führungselement ungewollt aus der Gebrauchsposition 151a herausfällt. Das in Auszugsrichtung hintere Führungselement, das gleich oder ähnlich ausgeführt sein kann wie das vordere, befindet sich nahe dem vorderen Ende des oberen Asts des Kulissenführungsabschnitts 153. Wird nun das Erweiterungsteil 11, 12 in die Verstauposition überführt, so wird das Erweiterungsteil 11, 12 leicht nach oben von der Tischplatte 10 weggezogen, damit das vordere Führungselement sich aus der Gebrauchsposition 151a herausbewegt, den Bogen heruntergleitet und über den unteren Ast der Kulissenführung 151 nach hinten weg bewegt. Gleichzeitig wird das hintere Führungselement zum Ende des oberen Astes des Kulissenführungsabschnitts 153 gezogen, um nach dem Bewegen des vorderen Führungselementes durch den Bogen nach hinten, den oberen Ast des Kulissenführungsabschnitts 153 herunter zu gleiten, um voran in den gemeinsamen Teil des Kulissenführungsabschnitts 152 zu gleiten. Ist das hintere Führungselement am hinteren Ende der gemeinsamen Kulissenabschnitts 152 angekommen, befindet sich das Erweiterungsteil 11, 12 in der Verstaulage.
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In diesem Ausführungsbeispiel wird das hintere Führungselement durch eine weitere Nut geführt, damit sichergestellt wird, dass das Führungselement sich im oberen Ast des Kulissenabschnitts 153 bewegt.
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Befindet sich das Erweiterungsteil 11, 12 in der Gebrauchslage, so wird das Gewicht, das auf dem Erweiterungsteil liegt, über das Führungselement 13, 14 und dem vorderen Führungselement, das sich in seiner Gebrauchsposition im Kulissenabschnitt 151a befindet, auf den Lagerabschnitt 156 in der Führungseinrichtung 15 übertragen. An dieser Stelle ist die Belastung und damit der Verschleiß des Materials hoch. Wird nun das Material durch den Gebrauch an dem Lagerabschnitt 156 abgetragen, so verliert das Erweiterungsteil 11, 12 in der Gebrauchslage an Höhe und es entsteht eine Stufe zwischen Tischplatte 10 und Erweiterungsteil 11, 12. Um die störende Stufe möglichst lange zu vermeiden, ist in dem Bereich der Gebrauchsposition des Führungselements im Kulissenabschnitt 151a eine Aufnahme 154 in die Führungseinrichtung 15 eingebracht; diese Aufnahme 154 umfasst den Lagerabschnitt 156. In der 4, die einen Schnitt durch die in 3 gezeigte Linie A-A zeigt, ist die Aufnahme 154 und deren Tiefe gut zu erkennen. In diese Aufnahme 154 wird, weitgehend passgenau, ein Einsatz 155 eingepresst, der den Lagerabschnitt 156 beinhaltet.
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Bei diesem Einsatz 155 kann es sich beispielsweise um ein vorgefertigtes Teil handeln, das in die Aufnahme 154 gepresst und anschließend fixiert wird. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Einsatz 155 in der Aufnahme durch eine Sicherungseinrichtung 157 gesichert. In der 4 ist dieses Sicherungselement 157 ein dübelförmiges Element, das von oben durch die Führungseinrichtung 15 in den Einsatz 155 geführt ist. Vorrangig dient diese Sicherungseinrichtung 157 dazu, ein Verdrehen des Einsatzes 155 gegenüber der Führungseinrichtung 15 zu vermeiden. Dies ist angebracht, da die auf den Lagerabschnitt 156 wirkende Kraft exzentrisch und dezentral auf den Einsatz 155 wirkt, was zu einem Verdrehen des Einsatzes 155 führen könnte. Dieser Einsatz 155 sollte aus einem abriebfesteren Material gefertigt sein, als das Material der Führungseinrichtung 15. Ein bevorzugtes Material für den Einsatz 155 stellt Kunststoffmaterial dar. Es ist aber auch denkbar, dass der Einsatz 155 aus Metall oder einem anderen harten Material gefertigt ist. Von Vorteil ist es, wenn das Material abriebfest ist und für das Führungselement einen geringen Reibwiderstand hat.
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Der Einsatz 155 kann auch in einer anderen Ausführungsform mit der Führungseinrichtung verklebt, verschraubt oder einer anderen Sicherungseinrichtung 157 gesichert sein. In einer bevorzugten Ausführungsform können auch mehr als eine der beschriebenen Fixierungen zum Einsatz kommen.
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In einer weiteren Ausführungsform ist der Einsatz 155 nicht vorgefertigt, sondern wird als Halbzeug eingesetzt. Das hat den Vorteil, dass die nach außen zeigende Oberfläche des Einsatzes 155 erst nach der Fixierung seine endgültige Form bekommt und so optimal an die Kulissenführungsabschnitte des unteren Asts 151, der Gebrauchsposition des Führungselements 151a und der Ausgestaltung des Lagerabschnitts 156 angepasst werden kann. Hiermit kann die Präzision des Einsatzes weiter erhöht werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Tisch
- 10
- Tischplatte
- 11
- Erweiterungsteil
- 12
- Erweiterungsteil
- 13
- Führungsabschnitt
- 14
- Führungsabschnitt
- 15
- Führungseinrichtung
- 151
- Kulissenführungsabschnitt, unterer Ast
- 151a
- Kulissenführungsabschnitt, Gebrauchsposition des
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- Führungselements
- 152
- Kulissenführungsabschnitt, gemeinsamer
- 153
- Kulissenführungsabschnitt, oberer Ast
- 154
- Aufnahme
- 155
- Einsatz
- 156
- Lagerabschnitt
- 157
- Sicherungseinrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202015101155 U1 [0002]
- DE 202015103689 U1 [0002]