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Die vorliegende Erfindung betrifft einen aus einer Strickware bestehenden Matratzen- oder Kissenbezug oder Matratzentopper gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Derartige Matratzen- oder Kissenbezüge oder auch Matratzentopper bestehen üblicherweise aus einer die Oberseite eines Matratzenkerns bedeckenden Oberplatte, einer die Unterseite des Matratzenkerns bedeckende Unterplatte sowie den Matratzenkern an den Stirnseiten einfassenden Bordern.
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Die Oberplatte, die Unterplatte sowie die Border werden dabei jeweils von einer Strickwarenrolle abgezogen, abschnitten und separat gefertigt, beispielsweise im Falle der Oberplatte und der Unterplatte zu solchen Platten versteppt.
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Nach Fertigstellung der einzelnen Bestandteile des Matratzenbezuges werden die Oberplatte, die Unterplatte und die Border dann in der Konfektion zu einem Matratzen- oder Kissenbezug oder einem Matratzentopper miteinander vernäht, um einen fertigen Matratzenbezug oder Kissenbezug oder Matratzentopper zu erhalten.
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Nachteilig an solchen Matratzenbezügen oder Kissenbezügen oder Matratzentoppern ist, dass die Herstellung solcher Bezüge aufgrund der Vielzahl von Arbeitsschritten sehr aufwendig und damit auch teuer ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Matratzen- oder Kissenbezug oder Matratzentopper bereitzustellen, der schneller und kostengünstiger herstellbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch einen Matratzen- oder Kissenbezug oder Matratzentopper mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Der erfindungsgemäße Matratzen- oder Kissenbezug oder Matratzentopper zeichnet sich dadurch aus, dass die Oberplatte, die Unterplatte und die Border einstückig miteinander verstrickt aus einer Strickwarenbahn gefertigt sind, so dass das Zusammennähen der Einzelteile Oberplatte, Unterplatte und Border entfällt und damit auch unerwünschte Nähte zwischen den einzelnen Bestandteilen des Matratzen- oder Kissenbezuges oder Matratzentoppers entfallen.
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Die Fertigung derart ausgebildeter Bezüge oder Topper ist dadurch deutlich günstiger, da einerseits die Arbeiten in der Konfektion entfallen und zum zweiten auch die Durchlaufzeiten deutlich verkürzt werden.
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Vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung ist an drei der Umfangsränder der Oberplatte oder der Unterplatte und/oder an drei der Border ein Verschlussmittel zum lösbaren Verschließen des Matratzen- oder Kissenbezuges oder Matratzentoppers angebracht. Dieses Verschlussmittel ist dabei insbesondere als Reißverschluss oder als Klettverschluss ausgebildet.
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Ein solcher Reiß- oder Klettverschluss kann in einem einfachen Arbeitsschritt an den Rändern beispielsweise der Unterplatte und jeweiliger Ränder der Border eingenäht werden und ermöglicht so ein einfaches Öffnen und Schließen des Matratzen- oder Kissenbezugs oder Matratzentoppers.
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Ein weiterer Vorteil eines solchen Matratzen- oder Kissenbezugs oder Matratzentoppers ist darin zu erkennen, dass dieser sich auch sehr gut als Ersatzbezug eignet, da ein Verbraucher in höchst einfacher Weise einen solchen Bezug von einem Matratzenkern oder einem Kissen abnehmen und aufziehen kann.
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Zudem ist die Gefahr des Aufreißens einzelner Nähte zwischen Oberplatte, Unterplatte und/oder Border beseitigt, da diese nicht mehr zusammen genäht sind, sondern einteilig aus einer durchgehenden Strickwarenbahn gestrickt sind.
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Die Oberplatte, die Unterplatte und die Border bestehen gemäß einer weiteren Ausführungsvariante aus einem einen Oberstoff und einen Unterstoff aufweisenden Verbundstoff, wobei der Oberstoff mit dem Unterstoff vorzugsweise miteinander versteppt ist.
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Nach einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung bestehen die Oberplatte, die Unterplatte und die Border aus einem einen Oberstoff und einen Unterstoff aufweisenden Abstandsgestrick mit zwischen dem Oberstoff und dem Unterstoff angeordnetem Füllstoff.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Draufsicht auf eine Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Matratzen- oder Kissenbezugs oder Matratzentoppers,
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2 eine schematische Darstellung eines von einer Strickwarenbahn abgerollten Matratzen- oder Kissenbezugs oder Matratzentoppers und
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3 eine schematische perspektivische Ansicht eines auf einem Matratzenkern aufgezogenen Matratzenbezug mit eingenähtem Reißverschluss.
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In der nachfolgenden Figurenbeschreibung beziehen sich Begriffe wie oben, unten, links, rechts, vorne, hinten usw. ausschließlich auf die in den jeweiligen Figuren gewählte beispielhafte Darstellung und Position der Matratzenbezug, Oberplatte, Unterplatte, Border und dergleichen. Diese Begriffe sind nicht einschränkend zu verstehen, das heißt, durch verschiedene Arbeitsstellungen oder die spiegelsymmetrische Auslegung oder dergleichen können sich diese Bezüge ändern.
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In 1 ist mit dem Bezugszeichen 1 insgesamt eine Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Matratzen- oder Kissenbezugs 1 oder Matratzentoppers bezeichnet.
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Die weitere Beschreibung der Ausführungsvarianten der Erfindung wird im Folgenden anhand eines Matratzenbezuges erläutert, ein entsprechender Aufbau ist aber in gleicher Weise für einen Kissenbezug oder Matratzentopper oder textiles Matratzen- oder Kissenzubehör wie beispielsweise Schutzbezüge zu verstehen.
