CH705053B1 - Rettungsensemble zur Bergung aus Gletscherspalten. - Google Patents

Rettungsensemble zur Bergung aus Gletscherspalten. Download PDF

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CH705053B1
CH705053B1 CH6492012A CH6492012A CH705053B1 CH 705053 B1 CH705053 B1 CH 705053B1 CH 6492012 A CH6492012 A CH 6492012A CH 6492012 A CH6492012 A CH 6492012A CH 705053 B1 CH705053 B1 CH 705053B1
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Matthias Holziger
Fritz Schaefer
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Mammut Sports Group Ag
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    • A62LIFE-SAVING; FIRE-FIGHTING
    • A62BDEVICES, APPARATUS OR METHODS FOR LIFE-SAVING
    • A62B1/00Devices for lowering persons from buildings or the like
    • A62B1/06Devices for lowering persons from buildings or the like by making use of rope-lowering devices
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A63SPORTS; GAMES; AMUSEMENTS
    • A63BAPPARATUS FOR PHYSICAL TRAINING, GYMNASTICS, SWIMMING, CLIMBING, OR FENCING; BALL GAMES; TRAINING EQUIPMENT
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Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf ein Rettungsensemble (1) mit Seilklemmen (2, 3), welches folgende, miteinander über einen Seilzug (4) verbundene Komponenten umfasst: – eine erste Seilklemme (2) mit wenigstens einer Umlenkrolle, zum verschieblichen Fixieren des Körpers des Benutzers an einem Seil; – eine zweite Seilklemme (3) mit wenigstens einer Umlenkrolle (31), zur verschieblichen Befestigung an dem Seil oberhalb der Position der ersten Seilklemme (2); wobei – der Seilzug (4) mit seinem einen Ende an der zweiten Seilklemme (3) oder an ihrer Umlenkrolle (31) befestigt und in die Umlenkrollen der ersten und zweiten Seilklemme eingelegt ist, diese miteinander verbindet und zusammen mit diesen einen Flaschenzug bildet, und dessen anderes Ende frei hängt und zur Bedienung des Flaschenzugs vorgesehen ist. Die Erfindung kann unter anderem zum Bergen von verunfallten Personen aus Gletscherspalten verwendet werden.

Description

Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Rettungsensemble und ein Rettungssystem zur Selbst- oder Fremdbergung einer in eine Gletscherspalte gestürzten Person.
Stand der Technik
[0002] Im Stand der Technik sind verschiedene Systeme bekannt, mit deren Hilfe verunfallte Kletterer aus Gletscherspalten geborgen werden können. Alle bekannteren Sportartikelhersteller haben diesbezügliche Rettungssysteme, meist Flaschenzugsysteme, in ihrem Produktangebot.
[0003] So beschreibt z.B. die Firma Petzl in ihrem Produktkatalog ein Rettungskit für Spaltenbergung mit der Typenbezeichnung K25 SC. Es handelt sich dabei um ein sechsteiliges Set bestehend aus einer Umlenkrolle mit Rücklaufsperre, einer Steigklemme, einer offenen Umlenkrolle, einer Fussschlaufe oder Trittschlinge und zwei Sicherungskarabinern. Diese Elemente sind einzeln in einer Tragetasche platziert und werden beispielsweise von einem Mitglied einer Seilpartie vor der Gletscherbegehung aus der Tragetasche entnommen und in dafür vorgesehene Schlaufen am Klettergurt eingehängt. Im Bedarfsfalle können sie dann sofort von dort entnommen und am Partieseil zu einem einfachen Flaschenzug zusammengebaut werden. Nachteilig an diesem System ist, dass die Einzelkomponenten erst im Notfall am Partieseil zu einer Einheit verbunden werden und dies ausserdem ein beträchtliches Mass an Übung und Erfahrung voraussetzt. Geht auch nur ein einziger Teil dieses Sets beim Hantieren verloren, ist der Rest unbrauchbar.
Kurze Beschreibung der Erfindung
[0004] Demgegenüber ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Rettungsensemble und ein Rettungssystem bereitzustellen, welches diese Nachteile nicht aufweist und zusätzliche Vorteile mit sich bringt.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe mit einem Rettungsensemble nach Anspruch 1 sowie einem Rettungssystem nach Anspruch 9. Weitere vorteilhafte Ausbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
[0006] Die Erfindung bezieht sich auf ein Rettungsensemble, welches von verunfallten Personen zur Selbstbergung aus z.B. einer Gletscherspalte verwendet werden kann, aber auch von Helfern zur erleichterten Bergung eines Seilkameraden aus misslicher Lage, beispielsweise aus einer Notlage nach einem Sturz in eine Felsspalte oder eine Gletscherspalte.
