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Die Erfindung betrifft einen Drehstangenverschluss für die Tür- oder Klappenverriegelung an einem Nutzfahrzeugaufbau, mit einer Drehstange, welche in an der Tür bzw. der Klappe angeordneten Drehlagern um ihre Längsachse drehbar ist und welche drehfest sowohl mit einem Schwenkhebel als auch mit mindestens einem Verriegelungsteil verbunden ist, wobei das Verriegelungsteil durch Drehen der Drehstange an einem an einem starren Teil des Nutzfahrzeugaufbaus befestigten Beschlag verriegelbar ist und sich zusammensetzt aus einem mit einem Nocken zum Eingriff in den Beschlag versehenen Riegelabschnitt und einem in Achsrichtung auf den Riegelabschnitt folgenden Hohlschaft mit einer Bohrung zur Aufnahme des zylindrischen Endabschnitts der Drehstange, und wobei ein bolzenförmiges Querelement zugleich den Hohlschaft und den Endabschnitt durchsetzt.
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Die Bauteile von Drehstangenverschlüssen werden, soweit sie aus normalem Stahl bestehen, vor der Montage mit einem Korrosionsschutzmittel an ihrer Oberfläche versehen. Sodann werden die Drehstange und das oder die Verriegelungsteile zur Montage des Verschlusses miteinander verschweißt. Durch das Verschweißen wird der Korrosionsschutz im Bereich der Schweißstellen zerstört. Man kann zwar anschließend auf die beschädigten Stellen Farbe auftragen, der damit erreichte Korrosionsschutz ist jedoch geringer als an den durch die Schweißarbeiten unbeeinträchtigten Stellen des Drehstangenverschlusses. Das Erzeugen einer drehfesten Verbindung zwischen der Drehstange und dem mindestens einen Verriegelungsteil mittels Schweißen ist außerdem zeitaufwendig.
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Werden für den Drehstangenverschluss hingegen Bauteile aus nichtrostendem Edelstahl verwendet, kommt es beim Verschweißen regelmäßig zu einer Blauverfärbung in den Verbindungsbereichen. Dies führt zu einer optischen Beeinträchtigung der prominent außen am Fahrzeug angeordneten Verschlussteile. Daher muss im Anschluss an das Schweißen gebeizt sowie nachpoliert werden. Außerdem werden Schweißnähte in der Regel nachträglich geschliffen, damit aus optischen und technischen Gründen keine Nahtüberstände vorhanden bleiben. Alle diese Nachbesserungsarbeiten sind zeitintensiv und äußerst kostenintensiv.
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Ein Drehstangenverschluss mit den Merkmalen des Oberbegriffs ist aus der
US 5,046,770 bekannt. Bei diesem Drehstangenverschluss sind die zwei Verriegelungsteile räumlich von einem Schwenkhebel getrennt, und mit diesem mittels einer Drehstange drehfest verbunden. Die Verriegelungsteile sind mit der Drehstange drehfest durch einen Formschluss verbunden, der unter Verwendung eines zylindrischen Stiftes erreicht wird. Der Stift durchdringt ein gegabeltes Ende der Drehstange und einen das gegabelte Ende umgebenden hülsenförmigen Abschnitt des Verriegelungsteiles diametral. Anstelle eines Stiftes, der das Verriegelungsteil und die Drehstange formschlüssig miteinander verbindet, kann auch eine Rippe verwendet werden, die an dem Verriegelungsteil angeformt ist und in das gabelförmige Ende der Drehstange eingreift. Als weitere Alternative ist in der
US 5,046,770 eine formschlüssige Steckverbindung zwischen dem Verriegelungsteil und der Drehstange beschrieben, wobei die ineinanderzusteckenden Teile unrunde Querschnitte haben.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Drehstangenverschluss so weiterzubilden, dass eine drehfeste Verbindung zwischen der Drehstange und dem mindestens einen Verriegelungsteil einfach und schnell und ohne Beschädigung des Oberflächenschutzes der Bauteile des Drehstangenverschlusses erzielt werden kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einem Drehstangenverschluss mit den eingangs angegebenen Merkmalen vorgeschlagen, dass das Querelement zweiteilig ausgeführt ist aus einerseits einem an seinem einen Ende mit einem angeformten Setzkopf versehenen Schaft, welcher durch zueinander fluchtende Bohrungen in dem Hohlschaft und in dem Endabschnitt hindurchgeführt ist, und andererseits einem auf das andere Ende des Schafts aufgesetzten Schließring.
