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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Set für die Installation einer Slackline,
insbesondere im Schulsport, mit einer Line, die mindestens zwischen
zwei Festpunkten mittels mindestens einer Ratsche spannbar ist.
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Definitionen
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Hierbei
ist unter dem Begriff „Slackline” eine Sporteinrichtung
zu verstehen, die im Wesentlichen ein breites Band, die so genannte „Line”, umfasst, das
zwischen Fixpunkten relativ niedrig gespannt wird, und zwar ungefähr in Knie-
oder Hüfthöhe und hauptsächlich zum
Balancieren dient. Wogegen unter dem Begriff „Ratsche” eine Einrichtung zu verstehen
ist, mit der – ähnlich wie
bei einem Flaschenzug – das
Band, d. h. die Line gespannt werden kann, und zwar mit einer verringerten
aufzubringenden Kraft.
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Stand der Technik
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Es
sind bereits Slackline Sets bekannt, die jeweils zum Spannen einer
Line, z. B. zwischen zwei Bäume,
hierfür
lediglich zwei Komponenten umfassen, nämlich z. B. ein 50 mm breites
Band als Line mit einer Befestigungsschlaufe und einer Ratsche, die
an ein z. B. 2 m langes entsprechendes Band mit ebenfalls einer
Befestigungsschlaufe befestigt ist.
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Installiert
werden diese bekannten Slacklines in der Weise, dass man das Schlaufenende
der Line dieser Sets um einen ersten Baum legt und das andere freie
Ende der Line derart durch die Schlaufe fädelt, dass sich eine Schlinge
um den Baum bildet. Am zweiten Baum wird dann die Ratsche befestigt, indem
das 2 m lange Band um den zweiten Baum gelegt und die Ratsche durch
die an diesem Band sich befindenden Befestigungsschlaufe gefädelt wird,
sodass sich hier ebenfalls eine Schlinge um diesen Bau bildet. Das
freie Ende der Line wird sodann in bekannter Weise in die Ratsche
eingefädelt
und diese nach ihrer Vorgabe betätigt,
wodurch das Band damit unter Spannung gebracht werden kann, die
sich jeweils nach dem Gewicht des Benutzers richtet.
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Es
sind aber auch Slackline Sets bekannt, bei denen zusätzlich zu
den bereits beschriebenen zwei Komponenten noch jeweils zwei separate
so genannte Ringschlingen mit jeweils zwei Schlaufenenden und zwei
so genannte Schäkel
mitgeliefert werden. Unter einem Schäkel wird hier ein u-förmiger mit einem
Schraub- oder Steckbolzen verschließbaren Bügel zum Verbinden von zwei
Teilen verstanden.
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Bei
diesem Set wird zuerst die eine Ringschlinge so um den ersten Bau
gelegt, dass deren Schlingenenden gleich lang sind, in die dann
der eine Schäkel
eingefädelt
und verschlossen wird. Sodann wird das Schlaufenende der Ratsche über den Schraubbolzen
des Schäkels
und dann die Ratsche durch die Schlaufe gefädelt und somit die Ratsche
an dem Schäkel
befestigt.
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Entsprechend
wird schließlich
auch mit der Anbindung an den zweiten Baum als Fixpunkt verfahren,
wobei es hier auch möglich
ist, noch eine zweite Ratsche dazwischen zu schalten.
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Nachteile des Standes der Technik
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Insbesondere
im Schulsport, bei dem Dritte die Verantwortung für die Kinder
tragen, ist es wichtig, die Risiken dieser Verantwortung so gering
wie möglich
zu halten.
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Bei
den bekannten Slacklines sind Ratschen (wie sie beispielsweise aus
dem Spanngurtbereich bekannt sind) immer in einem begehbaren Bereich der
Lines vorgesehen, sodass vor allem die Kinder im Schulsport sich
an diesen verletzen können,
insbesondere wenn sie barfuss über
die jeweilige Line balancieren bzw. laufen müssen. Beim Schulsport muss ferner
eine Installation und der Abbau einer Slackline möglichst
rasch erfolgen, was mit den herkömmlichen
Sets weniger der Fall ist, da hier eine Reihe von Schritten durchgeführt werden
müssen.
