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Die Erfindung betrifft ein Modul eines Sitz- oder Liegemöbles, mittels dessen der Komfort und die Bequemlichkeit des Sitz- oder Liegemöbels für eine darauf sitzende oder liegende Person erhöht ist. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Sitzmöbel, welches mit diesem Modul ausgestattet ist. Ferner betrifft die Erfindung ein Liegemöbel, welches mit diesem Modul ausgestattet ist.
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Bei der Entwicklung neuer Sitz- oder Liegemöbel muss darauf geachtet werden, dass der Komfort und die Bequemlichkeit des jeweiligen Möbels für eine darauf sitzende oder liegende Person möglichst groß ist. In diesem Zusammenhang wurde bereits vorgeschlagen, das jeweilige Möbelstück mit verstellbaren Fußteilen, Armteilen, Rückenteilen und/oder Kopfstützen auszustatten. Des Weiteren wurde bereits vorgeschlagen, die Polsterung eines Möbelstücks so auszuführen, dass ein hoher Sitz- oder Liegekomfort gegeben ist. Ferner ist es bereits bekannt, in Sitz- oder Liegemöbeln zur Erhöhung des Sitz- bzw. Liegekomforts Federkerne und/oder Schaumfstoffteile mit jeweils gewünschten Eigenschaften zu versehen, beispielsweise Federkerne zu verwenden, die in unterschiedlichen, horizontal einander benachbarten Bereichen unterschiedliche Härtegrade aufweisen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen neuen Weg zur Verbesserung des Komforts eines Sitz- oder Liegemöbels aufzuzeigen. Diese Aufgabe wird durch ein Modul mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen 2 bis 17 angegeben. Der Anspruch 18 hat ein Sitzmöbel zum Gegenstand, welches mit einem Modul nach einem der Ansprüche 1 bis 17 ausgestattet ist. Der Anspruch 19 hat ein Liegemöbel zum Gegenstand, welches mit einem Modul nach einem der Ansprüche 1 bis 17 ausgestattet ist.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Modul für ein Sitz- oder Liegemöbel bereitgestellt, welches einen Tragebehälter und ein in den Tragebehälter eingesetztes federndes Bauteil aufweist.
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Ein derartiges Modul kann in einfacher Weise und schnell in einen zugehörigen Rahmen eines Möbelgestells eingehängt werden und ist bei Bedarf auch sehr schnell wieder aus diesem Rahmen entfernbar und kann folglich schnell und einfach durch ein neues gleichartiges oder andersartiges Modul ersetzt werden. Beispielsweise kann auf diese Weise ein mit einem Taschenfederkern ausgestattetes Modul eines Möbelstückes schnell und einfach durch ein mit einem Gelkissen ausgestattetes Modul ersetzt werden oder umgekehrt.
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Weitere vorteilhafte Eigenschaften der Erfindung ergeben sich aus deren nachfolgender beispielhafter Erläuterung anhand der Zeichnungen.
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Die 1 zeigt eine Explosionsdarstellung eines ersten Ausführungsbeispiels für ein Modul eines Sitz- oder Liegemöbels.
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Das in der 1 dargestellte Modul 1 weist einen Tragebehälter 2 auf. Dieser ist wannenförmig ausgebildet. Er hat einen Boden 4, in welchem Belüftungslöcher vorgesehen sein können. Vom Boden 4 erstrecken sich Seitenwände 5 nach oben. Die sich nach oben erstreckenden Seitenwände 5 weisen einen nach außen umgebogenen umlaufenden oberen Rand 6 auf, so dass das zusammengesetzte Modul von oben her in eine von einem Auflagerahmen umgebene Öffnung eines Sitz- oder Liegemöbels eingehängt werden kann.
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Bei dem in der 1 gezeigten Tragebehälter 2 handelt es sich vorzugsweise um ein Tiefziehbauteil, beispielsweise um ein aus Kunststoff bestehendes Tiefziehbauteil.
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Alternativ dazu kann es sich bei dem in der 1 gezeigten Tragebehälter 2 auch um einen aus einem Presswerkstoff bestehenden Tragebehälter handeln.
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Im zusammengesetzten Zustand des Moduls 1 kann auf die Oberseite des Bodens 4 eine Schutzschicht 9 aufgebracht sein. Bei dieser Schutzschicht 9 handelt es sich vorzugsweise um eine Schutzmatte. Als Schutzmatte wird beispielsweise eine Vliesmatte verwendet.