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Eine derartige Verbindungsart ermöglicht eine besonders schnelle, mit wenig Arbeit und vor allem wenig Nacharbeit verbundene Montage des Drehstangenverschlusses. Bei Verwendung normaler Stahlteile besteht nicht die Gefahr einer Verletzung des zuvor aufgebrachten Oberflächenschutzes. Da der Oberflächenschutz nicht beschädigt wird, entfällt auch ein nach der Montage des Drehstangenverschlusses durchzuführender Farbauftrag zur Wiederherstellung des Oberflächenschutzes. Bei Verwendung von Bauteilen aus Edelstahl besteht nicht die Gefahr der mit einem Verschweißen verbundenen Blauverfärbung in den Verbindungsbereichen, verbunden mit einer anschließenden kostenintensiven Nachbearbeitung durch Schleifen, Beizen bzw. Nachpolieren.
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Die Formschlussverbindung ist im Wesentlichen eine Verbindung, bei der das Verriegelungsteil eine Bohrung aufweist, in der ein zylindrischer Endabschnitt der Drehstange koaxial aufgenommen ist. Ferner vorhanden ist ein Paar senkrecht zu der Bohrung des Verriegelungsteils verlaufender, zueinander fluchtender Nietbohrungen. Ferner ist mindestens eine zu dem Nietbohrungspaar des Verriegelungsteils axial fluchtende Nietbohrung in dem zylindrischen Endabschnitt der Drehstange vorgesehen. Der Schaft eines Niets ist durch die gleich großen Nietbohrungen des Nietbohrungspaares des Verriegelungsteiles und der Drehstange hindurchgeführt.
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Die Dauerfestigkeit der Nietverbindung lässt sich erhöhen, indem eine zylindrische Hülse in den zueinander axial fluchtenden Nietbohrungen des Verriegelungsteiles und der Drehstange koaxial angeordnet ist, und der Schaft des Niets koaxial durch die Bohrung dieser Hülse verläuft.
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Im Hinblick auf die angestrebte Dauerfestigkeit besteht die Hülse vorzugsweise aus hochfestem Federstahl. Infolge dessen kann ein exakter Festsitz des Nietschaftes in der jeweiligen Bohrung erzielt werden, und es kommt mit der Zeit zu keinem Ausschlagen der Drehverbindung.
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Wenn zudem die Hülse über zumindest einen Teil ihrer Länge geschlitzt ist, kommt es zu einem besonders guten Formschluss, so dass sich zwischen der Drehstange und dem Verriegelungsteil eine stets spielfreie Verbindung ergibt, die das Verriegelungsteil und die Drehstange daran hindert, sich relativ zueinander zu verdrehen oder axial zu verschieben.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel anhand der zugehörigen Zeichnung erläutert. Darin zeigen:
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1 die Heckansicht eines Lkw oder eines Lkw-Anhängers mit kastenförmigem, kofferartigem Fahrzeugaufbau mit zwei Türen, die über jeweils zwei Drehstangenverschlüsse verschlossen sind;
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2 eine perspektivische Ansicht eines Verriegelungsteils des Drehstangenverschlusses und eines Beschlages, an dem dieser durch Drehen verriegelbar ist;
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3 die Gegenstände nach 2 in einer Ansicht;
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4 einen Schnitt längs der Schnittebene IV-IV der 3;
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5 in perspektivischer Ansicht den unteren Teil des Drehstangenverschlusses ohne den Beschlag, an dem dieses verriegelbar ist;
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6 den Gegenstand nach 5 in anderer Perspektive;
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7 den unteren Teil des Drehstangenverschlusses in einer Ansicht und
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8 in einem Schnitt den Bereich der drehfesten Verbindung des Verriegelungsteils mit der Drehstange.
