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Bei unterkellerten Gebäuden stellt die Beleuchtung der Kellerräume mit Tageslicht zumindest immer dann ein Problem dar, wenn sich das Kellergeschoss vollständig unterhalb der Erdoberfläche befindet. In der Regel werden dann Lichtschächte an der Gebäudeaußenseite angeordnet, die an der Erdoberfläche mit Gittern abgedeckt sind und die einen Lichteinfall durch ein nahe der Decke des Kellergeschosses angeordnetes Fenster erlauben. Der Lichteinfall ist dabei jedoch eingeschränkt, da praktisch nie ein direkter Lichteinfall auf das Fenster vorhanden ist, sodass selbst bei Anordnung einer Mehrzahl von Lichtschächten keine ausreichende Ausleuchtung des Raumes möglich ist. Es muss dann für eine Beleuchtung mit Kunstlicht gesorgt werden, wodurch die Nutzung der Kellerräume jedoch deutlich eingeschränkt wird. Ein längerer Aufenthalt dort wird als unangenehm empfunden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lichteinfallsvorrichtung für Kellerräume zu schaffen, die einen ausreichenden Lichteinfall in den Raum ermöglichen und deren Einbau in das Kellergeschoss ohne größeren Aufwand möglich ist.
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Die Aufgabe wird gelöst mit einer Lichteinfallsvorrichtung für Kellerräume, die als Betonfertigteil ausgebildet ist und zwei Seitenwände aufweist, zwischen denen eine nach dem Einbau gegen die Vertikale nach außen geneigte Längswand und eine Bodenplatte angeordnet sind, wobei die Bodenplatte und die Seitenwände in eine Aussparung eines Wandelements des Kellerraumes einsetzbar sind.
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Im Gegensatz zu bekannten Lichtschächten fällt bei der erfindungsgemäßen Lichteinfallsvorrichtung Tageslicht auf die schräg nach außen geneigte Längswand, die das Licht in den Kellerraum reflektiert und dadurch für eine bessere Ausleuchtung sorgt. Die Lichteinfallsvorrichtung kann dabei auch nahezu die gesamte Länge einer Wand eines Raumes einnehmen, wodurch sehr viel Licht von außen in den Raum eindringen kann, sodass kein oder nur wenig Kunstlicht im Raum erforderlich ist. Die nach außen geneigte Längswand hat außerdem den Vorteil, dass der Kellerraum in seinem oberen Bereich nach außen erweitert wird, also ein größeres Volumen erhält. Durch die Herstellung als Betonfertigteil ist die Herstellung der Vorrichtung rationell möglich und der Einbau auf der Baustelle einfach. Die Lichteinfallsvorrichtung wird in eine Aussparung entsprechender Größe eines Wandteils, das ebenfalls ein Betonfertigteil sein kann, eingesetzt. Dabei ist es von Vorteil, wenn sie an den Kontaktflächen zu der Aussparung des Wandteils mit Dichtungselementen versehen ist, damit sichergestellt werden kann, dass kein Wasser durch Fugen zwischen der Lichteinfallsvorrichtung und dem Wandteil eindringen kann.
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Für die Ausgestaltung der Dichtungselemente gibt es verschiedene Möglichkeiten. So können die Dichtungselemente beispielsweise von einer Beschichtung gebildet sein, die mit Frischbeton eine innige Verbindung eingeht. Beim Einbetonieren der Lichteinfallsvorrichtung entsteht somit ein wasserdichtes Gefüge im Fugenbereich zwischen der Aussparung und der Lichteinfallsvorrichtung. Alternativ können die Dichtungselemente auch Blechteile sein, die mit einer solchen Beschichtung, die mit Frischbeton eine innige Verbindung eingeht, versehen sind.
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Es ist jedoch auch möglich, die Dichtungselemente in klassischer Weise als Dichtungsbänder auszubilden.
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Alle Arten von Dichtungselementen lassen sich bereits im Betonwerk an der Lichteinfallsvorrichtung anbringen.
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Aber auch eine Installation auf der Baustelle am Übergang der Lichteinfallsvorrichtung zur Kellerwand ist möglich.
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Bei der Lichteinfallsvorrichtung kann außerdem an der Bodenplatte eine Stufe vorgesehen sein, die gegen die äußere, untere Kante der Aussparung des Wandteils in Anlage bringbar ist. Die Lichteinfallvorrichtung wird von außen in die Aussparung eingesetzt. Die Stufe verhindert dabei, dass die Vorrichtung zu weit eingeschoben wird. Außerdem erleichtert sie die parallele Ausrichtung der Lichteinfallsvorrichtung zu dem mit der Aussparung versehenen Wandteil.
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Weitere Vorteile ergeben sich, wenn zumindest die Längswand auf der Außenseite mit einer Wärmedämmung versehen ist. Dadurch kann sichergestellt werden, dass durch die Lichteinfallsvorrichtung keine Wärmeverluste zum Erdreich hin auftreten.
