DE202015006257U1

DE202015006257U1 - Rohrreinigungsgerät

Info

Publication number: DE202015006257U1
Application number: DE202015006257.1U
Authority: DE
Original assignee: Usb Duesen GmbH
Current assignee: Usb Duesen GmbH
Priority date: 2015-09-03
Filing date: 2015-09-03
Publication date: 2016-12-06
Anticipated expiration: 2025-09-04

Abstract

Rohrreinigungsgerät zum Reinigen von Kanälen oder Rohren, insbesondere in der Abwassertechnik, bestehend aus einem Wasseranschluss (1), einer Führungseinrichtung (20) und einem Rotor (15) mit einer an ihm angeordneten Bearbeitungseinrichtung (14), die so ausgebildet ist, das sie beim Drehen des Rotors (15) durch Fliehkraft in Arbeitsstellung gebracht wird, gekennzeichnet durch eine Rückzugseinrichtung (22) zum Festhalten und/oder Zurückziehen der Bearbeitungseinrichtung (14) beim Stillstand des Rotors (15).

Description

Die Erfindung betrifft ein Rohrreinigungsgerät mit einer Bearbeitungseinrichtung zum Reinigen von Kanälen oder Rohren, insbesondere in der Abwassertechnik, nach der Gattung des Hauptanspruches. Es ist geeignet sowohl zum Entfernen von harten als auch von weichen Materialien wie Epoxydharz, Kalk, mineralische Ablagerungen und Sedimenten jeglicher Art, die sich an der Kanalwand festgesetzt haben. Auch Einwachsungen von Wurzeln können mit geeigneten Bearbeitungseinrichtungen entfernt werden.
Aus der DE 20 2010 012 468 U1 ist ein Rohrreinigungsgerät mit einer Fräseinheit bekannt, mit dem Kanäle verschiedenster Art gereinigt werden können. An einem Schlitten sitzt ein durch ein Druckmedium in Drehung versetzbarer Rotor, der ein Rad mit Fräsern trägt. Die Fräser sitzen dabei ringförmig am Außenring des Rades sowie auf Stegen, die vom Innenring zum Außenring führen. Es ist auch bekannt, anstelle einer Fräseinrichtung am Rotor eine Bearbeitungseinrichtung in der Form anzuordnen, dass sie beim Drehen des Rotors durch die Fliehkraft nach außen bewegt wird und die Kanalwand bearbeitet bzw. säubert. Entsprechend ausgebildete Ketten eignen sich hier besonders als Bearbeitungswerkzeug. Auch Bürsten aus Draht oder Kunststoff, auch kombiniert, werden hier eingesetzt.
Nachteilig bei der letztgenannten bekannten Ausführung ist es, dass bei stillstehendem Rotor das Bearbeitungswerkzeug durch sein Gewicht nach unten hängt und am Boden des Kanals entlangstreift, wenn das Rohrreinigungsgerät in den Kanal eingeführt oder aus diesem nach vollendeter Arbeit herausgezogen wird. Es besteht die Gefahr des Hängenbleibens beispielsweise der Ketten an am Boden liegenden Gegenständen sowie an Kanten und anderen Unebenheiten des Bodens des Kanals. Dies kann zur Beschädigung der Bearbeitungseinrichtung und zum Hängenbleiben des ganzen Rohrreinigungsgerätes führen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermeiden und das Rohrreinigungsgerät so auszubilden, dass ein Hängenbleiben der Bearbeitungseinrichtung vermieden wird. Dies sollte auf einfache Weise ohne Zutun einer Bedienungsperson automatisch erfolgen und den Bearbeitungsprozess in keinster Weise behindern. Beim Tausch von Bearbeitungseinrichtungen, beispielsweise nach einem Verschleiß, sollte kein oder nur ein geringer Zeitaufwand erforderlich sein.
Gelöst ist diese Aufgabe erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Hauptanspruchs angegebenen Maßnahmen.
Bevorzugte Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
Die Erfindung ist anhand der schematischen Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt:
1 eine Seitenansicht des Rohrreinigungsgeräts.
2 eine Draufsicht auf die Bearbeitungseinrichtung des Rohrreinigungsgeräts im Betriebszustand – Ansicht X.
3 eine Draufsicht auf die Bearbeitungseinrichtung des Rohrreinigungsgeräts bei stehendem Rotor.
4 eine Draufsicht auf die Bearbeitungseinrichtung des Rohrreinigungsgeräts im Betriebszustand bei einer zweiten Ausführungsform.
5 eine Draufsicht auf die Bearbeitungseinrichtung des Rohrreinigungsgeräts im Ruhezustand bei dieser zweiten Ausführungsform.
1 zeigt einen Schnitt durch das Rohrreinigungsgerät, das einen Wasseranschluss 1, ein Gehäuse 2 und ein beide verbindendes Rohr 3 aufweist.
Auf dem Rohr 3 sitzt ein auf ihm verschiebbarer Schlitten 4. An ihm sind in der Regel drei Hebel 5 versetzt am Umfang unter jeweils 120° in je einem Drehpunkt 6 gelagert. In gleicher Weise sitzen im Gehäuse 2 in je einem Drehpunkt 8 Hebel 9. Die Hebel 5, 9 sind andererseits in einem Drehpunkt 10 der Verbindungslasche 11 gelagert. Jede Verbindungslasche 11 trägt eine Führungseinrichtung 20, im dargestellten Beispiel in Form von Führungsrädern 12. Auf diese Weise kann durch Verschieben des Schlittens 4 eine parallele Verstellung aller Verbindungslaschen 11 und damit eine Anpassung an den Durchmesser des zu reinigenden Kanals 7 erzielt werden. Ferner ist eine gute Führung des Rohrreinigungsgeräts im Kanal 7 gegeben. Die Führungseinrichtung 20 kann auch als Schlitten mit oder ohne Führungsräder 12 ausgebildet sein und sich nur am Boden eines Kanals 7 bewegen.
Im Gehäuse 2 drehbar ist eine Turbine 13 gelagert, an der ein Rotor 15 mit einer Bearbeitungseinrichtung 14 befestigt ist. Die Bearbeitungseinrichtung 14 ist formatmäßig auf den Durchmesser des zu reinigenden Kanals 7 abgestimmt. Der Antrieb der Turbine 13 erfolgt in bekannter Weise durch Zufuhr von Wasser unter hohem Druck über den Schlauchanschluss 1 und das Rohr 3 in das Gehäuse 2. Das Wasser kann ferner über Düsen 21 entgegen der Vorschubrichtung des Rohrreinigungsgeräts austreten und auf diese Weise für dessen Vorschub sorgen. Das der Turbine 13 entströmende Wasser und das Wasser aus den Düsen 21 dient mit zur Abfuhr des von der Kanalwand abgelösten Materials.
Eine Ausbildung der Bearbeitungseinrichtung 14 ist in den 2 bis 5 dargestellt. Am Rotor 15, der mit der Turbine 13 gekoppelt ist, sind am Umfang mehrere Ketten 16 angeordnet, die in bekannter Weise so ausgebildet sind, dass sie bei einer Rotationsbewegung des Rotors 15 eine Bearbeitung der Kanalwand durchführen können. Oder auch ein Freischneiden bei Einwachsungen von Wurzeln.
Prinzipiell ist es das Wesen der Erfindung, die Bearbeitungseinrichtung 14 so auszubilden, dass bei stehendem Rotor 15 keine Teile der Bearbeitungseinrichtung 14 am Boden des Kanals 7 anliegen. Sie werden durch eine – Rückzugseinrichtung 22 genannte – Einrichtung so beeinflusst, dass sie einen Abstand zum Boden des Kanals 7 einnehmen. Beim Einschieben oder Zurückziehen des Rohrreinigungsgeräts besteht somit keine Gefahr des Hängenbleibens und der Beschädigung von Bauteilen.
Gemäß einer ersten Ausbildung (2 und 3) der Rückzugseinrichtung 22 sind am Rotor 15 zwischen den Anlenkpunkten 17 der Ketten 16 Magnete 18 angeordnet, die folgende Funktion haben. Wenn das Rohrreinigungsgerät seine Arbeit beendet hat und der Rotor 15 langsam ausläuft, da seine Wasserzufuhr unterbleibt, fallen die Ketten 16 bei einer geringen Drehzahl durch ihr Gewicht nach unten und die dann sich oben befindlichen Ketten 16 fallen auf einen oder mehrere Magnete 18 und werden festgehalten. Diese Situation ist in 3 dargestellt.
Gemäß einer zweiten Ausbildung (4 und 5) der Rückzugseinrichtung 22 sind zwischen Rotor 15 und jeder Kette 16 Zugfedern 19 angeordnet, die folgende Funktion haben. Wenn das Rohrreinigungsgerät seine Arbeit beendet hat und der Rotor 15 langsam ausläuft, da seine Wasserzufuhr unterbleibt, ziehen die Zugfedern 19 die Ketten 16 heran und diese werden somit gehindert, bis zum Boden des Kanals 7 zu reichen. Diese Situation ist in 5 dargestellt.
Anstelle von Zugfedern 19 können auch elastische Bänder eingesetzt werden, die einen vergleichbaren Effekt haben. Sie können wie die Zugfedern 19 mit einem Haken versehen sein, um sie in eine Kette 16 einhängen zu können. Beim Austausch von Ketten 16 sind Zugfedern 19 und Bänder sehr rasch getrennt und nach dem Tausch wieder montiert.
Bezugszeichenliste