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Des Weiteren ist im zusammengesetzten Zustand des Moduls 1 auf die Schutzschicht 9 ein federndes Bauteil 3 aufgesetzt, bei welchem es sich bei dem in der 1 gezeigten Ausführungsbeispiel um einen Bonnellfederkern handelt. Die als Schutzmatte unterhalb des Bonnellfederkernes vorgesehene Vliesmatte dient insbesondere zur Geräuschminderung.
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Zwischen den Seitenwänden 5 des Tragebehälters 2 und dem im Innenbereich des Tragebehälters vorgesehenen Bonnellfederkern 3 ist ein Zwischenbauteil 7 eingesetzt. Dieses besteht beim gezeigten Ausführungsbeispiel aus insgesamt vier Schaumstoffbalken 7, von denen jeder auf einer anderen Außenseite des Bonnellfederkernes vorgesehen ist.
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Die Seitenwände 5 des Tragebehälters 2 erstrecken sich ausgehend vom Boden 4 entweder senkrecht nach oben oder schräg nach oben außen. Bei sich senkrecht nach oben erstreckenden Seitenwänden sind die Schaumstoffbalken 7 quaderförmig ausgebildet. Bei sich schräg nach oben außen erstreckenden Seitenwänden sind die Schaumstoffbalken derart keilförmig ausgebildet, dass sie an die Schrägen der Seitenwände angepasst sind. In diesem Fall dienen die Schaumstoffbalken als Schrägenausgleich. In beiden vorgenannten Fällen dienen die Schaumstoffbalken als Schutzbauteile für den im Tragebehälter 2 befindlichen Bonnellfederkern 3.
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Des Weiteren weist das in der 1 gezeigte Modul 1 in seinem zusammengesetzten Zustand eine auf der Oberseite des federnden Bauteils 3, d.h. auf der Oberseite des Bonnellfederkernes, angeordnete Abdeckung 8 auf. Bei dieser Abdeckung handelt es sich beispielsweise um eine Abdeckmatte aus einem 3D-Gewebe. Dieses 3D-Gewebe ist elastisch und luftdurchlässig. Alternativ zu einem 3D-Gewebe kann die Abdeckung 8 auch von einem Druckverteilungsgewebe gebildet sein. Dieses bewirkt im zusammengesetzten Zustand des Moduls eine Verteilung des von einer auf dem Modul sitzenden Person ausgeübten Druckes auf benachbarte Federn des Federkernes. Vorzugsweise sind die Länge und die Breite der Abdeckung 8 derart größer gewählt als die Länge und die Breite des Bonnellfederkernes 3, dass die Abdeckung 8 auf allen vier Seiten seitlich über den Bonnellfederkern 3 und auch über das Zwischenbauteil 7 hinausragt.
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In seinen seitlich über das Zwischenbauteil 7 hinausragenden Bereichen ist die Abdeckung 8 auf der Oberseite des umlaufenden Randes 6 des Tragebehälters 2 befestigt. Diese Befestigung ist vorzugsweise durch eine UV-Verschweißung oder durch eine Verklebung, die beispielsweise mittels eines zweiseitigen Klebebandes vorgenommen werden kann, realisiert.
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Die 2 zeigt eine Explosionsdarstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels für ein Modul eines Sitz- oder Liegemöbels.
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Das in der 2 dargestellte Modul 1 weist einen Tragebehälter 2 auf. Dieser ist wannenförmig ausgebildet. Er hat einen Boden 4, in welchem Belüftungslöcher vorgesehen sein können. Vom Boden 4 erstrecken sich Seitenwände 5 nach oben. Die sich nach oben erstreckenden Seitenwände 5 weisen einen nach außen umgebogenen umlaufenden oberen Rand 6 auf, so dass das zusammengesetzte Modul von oben her in eine von einem Auflagerahmen umgebene Öffnung eines Sitz- oder Liegemöbels eingehängt werden kann.
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Bei dem in der 2 gezeigten Tragebehälter 2 handelt es sich vorzugsweise um ein Tiefziehbauteil, beispielsweise um ein aus Kunststoff bestehendes Tiefziehbauteil.
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Alternativ dazu kann es sich bei dem in der 2 gezeigten Tragebehälter 2 auch um einen aus einem Presswerkstoff bestehenden Tragebehälter handeln.
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Im zusammengesetzten Zustand des Moduls 1 ist auf den Boden 4 des Tragebehälters 2 ein federndes Bauteil 3 aufgesetzt, bei welchem es sich bei dem in der 2 gezeigten Ausführungsbeispiel um einen Taschenfederkern handelt.
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Zwischen den Seitenwänden 5 des Tragebehälters 2 und dem im Innenbereich des Tragebehälters vorgesehenen Taschenfederkern 3 ist ein Zwischenbauteil 7 eingesetzt. Dieses besteht beim gezeigten Ausführungsbeispiel aus insgesamt vier Schaumstoffbalken 7, von denen jeder auf einer anderen Außenseite des Taschenfederkernes vorgesehen ist.