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Die
Anordnung der Ratsche in der Line hat auch den Nachteil, dass innerhalb
der Line ein Massenelement vorhanden ist. Die Ratsche weist ein nicht
unerhebliches Gewicht auf, so dass dieses Massenelement zu erheblichen
Schwingungen führen
kann, was sich wiederum nachteilig auf den Balancierenden auswirkt.
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Aufgabe der Erfindung
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, insbesondere für den Schulsport
ein einfach handzuhabendes Slackline-Set zu schaffen, mit dem darüber hinaus
sicher gestellt ist, dass die Verletzungsgefahr durch die Konstruktion
der Line selbst so gut wie nicht gegeben ist.
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Lösung
der Aufgabe
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß in einfacher
Weise dadurch gelöst,
dass bei einer Slackline die Ratsche unmittelbar am Ende der Line
vorgesehen wird und einen Haken zu deren Befestigung an mindestens
einem Festpunkt aufweist.
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Vorteile der Erfindung
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Als
wesentliche Vorteile der Erfindung sind zu nennen, dass durch die
endseitige Anbindung der Ratsche an die Line, diese praktisch vollständig begehbar
geworden ist und die Verletzungsgefahr durch diese Maßnahme stark
verringert wurde. Ferner bietet der an der Ratsche vorgesehene Haken
die Möglichkeit,
bei der Installation des Sets die Line rasch an einen gegebenen
Festpunkt z. B. in einer Turnhalle fest zu machen.
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Ferner
kann es zweckmäßig sein,
dass der Haken als integraler Bestandteil des Hakens ausgebildet
ist und die Ratsche eine Aufwickeleinrichtung besitzt, die seitlich
angeordnete Begrenzungselemente aufweist, welche die Aufnahme von
Slacklines mit unterschiedlichen Breiten ermöglichen.
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Nach
Maßgabe
der Erfindung ist es ferner zweckmäßig, die Line an ihrem der
Ratsche abgewandten Ende mit einem eingenähten Auge, einem Ring oder
schlechthin mit einer Öse
zu versehen, mit dem die Line leicht in einen geeigneten Festpunkt
z. B. in einer Sporthalle eingehängt
werden kann. Hierfür
kann sich dabei als Festpunkt eine Stange wie z. B. eine Volleyballstange
dienen, wobei auch eine Stange denkbar ist, die in eine Bodenhülse einer Sporthalle
steckbar ist.
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Alternativ
kann auch vorgesehen werden, eine Schlinge, beispielsweise eine
Baumschlinge um die Stange zu legen und die Ratsche dort einzuhängen. Wird
ein bestimmter Winkel zwischen der Längserstreckung der Stange und
der Anordnung der Ratsche in Kombination mit der Line eingehalten, so
ist die Reibung derart, dass eine Haftreibung zwischen der Stange
und der Schlinge entsteht. Vorzugsweise sind ebenfalls Mittel vorgesehen,
die sicherstellen, dass dieser Winkel und damit die optimale Fixierung
an der Stange eingehalten werden.
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Eine
Weiterbildung sieht vor, eine Stange vorzusehen, die für die Aufnahme
der Ratsche eines Slackline-Sets geeignet ist. Sie zeichnet sich
dadurch aus, dass die Ratsche sicher anbringbar ist und dass vermieden
wird, dass sich die Stange selbständig aus einer Bodenhülse, in
die sie gesteckt worden ist, zieht. Sicherungselemente verhindern diese
Bewegung. Andere Mittel sehen vor, dass dieser notwendige Winkel
zur Erzielung der notwendigen Haftreibung eingehalten wird.
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Besonders
vorteilhaft kann es sein, wenn beim Schulsport als einen Festpunkt
eine Reckquerstange genommen wird, in die dann die Ratsche mit ihrem
angeformten Haken leicht eingehängt
werden kann. Wenn dann auf der anderen Seite ebenfalls eine Reckquerstange
oder ein ähnlicher
Festpunkt vorhanden sein sollte, ist es vorteilhaft, dass an beiden
Enden der Line jeweils eine Ratsche mit einem Haken vorgesehen ist.