[0007] Es handelt sich dabei um ein betriebsfertig vorbereitetes Rettungsensemble umfassend eine erste und eine zweite multifunktionale Seilklemme mit jeweils mindestens einer integrierten Umlenkrolle, mit je einem selbsttätig blockierenden, zahnbewehrten Klemmbügel und damit in Verbindung stehender und mit dem Klemmbügel zusammenwirkender, offener Seilführung, sowie einem Seilzug, der in die jeweils mindestens eine Umlenkrolle eingelegt ist und die beiden Seilklemmen mit Umlenkrolle(n) miteinander beweglich verbindet.
[0008] Die erste Seilklemme weist ausserdem wenigstens eine Öse mit darin eingehängtem Sicherungskarabiner zur Befestigung des Ensembles am Bauchgurt des Benutzers auf. Die zweite Seilklemme ist hingegen mit einer manuell lösbaren Rücklaufsperre ausgestattet. Der Seilzug kann eine Reepschnur sein, die an einem Ende mit dem Rahmen oder einer Umlenkrolle der zweiten Seilklemme verbunden und an ihrem anderen, freien Ende bevorzugt mit einem Griff versehen ist. Mit Hilfe dieses Griffes und der damit verbundenen Reepschnur kann sich eine verunfallte Person unter Nutzung der Kraftreduktion durch Flaschenzugwirkung gegen die Schwerkraft nach oben ziehen und so gegebenenfalls selbsttätig aus einer Gletscherspalte herausmanövrieren. Das Ensemble wird als Rettungssystem typischerweise in einem Transportbeutel, der gleichzeitig als Schutzhülle fungiert, aufbewahrt und mittels eines am Transportbeutel angebrachten Verbindungsmittels, beispielsweise eines an einem Schnürchen hängenden Minikarabiners, seitlich oder hinten an einem Klettergurt mitgetragen. Der in die Öste eingehängte Sicherungskarabiner wird typischerweise nicht im Transportbeutel verstaut, sondern ragt bei geschlossenem Transportbeutel im Wesentlichen zur Gänze aus diesem heraus.
[0009] Er wird normalerweise erst im Einsatzfall in den bauchseitig vorgesehenen Einhängering des Klettergurts eingehakt, und zwar, sinnvollerweise, noch bevor der Transportbeutel geöffnet wird.
[0010] Erst wenn der Sicherungskarabiner bestimmungsgemäss am Klettergurt eingehängt ist sollte der Transportbeutel geöffnet und das Rettungsensemble daraus entnommen werden. Anschliessend sind nacheinander die erste und die zweite Seilklemme an das Partieseil anzuklemmen. Wenn diese Vorgehensweise befolgt wird, besteht zu keiner Zeit die Gefahr, dass ein Teil des Rettungsensembles verloren gehen könnte, was gegenüber ähnlichen Produkten im Stand der Technik einen weiteren, erheblichen Vorteil bedeutet.
Figurenbeschreibung
[0011] <tb>Abb. 1<sep>zeigt das erfindungsgemässe Rettungsensemble in schräger Draufsicht, bereits an ein Partieseil angeklemmt. <tb>Abb. 2<sep>zeigt das Rettungsensemble verpackt im dafür vorgesehenen Transportbeutel, mit bestimmungsgemäss eingehängtem Ovalkarabiner. <tb>Abb. 3<sep>zeigt eine schematisch Darstellung der zweiten multifunktionalen Seilklemme in Seitenansicht aus zwei unterschiedlichen Perspektiven A und B. <tb>Abb. 4<sep>zeigt eine schematische Darstellung der ersten multifunktionalen Seilklemme in Seitenansicht aus zwei unterschiedlichen Perspektiven A und B.
Detaillierte Beschreibung der Erfindung
[0012] Wie aus Abb. 1 erkennbar, umfasst das Rettungsensemble 1 eine erste Seilklemme 2 mit Umlenkrollen 21 zum verschieblichen Fixieren des Körpers des Benutzers an einem Kletterseil, eine zweite Seilklemme 3 mit Umlenkrollen 31 zur verschieblichen Befestigung an einem Kletterseil oberhalb der Position der ersten Seilklemme sowie eine Reepschnur als Seilzug 4 mit einem Handgriff 5 am freien Ende, welche in die Umlenkrollen 21, 31 der ersten und zweiten Seilklemme eingelegt ist und zusammen mit diesen den Flaschenzug bildet.
