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Die Erfindung betrifft eine Signalübertragungseinrichtung an einem Fenster oder einer Tür nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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DE-C2-1 00 59 582 schlägt eine Überwachungseinrichtung für den Öffnungs-, Schließ-, Verriegelungs- und/oder Entriegelungszustand eines Fensters, einer Tür o. dgl. vor, mit einer Basisstation und einer am Flügelrahmen befestigten Auswerteeinrichtung. Letztere umfasst einen Sensor (Reedkontakt), der aus der Verlagerungsstellung eines sich beim Verriegeln verlagernden Meldegebers den Verriegelungs- oder Entriegelungszustand eines Schließzapfens erfasst, wobei die am Blendrahmen des Fensters oder der Tür angeordnete Basisstation zusammen mit der Auswerteeinrichtung eine Transpondereinheit bildet, über die der Ver- oder Entriegelungszustand berührungslos übertragen wird. Gleichzeitig gibt das Bestehen oder Fehlen einer Verbindung zwischen der Auswerteeinrichtung und der Basisstation Aufschluss über den Öffnungs- und Schließzustand des Fenster- oder der Türflügels.
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Damit kommt die am oder im Fensterflügel montierte Auswerteeinrichtung zwar ohne Stromversorgung aus. Der schaltungstechnische Aufwand ist jedoch weiterhin relativ hoch, weil die Basisstation über eine elektrische Leitung mit einer Weiterverarbeitungseinrichtung, z. B. einer Alarmanlage zu verbinden ist. Basisstation und Auswerteeinrichtung müssen zudem innerhalb der Rahmenelemente stets einander gegenüberliegend angeordnet sein, um eine zuverlässige Funktion der Überwachungseinrichtung gewährleisten zu können. Die Montage im Falzluftbereich kann dabei nicht selten zu Dichtungsproblemen führen. Ein nachträglicher Einbau ist auch hier nur bedingt möglich und mit hohen Kosten verbunden.
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Ein in
DE-C2-101 50 128 offenbartes Sensorsystem verzichtet sowohl auf Batterien als auch auf Verbindungsleitungen. Jedem Sensor ist hierzu ein Spannungsgenerator zugeordnet, der aus der Umgebung oder aus einer mechanischen Bewegung heraus Energie gewinnt und diese in elektrische Energie umwandelt, die für den Betrieb des Sensors und eines Funksenders gespeichert wird. Der Spannungsgenerator kann eine Solarzelle, ein piezoelektrischer Wandler oder ein induktiver Wandler sein, wobei der Energiespeicher ein Kondensator ist, der die für den meist kurzzeitigen Betrieb notwendige Leistung auch dann zur Verfügung stellt, wenn der Spannungsgenerator keine Energie liefern kann. Erreicht die Spannung im Kondensator ein ausreichendes Niveau, wird eine Timerschaltung gestartet, die das gesamte System aktiviert.
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Jeder angeschlossene Sensor wird in definierbaren Zeitabständen abfragt. Die dabei erfasste Zustandsänderung oder ein ermittelter Messwert wird zusammen mit einer Identifikationsnummer in ein Funk-Sendetelegramm kodiert und von dem Funksender über eine Funkstrecke an eine zentrale Auswerteeinheit gesendet. Diese gibt die Informationen an stromnetzgebundene Aktoren, ein Bussystem oder geeignete Anzeigeelemente weiter.
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Die
DE 20 2005 000 784 U1 offenbart eine Vorrichtung zur Erfassung der Position einer Betätigungshandhabe. Dazu ist hier vorgesehen, dass jede gewünschte Funktionsstellung des Hebels erkannt wird und ein entsprechendes Signal erzeugt wird. Die benötigte Energie dazu soll bei der Betätigung der Betätigungshandhabe gewonnen werden. Dazu werden bei der Betätigung mechanische Energien in Federelementen gespeichert und bei Überschreitung eines gewissen Niveaus wird die in den Federelementen gespeicherte Energie zur Energieerzeugung freigesetzt. Dadurch soll der Energiewandler eine gleichmäßige Betätigung erfahren, die unabhängig von der Betätigungskraft und Geschwindigkeit bleibt. Dadurch ist Energie ausschließlich für eine Signalübertragung erreicht.
