-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Hubvorrichtung zum Heben und Senken von Kraftfahrzeugen mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
-
Aus der
DE 195 43 301 C2 ist eine Hubvorrichtung für Sitz-, Liege- oder Abstellflächen bekannt, wobei zwei mittels eines motorischen Antriebs zueinander verstellbare mittlere Rahmen vorgesehen sind. An dem mittleren Rahmen sind obere und untere Zugstangen vorgesehen, die in Form von Kniehebeln zwischen den mittleren Rahmen und einem oberen Träger bzw. zwischen dem mittleren Rahmen und einem unteren Rahmen derart verbunden sind, dass durch die Bewegung der mittleren Rahmen zueinander der obere Träger angehoben wird. Die Anordnung der Zugstangen erfolgt in Form zweier O-Anordnungen, wobei die äußeren Zugstangen an den jeweils äußeren Enden der mittleren Rahmen und oberen bzw. unteren Träger angeordnet sind. Nachteilig an dieser Hubvorrichtung ist, dass die mittleren Rahmen während der Hubbewegung über die Träger in der Bewegungsrichtung der Rahmen überstehen.
-
Aus der
EP 2 465 810 A1 ist eine Hubvorrichtung zum Anheben von Kraftfahrzeugen bekannt, die zwei Hebemittel aufweist, die mittels eines gemeinsamen motorischen Hubantriebs eine Plattform vertikal anheben. Nachteilig an dieser Hubvorrichtung ist die Anordnung der Hebemittel, die nicht an den äußeren Enden der Plattform angeordnet sind und dieses dort abstützen und dass eine Stützbegrenzung vorgesehen ist, die den minimalen Abstand der Plattform zu einem unteren Rahmen begrenzt. In dieser für die Plattform untersten Lage weisen die Hubstangen der Hebemittel Winkel zueinander auf, die ein Anhaben noch erlauben. Der hohe Platzbedarf dieser Hubvorrichtung in der Höhe ist nachteilig für einen Einsatz in Kraftfahrzeugwerkstätten.
-
Die
EP 0 697 367 A1 offenbart eine Scheren-Hebebühne mit einer Spreizeinrichtung um ein Tragelement aus der untersten Stellung mittels eines Hubantriebs anheben zu können, da in dieser untersten Stellung die Winkellage der zwei Scherenholme, die über einen zentralen Gelenkbolzen drehbar miteinander verbunden sind, ein Anheben des Tragelements mittels des Hubantriebs alleine nicht möglich ist.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte Hebebühne für Kraftfahrzeuge zur Verfügung zu stellen.
-
Diese Aufgabe wird gelöst durch Hubvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
-
Die erfindungsgemäße Hubvorrichtung zum Heben und Senken von Kraftfahrzeugen umfasst eine Aufnahmeplatte und eine Hubmechanik, die einen Hubantrieb, einen ersten und einen zweiten Rahmen aufweist, wobei der erste und der zweite Rahmen mittels des Hubantriebs relativ zueinander verschiebbar ausgeführt sind. Dabei sind der Hubantrieb, der erste und der zweite Rahmen in einer gemeinsamen horizontalen Ebene angeordnet und der erste und der zweite Rahmen sind jeweils mittels wenigstens vier oberen Hubstangen mit der Aufnahmeplatte verbunden. Der erste und der zweite Rahmen sind jeweils mittels wenigstens vier unteren Hubstangen mit einer Bodenauflage verbunden. Die erfindungsgemäße Hubvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass ein erstes Spreizelement vorgesehen ist, wobei das erste Spreizelement zwischen einer ersten Seite des Hubantriebs und dem ersten Rahmen angeordnet ist. Dies bewirkt eine stabile Abstützung der Aufnahmeplatte an wenigstens acht Positionen, so dass aufwendige und teure Konstruktionen zur Versteifung der Aufnahmeplatte verringert werden können. Gleichzeitig ermöglicht die erfindungsgemäße Hubvorrichtung eine sehr geringe Bauhöhe in der zusammengefahrenen unteren Stellung bei Verwendung eines Hubantriebs, der eine geringe Leistung als bei üblichen Hebebühnen aufweisen kann, da das Spreizelement zu Beginn des Anhebevorgangs aus der unteren Stellung heraus unterstützt.