[0013] Die Seilklemmen 2 und 3 sind als Steigklemmen ausgeführt, d.h. sie sind mit federbelasteten Klemmbügeln 22, 32 ausgestattet, die ihrerseits mit ca. 0.5–2 mm langen, spitzen Zähnen bewehrt sind. Bei den Klemmbügeln handelt es sich um kreisförmig geschlossene, etwa 5 bis 15 mm breite Flacheisen mit annähernd birnenförmigem Querschnitt, die an ihrem schmäleren Ende drehbar gelagert sind. Die Drehachse verläuft dabei quer zur Längsrichtung des zu klemmenden Seils, sodass die Klemmbügel in der Seilebene zum Seil hin bzw. vom Seil weg geschwenkt werden können. An ihrem jeweils breiteren Ende sind die federbelasteten Klemmbügel in dem für den Klemmkontakt mit dem Seil vorgesehenen Bereich mit den besagten Zähnen ausgestattet, die im Einsatzfall dank des Federdrucks – beispielsweise einer mit der Drehachse verbundenen Spiralfeder – selbst vereiste Seile erfassen und von diesen dann in die Klemmposition gezwungen und dort unentrinnbar festgehalten werden.
[0014] Zur Erzielung der Klemmwirkung arbeiten die Klemmbügel 22, 32 mit korrespondierenden Seilführungen 23, 33 zusammen, die jeweils – gegebenenfalls einstückig – mit dem jeweiligen Rahmen der entsprechenden Seilklemmen untrennbar verbunden sind. Die länglichen, wannenförmigen Seilführungen mit annähernd U-förmigem Querschnitt sind an ihrer einen Längsseite mit dem Rahmen der Seilklemme verbunden, an ihrer anderen, gegenüberliegenden Längsseite jedoch frei zugänglich, sodass das Einhängen eines Kletterseils von dieser Seite aus einfach und rasch möglich ist. Der Innendurchmesser der Seilführungen ist dabei auf die üblichen Dimensionen von Kletterseilen abgestimmt, sodass ein eingelegtes Seil vom Klemmbügel sicher erfasst werden und keinesfalls seitlich ausweichen kann.
[0015] Sowohl die erste als auch die zweite Seilklemme können ausserdem einen Arretiermechanismus 24, 34 für das temporäre Feststellen des jeweiligen Klemmbügels in der maximal federbelasteten Öffnungsstellung aufweisen, um dem Benutzer des Rettungsensembles im Einsatzfall das Einhängen der Seilklemmen in das Partieseil zu erleichtern.
[0016] Die erste Seilklemme 2 weist an ihrem den Umlenkrollen 21 gegenüberliegenden Ende eine oder zwei Ösen 6 zum Einhängen eines Sicherungskarabiners 7, typischerweise eines ovalen Sicherheitskarabiners mit einfacher oder doppelter Verschlusssicherung, auf. Mit diesem Sicherungskarabiner 7 wird das Rettungsensemble im Einsatzfall am Bauchgurt des Benutzers befestigt.
[0017] Die zweite Seilklemme 3 wiederum weist eine Rücklaufsperre für die Umlenkrollen 31 auf, welche mittels eines Hebels 8 manuell gelöst werden kann. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass ein einmal unter Kraftaufwand mithilfe des Flaschenzugs erzielter Seilgewinn nicht mehr verloren geht, selbst wenn den Benutzer vorübergehend die Kräfte verlassen sollten.
[0018] Je nach Ausführungsform kann der Flaschenzugteil des Rettungsensembles mit einer, zwei, drei oder mehr Umlenkrollen je Seilklemme ausgestattet sein. Als Seilzug 4 dient dabei üblicherweise eine Reepschnur, die mit ihrem einen Ende an einer für diesen Zweck vorgesehenen Stelle am Rahmen oder an einer Umlenkrolle der zweiten Seilklemme 3 ortsstabil befestigt ist und deren zweites, freies Ende vorteilhafterweise mit einem Handgriff 5 zur Betätigung des Flaschenzugs ausgestattet ist. Die Stelle am Rahmen zur Befestigung des Seilzugs 4 kann z.B. eine Öse 11 sein.
