-
Das Muster löst das Problem einer Bremse zum Verschieben des Trägers eines Plissee-Faltrollos an den Führungsschnüren sowie zu seiner Stabilisierung in der geplanten Stellung.
-
Die Plissee-Faltrollos (auch Harmonika-Rollos genannt) sind bekannt und werden allgemein verwendet. Eine der Variante derartiger Rollos sind die solchen Rollos, deren Träger an den Führungsschnüren verschoben werden, wobei beide Träger im Allgemeinen beweglich sind. Dank einer solchen Lösung kann man das Rollo an einer beliebigen Stelle des zu verdeckenden Elements einrichten, im Allgemeinen sind es Fenster oder Türen, und man kann die Breite des Schutzvorhangs beliebig gestalten. Auf Grund seiner speziellen Konstruktion kann das Plissee-Faltrollo an einer beliebigen Stelle im Fenster eingerichtet werden. Es kann das Fenster unten, in der Mitte oder im oberen Teil in Abhängigkeit von den Bedürfnissen und Vorlieben verdecken.
-
Das richtige Funktionieren derartiger Rollos ist von der Stabilität der Stellung der Träger abhängig, wobei es erforderlich ist, dass die Bremskräfte für das selbsttätige Verschieben der Träger auch ihr Verschieben durch den Nutzer nicht erschweren.
-
Zwecks Stabilisierung der Stellung des Trägers des Rollos an der Führungsschnur verwendet man verschiedene Arten von Bremsen. Die Bremsen erfüllen neben dem Abbremsen des Verschiebens der Träger des Rollos an den Führungsschnüren auch die Rolle der Führungen der Träger an den Führungsschnüren.
-
Bei den bekannten Konstruktionen der Plissee-Faltrollos wird das System der doppelten Schnüre genutzt. Zum richtigen Funktionieren solcher Rollos ist eine starke Spannung der Führungsschnüre notwendig, da sich sonst die Führungsschnüre während des Verschiebens der Träger des Rollos verbiegen, was ein Verschieben des Rollos unmöglich macht. Eine starke Spannung der Schnüre ist besonders wichtig bei der Verwendung der Plissee-Faltenrollos an den schrägen Dachfenstern, wobei man im Verlaufe einer normalen Nutzung den Effekt des Aufhängens der Rollos in Bezug auf die Fläche des Fensters beobachten konnte.
-
Vom Gebrauchsmuster W.122018 ist eine Lösung bekannt, die eine sehr starke Spannung der Führungsschnüre ermöglicht, die für die an schrägen Dachfenstern angebrachten Rollos geeignet ist.
-
Von der Anmeldung des Gebrauchsmusters W.122019 ist eine Bremse bekannt, deren Funktionsprinzip auf dem Verschieben des Spannwürfels, in dem ein Labyrinth-Kanal ist, durch den die Führungsschnur gefädelt wird, an der Führungsschnur beruht. Die Knicke des Labyrinth-Kanals bremsen wirksam das selbsttätige Verschieben der Schnur ab. Die Bremskraft einer solchen Bremse hängt von dem Gewicht des Trägers des Rollos, der Spannung der Führungsschnur sowie der Anzahl und der Form des Labyrinth-Kanals ab. Die Bremse muss einerseits das selbsttätige Verschieben des Trägers des Rollos an der Führungsschnur abbremsen und andererseits darf sie während des zielgerichteten Verschieben des Trägers des Rollos an den Führungsschnüren keinen zu starken Widerstand leisten.
-
Die Verbindung einer starken Spannung der Führungsschnüre mit der Labyrinth-Bremse einer Konstruktion wie im Gebrauchsmuster W.122019 ist nicht in allen Fällen effektiv. Besonders bei den breiten Fenstern ist das Verschieben der Träger des Rollos mit den Bremsen nach diesem Muster sehr schwierig und in Grenzfällen unmöglich.
-
Die Bremskraft kann man mit der Anzahl der Knicke des Labyrinth-Kanals sowie mit den Knickwinkeln zwischen den einzelnen Abschnitten dieses Kanals regeln. Je größer die Anzahl der Knicke des Labyrinth-Kanals ist, desto größer ist die Bremskraft und führt zu einer Verlängerung der Bremse, was jedoch wiederum ein wesentliches Hindernis bei der Konstruktion der Rollos ist und einen negativen Einfluss auf die ästhetischen Eigenschaften nimmt. Je kleiner die durch die einzelnen Abschnitte des Labyrinth-Kanals gebildeten Winkel sind, desto mehr vergrößert sich die Bremskraft, was aber zu einer Vergrößerung der Widerstände während des zielgerichteten Verschiebens der Träger des Rollos führt und das Zerstören der Führungsschnüre beschleunigt.
