-
Die Erfindung betrifft ein Rettungsgerät zur Bergung bzw. Rettung einer verunfallten, von einem Sicherungsseil gehaltenen Person, insbesondere zum Anheben aus einem tiefer liegenden Ort.
-
Zur Rettung von Personen, die an hoch- oder tiefliegenden Arbeitsplätzen verunfallt sind, sind bereits Abseil- und Rettungsgeräte bekannt, deren Einsatz jedoch insbesondere bei erschwerten Bergungsbedingungen nur eingeschränkt möglich ist. Hierbei ist zu beachten, dass Montagearbeiten oftmals nur von zwei Personen durchgeführt werden können, so dass die Bergung einer verunfallten Person dann von der anderen Person allein durchgeführt werden muss. Die Bergung wird dabei zusätzlich erschwert, wenn die verunfallte Person nicht oder nicht mehr in der Lage ist, selbst aktiv an den Bergungsmaßnahmen teil zu nehmen.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein Rettungsgerät der eingangs genannten Art so weiter zu bilden, dass sie auch unter den geschilderten Bedingungen einfach einsetzbar ist und eine schnelle Bergung der Person ermöglicht.
-
Ein diese Aufgabe lösendes Rettungsgerät ist gekennzeichnet durch zwei über eine Welle voneinander beabstandete Seilrollen, von denen wenigstens eine lös- und arretierbar auf der Welle angeordnet ist, wobei die Welle eine schlitzförmige, axial verlaufende und zum einen Ende hin offene Ausnehmung zur Aufnahme des Sicherungsseils aufweist, und wobei jede Seilrolle umfangsseitig eine oder mehrere Windungen eines Rettungsseils trägt, deren jeweils anderes Ende an der jeweiligen Seilrolle fest angeschlossen ist, während die beiden anderen Enden miteinander verbunden sind und eine Öse für das Bergungsseil einer Rettungsvorrichtung bilden.
-
Der durch die Erfindung erreichte Vorteil besteht im wesentlichen darin, dass das Rettungsgerät mit der schlitzförmigen Ausnehmung der Welle auf das Sicherungsseil, an dem die verunfallte Person hängt, aufgeschoben wird und im Anschluss daran die zweite, lösbare Seilrolle auf die Welle aufgesteckt wird. Dies kann zunächst grundsätzlich an jeder beliebigen Stelle des Sicherungsseils erfolgen, bevorzugt allerdings in der Nähe der verunfallten Person, soweit diese in der Lage ist, selbst das Rettungsgerät anzuschließen.
-
Um die Rettung durchzuführen, wird das Bergungsseil an der Öse des die Seilrolle umschlingenden Rettungsseils eingehängt und angezogen, worauf sich das Rettungsseil von den Seilrollen abwickelt und gleichzeitig das von dem Schlitz in der Welle aufgenommene Sicherungsseil sich auf der Welle aufwickelt. Nach wenigen Umdrehungen ist hierdurch das Sicherungsseil auf der Welle arretiert, so dass anschließend durch weiteres Anziehen des Bergungsseils die verunfallte Person geborgen werden kann. Die an der Welle auftretende Klemmwirkung ist so wirkungsvoll, dass der Einsatz sowohl an Seilen aus Kunststofffasern wie auch aus Draht möglich ist; ebenso geeignet ist das Rettungsgerät aber auch für Gurtbänder.
-
Um eine einfache Anwendung zu ermöglichen, insbesondere die lösbare Seilrolle einfach auf der Welle fest anbringen zu können, ist im Rahmen der Erfindung vorgesehen, das die Welle eine Rastverzahnung zur Fixierung der lösbaren Seilrolle aufweist, wobei die lösbare Seilrolle mit einer senkrecht zur Wellenachse gegen diese federnd verstellbaren Rastzunge versehen ist. Hierdurch ist es ausreichend, die Seilrolle einfach auf die Welle aufzuschieben, ohne weitere Befestigungsmaßnahmen vornehmen zu müssen.
-
Um eine Anpassung an unterschiedliche Gestaltungen des Sicherungsseils zu ermöglichen, sieht die Erfindung weiter vor, das die Rastverzahnung sich über die gesamte Länge des aus der festen Seilrolle vorstehenden Teils der Welle erstreckt. Somit lässt sich beim Aufschieben der Abstand der beiden Seilrollen individuell wählen; bei einem Seil, insbesondere bei einem Stahlseil kann der Abstand geringer gewählt werden als bei der Aufwicklung eines Gurtbandes.
-
Um die lösbare Seilrolle wieder entfernen zu können, sieht die Erfindung vor, dass die Rastzunge über ein stirnseitig an der Seilrolle austretendes Zugglied aus der Rastverzahnung lösbar ist.
-
Weiter hat es sich im Rahmen der Erfindung bewehrt, wenn die Seilrollen umfangsseitig einen rechtwinkligen Aufnahmequerschnitt für das Rettungsseil aufweisen und das Rettungsseil vorzugsweise als Gurtband ausgebildet ist.