[0019] Die Seilklemmen mit ihren Umlenkrollen müssen auch unter extremen Witterungsbedingungen funktionieren und sind daher vorzugsweise aus rostfreiem Edelstahl oder Aluminium gefertigt, um die geforderte mechanische Stabilität und technische Wirksamkeit auch bei Eis und Schnee zu gewährleisten.
[0020] Im unbenutzten Zustand ist das Rettungsensemble vorzugsweise in einem Transportbeutel 9 verstaut, dessen Öffnung gemäss der Ausführungsform in Fig. 2mittels eines in den Saum eingenähten Schnurverschlusses verschlossen und geöffnet werden kann. Am entgegengesetzten Ende weist der Transportbeutel, der gleichzeitig auch als Schutzhülle für das Rettungsensemble fungiert, eine weitere Schnur mit einem Minikarabiner 10 auf, über welchen der Transportbeutel 9 samt Inhalt an der Kleidung oder Ausrüstung des Benutzers, beispielsweise seitlich oder rückseitig an einem Bauch- oder Beckengurt, befestigt werden kann. Es ist darüber hinaus vorgesehen, dass der Sicherungskarabiner 7 von Anfang an, d.h. auch im unbenutzten Zustand, bereits in die Öse(n) 6 eingehängt ist. Der sich dadurch ergebende Vorteil wird nachfolgend im Rahmen der Verwendung des Rettungsensembles beschrieben. Es ist in diesem Zusammenhang allerdings bevorzugt, dass der Sicherungskarabiner nicht im Transportbeutel verstaut wird, sondern im Wesentlichen zur Gänze aus diesem hervorragt.
[0021] Das erfindungsgemässe Rettungsensemble kann sowohl zur Selbst- oder Fremdbergung eines in eine Kletterspalte gestürzten Mitglieds einer Seilschaft als auch zur Fremd- oder Selbstbergung eines am Fels ins Seil gestürzten Kletterers eingesetzt werden. Wenn es also passiert, dass das vorangehende Mitglied einer Zweier- oder Dreierseilschaft in eine Gletscherspalte stürzt und von dem oder den nachgehenden Seilpartner aufgefangen werden konnte, dann wird der sichernde Seilpartner zuerst versuchen, das Partieseil an einem Fixpunkt zu fixieren. Die verunfallte Person kann dann, sofern sie dazu in der Lage ist, den aus dem Transportbeutel herausragenden Sicherungskarabiner des seitlich oder hinten am Beckengurt baumelnden Rettungsensembles ergreifen und zuallererst vorne in den dafür vorgesehenen Einbindering des Klettergurts einhängen. Selbst wenn ihr dabei der Sicherungskarabiner aus der Hand gleiten sollte, wäre das kein Problem, denn das Rettungsensemble würde dann immer noch dank des Minikarabiners 10 am Beckengurt hängen.
[0022] Ist der Sicherungskarabiner erst einmal korrekt am Klettergurt befestigt, kann die verunfallte Person den Schnur- oder Kordelverschluss des Transportbeutels öffnen und das Rettungsensemble herausnehmen. Sie ergreift das dem Sicherungskarabiner nächstgelegene Teil, die erste Seilklemme 2, zieht den federgespannten Klemmbügel 22 gegen die Federkraft zurück und legt die Seilführung mit ihrer frei zugänglichen Öffnung um das fixierte Seil, an welchem sie hängt, und lässt den Klemmbügel los, der sofort durch die Rückstellfeder zum Seil hin gedrückt wird. Ein falsch orientiertes Einhängen der Seilführung ins Seil wird dadurch praktisch unmöglich.
[0023] Danach ergreift die verunfallte Person die zweite Seilklemme 3 und hängt sie – entsprechend der gerade verfügbaren Seillänge des Flaschenzug-Seilzugs 4 – oberhalb der ersten Seilklemme auf dieselbe Art und Weise ins fixierte Partieseil. Daraufhin löst sie mit dem Hebel 8 die Rücklaufsperre und schiebt die Seilklemme 3 so weit wie möglich das Seil entlang von sich weg und lässt dann die Arretierung wieder wirksam werden. Durch den Federdruck wird der Klemmbügel mit seinen kleinen, spitzen Zähnen an das Seil gedrückt. Seine Länge ist dabei so bemessen, dass er bei eingelegtem und geklemmtem Seil die Seilauflage nicht passieren kann. Er kann aufgrund des Federdrucks in Kombination mit der Wirkung der Zähnchen von seiner Position auch nicht mehr abrutschen, sondern hält auch ohne Zugbelastung seine Position am Seil.