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1 zeigt eine Ansicht auf das Heck eines Lkw oder eines Lkw-Anhängers mit einem kasten- oder kofferartigen Nutzfahrzeugaufbau 1. Der Nutzfahrzeugaufbau 1 ist am Fahrzeugheck durch zwei Türen 2 verschließbar. Die Türen 2 sind außen mittels Scharnieren 3 an dem Rahmen 1A des Nutzfahrzeugaufbaus angelenkt. Die Verriegelung der Türen 2 am Fahrzeugaufbau erfolgt über Drehstangenverschlüsse 4. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist jede der beiden Türen 2 durch jeweils zwei Drehstangenverschlüsse 4 an dem Rahmen 1A des Nutzfahrzeugaufbaus 1 verriegelbar.
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Bestandteil dieser Verriegelung ist jeweils eine als ein Rundrohr mit Drehachse 7A gestaltete Drehstange 7, die an ihrem oberen wie an ihrem unteren Ende drehfest mit jeweils einem Verriegelungsteil 5 versehen ist. Jedes Verriegelungsteil 5 ist durch Drehen der Drehstange 7 um deren Drehachse 7A an einem Beschlag 6 verriegelbar, der am Rahmen 1A des Nutzfahrzeugaufbaus 1 starr befestigt ist. Um diese Verriegelung zu erreichen, muss die Drehstange 7 und damit auch das Verriegelungsteil 5 um ca. 90° um die Achse 7A gedreht werden. Zum Drehen dient ein mit einem Handgriff versehener Schwenkhebel 11, welcher mit der Drehstange 7 drehfest verbunden ist. Da der Schwenkhebel 11 drehfest mit der Drehstange 7 verbunden ist, lässt sich der Schwenkhebel 11 in Bezug auf ein Basisteil verschwenken und in eingeklapptem Zustand an dem Basisteil verriegeln lässt.
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Der Schwenkhebel 11 ist an dem Basisteil verriegelbar, wozu dieses außen auf dem Türblatt 2 etwas oberhalb der Höhe des Ladebodens des Nutzfahrzeugaufbaus befestigt ist. Ist bei geschlossener Tür 2 der Schwenkhebel 11 an das Basisteil angeklappt, so sind auch die Verriegelungsteile 5 an ihren Beschlägen 6 verriegelt.
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Die Drehführung der Drehstange 7 erfolgt in mehreren Drehlagern 14. Diese sind nach Art von Lagerböcken gestaltet, und sie sind mittels Schraublöchern außen auf der jeweiligen Tür 2 verschraubt. Die Drehführung der Drehstange 7 erfolgt ausschließlich in diesen an der Tür 2 angeordneten Drehlagern.
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Das Verriegelungsteil 5 setzt sich einstückig zusammen aus einem mit einem Nocken 15 zum Eingriff in den Beschlag 6 versehenen Riegelabschnitt 8, sowie einem in Achsrichtung auf den Riegelabschnitt 8 folgenden Hohlschaft 9. Der Hohlschaft 9 ist mit einer zylindrischen Bohrung 10 zur Aufnahme des ebenfalls zylindrischen Endabschnitts 7B der Drehstange 7 versehen. Der Riegelabschnitt 8 befindet sich gemäß 7 in einer horizontalen Ebene E1, die in Richtung der Drehstange 7 versetzt ist gegenüber jener horizontalen Ebene E2, in der sich die Bohrung 10 mit dem Endabschnitt 7B befindet.
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Das Verriegelungsteil 5 einschließlich seines Riegelabschnitts 8 und des Hohlschafts 9 besteht aus einem einzigen Stück Material und ist z. B. ein Gussbauteil. Der in Achsrichtung auf den Riegelabschnitt 8 folgende Hohlschaft 9 ist mit der Bohrung 10 versehen, die als ein Sackloch mit einer Tiefe T ausgebildet ist (8). Diese Tiefe T begrenzt und bestimmt die Länge, mit der die Drehstange 7 in der Bohrung 10 sitzt.
