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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Lagervorrichtung, insbesondere für eine Schwenktür, mit einem Lagerteil und einem Gegenlagerteil gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, eine Schwenktür mit einem Türblatt und einer Lagervorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 14 sowie eine Duschabtrennung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 15.
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Die vorliegende Erfindung befasst sich insbesondere mit einer Lagervorrichtung zur Schwenk- bzw. Drehlagerung einer Schwenktür, insbesondere einer Dusche bzw. Duschabtrennung, wobei die Lagervorrichtung derart ausgebildet ist, dass der Dreh- bzw. Schwenkbewegung der Schwenktür eine Axialbewegung zumindest partiell überlagert wird.
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Die
EP 2 233 670 A2 offenbart eine Lagervorrichtung in Form eines Scharniers für eine Schwenktür, wobei das Scharnier ein erstes Scharnierteil zur Befestigung des Scharniers, ein zweites Scharnierteil zur Verbindung mit einem Türblatt sowie ein Zwischenstück aufweist. Das Zwischenstück ist in Drehrichtung mit einer axialen Steigung versehen, so dass der Schwenk- bzw. Drehbewegung des Türblatts eine Axialbewegung überlagerbar ist. Ein derartiges Scharnier zeigt kein optimales Lagerverhalten bei üblichen radialen Toleranzen, insbesondere nach Vollendung einer aufsteigenden Axialbewegung.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Lagervorrichtung, eine verbesserte Schwenktür sowie eine verbesserte Duschabtrennung anzugeben, insbesondere wobei ein präzises Lagerverhalten und/oder ein komfortabler und/oder verschleißarmer bzw. zuverlässiger Betrieb der Lagervorrichtung ermöglicht oder unterstützt werden bzw. wird.
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Die obige Aufgabe wird durch eine Lagervorrichtung gemäß Anspruch 1, eine Schwenktür gemäß Anspruch 14 oder eine Duschabtrennung gemäß Anspruch 15 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein Aspekt der vorliegenden Erfindung liegt darin, dass mindestens eine Gleitlagerfläche einen Steigungsabschnitt aufweist, der in einer Drehrichtung einen Steigungsabschnitt mit einer axialen Steigung aufweist, so dass der Schwenkbewegung eine Axialbewegung überlagerbar ist, wobei die Gleitlagerflächen in radialer Richtung – also in einem die Schwenkachse enthaltenden Schnitt – zur Schwenkachse geneigt sind. Auf diese Weise wird ein besonders robuster, schonender und/oder komfortabler – insbesondere geräuschreduzierter – Betrieb der Lagervorrichtung bzw. der Schwenktür ermöglicht.
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Ein weiterer, auch unabhängig realisierbarer Aspekt der vorliegenden Erfindung liegt darin, dass die Gleitlagerflächen zur radialen Lagerung bzw. Selbstzentrierung des Gegenlagerteils relativ zum Lagerteil ausgebildet sind. Auf diese Weise wird eine besonders präzise, zuverlässige und/oder sichere Lagerung der Lagervorrichtung bzw. der Schenktür unterstützt oder ermöglicht.
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Insbesondere wirkt die Selbstzentrierung auch dann, wenn sich die Lagervorrichtung bzw. die Schwenktür in maximaler Hubstellung befindet bzw. das drehbare Gegenlagerteil relativ zum Lagerteil in axialer Richtung maximal beabstandet ist. Durch die vorschlagsgemäße Neigung der Gleitlagerflächen stellt sich ein radiales Kräftegleichgewicht bzw. eine Sperrung der radialen Freiheit der Lagervorrichtung ein. Dies gewährleistet eine ununterbrochen zuverlässige Zentrierung des Gegenlagerteils relativ zum Lagerteil.
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Weiter wird durch die radiale Neigung der Gleitlagerflächen eine Vergrößerung der gegenseitigen Auflagefläche erzeugt. Dies führt zu einem komfortableren, insbesondere geräuschreduzierten, Lagerverhalten der Lagervorrichtung. Gleichzeitig ist die Lagervorrichtung „selbstzentrierend” ausgebildet bzw. verhindert ein radiales Abgleiten oder Verschieben der Lagerteile relativ zueinander.