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Die
US 5572190 offenbart einen batterielosen Sender einer Überwachungseinrichtung, die eine Tür oder ein Fenster überwachen soll. Jeder Sender ist mit einem Miniaturgenerator oder einem piezoelektrischen Generator ausgestattet. Diese werden beim Bewegen des Flügels aktiviert und liefern dann federbelastet oder bedingt durch Scharnierkräfte die erforderliche Energie zur Signalübertragung.
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Die bekannten Vorrichtungen lösen die Energieerzeugung lediglich Impulshaft aus, daher können Signale nur in einem kleinen Zeitfenster beim Vorhandensein einer Bewegung übertragen werden.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde eine Vorrichtung bereitzustellen, die hinsichtlich der Energieerzeugung optimiert ist, ohne den Stromerzeuger volumenmäßig stark zu vergrößern. Vielmehr sollen standardisierte Baugruppen kleiner Abmessungen zum Einsatz kommen.
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Zur Lösung sieht die Erfindung ein Energieerzeugungsmodul vor, welches durch die Betätigung einer Verriegelungsvorrichtung des Fensters oder der Tür oder einer Bewegung eines beweglichen Teils davon mehrfach in Folge betätigt wird. Durch diese Maßnahme wird ein Energiespeicher geladen, der den Sender versorgt.
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Es ist dabei vorgesehen, dass das Energieerzeugungsmodul und ein Mittel zur Betätigung desselben bei einer Betätigung eines Treibstangenbeschlages aneinander vorbei geführt werden, d. h. die erforderliche Bewegung wird aus der Relaivbewegung des Mittels und des Energieerzeugungsmoduls gewonnen.
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Vorteilhaft ist hierbei vorgesehen, dass das Energieerzeugungsmodul an dem Flügel ortsfest angebracht ist und ein vom Treibstangenbeschlag bewegter Mitnehmer relativ dazu bewegt wird.
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Um den notwendigen Bauraum zu minimieren ist vorgesehen, dass das Energieerzeugermodul auf piezoelektrischer Basis arbeitet und durch Relativbewegung eines Auslöserarms die Beeinflussung des piezoelektrischen Kristalls erfolgt.
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Eine besonders einfache Ausgestaltung sieht dabei vor, dass der Auslöserarm einen Mitnehmer hat, der in einer Kulisse des Mitnehmers geführt ist, wobei die Kulisse in einem Betätigungsweg eine aufeinanderfolgende Anzahl von Auslenkungen des Auslösearms zur Folge hat. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Zeichnungen. Es zeigt:
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1 ein Treibstangenbauteil einer Verschlussvorrichtung eines Flügels mit einer Signalübertragungseinrichtung,
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2 die Signalübertragungseinrichtung in einer Einzeldarstellung,
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3 in einer Ansicht von unten die wesentlichen Bauteile der Verschlussvorrichtung nach 1 und
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4 in einer Unteransicht die Signalübertragungseinrichtung in einer Einzeldarstellung.
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In der 1 ist eine Signalübertragungseinrichtung 1 an einem Treibstangenbeschlagbauteil 2 eines Fenster oder einer Tür angebracht. Die Signalübertragungseinrichtung 1 umfasst einen Sensor zur Erfassung der Relativlage einer Treibstange 3 des Treibstangenbeschlagbauteils 2, aus der sich der Betriebszustandes des Fensters oder der Tür ergibt. Die Signalübertragungseinrichtung 1 enthält zudem eine Auswerteeinheit, welche den Sensor adressiert und einen Sender zur drahtlosen Übertragung des Sensor-Signals an eine – hier nicht dargestellte Zentrale – sendet. Diese, die Auswerteeinheit und der Sensor sind in einem Gehäuse 4 untergebracht. In dem Gehäuse 4 befindet sich zudem ein Energieerzeugungsmodul 5, wie in der 3 erkennbar. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Energieerzeugungsmodul 5 mit dem Gehäuse 4 an dem Treibstangenbeschlagbauteil 2 ortsfest angebracht. Ein vom Treibstangenbeschlagbauteil 2 bewegter Mitnehmer 6 übergreift einen Deckwinkel 7 und ist in dem Gehäuse 4 längsbeweglich geführt.