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Die drehfeste Verbindung zwischen dem in der Bohrung 10 sitzenden Ende 7B der Drehstange 7 und dem Hohlschaft 9 erfolgt durch ein Querelement in Gestalt eines Niets 20. Zu dessen Hindurchführen ist der Hohlschaft 9 mit einer ersten radialen Nietbohrung 12 auf einem ersten Umfangsabschnitt, und mit einer zweiten radialen Nietbohrung 13 auf einem zweiten Umfangsabschnitt versehen. Die beiden Umfangsabschnitte und die beiden Nietbohrungen 12, 13 liegen einander genau diametral gegenüber, d. h. ihre gemeinsame Bohrungsachse schneidet im rechten Winkel die vertikale Achse 7A der Drehstange 7.
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Auch die Drehstange 7 ist mit zwei zueinander fluchtenden Bohrungen versehen, die sich ebenfalls radial erstrecken und die ebenfalls die Achse 7A rechtwinklig kreuzen. Durch die so vorhandenen, insgesamt vier im Durchmesser gleichen Bohrungen ist der Niet 20 hindurchgesteckt. Falls die Drehstange 7 kein Hohlrohr ist und stattdessen aus Vollmaterial besteht, ist das Niet 20 nur durch insgesamt drei im Durchmesser gleiche Bohrungen hindurch gesteckt.
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Der Niet 20 ist zweiteilig ausgeführt. Er weist einerseits einen Schaft 21 mit einem an dem einen Ende des Schafts 21 angeordneten, radial verbreiterten Setzkopf 22 auf, und andererseits einen außen auf dem anderen Ende des Schafts 21 befestigten Schließring 30.
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Der Setzkopf 22 und der Schließring 30 liegen außen an diametral einander abgewandten Wandabschnitten des Hohlschafts 9 an.
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Die Nietbohrungen 12, 13 in dem Hohlschaft 9 einerseits und die Nietbohrungen in der Drehstange 7 andererseits werden vollständig von dem Nietschaft 21 und einer ihn umgebenden Hülse 35 ausgefüllt. Infolge dessen sind die Drehstange 7 und das Verriegelungsteil 5 über den Niet 20 und die Hülse 35 formschlüssig verbunden, so dass sich zwischen der Drehstange 7 und dem Verriegelungsteil 5 eine feste, dauerhafte Verbindung ergibt, die das Verriegelungsteil 5 und die Drehstange 7 daran hindert, sich relativ zueinander zu verdrehen oder axial zu verschieben, auch bei längerem Gebrauch.
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Bei der Montage des Drehstangenverschlusses werden die Drehstange 7 und der auf das Drehstangenende 7B aufgeschobene Hohlschaft 9 in korrekter gegenseitiger Drehausrichtung gemeinsam und in einem Zug gebohrt, um so die richtige Drehlage mit zueinander fluchtenden Nietbohrungen zu erzielen. Anschließend wird zunächst die Hülse 35 in die so erstellten Bohrungen eingesetzt, und sodann der Niet 20 eingesetzt. Durch Aufsetzen des Schließrings 30 auf das dem Setzkopf 22 abgewandte Ende des Niets und durch Verkrallen des Schließrings 30 auf dem Schaft 21 wird die Nietverbindung fertiggestellt.
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Die Hülse 35 aus vorzugsweise Federstahl ist auf einem Teil ihrer Länge geschlitzt, wodurch sie eine gewisse radiale Elastizität aufweist, durch welche die dauerhafte, spielfreie Verbindung zwischen Verriegelungsteil 5 und Drehstange 7 nochmals verbessert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Nutzfahrzeugaufbau
- 1A
- Rahmen des Nutzfahrzeugaufbaus
- 2
- Tür
- 3
- Scharnier
- 4
- Drehstangenverschluss
- 5
- Verriegelungsteil
- 6
- Beschlag
- 7
- Drehstange
- 7A
- Achse der Drehstange
- 7B
- Endabschnitt der Drehstange
- 8
- Riegelabschnitt
- 9
- Hohlschaft
- 10
- Bohrung
- 11
- Schließhebel
- 12
- Nietbohrung
- 13
- Nietbohrung
- 14
- Drehlager
- 15
- Nocken
- 20
- Niet
- 21
- Nietschaft
- 22
- Setzkopf
- 30
- Schließring
- 35
- Hülse
- E1
- Ebene
- E2
- Ebene
- T
- Tiefe
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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