-
Vorzugsweise ist ein zweites Spreizelement vorgesehen, wobei das zweite Spreizelement zwischen einer zweiten Seite des Hubantriebs und dem zweiten Rahmen angeordnet ist, um eine gleichmäßigere Kraftverteilung beim Anheben, vor allem aus der unteren Stellung heraus, der Hubvorrichtung zu bewirken.
-
In einer bevorzugten Ausführung bilden die oberen und unteren Hubstangen des ersten Rahmens eine C-Form und/oder die oberen und unteren Hubstangen des zweiten Rahmens ebenfalls eine C-Form.
-
Vorzugsweise ist die C-Form des ersten Rahmens entgegengesetzt zur C-Form des zweiten Rahmens vorgesehen. Der Vorteil dabei ist eine platzsparende Konstruktion, bei der während der gesamten Hubbewegung weder die Rahmen noch die Hubstangen über die Aufnahmeplatte hinausstehen und damit der Platzbedarf lediglich durch die Abmessung der Aufnahmeplatte bestimmt wird.
-
Bevorzugt sind die oberen Hubstangen jeweils translatorisch unverschieblich an den Rahmen und an der Aufnahmeplatte angeordnet und/oder die unteren Hubstangen sind jeweils translatorisch unverschieblich an den Rahmen und an der Bodenauflage angeordnet. Dies führt zu einer stabilen und einfachen Konstruktion, da lediglich drehbare Bolzenverbindungen vorzusehen sind und auf aufwendige lineare Führungen verzichtet werden kann.
-
In einer besonders vorteilhaften Ausführung ist der Hubantrieb ein Hydraulikzylinder, der derart konfiguriert ist, dass ein Zusammenfahren des Hydraulikzylinders ein Anheben der Aufnahmeplatte bewirkt. Vorzugsweise umfasst jedes Spreizelement jeweils einen oberen Spreizhebel und einen unteren Spreizhebel. Dabei umfasst bevorzugt jedes Spreizelement jeweils ein Zugelement für den Hubantrieb umfasst. Das Zugelement ist vorzugsweise mittels eines ersten Zughebels mit dem oberen Spreizhebel und mittels eines zweiten Zughebels mit dem unteren Spreizhebel verbunden ist. Dies ermöglicht eine gleichmäßige Lastverteilung nach oben und unten bzw. in beide Spreizrichtungen.
-
Die Zughebel sind in einer vorteilhaften Ausführung derart an den Spreizhebeln angeordnet, um ein Drehmoment der Spreizhebel um Achsen zu bewirken.
-
Die Erfindung erfasst eine Hebebühne für zweispurige Kraftfahrzeuge, die zwei parallel nebeneinander angeordnete erfindungsgemäße Hubvorrichtungen umfasst.
-
Im Folgenden wird ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Im Einzelnen zeigen:
-
1 eine erfindungsgemäße Hubvorrichtung in einer angehobenen Stellung in einer zweispurigen Ausführung,
-
2 eine Seitenansicht der Hubvorrichtung in einer teilangehobenen Stellung,
-
3 eine Seitenansicht der Hubvorrichtung in einer zusammengefahrenen Stellung,
-
4 eine Detailansicht eines Spreizelements in einer zusammengefahrenen Stellung und
-
5 eine Detailansicht des Spreizelements in einer teilgeöffneten Stellung.
-
Gleiche Komponenten sind in den Figuren durchgängig mit gleichen Bezugszeichen versehen.