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Vorzugweise sind die Gleitlagerflächen zumindest im Wesentlichen stetig bzw. kantenfrei ausgebildet. Dies ist der Laufruhe der Lagervorrichtung zuträglich.
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Besonders bevorzugt ist ein Neigungswinkel der Gleitlagerflächen größer als die Steigung des Steigungsabschnitts der Gleitlagerflächen. Auf diese Weise wird vorzugsweise sichergestellt, dass das Gegenlagerteil auch dann relativ zum Lagerteil sicher zentriert ist, wenn die Schwenktür eine axiale Hubbewegung ausführt.
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Eine vorschlagsgemäße Schwenktür weist eine vorschlagsgemäße Lagervorrichtung und ein darin schwenkbar gelagertes Türblatt auf. Hierdurch ergeben sich entsprechende Vorteile.
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Eine vorschlagsgemäße Duschabtrennung weist eine vorschlagsgemäße Lagervorrichtung bzw. eine vorschlagsgemäße Schwenktür auf. Hierdurch ergeben sich entsprechende Vorteile.
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Zusätzliche Vorteile, Merkmale, Eigenschaften und Aspekte der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der folgenden Beschreibung zweier bevorzugter Ausführungsformen anhand der Zeichnung. Es zeigt:
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1 eine perspektivische Ansicht einer vorschlagsgemäßen Duschabtrennung mit einer vorschlagsgemäßen Schwenktür sowie einer vorschlagsgemäßen Lagervorrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform;
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2 einen schematischen Längsschnitt eines Teils der Schwenktür mit der Lagervorrichtung gemäß 1;
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3 eine perspektivische Ansicht der vorschlagsgemäßen Lagervorrichtung, wobei ein Gegenlagerteil von einem Lagerteil abgehoben ist;
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4 eine schematische Seitenansicht der vorschlagsgemäßen Lagervorrichtung bei maximaler Hubstellung; und
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5 einen schematischen Längsschnitt eines Teils einer Schwenktür mit der vorschlagsgemäßen Lagervorrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform.
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In den teilweise nicht maßstabsgerechten, nur schematischen Figuren werden für ähnliche oder gleiche Teile dieselben Bezugszeichen verwendet, wobei entsprechend oder vergleichbare Eigenschaften und Vorteile erreicht werden, auch wenn eine wiederholte Beschreibung weggelassen ist.
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1 zeigt eine vorschlagsgemäße Duschabtrennung 1 gemäß einer ersten Ausführungsform, wobei die Duschabtrennung 1 eine Schwenktür 2, hier insbesondere zwei Schwenktüren 2, aufweist.
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Beim Darstellungsbeispiel ist die Duschabtrennung 1 als Eckabtrennung bzw. Eckeinstieg ausgebildet und weist insbesondere zwei freistehende Seitenwände 20 neben den Schwenktüren 2 auf. Jedoch sind auch andere konstruktive Lösungen mit insbesondere nur einer Schwenktür 2 möglich.
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Vorzugsweise weist die Duschabtrennung 1 bzw. jeweilige Schwenktür 2 ein Türblatt 3, insbesondere aus Glas, auf.
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Vorzugsweise weist die Duschabtrennung 1 bzw. Schwenktür 2 ein Drehprofil 4 auf, insbesondere wobei das Drehprofil 4 zum Halten des Türblatts 3 ausgebildet ist. Insbesondere ist das Türblatt 3 klemmend und/oder rastend, ggf. aber auch formschlüssig, vom Drehprofil 4 gehalten.
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Vorzugsweise ist das Türblatt 3 über die gesamte Höhe und/oder ununterbrochen vom Drehprofil 4 gehalten. Es sind jedoch auch andere konstruktive Lösungen möglich, bei denen das Türblatt 3 abschnittsweise, beispielsweise oben und/oder unten vom Drehprofil 4 gehalten wird.
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Vorzugsweise weist das Drehprofil 4 eine (nicht dargestellte) Aufnahmenut für das Türblatt 3 auf. Jedoch kann das Türblatt 3 auch in sonstiger Weise, beispielsweise form-, kraft- und/oder stoffschlüssig, mit dem Drehprofil 4 verbunden oder verbindbar sein.
