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Die Erfindung betrifft eine mit Paraffin betreibbare Fackel zum Zwecke der dekorativen Illumination in einem Außenbereich, insbesondere auf einem Gewässer.
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Leuchten, die durch Verbrennen eines schmelzbaren Brennstoffes Licht erzeugen, sind in vielfaltigen Ausführungen – auch für den Außenbereich – bekannt.
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DE 44 25 179 A1 beschreibt eine Paraffinleuchte mit einem schalenartigen Behältnis, in welchem zentriert ein unbrennbarer Docht angeordnet ist. Der Docht ist allseitig berührend von einer metallischen, für Paraffin durchlässigen Hülse gehaltert, die aufgrund der guten Wärmeleitung ein schnelles Aufschmelzen des Paraffins begünstigt. Eine ähnliche Wachsleuchte ist auch in
GB 1 514 338 A offenbart.
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Eine Leuchte von gleicher Art, die eine Keramikschale als Brennstoffgefäß umfasst, ist in
DE 20 2009 003 812 U1 gezeigt.
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Speziell für die Illumination von Wasserbecken oder Teichen sind schwimmende Kerzen bekannt. Hier gibt es einerseits Ausführungsformen von Wachskerzen, die aufgrund ihrer speziellen Form auf einer Flüssigkeit schwimmend bestimmungsgemäß abbrennbar sind.
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Andererseits sind Hilfseinrichtungen bekannt, mit deren Hilfe auch nichtschwimmfähige bzw. nur in einem Halter verwendbare Kerzengestaltungen auf einer Wasseroberfläche schwimmend gehaltert werden können.
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EP 2 631 529 A1 offenbart ein Unterwasser-Kerzenlicht, bestehend aus einem oben offenen Schwimmkörper, der einen im Betrieb unterhalb der Wasseroberfläche angeordneten Hohlraum zur Aufnahme einer externen Kerze sowie mindestens einen Gaszuführ- und Gasabführschacht umfasst.
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In
DE 20 2011 005 647 U1 ist ein schwimmfähiger Kerzenschutz aus Pappe oder Papier gezeigt, umfassend einen oberen Windschutz und einen unteren Schwimmkörper.
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In
DE 195 16 141 A1 ist ein schwimmfähiger Körper mit einer zentral positionierten, zur Flüssigkeitsebene senkrecht ausgerichteten Durchbohrung offenbart, der in einer Flüssigkeit schwimmende Stangenkerzen in einer aufrechten Lage für ein vollständiges Abbrennen derselben in der Flüssigkeit haltern kann.
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Nachteilig an diesen schwimmenden Kerzenhaltern aus dem Stand der Technik ist ihre Fragilität. Dadurch bedingt sind sie insbesondere störanfällig gegenüber Wellengang auf der Wasseroberfläche, was z. B. in einem Auslöschen der Kerze durch überschwappendes Wasser oder gar in einem Umkippen und Sinken der Kerzenhaltevorrichtung resultieren kann. Außerdem sind sie an eine spezielle Kerzengröße bzw. -form angepasst, sodass man für eine dekorative Illumination auf genau diesen einen Kerzentyp angewiesen ist.
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Ein weiterer Nachteil bei der Verwendung von Kerzen in einem Außenbereich ist ihre ausgeprägte Störanfälligkeit gegenüber Wind. Dies führt einerseits, begründet in ihrem Dochtdurchmesser von weniger als 3 mm, zu einem Ausblasen der Flamme bzw. einem stark rußendem, ungleichmäßigem Abbrennen, andererseits zu einem Verwehen der schwimmenden Leuchtkörper hin zum Rand des Wasserbeckens, wo sich ggf. mehrere zur Illumination eingesetzte Leuchtkörper sammeln.