[0024] Anschliessend kann die Person den Handgriff 5 des Seilzugs 4 ergreifen und kräftig daran ziehen. Dadurch wird auf die obere Seilklemme 3 mit Umlenkrollen ein Zug nach unten ausgeübt, was bewirkt, dass sich der Klemmbügel umso stärker in das fixierte Partieseil verbeisst und dieses unentrinnbar festklemmt. Gleichzeitig wird durch den Zug am Handgriff die erste Seilklemme 2 mit Umlenkrollen zusammen mit der daranhängenden Person dank der Flaschenzugwirkung nach oben in Richtung zur zweiten Seilklemme befördert. Bevor der Seilzug wieder losgelassen wird ist es wichtig, das so gewonnene Überschussseil durch die erste Seilklemme 2 hindurch nach unten zu ziehen, um den Seilabschnitt zwischen den beiden Seilklemmen wieder zu straffen. Ermöglicht wird dies dadurch, dass die Seilklemme dank ihrer richtungsgebundenen Klemmwirkung eine Bewegung des Seils in dieser Richtung gestattet.
[0025] Erst danach darf man den Handgriff und damit den Seilzug loslassen. Durch Entspannen bzw. Loslassen des Seilzugs verklemmt sich der Klemmbügel 22 der ersten Seilklemme wieder mit dem Partieseil und hält die Person an dieser Seilposition fest. Die erste Flaschenzuglänge ist gewonnen, erste und zweite Seilklemme sind nun nahe beieinander.
[0026] Anschliessend wird das Prozedere so oft wie erforderlich wiederholt, beginnend damit, dass die Person die zweite, obere Seilklemme 3 ergreift, die Rücklaufsperre mittels Hebel 8 löst, die Seilklemme 3 das Partieseil entlang von sich weg so weit wie möglich nach oben schiebt und die Seilklemme 3 wieder klemmen lässt. Danach erfolgt erneut der Schritt der Betätigung des Flaschenzugs durch Ziehen am Handgriff 5, Anheben des eigenen Körpers durch die Aufwärtsbewegung der ersten Seilklemme 2, Straffen des Überschussseils durch Zug nach unten, Loslassen des Seilzugs und Fixieren von Seilklemme 2 und Körper an dieser neuen Seilposition.
[0027] Auf ganz ähnliche Art und Weise kann auch die Fremdbergung erfolgen, beispielsweise wenn der verunfallte Seilpartner nicht selbst in der Lage ist, sich mittels des erfindungsgemässen Rettungsensembles zu bergen. In diesem Fall nimmt der nicht verunfallte Seilpartner, nachdem er das Partieseil an einem Fixpunkt fixiert hat, sein eigenes Rettungsensemble, hängt den Sicherungskarabiner in den Fixpunkt ein, klemmt die erste und zweite Seilklemme in dieser Reihenfolge und in Richtung zum verunfallten Seilpartner in das Partieseil, schiebt die zweite Seilklemme möglichst weit von der ersten Seilklemme weg in Richtung zum verunfallten Seilpartner, klemmt sie fest und beginnt mittels Handgriff und Seilzug den Flaschenzug zu betätigen. Nachdem nun aber der Sicherungskarabiner ortsstabil fixiert ist und das andere Seilende mit der verunfallten Person das bewegliche Element darstellt, wird durch das Betätigen des Flaschenzugs nicht die erste Seilklemme an die zweite herangezogen, sondern umgekehrt die zweite Seilklemme an die erste. Auf diese Weise wird der verunfallte Seilpartner Stück um Stück nach oben gezogen.
[0028] Gegebenenfalls kann das erfindungsgemässe Rettungsensemble auch für andere Einsatzzwecke verwendet werden, beispielsweise zum Heben von Lasten aller Art.