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Es ist außerdem möglich, zwischen den Seitenwänden einen Sturz zur Aufnahme einer Deckenplatte des Kellerraumes anzuordnen. Ein solcher Sturz erleichtert die Herstellung der Decke des Kellergeschosses, ist jedoch nicht zwingend nötig.
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Vorzugsweise ist die Lichteinfallsvorrichtung als ein massives Betonfertigteil ausgebildet. Aber auch eine zweischalige Konstruktion ist möglich, die nach dem Einbau auf der Baustelle mit Beton ausgegossen wird.
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Die Oberseiten der Seitenwände und der Längswand können vorzugsweise eine Aufnahme für ein Glasfenster bilden. Das Glasfenster kann jedoch auch mit einer eigenen Rahmenkonstruktion von oben auf die Oberseiten der Längswand und der Seitenwände aufgesetzt werden. In jedem Fall ist es von Vorteil, wenn das Glasfenster begehbar ist, da es sich im Bereich der Erdoberfläche erstreckt. Es kann zum Schutz auch durch ein Gitter oder dergleichen abgedeckt sein. Das Fenster lässt sich auch aus Plexiglas herstellen.
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Anstelle eines Fensters könnte auch eine Lichtkuppel vorgesehen werden. Weiter ist es möglich, auf die Oberseiten der Längswand und der Seitenwände ein Gitterrost aufzusetzen und unten ein mit der Gebäudewand fluchtendes Fenster vorzusehen. Es können auch Fenster eingesetzt werden, die sich zu Lüftungszwecken öffnen lassen. Zusätzlich oder alternativ können in den Seitenwänden Öffnungen zum Anschluss von Lüftungsrohren vorgesehen werden.
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Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Lichteinfallsvorrichtung anhand der Zeichnung näher beschrieben.
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Es zeigen:
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1 einen Vertikalschnitt durch eine Lichteinfallsvorrichtung im eingebauten Zustand;
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2 eine Ansicht von innen auf die Lichteinfallsvorrichtung aus 1;
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3 eine Detailansicht der Lichteinfallsvorrichtung aus 1 im Anschlussbereich an eine Decke.
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In 1 ist eine Lichteinfallsvorrichtung 10 im Längsschnitt dargestellt, aus dem eine schräg nach außen gegen die Vertikale geneigte Längswand 11 ersichtlich ist. Aus 1 ist außerdem eine Bodenplatte 12 der Vorrichtung 10 zu erkennen, mit der die Vorrichtung 10 auf einem Wandteil 13 eines Kellerraumes aufsitzt, das dazu eine den Maßen der Vorrichtung 10 angepasste Aussparung aufweist, die in der Schnittdarstellung in 1 jedoch nicht weiter zu erkennen ist. Die Bodenplatte 12 ist mit einer Stufe 14 versehen, die im eingebauten Zustand der Vorrichtung an der Außenseite des Wandteils 13 anliegt und damit ein zu weites Einschieben der Vorrichtung 10 in die Aussparung des Wandteils 13 verhindert.
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Die Oberseite der Längswand 11 bildet zusammen mit nach unten geneigten Abschnitten 16.1 der Oberseiten der insbesondere aus 2 ersichtlichen Seitenwände 16, 17 eine Auflage für ein Glasfenster (nicht dargestellt), durch das Tageslicht in den Kellerraum dringen kann. Die Lichteinfallsvorrichtung 10 befindet sich vollständig im Erdreich und kann auf der Außenseite mit einer Wärmedämmung (nicht dargestellt) versehen werden.
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2 zeigt eine Ansicht in Pfeilrichtung II auf die Lichteinfallsvorrichtung aus 1. Diese Darstellung verdeutlicht, dass die Längswand 11 rechtwinklig von den Seitenwänden 16 und 17 und der Bodenplatte 12 begrenzt wird. Sie bildet zusammen mit diesen ein einheitliches Betonfertigteil, das im Betonwerk vorgefertigt und auf der Baustelle in die Aussparung des Wandteils 13 aufsetzbar ist. Die äußeren bzw. unteren Kanten der Seitenwände 16, 17 und der Bodenplatte 12 sind dazu mit Dichtungsbändern 18, 19, 20 versehen, um einen wasserdichten Anschluss der Lichteinfallsvorrichtung 10 an das Wandteil 13 zu ermöglichen.
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In der Detaildarstellung aus 3 ist ein Sturz für eine Deckenplatte 21 zu erkennen, wobei der Sturz von einer ersten horizontal angeordneten und sich zwischen horizontalen Abschnitten 16.2 der Oberseiten der Seitenwände 16, 17 erstreckenden Faserzement-Spanplatte 22 und einer zweiten, vertikal ausgerichteten Faserzement-Spanplatte 23 gebildet ist. Die Faserzement-Spanplatten bilden Schalungsteile für die Deckenplatte 21 und erleichtern daher deren Herstellung. Die Faserzement-Spanplatte 23 ist außerdem auf ihrer Außenseite mit einer Wärmedämmung 24 versehen, sodass diese nicht nachträglich angebracht werden muss.