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Zudem sind in der Regel die aus dem Stand der Technik bekannten schwimmfähigen Paraffinkerzen systemimmanent bzw. aus Sicherheitsgründen nicht vollständig abbrennbar.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Leuchte zur Erzeugung von Licht durch Verbrennen eines schmelzbaren Brennstoffes bereitzustellen, die insbesondere im Außenbereich in einem Wasserbecken oder dergleichen eine auch bei Wind und/oder Wellengang über viele Stunden gefahrlos anhaltende Illumination ermöglicht, wobei die Wahl von Form und Größe des zu verbrennenden Brennstoffes weitestgehend uneingeschränkt sein und dieser Brennstoff restlos verbrennbar sein soll.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des ersten Schutzanspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die erfindungsgemäße Fackel weist in grundsätzlich bekannter Weise einen mit einem schmelzbaren Brennstoff befüllbaren bzw. befüllten, schalenartigen Brennstoffbehälter auf, in welchem zentriert ein hohlzylinderförmiger Dochthalter angeordnet ist, der einen aus einer Vielzahl von Glasfasern gebildeten, unbrennbaren Docht umschließt, wobei der Dochthalter auf seiner Mantelfläche mehrere, quer durch die Wandung verlaufende Brennstoffkanäle aufweist. Der Docht erstreckt sich entlang der gesamten Längsachse des Dochthalters, d. h. von dessen erstem, an dem Brennstoffbehälter angeordneten Endbereich zu dessen zweitem Endbereich, an welchem in Verlängerung der Längsachse anschließend im Betrieb der Fackel die Verbrennung stattfindet (im Folgenden Verbrennungsbereich genannt), wobei der Docht über diesen zweiten Endbereich des Dochthalters hinaus- und in den Verbrennungsbereich hineinragt, d. h., der Docht ist länger als der Dochthalter.
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Außerdem umfasst die Fackel einen hohlen, allseitig geschlossenen Schwimmkörper, der eine schalenartige, d. h. konkave, Einbuchtung auf dem, im betriebsgemäß schwimmenden Zustand, oben angeordneten Wandungsbereich aufweist.
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Diese schalenartige Einbuchtung kann als (in den Schwimmkörper integrierter) Brennstoffbehälter fungieren, d. h., der feste Brennstoff ist direkt in die Einbuchtung einfüllbar bzw. eingefüllt; sie kann aber auch als Aufnahme für einen eigenständigen Brennstoffbehälter (der z. B. in Form eines überdimensionalen Teelichts ausgeführt ist) dienen, welcher passgenau in die Einbuchtung einführbar und mittels der Einbuchtung formschlüssig mit dem Schwimmkörper verbunden ist.
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Die äußere Form des Schwimmkörpers ist derart gestaltet, dass er stabil, d. h. stets in derselben Ausrichtung, auf einer Flüssigkeit, insbesondere Wasser, schwimmfähig ist. Hierzu kann der Schwimmkörper z. B. linsen-, kalotten- oder auch zylinderförmig ausgebildet sein, wobei die Höhe des Zylinders maximal die Hälfte seiner größten Ausdehnung in Querschnittsrichtung beträgt.
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Weiterhin ist das Volumen (d. h. die Größe) des Schwimmkörpers so groß, dass das Verhältnis von Masse zu Volumen, d. h. die Dichte, sowohl der vollständig mit Brennstoff befüllten, betriebsfähigen Fackel als auch nach vollständigem Abbrand des Brennstoffes kleiner ist als die Dichte von Wasser, sodass die erfindungsgemäße Fackel unsinkbar ist.
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Vorzugsweise beträgt die größte Ausdehnung des Schwimmkörpers im auf dem Wasser schwimmenden Zustand in einer Ebene parallel zur Wasseroberfläche mindestens 30 cm. Der Brennstoffbehälter weist ein Volumen (d. h. ein Fassungsvermögen) von mindestens 1 l auf, der Durchmesser des Dochtes beträgt mindestens 2 cm.
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Indem die erfindungsgemäße, schwimmfähige Fackel diese im Vergleich zu Kerzen aus dem Stand der Technik großen Dimensionen aufweist, hat sie den Vorteil, dass ihre Brenndauer mehr als 16 Stunden beträgt, wobei aufgrund der Flammengröße ein Ausblasen selbst durch eine stärkere Brise weitestgehend ausgeschlossen ist. Ein ebenfalls aus ihrer Größe resultierender Vorteil ist eine vergleichsweise hohe Stabilität der Fackel auf dem Wasser, wobei selbst Wellengang die ordnungsgemäße Funktionalität der Fackel nicht beeinträchtigen kann.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen, schwimmfähigen Fackel ist die Wiederverwendbarkeit der Fackel durch Nachfüllen von Brennstoff. Hierbei zeichnet sich die Fackel durch eine Verwendbarkeit von Brennstoff unabhängig von dessen Form aus. Beispielsweise kann sowohl Flüssigwachs auch als festes Paraffin in Granulatform in den Brennstoffbehälter eingefüllt werden. Außerdem lassen sich z. B. auch Reste von unvollständig abgebrannten Kerzen verwenden.
