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Die Erfindung betrifft einen Mehrelement-Zonenbezug zur vollständigen Umhüllung von einteiligen oder in Form eines Baukastensystems zusammengesetzten mehrteiligen Matratzen, wobei mehrere Matratzenbezugselemente aus unterschiedlichen Materialien, variabler Dicke und Oberflächenbeschaffenheit, teilweise übereinander angeordnet, durch Reißverschlüsse und seitliche Border zu einem die Matratze kammerähnlich vollständig umschließenden Matratzenbezug miteinander verbunden sind.
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Als Körperunterlage werden an Matratzen vom Verbraucher wichtige Anforderungen gestellt. Sie soll nicht zu weich aber auch nicht zu hart sein, eine ausreichende Lüftung des Körpers gestatten und sich mit entsprechender Elastizität im Zusammenwirken mit einem mindestens teilweise nachgiebig federnden Bettrahmen als Unterlage der Körperkontur anpassen.
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Üblicherweise werden Matratzen, die in einem Holz- oder Metallgestell auf einem Bettrahmen, beispielsweise einem Metallfederrost oder einer Holzlattenunterfederung aufliegen, entweder mit einem Federkern ausgerüstet oder einstückig als Kaltschaummatratze ausgebildet.
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In der
DE 296 00 151 U1 wird zur individuellen Anpassung an den Liegekomfort eine Matratze vorgeschlagen, die aus einem atmungsaktiven Latexschaumrahmen, der in Länge und Breite dem Liegeplatzbedarf eines menschlichen Körpers entspricht, und wenigstens zwei in diesen Rahmen einlegbaren austauschbaren einzelnen Modulen besteht. Durch die mit austauschbaren einzelnen Elementen in Form von Modulen zusammengesetzte Matratze wird somit eine exakt dem Körper und dessen personifizierten Schlafgewohnheiten individuell anpassbare Körperunterlage auf der Basis einer elastischen Unterfederung erhalten, die mit Standardlängen und -breiten und ebenso mit Überlängen und/oder Überbreiten hergestellt werden können.
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In üblicher Weise werden Matratzen mit einem Stoffbezug versehen, der einen angenehmen Liegekomfort gewährleistet und der leicht gereinigt werden kann. Der Stoffbezug ist dabei einheitlich mit der Matratze fest verbunden und stellt einen unlösbaren Bestandteil der Matratze dar oder der Stoffbezug ist mit einem seitlich umlaufenden Reißverschluss hälftig teilbar ausgebildet und von der Matratze ablösbar.
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Ausgehend von diesem geschilderten Stand der Technik besteht die Aufgabe der Erfindung darin, einen Matratzenbezug so zu verbessern, dass in einfacher Weise für insbesondere mehrteilige Matratzen die Liegeeigenschaften der Liegefläche und die Oberflächenbeschaffenheit des Matratzenbezugs an unterschiedliche klimatische Bedingungen und an die Befindlichkeit des Nutzers angepasst werden kann und somit ein Höchstmaß an Liegekomfort ermöglicht wird und der insbesondere pflegeleichte Eigenschaften aufweist.
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Die gestellte Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass der Mehrelement-Zonenbezug mit möglichen unterschiedlichen Bezügen und einem Border eine die Matratze vollständig umhüllende Hauptkammer ausbildet, die durch einen Topper und einen zusätzlichen Border mit zwei Reißverschlüssen senkrecht zur Liegefläche der Matratze jeweils nach oben und nach unten erweitert bzw. aufgestockt ist.
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Erfindungsgemäß sind hierbei im Einzelnen folgende Matratzenbezugselemente miteinander verbunden:
- • Ein die Hauptkammer bildender innerer Matratzenbezug, der durch einen seitlich um die Matratze umlaufenden Reißverschluss die Matratze kammerartig vollständig umschließt,
- • zwei zur Aufstockung der Hauptkammer dienende plattenförmige Topper mit Stoffbezug,
- • mindestens zwei Zwischenplatten mit Stoffbezug, die als individuelle Verwendungsvariante bei Bedarf zwischen der Matratze und den Toppern zur weiteren möglichen Aufstockung eingeschoben werden können,
- • ein mehrteiliger Border zur Abdeckung der Seitenflächen der Hauptkammer und zwei zusätzliche Border mit zwei Reißverschlüssen zur Fixierung der Topper an der Hauptkammer.
