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Die Erfindung betrifft einen Schonbezug aus Strickware für das Unterteil eines Boxspringbettes.
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Ein Boxspringbett verfügt typischerweise über ein Unterteil, eine davon getragene Matratze sowie ggf. über einen Topper, der auf der Matratze aufliegt und die eigentliche Liegefläche bereitstellt. Ein solcher Topper ist allerdings rein optional.
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Das Unterteil des Boxspringbettes stellt einen zumeist von Füßen getragenen Kasten bereit, die sogenannte Box. Im endmontierten Zustand nimmt dieser Kasten zumindest teilweise eine sogenannte Boxmatratze auf, die mit dem Ziel einer Verbesserung des Liegekomforts die eigentliche Liegematratze unterfedert.
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Das Unterteil des Boxspringbettes ist bekannterweise mit einer Textilbespannung oder einem Schonbezug ausgerüstet, wie dies beispielsweise mit der
DE 20 2014 004 934 U1 und der
DE 20 2007 006 529 U1 offenbart ist.
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Es sind unterschiedliche Ausführungsformen von Schonbezügen aus dem Stand der Technik bekannt. Gemäß einer häufig verwendeten Ausführungsform verfügt der Schonbezug über eine Spiegelplatte, eine die Spiegelplatte einfassende Spiegelplattenumrandung sowie eine Seitenverkleidung, die sich an die Spiegelplattenumrandung anschließt. Dabei decken die Spiegelplatte und die Spiegelplattenumrandung das Unterteil des Boxspringbettes oberseitig ab. Die Seitenverkleidung dient indes der Abdeckung der Seitenteile des Unterteils, im Falle einer Kastenkonstruktion der Kastenseitenwände bzw. im Falle einer Rahmenkonstruktion der Rahmenseitenteile.
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Nach dem Stand der Technik werden die Spiegelplatte, die Spiegelplattenumrandung und die Seitenverkleidung separat gefertigt und alsdann zu einem verwendungsfertigen Schonbezug vernäht.
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Obgleich sich Schonbezüge der vorbeschriebenen Art im alltäglichen Praxiseinsatz bewährt haben, besteht Verbesserungsbedarf. So ist zum einen die Herstellung aufwendig und damit teuer. Dies nicht zuletzt deshalb, weil es einer Vielzahl einzelner Arbeitsschritte zur endfertigen Herstellung eines Schonbezuges bedarf. Zudem hat sich gezeigt, dass sich einzelne Nähte auch im bestimmungsgemäßen Verwendungsfall lösen können, womit die eigentliche Schutzfunktion des Schonbezuges nicht mehr in vollem Umfang gewährleistet ist.
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Es ist deshalb ausgehend vom Vorbeschriebenen die Aufgabe der Erfindung, einen neuartigen Schonbezug aus Strickware für das Unterteil eines Boxspringbettes bereitzustellen, der in vereinfachter Weise gefertigt werden kann und darüber hinaus verwenderseitig Vorteile in der Anwendung bietet.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung vorgeschlagen ein Schonbezug aus Strickware für das Unterteil eines Boxspringbettes, mit einer Spiegelplatte, einer die Spiegelplatte einfassenden Spiegelplattenumrandung sowie einer sich an die Spiegelplattenumrandung anschließenden Seitenverkleidung, wobei die Spiegelplatte, die Spiegelplattenumrandung sowie die Seitenverkleidung einstückig ausgebildet und aus einer endlos hergestellten Strickwarenbahn gefertigt sind.