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Außerdem ist aufgrund der Verwendung von bei Raumtemperatur festem, bei Zufuhr von Wärme schmelzbarem Brennstoff eine bei Auslaufen oder Überschwappen des flüssigen Brennstoffs denkbare Verunreinigung des Gewässers, auf dem die Fackel schwimmt, ausgeschlossen, da der flüssige Brennstoff in dem kalten Wasser sofort erstarrt.
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Die schalenartige Einbuchtung im Schwimmkörper kann die Form eines Zylinders oder einer Halbkugel aufweisen, wobei die Einbuchtung an ihrem, im bestimmungsgemäßen Gebrauch der Fackel oben angeordneten, Randbereich einen (scharfkantigen) Knick als Übergang zu dem daran anschließenden Bereich des Schwimmkörpers aufweisen kann. Die Einbuchtung kann aber auch als sanft geschwungene Delle (mit fließendem Übergang) in dem Schwimmkörper ausgebildet sein.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Schwimmkörper auf einer der Einbuchtung gegenüberliegenden, d. h. im bestimmungsgemäß schwimmenden Zustand nach unten gerichteten, Außenwand eine Öse aufweist. Diese Öse kann in vorteilhafter Weise dazu genutzt werden, die schwimmende Fackel an einer vorgegebenen Position auf dem Gewässer zu fixieren. Hierzu kann ein Anker z. B. mittels einer Kette oder von Ufer zu Ufer gespannte Kunststofffäden an der Öse befestigt werden.
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In vorteilhafter Weise bestehen der Brennstoffbehälter (bzw. zumindest die als Brennstoffbehälter genutzte schalenartige Einbuchtung des Schwimmkörpers) und der Dochthalter aus einem hoch-wärmeleitfähigen Metall, beispielsweise Aluminium. Es kann auch vorgesehen sein, dass der Schwimmkörper aus einem Metall besteht, wobei die Außenseite des Schwimmkörpers zum Schutz vor Umwelteinflüssen bzw. aus ästhetischen Gründen beschichtet sein kann. Beispielsweise kann der Schwimmkörper aus Aluminium geformt und auf seiner äußeren Oberfläche pulverbeschichtet sein.
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Gemäß einer Ausführungsform kann der zylinderförmige Dochthalter einen rechteckigen, insbesondere einen quadratischen, Querschnitt aufweisen. Es kann weiterhin vorgesehen sein, dass dessen verbrennungsseitiger Endbereich eine trichterförmige Erweiterung aufweist, die z. B. aus vier halbkreisförmigen und jeweils mit einer der vier Seitenwände des Dochthalters stoffschlüssig verbundenen Platten gebildet ist (d. h., an jeder der vier Seitenwände ist jeweils eine halbkreisförmige Platte mit ihrer Basis an der Kante der Seitenwand angeordnet, wobei die halbkreisförmigen Platten jeweils mit ihrer kreisförmigen Spitze in einem Winkel weg von der Zylinderlängsachse gerichtet sind), sodass der Dochthalter – bei Betrachtung entlang der Zylinderachse – wie eine geöffnete, vierblättrige Blüte aussieht.
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Die Erfindung kann weiter derart ausgebildet sein, dass die Fackel einen Windschutz für die Flamme umfasst. Dieser Windschutz kann in Form eines (z. B. im bestimmungsgemäßen Gebrauch der Fackel über den oberen Rand des Brennstoffbehälters hinausragendes) den Verbrennungsbereich des Dochtes horizontal vollständig umschließendes Blech ausgebildet sein. Der Windschutz kann stoffschlüssig mit dem Schwimmkörper (d. h., der Schwimmkörper weist ein entlang des Randes der Einbuchtung verlaufendes Blech) oder dem Brennstoffbehälter (d. h., der Brennstoffbehälter ragt nach dem Einsetzen in die Einbuchtung des Schwimmkörpers aus demselben heraus, wobei der Brennstoffbehälter natürlich nur maximal bis zur Höhe des Dochthalters mit Brennstoff befüllbar ist) verbunden sein, er kann aber auch formschlüssig vermittels Einklemmens zwischen der Einbuchtung des Schwimmkörpers und einem darin eingesetzten Brennstoffbehälter an der Fackel befestigt sein.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand dreier Ausführungsbeispiele näher erläutert. Dazu zeigen in schematischer Darstellung die
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1: eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Fackel;
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2: einen Querschnitt durch die Fackel gemäß 1;
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3: eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Fackel;
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4: einen Querschnitt durch die Fackel gemäß 3.