1: Wasseranschluss
2: Gehäuse
3: Rohr
4: Schlitten
5: Hebel
6: Drehpunkt
7: Kanal
8: Drehpunkt
9: Hebel
10: Drehpunkt
11: Verbindungslasche
12: Führungsrad
13: Turbine
14: Bearbeitungseinrichtung
15: Rotor
16: Kette
17: Anlenkpunkt
18: Magnet
19: Zugfeder
20: Führungseinrichtung
21: Düse
22: Rückzugseinrichtung

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 202010012468 U1 [0002]

Claims

Rohrreinigungsgerät zum Reinigen von Kanälen oder Rohren, insbesondere in der Abwassertechnik, bestehend aus einem Wasseranschluss (1), einer Führungseinrichtung (20) und einem Rotor (15) mit einer an ihm angeordneten Bearbeitungseinrichtung (14), die so ausgebildet ist, das sie beim Drehen des Rotors (15) durch Fliehkraft in Arbeitsstellung gebracht wird, gekennzeichnet durch eine Rückzugseinrichtung (22) zum Festhalten und/oder Zurückziehen der Bearbeitungseinrichtung (14) beim Stillstand des Rotors (15).
Rohrreinigungsgerät nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Rückzugseinrichtung (22) durch am Rotor (15) angeordnete Magnete (18) zum Festhalten der Bearbeitungseinrichtung (14) gebildet wird.
Rohrreinigungsgerät nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Rückzugseinrichtung (22) durch am Rotor (15) angeordnete Zugfedern (19) gebildet wird, die mit der Bearbeitungseinrichtung (14) verbunden sind.
Rohrreinigungsgerät nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Rückzugseinrichtung (22) durch am Rotor (15) angeordnete elastische Bänder gebildet wird, die mit der Bearbeitungseinrichtung (14) verbunden sind.
Rohrreinigungsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bearbeitungseinrichtung (14) durch Ketten (16) oder Bürsten gebildet wird.