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Im Unterschied zur vorbekannten Konstruktion sind die einzelnen Abschnitte des erfindungsgemäßen Schonbezugs, d. h. die Spiegelplatte, die Spiegelplattenumrandung sowie die Seitenverkleidung einstückig ausgebildet. Dies erbringt den Vorteil, dass die Arbeitsschritte des Vernähens von Spiegelplatte, Spiegelplattenumrandung und Seitenverkleidung entfallen. Dies ist in zweierlei Hinsicht von Vorteil. Zum einen wird die Herstellung vereinfacht und damit kostengünstiger. Zum anderen entfallen störende Nähte und somit auch die Gefahr, dass sich diese lösen könnten. Im Ergebnis steht ein Schonbezug, der kostengünstiger herstellbar ist und darüber hinaus haltbarer ist, womit auch die verwenderseitige Handhabung verbessert ist.
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Erfindungsgemäß ist zudem vorgesehen, dass der Schonbezug aus einer endlos hergestellten Strickwarenbahn gefertigt ist. Es wird mithin eine quasi Endlosbahn mit einer Mehrzahl von in Produktionsrichtung hintereinander angeordneten Schonbezügen hergestellt. Diese Endlosbahn bedarf zur Ausbildung einzelner Schonbezüge lediglich noch der Konfektionierung, indem zur Separierung einzelner Schonbezüge eine Abtrennung von der Endlosbahn und alsdann ein Vernähen lediglich noch der einander zugewandten Randkanten benachbarter Seitenteile erfolgt. Im Ergebnis dieser Konfektionierung steht eine haubenartige Abdeckung, die über das vormontierte Unterteil zu stülpen ist.
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Zur Lagesicherung des Schonbezugs am Unterteil kommt bevorzugterweise ein lösbares Befestigungsmittel zum Einsatz, beispielsweise ein Reißverschluss, ein Klettband, eine Druckknopfanordnung und/oder dgl. Dies gestattet es, den Schonbezug verwenderseitig im Bedarfsfall vom Unterteil abnehmen und säubern, vorzugsweise waschen zu können. Nach erfolgter Reinigung kann der Schonbezug in einfacher Weise wieder über das Unterteil gestülpt und mittels des lösbaren Befestigungsmittels am Unterteil lagefixiert werden.
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Es ist in diesem Zusammenhang bevorzugt, dass das lösbare Befestigungsmittel an der der Spiegelplatte abgewandten Randkante der Seitenverkleidung angeordnet ist. Diese Randkante reicht bevorzugterweise um die Seitenwandung des Unterteils herum bis auf die vom Unterteil bereitgestellte Unterseite. Eine solche Ausgestaltung hat den Vorteil, dass die das lösbare Befestigungsmittel tragende Randkante einschließlich des lösbaren Befestigungsmittels nicht ohne weiteres einsichtig sind, was den optischen Gesamteindruck des Boxspringbettes aufwertet.
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Gemäß einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung erfolgt eine nicht abnehmbare Anordnung des Schonbezugs am Unterteil des Boxspringbettes. Eine solche nicht abnehmbare Ausgestaltung kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass der Schonbezug randseitig mit dem Unterteil vertackert, verschraubt, vernietet und/oder verklebt wird. Dabei erfolgt die Festlegung des Schonbezugs am Unterteil des Boxspringbettes bevorzugter Weise derart, dass die untere Randkante des Schonbezugs das Unterteil untergreift, mithin eine Festlegung des Schonbezugs auf der der Matratze abgewandten Unterseite des Unterteils des Boxspringbettes erfolgt. Dies hat den Vorteil, dass der Verbindungsbereich zwischen Schonbezug einerseits und Unterteil andererseits von außen durch einen Betrachter nicht ohne weiteres einsehbar ist.
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Die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Schonbezugs gestattet es mithin insgesamt, bettherstellerseitig frei zu entscheiden, ob eine abnehmbare oder eine nicht abnehmbare Anordnung des Schonbezugs erfolgen soll. Der Schonbezug ist in jedem Fall in der vorbeschriebenen Weise nach Art einer Haube ausgestaltet, was in einfacher Weise gestattet, den als Verkleidung oder als Abdeckung für den Unterteil dienenden Schonbezug in handhabungstechnisch einfacher Weise über das Unterteil zu stülpen und dort lagezusichern. Dabei kann die Lagesicherung in vorbeschriebener Weise je nach eingesetztem Befestigungsmittel entweder abnehmbar oder nicht abnehmbar ausgestaltet sein.