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Das Drehprofil 4 ist vorzugsweise länglich ausgebildet und/oder erstreckt sich – in Gebrauchslage – zumindest im Wesentlichen vertikal und/oder entlang der gesamten Höhe der Duschabtrennung 1 bzw. Schwenktür 2 bzw. des Türblatts 3.
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Vorzugsweise ist die Schwenktür 2, das Türblatt 3 bzw. das jeweilige Drehprofil 4 mittels einer vorschlagsgemäßen Lagervorrichtung 5 um eine Schwenkachse A schwenkbar gelagert.
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Die Schwenkachse A verläuft im Gebrauchszustand der Duschabtrennung 1 bzw. der Schwenktür 2 vorzugsweise zumindest im Wesentlichen vertikal.
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Beim Darstellungsbeispiel ist die Lagervorrichtung 5 vorzugsweise am unteren Ende bzw. unten am jeweiligen Drehprofil 4 angeordnet.
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In 1 sind die Schwenktüren 2 geschlossen bzw. befinden sich die Schwenktüren 2 im geschlossenen Zustand.
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Der Drehbewegung der Schwenktür 2 ist zumindest abschnittsweise eine Axialbewegung, insbesondere beim Öffnen in Hubrichtung H und beim Schließen in eine entgegengesetzte Senkrichtung, überlagerbar.
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2 zeigt in einem schematischen Längsschnitt einen Teil der vorschlagsgemäßen Duschabtrennung 1, Schwenktür 2 bzw. Lagervorrichtung 5 gemäß der ersten Ausführungsform. Dargestellt ist die Duschabtrennung 1 bzw. Schwenktür 2 im geschlossenen Zustand bzw. in einem axial abgesenkten Zustand.
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Vorzugsweise weist die Duschabtrennung 1 bzw. die Schwenktür 2 die vorschlagsgemäße Lagervorrichtung 5 auf.
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Beim Darstellungsbeispiel weist die Lagervorrichtung 5 zwei Lagerteile bzw. Lagerhälften, insbesondere ein Lagerteil 6 und ein Gegenlagerteil 7, auf, vorzugsweise wobei das Lagerteil 6 und das Gegenlagerteil 7 relativ zueinander bewegbar, insbesondere drehbar bzw. verschwenkbar und axial verschieblich, sind.
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Das Gegenlagerteil 7 ist vorzugsweise über oder auf dem Lagerteil 6 angeordnet. Es ist jedoch ebenso möglich, das Gegenlagerteil 7 unterhalb des Lagerteils 6 anzuordnen.
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Generell ist anzumerken, dass die Begriffe ”Lagerteil” und ”Gegenlagerteil” lediglich der Differenzierung der Teile der Lagervorrichtung 5 dienen und nicht auf eine spezielle Orientierung oder Anordnung der Lagerteile zueinander beschränkt sind.
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Vorzugsweise ist das Gegenlagerteil 7 form-, kraft- und/oder stoffschlüssig mit dem Drehprofil 4 unmittelbar oder mittelbar verbunden bzw. gekoppelt.
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Besonders bevorzugt ist das Gegenlagerteil 7 am bzw. im Drehprofil 4 sowohl in Drehrichtung D als auch in Axialrichtung festgelegt, so dass das Gegenlagerteil 7 gleichzeitig mit dem Drehprofil 4 bzw. dem Türblatt 3 drehbar und/oder axial bewegbar, insbesondere senkbar bzw. hebbar ist.
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Das Lagerteil 6 und das Gegenlagerteil 7 weisen vorzugsweise jeweils eine Gleitlagerfläche 8 bzw. 9 auf. Insbesondere ist die Gleitlagerfläche 9 dem Gegenlagerteil 7 zugeordnet und insbesondere als Gegenlagerfläche zur Gleitlagerfläche 8 des Lagerteils 6 ausgebildet.
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Besonders bevorzugt sind die Gleitlagerflächen 8 und 9 zumindest im Wesentlichen komplementär und/oder passgenau zueinander ausgebildet.
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Beim Öffnen und/oder Schließen der Schwenktür 2 gleitet die Gleitlagerfläche 9 des Gegenlagerteils 7 auf der Gleitlagerfläche 8 des Lagerteils 6 und stützt oder trägt damit die Schwenktür 2 axial (oder umgekehrt), wobei die Gleitlagerflächen 8 und 9 so geformt sind, wie noch später erläutert, dass sie der Dreh- bzw. Schwenkbewegung zumindest partiell eine Axialbewegung überlagern.