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5: eine Draufsicht auf noch eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Fackel; und
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6: einen Querschnitt durch die Fackel gemäß 5.
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Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist der Brennstoff in den Figuren nicht dargestellt.
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Die in 1 gezeigte Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Fackel umfasst den pulverbeschichteten Hohlschwimmkörper 1 mit der schalenartigen Einbuchtung 2, welche in diesem Beispiel als Brennstoffbehälter 4 dient. Zentral in dem Brennstoffbehälter 4 positioniert und dort fest mit diesem verschweißt ist der (im Querschnitt quadratisch ausgebildete) Aluminium-Dochthalter 3, der den aus Glasfasern bestehenden Docht 5 umschließt.
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2 zeigt einen Schnitt entlang der Linie A-A der in 1 dargestellten Fackel. Der Schwimmkörper 1 ist hohl, d. h. seine Wandung umschließt den Hohlraum 8. Der Dochthalter 3 weist mehrere Durchgangsöffnungen 7 auf, durch die der Brennstoff (nicht dargestellt) aus dem Brennstoffbehälter 4 zu dem Docht 5 gelangen kann. Auf seiner Unterseite weist der Schwimmkörper 1 die Öse 6 zu dessen Befestigung am Teichgrund auf.
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Die Ausführungsvariante der Fackel gemäß 2 ist durch einen quaderförmigen Schwimmkörper 1 gekennzeichnet, der eine (im Wesentlichen) kalottenförmige Einbuchtung 2 aufweist. In dieser Einbuchtung 2 ist der in Form eines übergroßen Teelichts ausgeführte, separate Brennstoffbehälter 4.1 formschlüssig gehalten.
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4 zeigt einen Schnitt entlang der Linie A-A der in 3 dargestellten Fackel. Der formschlüssig von der Einbuchtung 2 gehaltene Brennstoffbehälter 4.1 ragt über die Oberseite des Hohlschwimmkörpers 1 hinaus, wobei er nicht nur den Dochthalter 3, sondern auch den Verbrennungsbereich des Dochtes 5 horizontal vollständig umschließt und somit einen Windschutz für die Flamme (nicht dargestellt) bietet. Der im Bereich der Einbuchtung 2 ausgebildete Spalt zwischen Hohlschwimmkörper 1 und Brennstoffbehälter 4.1 ist im Sinne einer besseren Verständlichkeit übertrieben dargestellt.
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In 5 ist eine Fackel mit separatem Windschutz 9 in Draufsicht zu sehen. 6 zeigt anhand des Querschnitts A-A, dass der Windschutz 9, welcher ein Glaszylinder ist, in die Einbuchtung 2 des Hohlschwimmkörpers 1 formschlüssig eingebracht ist (der im Bereich der Einbuchtung 2 ausgebildete Spalt zwischen Hohlschwimmkörper 1 und Windschutz 9 ist ebenfalls im Sinne einer besseren Verständlichkeit übertrieben dargestellt). Innerhalb des Windschutzes 9 ist der nach Art eines Teelichtes ausgebildete Brennstoffbehälter 4.1 angeordnet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Hohlschwimmkörper
- 2
- schalenartige Einbuchtung
- 3
- Dochthalter
- 4
- Brennstoffbehälter (integriert)
- 4.1
- separater Brennstoffbehälter / Teelicht
- 5
- Docht
- 6
- Öse
- 7
- Durchgangsöffnung / Brennstoffkanal
- 8
- Hohlraum
- 9
- Windschutz
- A-A
- Querschnittslinie
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4425179 A1 [0003]
- GB 1514338 A [0003]
- DE 202009003812 U1 [0004]
- EP 2631529 A1 [0007]
- DE 202011005647 U1 [0008]
- DE 19516141 A1 [0009]