-
1 zeigt eine erfindungsgemäße Hubvorrichtung 1 in einer zweispurigen Ausführung in einer isometrischen Ansicht. Dabei sind baugleiche erfindungsgemäße Hubvorrichtungen 1 parallel nebeneinander angeordnet um beispielsweise ein Auto anzuheben. Eine oben an der Hubvorrichtung 1 vorgesehene Aufnahmeplatte 2 ist dafür vorgesehen, das anzuhebende Objekt aufzunehmen. Eine unten angeordnete Bodenauflage 3 dient zum Aufsetzen der Hubeinrichtung 1 auf einem Hallenboden, wobei der Bereich der Bodenauflage 3 gegenüber der Ebene des Hallenbodens vertieft sein kann, damit die Hubvorrichtung 1 in einer zusammengefahrenen unteren Stellung zusammen mit ihrer Aufnahmeplatte 2 sich annähernd eine gemeinsame Ebene bilden kann. Zwischen der Aufnahmeplatte 2 und der Bodenauflage 3 ist eine Hubmechanik 50 vorgesehen, die einen ersten Rahmen 4 und einen zweiten Rahmen 5 umfasst, die mittels eines Hubantriebs 6 in Form eines in 1 dargestellten Hydraulikzylinders relativ zueinander verschiebbar sind. Dabei sind die Rahmen 4, 5 parallel zur Aufnahmeplatte 2 und zur Bodenauflage 3 ausgerichtet. Der Hubantrieb 6 befindet sich in einer mit den Rahmen 4, 5 gemeinsamen Ebene E.
-
Der erste Rahmen 4 ist mittels vier oberen Hubstangen 7 mit der Aufnahmeplatte 2 verbunden. Analog dazu ist der zweite Rahmen 5 ist mittels vier oberen Hubstangen 8 mit der Aufnahmeplatte 2 verbunden. Mit der Bodenauflage 3 ist der erste Rahmen 4 mittels vier unteren Hubstangen 9 und der zweite Rahmen 5 mittels vier unteren Hubstangen 10 verbunden. Die Hubstangen 7, 8, 9, 10 sind jeweils translatorisch unverschiebbar, also lediglich drehbar, mit dem jeweiligen Rahmen 4, 5 und der Aufnahmeplatte 2 bzw. der Bodenauflage 3 verbunden.
-
Die Hubstangen 7 und 9 des ersten Rahmens 4 bilden in einer Seitenansicht auf die Hubvorrichtung 1 eine nach links offene C-Form, während die Hubstangen 8 und 10 des zweiten Rahmens 5 ein nach rechts offene C-Form bilden. Die oberen Hubstangen 7, 8 bilden jeweils am rechten und linken Ende eine X-Form. Gleiches gilt auch für die unteren Hubstangen 9, 10.
-
Die Hubvorrichtung 1 weist auch ein erstes Spreizelement 11 auf, dass am ersten Rahmen 4 angebracht ist und ein zweites Spreizelement 12 auf, dass am zweiten Rahmen 5 angebracht ist. Der Hubantrieb 6 ist zwischen den Spreizelementen 11, 12 angeordnet und mit jeweils einem Ende am ersten 11 und am zweiten Spreizelement 12 angebracht. Die Funktionsweise der Spreizelemente 11, 12 wird anhand der folgenden Figuren erläutert. In der obersten Stellung der Hubvorrichtung 1 ist der Hydraulikzylinder komplett eingefahren.
-
2 zeigt die Hubvorrichtung 1 in einer Seitenansicht in einer teilangehobenen Stellung. Der Hydraulikzylinder 6 ist teileingefahrenen Stellung und bewirkt dabei eine symetrische und gleiche Zugkraft auf das erste 11 und zweite Spreizelement 12. Dabei ist ein erstes Ende 6a des Hubantriebs 6 mit dem ersten Spreizelement 11 und ein zweites gegenüber dem ersten Ende 6a am Hubantrieb 6 gelegenes zweite Ende 6b mit dem zweiten Spreizelement 12 verbunden. Das jeweilige Spreizelement 11, 12 stützt sich mit seinem oberen Spreizhebel 13 und mit seinem unteren Spreizhebel 14 an Laufflächen 15 der Aufnahmeplatte 2 und Bodenauflage 3 ab und spreizt sich dabei auseinander und bewirkt somit ein Anheben der Aufnahmeplatte 2 vertikal nach oben. Die Spreizelemente 11, 12 weisen jeweils zwei parallel zueinander und mechanisch synchronisierte Spreizhebel 13, 14 auf.