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Vorschlagsgemäß ist die Gleitlagerfläche 8 bzw. 9 in radialer Richtung – also in einem die Schwenkachse A enthaltenden Schnitt wie in 2 dargestellt – zur Schwenkachse A geneigt und insbesondere im Wesentlichen konisch ausgebildet.
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Unter dem Begriff „geneigt” ist vorzugsweise eine schräge Ausrichtung der Gleitlagerfläche 8 bzw. 9 relativ zur Schwenkachse A in einem die Schwenkachse A enthaltenden Längsschnitt, wie in 2 angedeutet, zu verstehen. Die geneigte Gleitlagerfläche 8 bzw. 9 ist also nicht senkrecht zur Schwenkachse A orientiert bzw. ausgerichtet.
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Vorzugsweise weist die Gleitlagerfläche 8 bzw. 9 in radialer Richtung einen Neigungswinkel N von vorzugsweise mehr als 10°, insbesondere mehr als 20°, bevorzugt mehr als 30°, und/oder weniger als 80°, insbesondere weniger als 70°, bevorzugt weniger als 60°, zu der Schwenkachse A auf. Ganz besonderes bevorzugt beträgt der Neigungswinkel N mehr als 40° und/oder weniger als 50°.
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Im Sinne der vorliegenden Erfindung ist unter einem „Neigungswinkel” vorzugsweise der Ergänzungs- bzw. Supplementwinkel zur Schwenkachse A zu verstehen, der kleiner als 90° ist.
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Insbesondere sind die Gleitlagerflächen 8 und 9 dazu ausgebildet, das Gegenlagerteil 7 und das Lagerteil 6 radial zueinander zu lagern bzw. eine Selbstzentrierung des Gegenlagerteils 7 relativ zum Lagerteil 6 zu bewirken.
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Vorzugsweise ragt das Lagerteil 6, insbesondere die Gleitlagerfläche 8, zumindest teilweise in das Gegenlagerteil 7 bzw. die Gleitlagerfläche 9 hinein. Alternativ ist es jedoch ebenso möglich, dass das Gegenlagerteil 7, insbesondere die Gleitlagerfläche 9, zumindest teilweise in das Lagerteil 6 hineinragt.
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Optional weist die Lagervorrichtung 5 ein zusätzliches Lagermittel, insbesondere einen Lagerbolzen 10, zur vorzugsweise zusätzlichen radialen Lagerung bzw. Sicherung der Lagerteile 6 bzw. 7, der Schwenktür 2, des Türblatts 3 oder des Drehprofils 4 auf.
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Vorzugsweise ist der Lagerbolzen 10 dem Lagerteil 6 oder Gegenlagerteil 7 zugeordnet oder mit diesem (drehfest) verbunden bzw. einstückig ausgebildet und dient insbesondere der radialen Drehlagerung des anderen Lagerteils 7 bzw. 6.
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Alternativ kann der Lagerbolzen 10 auch ein separates Bauteil bilden.
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Besonders bevorzugt ist das Lagerteil 6 einstückig mit dem Lagerbolzen 10 ausgebildet, wobei das Gegenlagerteil 7 vorzugsweise ein komplementär zum Lagerbolzen 10 ausgebildetes Lagerauge 7A im Zentrum der Gleitlagerfläche 8 bzw. 9 zur Aufnahme des Lagerbolzens 10 aufweist. Jedoch sind hier auch andere konstruktive Lösungen möglich, beispielsweise bei denen der Lagerbolzen 10 einstückig mit dem Gegenlagerteil 7 verbunden ist und/oder das Lagerteil 6 entsprechend das Lagerauge 7A zur Aufnahme des Lagerbolzens 10 aufweist.
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Gemäß einer alternativen (nicht dargestellten) Ausführungsform weist das insbesondere aus Kunststoff hergestellte Lagerteil 6 bzw. Gegenlagerteil 7 vorzugsweise einen hülsenförmigen, vorzugsweise einstückig angeformten Lagerabschnitt zur radialen Ummantelung des Lagerbolzens 10 und zur radialen Gleitlagerung des anderen Lagerteils 6 bzw. 7 auf.