-
Um zu verhindern, dass sich das Rettungsseil bereits bei der Montage des Rettungsgeräts aus den Seilrollen löst, ist es von Vorteil, wenn die Seilrollen umfangsseitig mit einer lösbaren, das Rettungsseil im Aufnahmequerschnitt haltenden Ummantelung versehen sind.
-
Im folgenden wird die Erfindungen an einen in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert; es zeigen:
-
1: Das Rettungsgerät nach der Erfindung, angeschlossen an ein Sicherungsseil,
-
2: einen Querschnitt durch das Rettungsgerät gemäß 1,
-
3: Detaildarstellungen des Rettungsgeräts gemäß 2.
-
Das in der Zeichnung wiedergegebene Rettungsgerät 1 dient zur Bergung bzw. Rettung einer verunfallten Person, die von einem Sicherungsseil 2 gehalten ist. Insbesondere dient dieses Rettungsgerät 1 zu Anheben einer solchen Person aus einem tiefer liegenden Ort.
-
Das Rettungsgerät 1 besteht im einzelnen aus zwei über eine Welle 3 voneinander beabstandeten Seilrollen 4.1, 4.2, von denen die eine 4.1 lös- und arretierbar auf der Welle 3 angeordnet ist. Die Welle 3 selbst weist eine schlitzförmige, axial verlaufende und zum einen Ende hin offene Ausnehmung 5 auf, die zur Aufnahme des Sicherungsseils 2 dient. Dazu wird die Welle 3 an dem offenen Ende der Ausnehmung 5 auf das Sicherungsseil 2 aufgeschoben und anschließend die lösbare Seilrolle 4.1 auf die Welle 3 aufgesteckt, so dass anschließend das Sicherungsseil 2 unlösbar zwischen den beiden Seilrollen 4.1, 4.2 angeordnet ist.
-
Jede der beiden Seilrollen 4.1, 4.2 trägt umfangsseitig eine oder mehrere Windungen eines Rettungsseils 6, deren jeweils eines Ende an der jeweiligen Seilrolle 4.1, 4.2 fest angeschlossen ist, wie dies insbesondere aus 2 zu ersehen ist. Die beiden anderen Enden des Rettungsseils 6 sind miteinander verbunden und tragen an ihrem Ende eine Öse 7, in die das Bergungsseil 8 einer in der Zeichnung nicht näher dargestellten Rettungsvorrichtung eingehängt werden kann.
-
Wie aus 1 ersichtlich ist, wickelt sich beim Anziehen des Bergungsseils 8 der Rettungsvorrichtung 6 das Rettungsseil von den Seilrollen 4.1, 4.2 ab, wodurch sich das Sicherungsseil 2 um die Welle 3 des Rettungsgeräts 1 aufwickelt und schon nach wenigen Umdrehungen fest an der Welle 3 fixiert ist, so dass in der Folge durch weiteres Anziehen des Bergungsseils 8 der Rettungsvorrichtung die Person geborgen werden kann.
-
Wie sich aus 2 und 3 ergibt, weist die Welle 3 eine Rastverzahnung 9 auf, die zur Fixierung der lösbaren Seilrolle 4.1 dient. Dazu ist die Seilrolle 4.2 mit einer senkrecht zur Wellenachse 3 federnd verstellbaren Rastzunge 10 versehen, die beim Aufschieben der Seilrolle 4.1 in die Rastverzahnung 9 einrastet. Diese Rastverzahnung 9 erstreckt sich über die gesamte Länge des aus der festen Seilrolle 4.2 vorstehenden Teils der Welle 3, so dass der für die Bergung vorteilhafte Abstand zwischen den beiden Seilrollen 4.1, 4.2 frei gewählt werden kann.
-
Um nach erfolgter Bergung das Rettungsgerät 1 wieder von dem Sicherungsseil 2 abnehmen zu können, ist an die Rastzunge 10 ein stirnseitig aus der Seilrolle austretendes Zugglied 11 angeschlossen, über das die Rastzunge 10 aus der Rastverzahnung 9 lösbar ist.
-
Die Seilrollen 4.1, 4.2 weisen umfangsseitig einen rechtwinkligen Aufnahmequerschnitt für das Rettungsseil 6 auf, das bevorzugt als Gurtband ausgebildet ist.
-
Um sicherzustellen, dass sich das Rettungsseil 6 nicht aus dem Aufnahmequerschnitt der Seilrollen 4.1, 4.2 selbsttätig löst, solange das Rettungsgerät 1 am Sicherungsseil 2 angeschlossen wird, kann eine in der Zeichnung nicht näher dargestellte Ummantelung vorhanden sein, die den offenen Teil des Aufnahmequerschnitts zunächst umschließt und damit das Rettungsseil 6 in der Seilrolle 4.1, 4.2 hält.