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Durch die Aufstockung mit zwei Toppern wird der Mehrelement-Zonenbezug de facto zu einem 3-Kammer-Bezug, einer zentralen Hauptkammer mit der eigentlichen Matratze und zwei Nebenkammern mit jeweils einem Topper.
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Erfindungsgemäß kann jeweils ein Topper von der Hauptkammer abgetrennt und mit Hilfe des zusätzlichen Borders anschließend so bezogen werden, dass er zu einer separat verwendbaren Unterlage, beispielsweise einem tragbaren Reisebett umgestaltet werden kann. Die verbleibende Hauptkammer ist dann mit ihrer Matratze weiterhin als Liegefläche vollständig nutzbar.
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Die verwendeten Topper sind begrenzt formstabile, bei Belastung wenigstens teilweise nachgiebige in allen handelsüblichen Raumgewichten herstellbare Platten mit einer Dicke von ca. 2 bis 7 cm, wobei folgende Materialien bevorzugt eingesetzt werden wie beispielsweise FCKW-freier Kunststoff-Schaum ohne Lösungsmittel, Latex, Stiftlatex, Kaltschaum, Soja-Kaltschaum, druckentlastender Schaum, ähnlich Viskoschaum, Kaltschaum mit antibakteriellen Eigenschaften.
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Die Einlagen für die Topper, die als Reisebett verwendet werden können, sind wahlweise aus den Materialien Visko, Latex, 3 DEA oder Gel gefertigt.
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Die zum Schließen der Stoffbezüge für die Topper und für die Zwischenplatten und zum Verbinden der einzelnen Bestandteile des Mehrelement-Zonenbezugs verwendeten jeweils seitlich umlaufenden Reißverschlüsse sind untereinander kompatibel ausgebildet und entsprechend ihrer Verwendung aufgenäht, gekettelt oder eingefasst.
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Zur Anpassung an unterschiedliche Matratzendicken ist der Border der Hauptkammer erfindungsgemäß mehrlagig ausgebildet und zur besseren Handhabung beim Wenden mit um die gesamte Hauptkammer umlaufenden Griff-Schlaufen versehen.
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Die Bezüge der zur Aufstockung verwendeten Topper, die als Liegeflächen anzusprechen sind, können variabel zum persönlichen Wohlgefühl des Nutzers aus beliebig unterschiedlichen Stoffqualitäten hergestellt sein. Diese können, jeweils mit nur einem einzigen Reißverschluss versehen, angepasst an verschiedene Jahreszeiten und beispielsweise an unterschiedliche Klimazonen, in einfacher Weise auf die Hauptkammer und Topper aufgezogen und später auch gewechselt werden. Beispielsweise können so Bezüge wie Cashmere-Stoff im Winter, Bamboo und Naturfasern im Frühling oder Seidenbezug im Sommer verwendet werden. Auch ist es beispielsweise möglich, in den Sommermonaten einen speziellen Klimabezug mit Ausstattung gegen Mücken, Motten, Milben und Fliegen zu verwenden.
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Mit Vorteil können die Hauptkammer und Topper mit unterschiedlichen Stoffqualitäten bezogen werden, so dass nur durch das Wenden der Matratze der Bezug der Liegefläche gewechselt wird.
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Durch die Verwendung von Zwischenplatten, die gleichfalls mit unterschiedlichen Stoffqualitäten bezogen werden können, sind zusätzliche Kombinationen von übereinander angeordneten unterschiedlichen Stoffen möglich und beispielsweise können die nicht als Liegeflächen genutzten Zwischenplatten mit dem speziellen vorbeschriebenen Klimabezug bezogen werden.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend an einem in perspektivischen Zeichnungsfiguren dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 die Hauptkammer mit bezogener Matratze,
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2 die Hauptkammer mit aufgelegter Zwischenplatte,
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3 die Hauptkammer mit zusätzlichem Border,
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4 die Hauptkammer mit aufgelegtem Topper,
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5 der komplett aufgestockte Mehrelement-Zonenbezug,
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6 die aufgerollte Oberseite des Mehrelement-Zonenbezugs,
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7 ein bezogener Topper als Reisebett,
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8 das Reisebett in einer Tragetasche.