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Der in 1 gezeigte Matratzenbezug 1 weist einen auf einer Strickwarenbahn 8 (gezeigt in 2) gestrickte Oberplatte 2, eine Unterplatte 3 sowie Border 4 auf, wobei die Oberplatte 2, die Unterplatte 3 und die Border 4, wie anhand der unterschiedlichen Bemusterung in 1 angedeutet, in unterschiedlichen Mustern miteinander versteppt sein können.
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Denkbar ist aber auch, die Oberplatte und die Unterplatte identisch auszubilden oder auch die Gestaltung der Border an die der Oberplatte und/oder Unterplatte anzupassen.
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Gut zu erkennen ist, dass sämtliche Bestandteile des Matratzenbezuges auf einer einzigen Strickwarenbahn fertig gestrickt sind und nicht, wie im Stand der Technik üblich, miteinander vernäht werden müssen, um den Matratzenbezug aus verschiedenen Einzelteilen zusammengesetzt zu erhalten.
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Der Matratzenbezug ist dabei vorzugsweise als Verbundstoff ausgebildet, mit einem Oberstoff und einem Unterstoff, welche vorzugsweise miteinander versteppt sind. Denkbar ist auch, die Oberplatte, die Unterplatte und die Border aus einem einen Oberstoff und einen Unterstoff aufweisenden Abstandsgestrick mit zwischen dem Oberstoff und dem Unterstoff angeordneten Füllstoff auszubilden.
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Als Verbundstoff kommt dabei eine Vielzahl von Qualitäten in Frage, wie beispielsweise Tencel, Lyocell, Viskose, Baumwolle oder anderen Zellulosefasern, Doppeljerseys oder auch kaschierte Qualitäten.
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Der Matratzenbezug ist dabei bei der in 1 gezeigten Ausführungsvariante so auf der Strickwarenbahn 8 gestrickt, dass die Länge l des Matratzenbezugs plus zweimal die Tiefe t der Border 4 etwa der Rollenbreite s der Strickwarenbahn 8 entspricht, so dass dadurch die Breite b des Matratzenbezugs 1 sich in Richtung der abrollbaren Rollenlänge der Strickwarenbahn 8 erstreckt, so dass beispielsweise bei einer Strickwarenbahn 8 mit einer Breite von 240 cm ein Matratzenbezug mit einer Länge l von 200 cm und Bordertiefen t von jeweils 20 cm einer Strickwarenbahnbreite s entsprechen. Die Maßangaben sind hier selbstverständlich nur als Beispiel anzusehen.
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Die Breite b des Matratzenbezugs 1 kann dann variiert werden und ist bei dieser Ausrichtung insbesondere geeignet für Matratzen mit einer Breite von mehr als 1 m, da die aneinander gestrickten Bestandteile des Matratzenbezugs Border 4, Oberplatte 2, Border 4 und Unterplatte 3 sich über einer Länge von beispielsweise 480 cm erstrecken würde, bei einer Matratzenbezugsbreite b von 200 cm.
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Für Matratzenbezüge 1 mit einer Breite von 100 cm oder weniger ist es auch denkbar, auf der Strickwarenbahn 8 die Bestandteile des Matratzenbezugs so aufzustricken, dass sich die Oberplatte, die Unterplatte und die sich parallel zu diesen erstreckenden Border in Richtung der Rollenbreite der Strickwarenbahn 8 erstrecken.
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Nach Abschneiden eines Abschnittes einer Strickwarenbahn 8, auf dem sämtliche Komponenten des Matratzenbezugs 1 aufgestrickt sind, wird der von der Strickwarenbahn 8 bevorzugt als Schlauchware abgezogene Matratzenbezug 1 zunächst aufgeschnitten und in der Ausrüstung fixiert.
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Wie in 4 gezeigt, entsprechend zusammengefaltet und an drei der Umfangsränder 31, 41, hier der Unterplatte 3 und dreien der Border 4 wird eine Verschlussmittel 7, insbesondere ein Reißverschluss angenäht.
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Daraufhin kann in den Matratzenbezug ein Matratzenkern eingelegt werden und der Matratzenbezug dann durch Verschließen des Reißverschlusses verschlossen werden, so dass der gesamte Matratzenkern von dem Matratzenbezug 1 vollständig umhüllt ist.
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Anstelle des Reißverschlusses als Verschlussmittel 7 sind selbstverständlich auch andere Verschlussmittel denkbar, beispielsweise ein Klettverschluss oder eine Knopfleiste.
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Die in 1 mit dem Bezugszeichen 5 bezeichneten Abschnitte der Strickwarenbahn 8 werden vor dem Einnähen des Verschlussmittels 7 vorzugsweise herausgeschnitten, um die Dicke der Border 4 nicht zu vergrößern. Alternativ ist es auch denkbar, diese Abschnitte 5 als Doppellage an der Strickwarenbahn 8 im Bereich der Border 4 zu belassen.
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In gleicherweise werden die Außeneckbereiche 6 der Border teilweise oder vollständig herausgetrennt oder umgeschlagen und gegebenenfalls abgenäht.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Matratzen- oder Kissenbezug
- 2
- Oberplatte
- 3
- Unterplatte
- 31
- Umfangsrand
- 4
- Border
- 41
- Umfangsrand
- 5
- Abschnitte
- 6
- Außeneckbereiche
- 7
- Verschlussmittel
- 8
- Strickwarenbahn
- b
- Breite des Matratzenbezugs
- l
- Länge des Matratzenbezugs
- s
- Breite der Strickwarenbahn
- t
- Tiefe des Borders