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Um
eine Verletzungsgefahr noch weiter zu reduzieren kann es ferner
zweckmäßig sein,
dass nahezu unmittelbar nach einer eingehängten Ratsche eine Abstützung der
Line vorgesehen wird, die gleichzeitig die Ratsche gegen eine Fußberührung durch
Benutzer der Line abschottet. Hierzu eignet sich z. B. eine kleine
Kiste oder ein Schemel, über welche
die Line praktisch wie bei einer Wäscheleinenstütze abstützend gespannt
wird.
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Es
ist aber auch möglich,
eine Verletzungsgefahr durch die Ratsche dadurch auszuschließen, indem
die Ratsche durch eine Schutzhülle
wie eine Schaumstoff- oder
Neoprenhülle
abgedeckt wird.
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Schließlich ist
durch die Erfindung auch die Möglichkeit
gegeben, das Slackline-Set für
insbesondere eine Freilandbenutzung so auszubilden, dass es mindestens
zwischen drei Festpunkten spannbar ist, wobei dann die drei Festpunkte
und der Verlauf der Line mindestens mit einer Ratsche in einem Dreieck
angeordnet und für
die drei Festpunkte Rundschlingen mit z. B. jeweils einem Schäkel zur
Befestigung der Line vorgesehen sind.
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Somit
wird ein Slackline-Set bereitgestellt, dass insbesondere den Vorteil
aufweist, dass die zu begehende Länge der Line optimiert ist,
da sie nahezu vollständig
zwischen den Fixpunkten begehbar ist. Dies wird unter anderem dadurch
erreicht, dass die Ratsche nahezu unmittelbar an einen Fixpunkt
angeordnet werden kann, beispielsweise durch eine Baumschlinge.
Dies bringt wiederum den nicht unerheblichen Vorteil mit sich, dass
das Massenelement – wie
es an sich aus dem Stand der Technik bekannt ist – ausserhalb
der Line liegt, so dass dieses nicht mehr beim Begehen, beispielsweise
durch unerwünschte
Schwingungen, zu spüren
ist.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen gehen aus der nachfolgenden Beschreibung
der Zeichnung sowie den Ansprüchen
hervor.
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Zeichnungen
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Es
zeigen:
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1 eine
seitliche Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Slackline, installiert in
einer ausschnittsweise schematisch dargestellte Sporthalle;
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2 eine
perspektivische Darstellung der in 1 verwendete
Ratsche, von unten in aufgeklappter Leerlage gesehen;
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3 eine
Seitenansicht der in 1 dargestellten Slackline, jedoch
mit einer Abstützung
und
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4 eine
schematische Darstellung einer an drei Fixpunkten (Bäumen) installierte
Slackline mit einer Ratsche gemäß 2.
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Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele
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Die
in 1 schematisch dargestellte Slackline – bezeichnet
mit 1 – ist
in einer Sporthalle 2 zwischen einem in einer Wand 3.1 ausgestalteten
Ausnehmung mit einem Ösenelement 3 als
ersten Fixpunkt und einer Stange 4, die beispielsweise
eine Geräte-
oder eine Volleyballstange sein kann, als zweiten Fixpunkt gespannt.
Die Slackline 1 besitzt eine Line 5 in der Form
eines breiten zugfesten Bandes, welches an seinem einen Ende eine
eingenähte Öse 6 aufweist,
mit welcher die Line 5 über
die Stange 4 gesteckt worden ist. Mit seinem anderen Ende dagegen
ist die Line 5, um sie zu spannen, mit einer Ratsche 7 in
bekannter Weise verbunden. Die Stange 4 ist in eine Bodenhülse 8 der
Sporthalle 2 gesteckt.
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Die
Ratsche 7 selbst ist im Detail in 2 dargestellt.
Sie besitzt einen Haken 9, der integraler Bestandteil der
Ratsche 7 ist und ein Sicherungselement 10 aufweist,
welches verriegelbar ausgebildet ist damit der Haken 9,
wenn dieser in das in 1 gezeigte Ösenelement 3 geschnappt
worden ist, sich selber nicht mehr lösen kann. Erst wenn das Sicherungselement 10 von
Hand gelöst
wird, kann der Haken 9 wieder von dem Ösenelement 3 abgenommen werden,
vorausgesetzt natürlich,
dass die Line 5 nicht unter Spannung steht.