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Beim Darstellungsbeispiel weist das Gegenlagerteil 7 vorzugsweise einen einstückig angeformten hohlzylindrischen Mantelabschnitt 7B auf, wobei das Lagerteil 6 zumindest teilweise innerhalb des Gegenlagerteils 7 aufnehmbar ist und/oder vom Mantelabschnitt 7B zumindest teilweise radial überlappt wird.
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Besonders bevorzugt ist der Mantelabschnitt 7B derart ausgebildet bzw. dimensioniert, dass während der gesamten Hub- und/oder Senkbewegung der Lagervorrichtung 5 bzw. der Schwenktür 2 und/oder bei jeder Axialstellung der Lagervorrichtung 5 das Lagerteil 6 vom Gegenlagerteil 7, insbesondere vom Mantelabschnitt 7B, radial überlappt wird. So wird bei einem einfachen Aufbau ein wirksamer Schutz, insbesondere gegen Spritzwasser, ermöglicht.
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Beim Darstellungsbeispiel ist die Lagervorrichtung 5 am unteren axialen Ende des Drehprofils 4 angeordnet. Jedoch kann es zweckmäßig sein, beispielsweise bei einem Wechsel des Anschlags der Schwenktür 2, die vorschlagsgemäße Lagervorrichtung 5 am oberen axialen Ende des Drehprofils 4 anzuordnen.
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Vorzugsweise ist das Lagerteil 6 aus Metall hergestellt (insbesondere handelt es sich um ein Gußteil).
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Besonders bevorzugt ist das Gegenlagerteil 7 aus Kunststoff, insbesondere aus einem kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff, hergestellt. Insbesondere ist das Gegenlagerteil 7 aus einem kohlenstofffaserverstärktem Polyamid (PA) oder Polyoxymethylen (POM) hergestellt. Dies gestattet insbesondere die Bildung eines schmiermittelfreien und damit wartungsfreien Kunststoff/Metallgleitlagers der Lagervorrichtung 5. Jedoch ist auch eine „umgekehrte” Materialpaarung möglich, bei der das Lagerteil 6 aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff und das Gegenlagerteil 7 entsprechend aus Metall hergestellt ist. Alternativ können auch sowohl das Lagerteil 6 als auch das Gegenlagerteil 7 aus Kunststoff hergestellt sein.
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Nachfolgend wird anhand von 3 und 4 eine bevorzugte Ausbildung der Gleitlagerfläche 8 bzw. 9 näher erläutert.
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3 zeigt eine perspektivische Darstellung der Lagervorrichtung 5, wobei zur Verdeutlichung das Gegenlagerteil 7 bzw. die Gleitlagerfläche 9 von der Zeichenebene weggeneigt bzw. dem Beobachter zugeneigt dargestellt ist.
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4 zeigt in einer schematischen Seitenansicht die vorschlagsgemäße Lagervorrichtung 5, wobei die Lagervorrichtung 5 bei maximaler Hubstellung dargestellt ist.
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Vorzugsweise ist das Lagerteil 6 bzw. das Gegenlagerteil 7 zumindest im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet und/oder weist eine zumindest im Wesentlichen kreisförmige Außenkontur auf.
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Vorzugsweise weist die jeweilige Gleitlagerfläche 8 bzw. 9 mindestens einen, besonders bevorzugt mehrere, hier insbesondere vier, zur Schwenkachse A in Umfangs- bzw. Drehrichtung D geneigte Steigungsabschnitte 11 auf.
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Unter dem Begriff ”Steigungsabschnitt” ist bei der vorliegenden Erfindung vorzugsweise eine Teilfläche der Gleitlagerfläche 8 bzw. 9 zu verstehen, wobei der Steigungsabschnitt 11 in Drehrichtung D der Lagervorrichtung 5 bzw. der Schwenktür 2 eine axiale Steigung S aufweist. Insbesondere ist der Steigungsabschnitt 11 rampenförmig ausgebildet.
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Besonders bevorzugt kann die axiale Steigung S des Steigungsabschnitts 11 entweder aufsteigend bzw. positiv und/oder absteigend bzw. negativ ausgebildet sein, um in einer Drehrichtung D entweder eine Hubbwegung oder Senkbewegung zu bewirken.