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Die Seitenwände 5 des Tragebehälters 2 erstrecken sich ausgehend vom Boden 4 entweder senkrecht nach oben oder schräg nach oben außen. Bei sich senkrecht nach oben erstreckenden Seitenwänden sind die Schaumstoffbalken 7 quaderförmig ausgebildet. Bei sich schräg nach oben außen erstreckenden Seitenwänden sind die Schaumstoffbalken derart keilförmig ausgebildet, dass sie an die Schrägen der Seitenwände angepasst sind. In diesem Fall dienen die Schaumstoffbalken als Schrägenausgleich. In beiden vorgenannten Fällen dienen die Schaumstoffbalken als Schutzbauteile für den im Tragebehälter 2 befindlichen Taschenfederkern 3.
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Des Weiteren weist das in der 2 gezeigte Modul 1 in seinem zusammengesetzten Zustand eine auf der Oberseite des federnden Bauteils 3, d.h. auf der Oberseite des Taschenfederkernes, angeordnete Abdeckung 8 auf. Bei dieser Abdeckung handelt es sich beispielsweise um eine Abdeckmatte aus einem 3D-Gewebe. Dieses 3D-Gewebe ist elastisch und luftdurchlässig. Alternativ zu einem 3D-Gewebe kann die Abdeckung 8 auch von einem Druckverteilungsgewebe gebildet sein. Dieses bewirkt im zusammengesetzten Zustand des Moduls eine Verteilung des von einer auf dem Modul sitzenden Person ausgeübten Druckes auf benachbarte Federn des Federkernes. Vorzugsweise sind die Länge und die Breite der Abdeckung 8 derart größer gewählt als die Länge und die Breite des Taschenfederkernes 3, dass die Abdeckung 8 auf allen vier Seiten seitlich über den Taschenfederkern 3 und auch über das Zwischenbauteil 7 hinausragt.
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In seinen seitlich über das Zwischenbauteil 7 hinausragenden Bereichen ist die Abdeckung 8 auf der Oberseite des umlaufenden Randes 6 des Tragebehälters 2 befestigt. Diese Befestigung ist vorzugsweise durch eine UV-Verschweißung oder durch eine Verklebung, die beispielsweise mittels eines zweiseitigen Klebebandes vorgenommen werden kann, realisiert.
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Die 3 zeigt eine Explosionsdarstellung eines dritten Ausführungsbeispiels für ein Modul eines Sitz- oder Liegemöbels.
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Das in der 3 dargestellte Modul 1 weist einen Tragebehälter 2 auf. Dieser ist wannenförmig ausgebildet. Er hat einen Boden 4, in welchem Belüftungslöcher vorgesehen sein können. Vom Boden 4 erstrecken sich Seitenwände 5 nach oben. Die sich nach oben erstreckenden Seitenwände 5 weisen einen nach außen umgebogenen umlaufenden oberen Rand 6 auf, so dass das zusammengesetzte Modul von oben her in eine von einem Auflagerahmen umgebene Öffnung eines Sitz- oder Liegemöbels eingehängt werden kann.
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Bei dem in der 3 gezeigten Tragebehälter 2 handelt es sich vorzugsweise um ein Tiefziehbauteil, beispielsweise um ein aus Kunststoff bestehendes Tiefziehbauteil.
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Alternativ dazu kann es sich bei dem in der 1 gezeigten Tragebehälter 2 auch um einen aus einem Presswerkstoff bestehenden Tragebehälter handeln.
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Im zusammengesetzten Zustand des Moduls 1 ist auf den Boden 4 des Tragebehälters 2 ein federndes Bauteil 3 aufgesetzt, bei welchem es sich bei dem in der 3 gezeigten Ausführungsbeispiel um ein Gelkissenbauteil handelt. Alternativ zu einem Gelkissenbauteil kann es sich bei dem federnden Bauteil 3 auch um ein Schaumstoffbauteil oder um ein ein flüssigkeitsgefülltes Kissen aufweisendes Bauteil handeln.
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Zwischen den Seitenwänden 5 des Tragebehälters 2 und dem im Innenbereich des Tragebehälters vorgesehenen Gelkissenbauteil 3 ist kein Zwischenbauteil 7 notwendig, da sich die Außenform des Gelkissenbauteils auch bei schräg verlaufenden Seitenwänden an den Verlauf der Seitenwände anpasst.