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Es ist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, dass die Spiegelplatte, die Spiegelplattenumrandung und/oder die Seitenverkleidung aus einem Verbundstoff gebildet sind. Dieser kann aus einem Oberstoff und einem Unterstoff sowie ggf. einem Füllstoff bestehen. Zwecks Musterausgestaltung können die Spiegelplatte, die Spiegelplattenumrandung und die Seitenverkleidung zudem versteppt ausgebildet sein.
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Es sind gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung bevorzugterweise unterschiedliche Musterausgestaltungen und/oder Stoffqualitäten für die Spiegelplatte, die Spiegelplattenumrandung sowie die Seitenverkleidung vorgesehen. Es kann so unterschiedlichen Kundenwünschen Rechnung getragen werden. Sämtliche Qualitäten werden auf einer Strickmaschine in einem Stück, d. h. endlos gefertigt. Dabei können die einzelnen Abschnitte des Schonbezugs je nach Kundenwunsch untereinander im Design sowie farblich aufweichen, was aber rein optional ist. Als unterschiedliche Stoffqualitäten können Verbundstoffqualitäten, Abstandsqualitäten, Doppeljerseys und/oder dgl. eingesetzt werden.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Spiegelplatte und die Spiegelplattenumrandung hinsichtlich ihrer Musterausgestaltung und Stoffqualität identisch zueinander ausgeführt sind. Im endmontierten Zustand des Unterteils ergibt sich so eine einheitlich ausgebildete Oberflächenausgestaltung der Oberseite des Unterteils.
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Mit der Erfindung wird ferner vorgeschlagen ein Boxspringbett mit einem Unterteil und einem das Unterteil abdeckenden Schonbezug aus Strickware, der haubenartig ausgebildet und abnehmbar am Unterteil angeordnet ist, wobei der Schonbezug eine Spiegelplatte, eine die Spiegelplatte einfassende Spiegelplattenumrandung sowie eine Seitenverkleidung aufweist, wobei die Spiegelplatte, die Spiegelplattenanordnung sowie die Seitenverkleidung einstückig ausgebildet und aus einer endlos hergestellten Strickwarenbahn gefertigt sind.
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In der schon vorbeschriebenen Weise wird aufgrund dieser erfindungsgemäßen Ausgestaltung eine kostengünstige Fertigung erreicht, störende Nähte vermieden, ebenso wie die Gefahr, dass sich derartige Nähte lösen könnten, ein abnehmbarer Schonbezug bereitgestellt, der zudem waschbar ist und ferner eine Vereinfachung der Logistik insbesondere in der Konfektion erreicht, da im Unterschied zum Stand der Technik nicht mehr drei separat hergestellte und zu einem Schonbezug miteinander zu vernähende Abschnitte zu handhaben sind.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung anhand der Figuren. Dabei zeigen
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1 in schematisch perspektivischer Darstellung ein erfindungsgemäßes Boxspringbett;
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2 in schematisch perspektivischer und teilgeschnittener Ansicht ein Unterteil eines erfindungsgemäßen Boxspringbettes mit einem erfindungsgemäßen Schonbezug und
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3 in schematischer Draufsicht von oben eine Strickwarenbahn, aus welcher der erfindungsgemäße Schonbezug gefertigt ist.
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1 lässt in schematischer perspektivischer Darstellung ein Boxspringbett 1 erkennen. Dies verfügt in an sich bekannter Weise über ein von Füßen getragenes Unterteil 2, eine darauf abgelegte Matratze 3 sowie über einen auf die Matratze 3 aufgelegten Topper 4, der die eigentliche Liegefläche 7 bereitstellt.