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In der 1 ist die Hauptkammer 3 des erfindungsgemäßen Mehrelement-Zonenbezugs dargestellt. In der Hauptkammer 3 ist die Matratze 1 (siehe 6) mit einem direkten Matratzenbezug 2, beispielsweise einem speziellen atmungsaktiven und luftdurchlässigen 3D-Gewebe umhüllt und dann zum persönlichen Wohlgefühl des Nutzers als oberster Bezug 4 für die Liegefläche mit beliebig unterschiedlichen Stoffqualitäten bezogen und mit Reißverschluss 5 befestigt. Je nach gewähltem Bezug 4 ist die Hauptkammer 3 als Liegefläche durchaus akzeptabel. Erfindungsgemäß ist jedoch vorgesehen, dass in einfacher Weise ein Wechsel der Bezüge und der Liegeeigenschaften der Liegefläche durchgeführt werden kann.
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Hierzu ist, wie die 2 zeigt, die ursprüngliche Hauptkammer 3 der 1 mit einer Zwischenplatte 8 und einem umlaufenden mehrteiligen Border 6 und dessen Reißverschlüsse 5 zu einer aufgerüsteten Hauptkammer 9 ausgebildet. In der Darstellung der 2 sind auch die am mehrteiligen Border 6 vorhandenen seitlichen Griffschlaufen 7 zum Wenden der Matratze deutlich hervorgehoben.
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In der 3 wird gezeigt, dass der für die Aufstockung der Hauptkammer 3 (vgl. 1) verwendete zusätzliche Border 10 mit seinem unteren Reißverschluss 5 am oberen Ende der aufgerüsteten Hauptkammer 9 so angebracht ist, dass ein Teil des Borders 10 nach oben übersteht. In die so geschaffene flache Mulde wird dann entsprechend der 4 der Topper 11 eingelegt und die Mulde durch einen obersten Bezug 4 mit dem oberen Reißverschluss 5 des Borders 10 geschlossen. Der Mehrelement-Zonenbezug 12 ist damit komplett zusammengestellt. Ein derartiger kompletter Mehrelement-Zonenbezug 12 ist in der 5 dargestellt.
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Zum besseren Verständnis des schichtweisen Aufbaus des erfindungsgemäßen Mehrelement-Zonenbezugs 12 sind die einzelnen Schichten des Mehrelement-Zonenbezugs 12, die auf der Matratzenoberseite nacheinander aufgelegt sind, zusammenfassend in der 6 teilweise abgerollt dargestellt.
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Die Matratze 1 wurde zunächst mit einem direkten Matratzenbezug 2 zur Bildung der Hauptkammer 3 (entsprechend der 1) eingefasst. Anschließend wurde die Hauptkammer 3 durch den Zusatz einer Zwischenplatte 8 und eines mehrteiligen Borders 6 zur Hauptkammer 9 vervollständigt. Schließlich wurde dann diese neue Hauptkammer 9 mit einem Topper 11 aufgestockt und mit einem Bezug 4 für die Liegefläche zum kompletten Mehrelement-Zonenbezug 12 ausgebildet.
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Die hier gezeigte Reihenfolge der Schichten gilt selbstverständlich auch für die Matratzenunterseite, dann erfindungsgemäß aber mit möglichen unterschiedlichen Stoffen und Materialien.
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Der vom kompletten Mehrelement-Zonenbezug 12 entfernbare Topper 11 kann mit dem am eigentlichen Matratzenbezug nicht mehr benötigten zusätzlichen Border 11 mit geeigneten Stoffbezügen zu einer selbständigen Unterlage umgestaltet und beispielsweise als Reisebett 13 verwendet werden. In der 7 ist ein derartig hergestelltes Reisebett 13 dargestellt, wobei der verwendete Stoffbezug gleichzeitig auch den Bezug 4 für die Liegefläche darstellt. Es ist leicht faltbar und kann beispielsweise in einer Tragetasche 14, wie die 8 zeigt, leicht transportiert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Matratze
- 2
- direkter Matratzenbezug
- 3
- Hauptkammer
- 4
- oberster Bezug für die Liegefläche
- 5
- Reißverschluss
- 6
- mehrteiliger Border
- 7
- Griffschlaufen zum Wenden der Matzratze
- 8
- Zwischenplatte
- 9
- Hauptkammer mit Zwischenplatte aufgerüstet
- 10
- zusätzlicher Border
- 11
- Topper
- 12
- kompletter Mehrelement-Zonenbezug
- 13
- einzelner Topper als Reisebett
- 14
- Tragetasche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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