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Die
Ratsche 7 besitzt ferner in bekannter Weise ein von Hand
bewegbare, zum Spannen mit verminderter Kraftanstrengung dienendes
Ratschenelement 11, das mit dem Hakenelement – bezeichnet mit 12 – über einen
Gelenkbolzen 13 mit beidseitig außen angeordneten Ratschenzahnrädern 14 verbunden
ist.
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Das
besondere hierbei ist, dass der Gelenkbolzen 13 innerhalb
der Ratsche 7 jeweils seitlich angeordnete Begrenzungselemente 15 in
der Form von Kunststoffscheiben aufweist, womit verschiedene Bandbreiten
einer Line eingestellt werden können.
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3 zeigt
eine Möglichkeit,
wie nahezu unmittelbar nahe einer weiteren Stange 4 über eine Schlinge
die Ratsche 7 eingehängt
werden kann. Zusätzlich
ist die Ratsche 7 durch ein Abstützung 16 unterhalb
der Line 5 gegenüber
dem Benutzer abgesichert, so dass er diese nicht begehen kann. Dennoch kann
vorteilhafterweise nahezu die gesamte Länge der Line 5 genutzt
werden.
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Im
vorliegenden Fall ist als Abstützung 16 ein Holzblock
mit ebenen Stirnflächen
verwendet, damit die Line 5 keinen Knick erfährt. Es
kann natürlich auch
eine entsprechende Kiste, ein Schemel, ein kleiner Kasten aus einer
Sporthalle oder dergleichen hierfür verwendet werden. Falls erwünscht, kann auch
eine derartige Abstützung 16 auf
der anderen Seite im Bereich der Stange 4 eingesetzt werden.
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Ferner
besteht die Möglichkeit,
um die Ratsche 7 als möglicher
Verletzungsgegenstand mit einer nicht näher dargestellten Schutzhülle abzudecken,
die beispielsweise als eine Schaumstoff- oder Neoprenhülle ausgebildet
sein kann. Jedenfalls ist durch die endseitige Anbringung der Ratsche 7 sicher
gestellt, dass sie damit möglichst
weit weg vom eigentlichen Sportgeschehen angeordnet ist.
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Aber
auch im freien kann der erfinderische Grundgedanke vorteilhaft verwirklicht
werden, und zwar wie in 4 schematisch dargestellt, kann
man eine einzige Line 5.1 zwischen drei Festpunkten, d.
h. zwischen drei Bäumen 17–19 erfolgreich
nur mit einer Ratsche 7 spannen. Hier genügt es, wenn
die drei Bäume 17–19 und
der Verlauf der Line 5.1 mit nur einer Ratsche 7 in
einem Dreieck 20 angeordnet wird. Es handelt sich dabei
um eine sogenannte Mohawk Walk Anordnung. Zur Befestigung der Line 5.1 an
den drei Bäumen 17–19 dienen
als Festpunkte die bekannte Rundschlingen 21, die jeweils
mit einem Schäkel 22 zusammen
gehalten werden. Die Schäkel 22 an
den Bäumen 17 und 18 dienen
gleichzeitig zur Führung
der Line 5.1, wogegen in den Schäkel 22 am Baum 19 die
Ratsche 7 mit ihrem Haken eingehängt ist. Schließlich ist
die Line 5.1 mit ihrem anderen Ende mittels ihrer dort
vorgesehenen Öse 6 an der
Ringschlinge 21 des Baumes 19 befestigt, und zwar
indem diese Ringschlinge 21 durch die Öse 6 gefädelt wurde.
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- 1
- Slackline
- 2
- Sporthalle
- 3
- Ösenelement
- 3.1
- Wand
- 4
- Stange
- 5
- Line
- 5.1
- Line
- 6
- Öse
- 7
- Ratsche
- 8
- Bodenhülse
- 9
- Haken
- 10
- Sicherheitselement
- 11
- Ratschenelement
- 12
- Hakenelement
- 13
- Gelenkbolzen
- 14
- Ratschenzahnräder
- 15
- Begrenzungselemente
- 16
- Abstützung
- 17
- Baum
- 18
- Baum
- 19
- Baum
- 20
- Dreieck
- 21
- Rundschlinge
- 22
- Schäkel