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Wie insbesondere die Darstellung nach 2 erkennen lässt, verfügt das Unterteil 2 im gezeigten Ausführungsbeispiel über einen Rahmen 8. Dieser trägt einen Kern 9, der als Kaltschaum-, Federkern- oder Viskoseschaummatratze ausgebildet sein kann. Das so ausgebildete Unterteil 2 ist von einem Schonbezug 6 abgedeckt. Dieser Schonbezug 6 besteht aus Strickware und ist nach Art einer Haube ausgebildet, die über das Unterteil 2, d. h. den Kern 9 und den den Kern 9 tragenden Rahmen 8 gestülpt ist. Der Schonbezug dient als Abdeckung und/oder Verkleidung des Unterteils 2 und kann optional ggf. durch einen weiteren Bezug, beispielsweise einem Dekorbezug abgedeckt sein.
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Wie ebenfalls insbesondere die Darstellung nach 2 erkennen lässt, verfügt der Schonbezug 6 über einzelne Abschnitte, und zwar die Spiegelplatte 10, die Spiegelplattenumrandung 11 sowie die Seitenverkleidung 18, die sich aus vier einzelnen Seitenteilen 12 zusammensetzt. Dabei sind die aneinanderstoßenden Kanten 16, 17 benachbarter Seitenteile 12 miteinander vernäht.
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Die Spiegelplatte 10, die Spiegelplattenumrandung 11 sowie die Seitenverkleidung 18 sind erfindungsgemäß einstückig ausgebildet und aus einer endlos hergestellten Strickwarenbahn 19 gefertigt, wie sich dies insbesondere aus der Darstellung nach 3 ergibt.
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3 lässt in schematischer Draufsicht von oben eine Strickwarenbahn 19 erkennen, die fortlaufend in Produktionsrichtung 15 gefertigt wird. Quasi endlos schließen sich in Produktionsrichtung 15 Stoffbezüge 6 der erfindungsgemäßen Art einander an. Zwecks Konfektionierung und Separierung einzelner Schonbezüge 6 ist die Strickwarenbahn 19 entlang der Trennlinien 13 abzutrennen und es hat ggf. ein schonbezugseitiges Abnähen der frei werdenden Kanten zu erfolgen. Es sind alsdann noch zur Ausbildung der freien Kanten 16 und 17 die Ausnehmungen 14 auszubilden, was durch Aufschneiden, Auftrennen und/oder dgl. erfolgen kann. Zur Ausbildung der haubenartigen Ausgestaltung sind dann noch in einem letzten Arbeitsschritt die freien Kanten 16, 17 einander benachbarter Seitenteile 12 miteinander zu vernähen.
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Wie 3 insgesamt gut erkennen lässt, können die Spiegelplatte 10, die Spiegelplattenumrandung 11 sowie die Seitenverkleidung 18, d. h. die einzelnen zur Seitenverkleidung 18 gehörenden Seitenteile 12 aus unterschiedlichen Qualitäten, gleichwohl einstückig und endlos hergestellt werden. Dies vereinfacht insgesamt die Produktion und lässt damit im Unterschied zum Stand der Technik die Herstellungskosten sinken.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Boxspringbett
- 2
- Unterteil
- 3
- Matratze
- 4
- Topper
- 5
- Fuß
- 6
- Schonbezug
- 7
- Liegefläche
- 8
- Rahmen
- 9
- Kern
- 10
- Spiegelplatte
- 11
- Spiegelplattenumrandung
- 12
- Seitenteil
- 13
- Trennlinie
- 14
- Ausnehmung
- 15
- Produktionsrichtung
- 16
- Kante
- 17
- Kante
- 18
- Seitenverkleidung
- 19
- Strickwarenbahn
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202010013209 U1 [0002]
- DE 202014004394 U1 [0002]
- DE 202014004934 U1 [0005]
- DE 202007006529 U1 [0005]