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Besonders bevorzugt ist der Neigungswinkel N größer als die Steigung S des (steilsten) Steigungsabschnitts 11.
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Vorzugsweise weist die Gleitlagerfläche 8 mindestens einen Stirnabschnitt 12, besonders bevorzugt mehrere Stirnabschnitte 12, hier insbesondere zwei Stirnabschnitte 12, auf.
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Besonders bevorzugt ist der Stirnabschnitt 12 zumindest im Wesentlichen flach bzw. steigungsfrei ausgebildet. Insbesondere begrenzt der Stirnabschnitt 12 die Hubbewegung der Lagervorrichtung 5 in Hubrichtung H und/oder bildet – in Gebrauchslage der Lagervorrichtung 5 – ein Plateau der Gleitlagerfläche 8.
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Vorzugsweise weist die Gleitlagerfläche 8 mindestens einen Bodenabschnitt 13, besonders bevorzugt mehrere Bodenabschnitte 13, hier insbesondere zwei Bodenabschnitte 13, auf.
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Besonders bevorzugt ist der Bodenabschnitt 13 zumindest im Wesentlichen flach bzw. steigungsfrei in axialer Richtung der Lagervorrichtung 5 ausgebildet. Insbesondere begrenzt der Bodenabschnitt 13 die Senkbewegung der Lagervorrichtung 5 in Senkrichtung bzw. in einer der Hubrichtung H entgegengesetzten Richtung.
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Insbesondere weist das Gegenlagerteil 7 mindestens einen axialen, insbesondere steigungsfreien Vorsprung 15 – hier zwischen zwei benachbarten Steigungsabschnitten 11 – auf, der in einer (nicht dargestellten) Schließposition der Lagervorrichtung 5 bzw. der Schwenktür 2 auf dem Bodenabschnitt 13 des Lagerteils 6 aufliegt bzw. sich abstützt. Besonders bevorzugt weist das Gegenlagerteil 7 – hier zwischen zwei benachbarten Steigungsabschnitten 11 – eine axiale, zumindest im Wesentlichen steigungsfreie Vertiefung 16 auf, in die in der (nicht dargestellten) Schließposition der Stirnabschnitt 12 des Lagerteils 6 eingreift.
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Beim Öffnen der Lagervorrichtung 5 bzw. der Schwenktür 2 steigt der Vorsprung 15 des Gegenlagerteils 7 über den einen der benachbarten Steigungsabschnitte 11 des Lagerteils 6 auf, wobei hierbei an diesem Steigungsabschnitt 11 der komplementäre Steigungsabschnitt 11 des Gegenlagerteils 7 abgleitet, so dass ein axiales Anheben – in Hubrichtung H – bewirkt wird.
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4 zeigt die Lagervorrichtung 5 bzw. die Schwenktür 2 in maximaler Hubstellung. Dies ist dann der Fall, wenn der Vorsprung 15 des Gegenlagerteils 7 den Steigungsabschnitt 11 des Lagerteils 6 vollständig passiert hat und sich auf dem folgenden Stirnabschnitt 12 des Lagerteils 6 abstützt. Insbesondere gleitet der Vorsprung 15 des Gegenlagerteils 7 an dem plateauförmigen bzw. steigungsfreien Stirnabschnitt 12 ab, sodass die Hubbewegung des Gegenlagerteils 7 relativ zum Lagerteil 6 beim Passieren des Stirnabschnitts 12 vorzugsweise unterbrochen wird.
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Beim Schließen der Lagervorrichtung 5 bzw. Schwenktür 2 ausgehend von der maximalen Hubstellung steigt der Vorsprung 15 des Gegenlagerteils 7 nach Verlassen des Stirnabschnitts 12 über den Steigungsabschnitt 11 des Lagerteils 6 entsprechend ab und initiiert so auch ein axiales Absinken der Vertiefung 16 des Gegenlagerteils 7 relativ zum Stirnabschnitt 12 des Lagerteils 6 in Senkrichtung bzw. entgegengesetzt zur Hubrichtung H, sodass ein Absenken der Schwenktür 2 beim Schliessen bewirkt wird.