Bezugszeichenliste
[0029] <tb>1<sep>Rettungsensemble <tb>2<sep>erste Seilklemme mit Umlenkrollen <tb>21<sep>Umlenkrollen <tb>22<sep>Klemmbügel <tb>23<sep>Seilführung <tb>24<sep>Arretierung für Klemmbügel in Öffnungsstellung <tb>3<sep>zweite Seilklemme mit Umlenkrollen <tb>31<sep>Umlenkrollen <tb>32<sep>Klemmbügel <tb>33<sep>Seilführung <tb>34<sep>Arretierung für Klemmbügel in Öffnungsstellung <tb>4<sep>Seilzug des Flaschenzugs <tb>5<sep>Handgriff <tb>6<sep>Öse(n) zum Einhängen eines Sicherungskarabiners <tb>7<sep>Sicherungskarabiner <tb>8<sep>Hebel zur Entarretierung der Rücklaufsperre <tb>9<sep>Transportbeutel <tb>10<sep>Minikarabiner am Transportbeutel <tb>11<sep>Öse am Rahmen der zweiten Seilklemme, zur Befestigung des Seilzugs

Claims (10)

1. Rettungsensemble (1) mit Seilklemmen (2, 3), dadurch gekennzeichnet, dass es folgende, miteinander über einen Seilzug (4) verbundene Komponenten umfasst: – eine erste Seilklemme (2) mit wenigstens einer Umlenkrolle (21), zum verschieblichen Fixieren des Körpers des Benutzers an einem Seil; – eine zweite Seilklemme (3) mit wenigstens einer Umlenkrolle (31), zur verschieblichen Befestigung an dem Seil oberhalb der Position der ersten Seilklemme (2); wobei – der Seilzug (4) mit seinem einen Ende an der zweiten Seilklemme (3) oder einer ihrer Umlenkrollen (31) befestigt und in die Umlenkrollen der ersten und zweiten Seilklemme eingelegt ist, diese miteinander verbindet und zusammen mit diesen einen Flaschenzug bildet, und dessen anderes Ende frei hängt und zur Bedienung des Flaschenzugs vorgesehen ist.
2. Rettungsensemble nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und zweite Seilklemme als Steigklemmen ausgeführt sind und jeweils einen drehbar gelagerten, federbelasteten Klemmbügel (22, 32) aufweisen, der an seiner für das Klemmen des Seils vorgesehenen Kontaktstelle mit spitzen Zähnen bewehrt ist.
3. Rettungsensemble nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass jede Seilklemme ausserdem eine längliche, wannenförmige Seilführung (23, 33) mit annähernd U-förmigem Querschnitt zur Aufnahme des Seils aufweist, welche Seilführung an einer Längsseite für das Einlegen des Seils offen zugänglich und bezüglich ihres Innendurchmessers auf den Durchmesser des einzulegenden Seils abgestimmt ist und mit dem jeweils zugehörigen Klemmbügel und dem im Einsatzfall in die Seilführung eingelegten Seil form- und kraftschlüssig zusammenwirkt.
4. Rettungsensemble nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Klemmbügel (22, 32) an einer Drehachse drehbar gelagert ist, die quer zur Längsrichtung des einzulegenden Seils ausgerichtet ist, wobei der Klemmbügel so dimensioniert ist, dass er bei in die Seilführung eingelegtem Seil die Seilführung nicht passieren kann.
5. Rettungsensemble nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Seilklemme (3) eine mittels eines Hebels (8) manuell lösbare Rücklaufsperre für die Umlenkrollen (31) aufweist.
6. Rettungsensemble nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Seilzug (4) an seinem freien Ende einen Handgriff zur besseren Bedienbarkeit des Flaschenzugs aufweist.
7. Rettungsensemble nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Seilklemme eine Klemmbügel-Arretierung (24) und/oder die zweite Seilklemme eine Klemmbügel-Arretierung (34) für die temporäre Fixierung des jeweiligen Klemmbügels in Öffnungsstellung aufweist.
8. Rettungsensemble nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Seilklemme wenigstens eine Öse (6) zur Aufnahme eines Sicherungskarabiners (7) aufweist.
9. Rettungssystem umfassend ein Rettungsensemble nach Anspruch 8 sowie einen verschliessbaren Transportbeutel (9), in welchem das Rettungsensemble verstaut ist, welcher Transportbeutel so ausgestattet ist, dass er mittels eines Verbindungsmittels am Klettergurt einer Person getragen werden kann.
10. Rettungssystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sicherungskarabiner in die Öse (6) an der ersten Seilklemme (2) eingehängt ist, der bei geschlossenem Transportbeutel im Wesentlichen zur Gänze aus diesem herausragt.
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