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Des Weiteren weist das in der 3 gezeigte Modul 1 in seinem zusammengesetzten Zustand eine auf der Oberseite des federnden Bauteils 3, d.h. auf der Oberseite des Gelkissenbauteils, angeordnete Abdeckung 8 auf. Bei dieser Abdeckung handelt es sich beispielsweise um eine Abdeckmatte aus einem 3D-Gewebe. Dieses 3D-Gewebe ist elastisch und luftdurchlässig. Alternativ zu einem 3D-Gewebe kann die Abdeckung 8 auch von einem Druckverteilungsgewebe gebildet sein. Dieses bewirkt im zusammengesetzten Zustand des Moduls eine seitliche Verteilung des von einer auf dem Modul sitzenden Person ausgeübten Druckes. Vorzugsweise sind die Länge und die Breite der Abdeckung 8 derart größer gewählt als die Länge und die Breite des Gelkissenbauteils 3, dass die Abdeckung 8 auf allen vier Seiten seitlich über das Gelkissenbauteil 3 hinausragt.
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In seinen seitlich über das Gelkissenbauteil 3 hinausragenden Bereichen ist die Abdeckung 8 auf der Oberseite des umlaufenden Randes 6 des Tragebehälters 2 befestigt. Diese Befestigung ist vorzugsweise durch eine UV-Verschweißung oder durch eine Verklebung, die beispielsweise mittels eines zweiseitigen Klebebandes vorgenommen werden kann, realisiert.
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Bei den in den 1 bis 3 gezeigten Ausführungsbeispielen ist als Tragebehälter ein Tiefziehbauteil verwendet, welches aus Kunststoff besteht. Alternativ dazu kann der Tragebehälter auch aus einem anderen Material bestehen, beispielsweise aus einem Presswerkstoff. Eine weitere Alternative besteht darin, den Tragebehälter gitterförmig oder korbförmig auszubilden.
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Des Weiteren ist bei den in den 1 bis 3 gezeigten Ausführungsbeispielen das Modul in seiner Draufsicht quadratisch ausgebildet. Diese quadratische Ausbildung eignet sich insbesondere für eine Verwendung des Moduls bei einem Sitzmöbel, beispielsweise einem Stuhl, einem Sessel oder auch einem Fahrzeugsitz.
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Alternativ dazu kann das Modul in seiner Draufsicht auch rechteckig ausgebildet sein. Diese rechteckige Ausbildung eignet sich insbesondere für eine Verwendung des Moduls bei einem Liegemöbel, beispielsweise einem Sofa, einer Liege oder auch einem Bett.
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Die 4 zeigt eine Schnittdarstellung eines vierten Ausführungsbeispiels für ein Modul 1 eines Sitz- oder Liegemöbels im zusammengebauten Zustand des Moduls 1. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist als federndes Bauteil 3, welches in den Tragebehälter 2 eingesetzt ist, ein Taschenfederkern verwendet. Zwischen dem Taschenfederkern 3 und den Seitenwänden 5 ist ein keilförmiges Zwischenbauteil 7 angeordnet. Die äußeren Ränder der oberen Abdeckung 8 sind mit dem umlaufenden Rand 6 beispielsweise verklebt. Dieses Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von den in den 1 bis 3 gezeigten Ausführungsbeispielen dadurch, dass der Boden 4 auf seiner in der 4 linken Seite eine Stufe 4a und auf seiner in der 4 rechten Seite eine Stufe 4b aufweist und dass die im Bereich dieser Stufen im Inneren des Tragebehälters 2 angeordneten Federtaschen des Taschenfederkernes eine geringere Höhe aufweisen als die im mittleren Bereich des Bodens 4 im Inneren des Tragebehälters 2 angeordneten Federtaschen.
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Die in der 4 gezeigte Ausführungsform hat den Vorteil, dass nach dem Einhängen des Moduls 1 in einen eine Aussparung aufweisenden Rahmen des Sitz- oder Liegemöbels unterhalb des Bodens 4 des Moduls 1 zusätzlicher Raum für die Unterbringung eines oder mehrerer Funktionsbauteile des Sitz- oder Liegemöbels verbleibt. Derartige Funktionsbauteile sind beispielsweise Motoren zur Verstellung des Fußteiles des jeweiligen Möbels sowie Scharniere, Gelenke, usw.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Modul
- 2
- Tragebehälter
- 3
- federndes Bauteil
- 4
- Boden des Tragebehälters
- 4a
- Stufe
- 4b
- Stufe
- 5
- Seitenwand des Tragebehälters
- 6
- umlaufender Rand
- 7
- Zwischenbauteil
- 8
- Abdeckung
- 9
- Schutzschicht, Schutzmatte