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Insbesondere ermöglicht die vorschlagsgemäße Lagervorrichtung 5 die Realisierung einer Pendeltür und/oder ein Öffnen der Schwenktür 2 ausgehend von der Schließstellung in zwei entgegengesetzte Richtungen. Alternativ oder zusätzlich ist die Lagervorrichtung 5 bzw. die vorschlagsgemäße Selbstzentrierung oder Neigung der Gleitlagerflächen 8 bzw. 9 jedoch auch bei einer nur in einer Richtung offenbaren Schwenktür 2 einsetzbar.
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Die Gleitlagerfläche 8 bzw. 9 ist in Drehrichtung D der Lagervorrichtung 5 zumindest im Wesentlichen stetig bzw. glatt ausgebildet.
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Vorzugsweise weist die Gleitlagerfläche 8 bzw. 9 mindestens eine – in 3 gestrichelt dargestellte – Übergangsrundung 14, insbesondere mehrere Übergangsrundungen 14, auf, wobei die Übergangsrundungen 14 vorzugsweise an den Übergängen der Steigungsabschnitte 11 zu den Stirnabschnitten 12, Bodenabschnitten 13, Vorsprüngen 15 und/oder Vertiefungen 16 gebildet sind.
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Besonders bevorzugt ist die Lagervorrichtung 5, insbesondere die Gleitlagerfläche 8 bzw. 9, zentrisch zur Schwenkachse A ausgerichtet.
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Insbesondere ist die Gleitlagerfläche 8 bzw. 9 spiegelsymmetrisch ausgebildet.
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Vorzugsweise ist die Gleitlagerfläche 8 bzw. 9 zumindest im Wesentlichen ringartig ausgebildet.
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Nachfolgend wird anhand von 5 eine zweite Ausführungsform der vorschlagsgemäßen Lagervorrichtung 5 erläutert, insbesondere wobei die bisherigen Ausführungen und Erläuterungen zu der ersten Ausführungsform vorzugsweise entsprechend oder ergänzend gelten.
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Bei der in 5 dargestellten zweiten Ausführungsform ist die Lagervorrichtung 5 vorzugsweise als Scharnier ausgebildet bzw. weist insbesondere mindestens ein erstes Scharnierteil 17 und vorzugsweise ein zweites Scharnierteil 18 auf.
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Insbesondere ist das erste Scharnierteil 17 relativ zum vorzugsweise ortsfesten zweiten Scharnierteil 18 um die Schwenkachse A drehbar bzw. schwenkbar.
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Das erste bzw. zweite Scharnierteil 17, 18 ist vorzugsweise zumindest im Wesentlichen plattenförmig bzw. lappenartig ausgebildet.
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Besonders bevorzugt ist das erste Scharnierteil 17 zum Halten des – gestrichelt dargestellten – Türblatts 3 ausgebildet.
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Insbesondere ist das erste Scharnierteil 17 mittels eines ersten Befestigungsmittels 17, wie einer Schraube, mit dem Türblatt 3 verbunden.
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Beim Darstellungsbeispiel ist das zweite Scharnierteil 18 vorzugsweise starr mit einer vorzugsweise ortsfesten – gestrichelt dargestellten – Scheibe oder Seitenwand 20, wie einer rahmenlosen Glasscheibe, der Duschabtrennung 1 verbunden. Besonders bevorzugt ist das zweite Scharnierteil 18 mittels eines zweiten Befestigungsmittels 21, wie einer Schraube, mit der Seitenwand 20 oder einem sonstigen Bauteil verbunden.
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Alternativ kann das zweite Scharnierteil 18 auch zum direkten Anschluss an eine sonstige, vorzugsweise stationäre, Einrichtung, wie eine Badezimmerwand, Fassade o. dgl., ausgebildet sein.
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Vorzugsweise wird das Türblatt 3 bzw. die Schwenktür 2 von zwei Lagervorrichtungen 5 bzw. Scharnieren schwenkbar gehalten, also beispielsweise in einem oberen und einem unteren Bereich.
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Vorzugsweise ist das Lagerteil 6 form-, kraft- und/oder stoffschlüssig mit dem zweite Scharnierteil 18 verbunden, insbesondere derart, dass das Lagerteil 6 bei der Schwenkbewegung des ersten Scharnierteils 17 bzw. der Schwenktür 2 drehfest am und/oder im zweiten Scharnierteil 18 gehalten ist.