-
Die Spreizelemente 11, 12 sind zu Beginn des Anhebevorgangs vorteilhaft, da die Winkelstellungen der Hubstangen 7, 8, 9, 10 zueinander sehr ungünstig sind, siehe 3, und eine enorme Zugkraft durch den Hydraulikzylinder nötig wäre. Da die Spreizelemente 11, 12 eine besondere Hebelanordnung aufweisen, kann ein kostengünstiger Hydraulikzylinder 6 eingesetzt werden und mittels der Spreizelemente 11, 12 wird die Hubvorrichtung 1 in eine Stellung gebracht, in der die Spreizelemente 11, 12 ihre maximale gespreizte Stellung aufweisen und in der die Hubstangen 7, 8, 9, 10 eine Stellung zueinander aufweisen, die es dem Hydraulikzylinder erlaubt, die Aufnahmeplatte 2 durch einen sich weiter verkürzenden bzw. ineinander zusammenfahrenden Hydraulikzylinder 6 anzuheben, ohne dass dabei die Spreizelemente 11, 12 eine Auswirkung aufweisen.
-
3 zeigt die Hubvorrichtung 1 in einer Vertiefung 39 eines Hallenbodens 40 in einer zusammengefahrenen Stellung, die die unterste Position darstellt. In dieser Position sind alle Hubstangen 7, 8, 9, 10 annähernd parallel ausgerichtet, so dass eine Zugkraft durch den Hubantrieb 6 auf die Rahmen 4, 5 nicht zu einer Relativbewegung der Rahmen 4, 5 zueinander und somit auch nicht zu einem Anheben der Aufnahmeplatte 2 führt. Zum Auffahren eines Kraftfahrzeugs von der linken Seite kann eine Rampe 41 vorgesehen sein. Von der rechten Seite kann ein Fahrzeug direkt auf die Aufnahmeplatte 2 gefahren werden.
-
4 zeigt in einer Detailansicht das zweite Spreizelement 12 mit seinem oberen Spreizhebel 13 bzw. einem gegenüber der Zeichenebene hintereinander angeordneten Spreizhebelpaar 13 und seinem unteren Spreizhebel 14 in einer zusammengefahrenen Stellung. An einer linksseitig angeordneten Aufnahme 20 ist das Spreizelement 12 am zweiten Rahmen 5 angebracht und an einem Zugelement 21 ist das Spreizelement 12 mit dem Hubantrieb 6 verbunden. Die oberen Spreizhebel 13 sind um eine erste Achse 22 des Spreizelements 12 drehbar verbunden und die unteren Spreizhebel 14 sind um eine zweite Achse 23 drehbar verbunden.
-
5 zeigt das Spreizelement 12 in einer teilgeöffneten und damit teilgespreizten Stellung. Die an dem Zugelement 21 erzeugte Zugkraft F führt mittels eines ersten Zughebels 24, der mit dem Zugelement 21 und einem ersten Anlenkpunkt 25 des oberen Spreizhebels 13 verbunden ist, zu einem Drehmoment des Spreizhebels 13 um die erste Achse 22 in Richtung gegen den Uhrzeigersinn. Analogführt die an dem Zugelement 21 erzeugte Zugkraft F führt mittels eines zweiten Zughebels 26, der mit dem Zugelement 21 und einem zweiten nicht näher dargestellten Anlenkpunkt des unteren Spreizhebels 14 verbunden ist, zu einem Drehmoment des Spreizhebels 14 um die zweite Achse 23 in Richtung im Uhrzeigersinn (siehe Pfeilrichtung). Durch zwei Lagerstellen 25a, 25b der Zughebel 25, 26 ergeben sich gegenüber einer gemeinsamen mittig angeordneten Lagerstelle eine verbesserte Hebelkinematik für die Kraftübertragung der Kraft F auf die Spreizhebelpaare 13, 14.
-
Denkbar ist auch eine Ausführung der Hubvorrichtung 1, bei der der Hubantrieb 6 ein servomotorischer Linearantrieb, ein Spindelantrieb, ein Pneumatikzylinder, ein Seilzugantrieb oder ein Bandantrieb ist.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 19543301 C2 [0002]
- EP 2465810 A1 [0003]
- EP 0697367 A1 [0004]