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Es kann abweichend von dem dargestellten Ausführungsbeispiel auch vorgesehen sein, dass die Signaleinrichtung zusammen mit der Treibstange 3 bewegt wird und der Mitnehmer ortsfest gelagert ist. Entscheidend für die Funktion ist es, dass das Energieerzeugungsmodul 5 und ein Mittel zur Betätigung desselben, welches im Ausführungsbeispiel der Mitnehmer 6 ist, bei einer Betätigung des Treibstangenbeschlagbauteils 2 aneinander vorbei geführt werden.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass das Energieerzeugermodul auf piezoelektrischer Basis arbeitet und durch Relativbewegung eines Auslöserarms die Beeinflussung des piezoelektrischen Kristalls erfolgt. Dazu ist das Energieerzeugermodul 5 mit einem Auslöserarm versehen, der in dem Gehäuse 4 in einer quer zur Verschieberichtung 8 verlaufenden Langlochöffnung 11 gelagert ist. Eine Bewegung des Auslöserarms innerhalb der Langlochöffnung löst das Energieerzeugermodul 5 einmalig aus, so dass ein einziger Energieimpuls entsteht.
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Der Auslöserarm hat oder bildet einen Mitnehmer, der in einer Kulisse 9 des Mitnehmers 6 geführt ist, wobei die Kulisse 9 innerhalb eines Betätigungsweges eine aufeinanderfolgende Anzahl von Auslenkungen des Auslösearms zur Folge hat. Dies hat zur Folge, dass bei einer Relativbewegung des Mitnehmers 6 zum Energieerzeugungsmodul 5 bei Betätigung der Verriegelungsvorrichtung des Fensters oder der Tür das Energieerzeugungsmodul 5 mehrfach in Folge betätigt wird. Ein der Auswerteeinheit beigeordneter Energiespeicher kann dadurch befüllt werden. Zudem kann aus der Anzahl der Energieimpulse unmittelbar auf den vom Mitnehmer 6 zurückgelegten Stellweg geschlossen werden. Zusammen mit einem Endlagensensor, der die Stellung des Mitnehmers 6 erfasst, ist daher eine Überwachung der Schaltstellung, der Betätigungsanzahl und der Betätigungsgeschwindigkeit möglich. Alle diese Daten können in einem nichtflüchtigen Speicher zwischengespeichert werden und an eine Zentrale übermittelt werden.
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Aus der 2 ist ersichtlich, dass die Kulisse 9 in dem Mitnehmer 6 eine Wellenform aufweist, die der Mitnehmer des Auslösearms in beiden Richtungen leicht durchfahren kann. Der Mitnehmer 6 hat ein Kopplungsende 10, welches eine Langlochbohrung 11 aufweist. Damit umgreift der Mitnehmer 6 einen Riegelzapfen 12 des Treibstangenbeschlagbauteils 2 an einem Sockel 13. Der Sockel 13 ist als Sechskantaufnahme ausgebildet über den in bekannter Weise ein Exzenter eine Justierung des Riegelzapfens 12 quer zur Verschieberichtung 8 erfolgen kann. Die Langlochöffnung ist dabei so gestaltet, dass die Montage in jeder Verstelllage des Riegelzapfens erfolgen kann. Die vorbeschriebene Anordnung erlaubt und begünstigt die nachträgliche Montage der Signalübertragungseinrichtung an einem bestehenden Fenster oder Tür.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Signalübertragungseinrichtung
- 2
- Treibstangenbeschlagbauteil
- 3
- Treibstange
- 4
- Gehäuse
- 5
- Energieerzeugungsmodul
- 6
- Mitnehmer
- 7
- Deckwinkel
- 8
- Verschieberichtung
- 9
- Kulisse
- 10
- Kopplungsende
- 11
- Langlochbohrung
- 12
- Riegelzapfen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10059582 C2 [0002]
- DE 10150128 C2 [0004]
- DE 202005000784 U1 [0006]
- US 5572190 [0007]