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Insbesondere ist das Lagerteil 6 innerhalb des zweiten Scharnierteils 18 zumindest in Drehrichtung D festgelegt oder festlegbar.
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Beim Darstellungsbeispiel weist das Lagerteil 6 vorzugsweise einen radialen oder axialen Vorsprung bzw. Eingrifssabschnitt 6A o. dgl. auf, der mit einem komplementären, nicht dargestellten Anlageabschnitt o. dgl. des zweiten Scharnierteils 18 zur Verdrehsicherung im Eingriff bzw. zur Anlage bringbar ist.
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Zusätzlich oder alternativ kann das Lagerteil 6 auch auf sonstige Weise, beispielsweise reib- und/oder stoffschlüssig, mit dem zweiten Scharnierteil 18 drehfest oder drehsicher verbunden sein.
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Des Weiteren kann das Lagerteil 6 auch einstückig mit dem zweiten Scharnierteil 18 ausgebildet ein bzw. ein Bauteil bilden. In diesem Fall ist das Lagerteil 6 vorzugsweise zur direkten Montage an eine (nicht dargestellte) Wand und/oder Seitenwand ausgebildet.
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Beim Darstellungsbeispiel ist das Gegenlagerteil 7 vorzugsweise einstückig mit dem ersten Scharnierteil 17 ausgebildet bzw. bildet eine Baueinheit. Jedoch sind hier auch andere konstruktive Lösungen möglich, bei denen das Gegenlagerteil 7 als separates Bauteil ausgebildet und beispielsweise form-, kraft- und/oder stoffschlüssig mit dem ersten Scharnierteil 17 verbunden ist.
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Beim Darstellungsbeispiel ist das erste Scharnierteil 17 vorzugsweise oberhalb des zweiten Scharnierteils 18 angeordnet. Jedoch ist es auch möglich, die Lagervorrichtung 5 ”umzudrehen”, also das zweite Scharnierteil 18 oberhalb des ersten Scharnierteils 17 anzuordnen. Die voranstehenden Ausführungen gelten dann entsprechend.
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Auch bei der zweiten Ausführungsform sind die Gleilagerflächen 8 und 9 in radialer Richtung zur Schwenkachse A geneigt. Insbesondere wird eine radiale Selbstzentrierung wie bei der ersten Ausführungsform gebildet, wobei der Lagerbolzen 10 wiederum optional ist bzw. insbesondere nur einer radialen Sicherung dient.
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Beim Öffnen der Schwenktür 2 hebt sich das Gegenlagerteil 7 zusammen mit dem ersten Scharnierteil 17 relativ zum Lagerteil 6 bzw. zweiten Scharnierteil 18 in Hubrichtung H ab. Vorschlagsgemäß wird dabei während der Hubbwegung der Schwenktür 2 durch die vorschlagsgemäße Neigung der Gleitlagerflächen 8 und 9 eine radiale Selbstzentrierung des Scharniers bzw. der Scharnierteile 17, 18 relativ zueinander sichergestellt.
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Einzelne Aspekte und Merkmale der vorschlagsgemäßen Erfindung und verschiedenen Ausführungsformen können unabhängig voneinander, aber auch in beliebiger Kombination bzw. Reihenfolge realisiert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Duschabtrennung
- 2
- Schwenktür
- 3
- Türblatt
- 4
- Drehprofil
- 5
- Lagervorrichtung
- 6
- Lagerteil
- 6A
- Eingriffsabschnitt
- 7
- Gegenlagerteil
- 7A
- Lagerauge
- 7B
- Mantelabschnitt
- 8
- Gleitlagerfläche (Lagerteil)
- 9
- Gleitlagerfläche (Gegenlagerteil)
- 10
- Lagerbolzen
- 11
- Steigungsabschnitt
- 12
- Stirnabschnitt
- 13
- Bodenabschnitt
- 14
- Übergangsrundung
- 15
- Vorsprung
- 16
- Vertiefung
- 17
- erstes Scharnierteil
- 18
- zweites Scharnierteil
- 19
- erstes Befestigungsmittel
- 20
- Seitenwand
- 21
- zweites Befestigungsmittel
- A
- Schwenkachse
- D
- Drehrichtung
- H
- Hubrichtung
- N
- Neigungswinkel
- S
- Steigung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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