-
Ziel des Musters war die Konstruktion einer Bremse mit einer großen Bremskraft, die aber wiederum keine übermäßigen Widerstände während des Verschiebens der Träger des Rollos darstellt und gleichzeitig die hohen ästhetischen Eigenschaften beibehält, insbesondere bei ihrer Anwendung für breite, schräge Fenster, z. B. Dachfenster.
-
Die Bremse für Rollos, insbesondere für Plissee-Faltenrollos, ist nach dem Muster mit dem Träger des Rollos verbunden und erfüllt gleichzeitig die Rolle einer Führung. Die Bremse ist dadurch charakterisiert, dass der Labyrinth-Kanal der Bremse parallel zur Längsachse des Trägers ist und sich darüber hinaus vor und hinter dem Labyrinth-Kanal zwei gerundete Elemente befinden, vorzugsweise Rollen. Die gerundeten Elemente ermöglichen eine Richtungsänderung des Verlaufs der Führungsschnur, wobei der Labyrinth-Kanal so gestaltet ist, dass sich der eine Einlass unter der Achse des gerundeten Elements befindet und der zweite, gegenüberliegende befindet sich über der Achse des gerundeten Elements. Die Schnur an der Innenseite des Rollos am gerundeten Element ändert die Richtung von Vertikal nach Horizontal und anschließend hinter dem Labyrinth-Kanal ändert sie erneut die Richtung nach Vertikal am zweiten gerundeten Element.
-
Das gerundete Element stellt einen Ausschnitt der Rolle von nicht weniger als 180° dar, vorzugsweise einen Ausschnitt von 190°. Bei der bevorzugten Variante des Musters sind die mit den runden Elementen werden die Rollen auf den Achsen aufgesetzt. Der Durchmesser des gerundeten Elements oder der Rollen ist nicht kleiner als 1,5 des Schnurdurchmessers und in dem Fall, wenn die Führungsschnüre des Rollos aus Metall sind, ist das Verhältnis des Rollendurchmessers oder des gerundeten Elements nicht kleiner als 2,0 des Durchmessers der Schnur.
-
Die Anwendung des gerundeten Elements eliminiert die scharfen Knicke der Schnur und erleichtert während der Verlagerung des Rollos das Verschieben des Trägers des Rollos. Das Fehlen der Knicke begünstigt die Haltbarkeit der Schnüre, besonders der Schnüre aus Metall in den Kunststoffummantelungen.
-
Der Labyrinth-Kanal besitzt mindestens zwei Knicke, wobei die Winkel zwischen den einzelnen Abschnitten des Kanals von 100 bis 175° betragen.
-
Die Bremse besteht nach dem Muster aus zwei miteinander verbundenen Teilen. In dem einen Teil befinden sich der Labyrinth-Kanal und die gerundeten Elemente, wobei diese Elemente senkrecht zu ihrer Fläche angeordnete Vorsprünge haben, die zum Verbinden mit dem zweiten Teil der Bremse dienen. In dem Fall, wenn es Rollen sind, dann sind die Achsen, auf den sie aufgesetzt wurden, länger als die Dicke der Rollen und bilden zwei Vorsprünge zum Verbinden mit dem anderen Teil der Bremse. Darüber hinaus besitzt dieser Teil der Bremse zusätzlich mindestens zwei Vorsprünge, die zum Verbinden und Stabilisieren dieser Verbindung mit dem anderen Teil der Bremse dienen. Der andere Teil besitzt Öffnungen, die den Vorsprüngen im ersten Teil der Bremse entsprechen und nach dem Zusammenbau gehen die Vorsprünge des ersten Teiles der Bremse in die Öffnungen des zweiten Teiles ein und stabilisieren die Verbindung.
-
Die Bremse kann zusätzlich die entsprechend geformten Halterungen besitzen, die das Verschieben der Träger des Rollos oder des Zapfenloches zum Montieren solcher Halterungen ermöglichen.
-
Der Gegenstand des Musters wurde in einer Abbildung dargestellt, welche das Muster veranschaulicht.
-
In der Abbildung stellen die einzelnen Figuren folgendes dar:
-
1 allgemeine Ansicht der Bremse im zusammengebauten Zustand,
-
2 allgemeine Ansicht der Bremse im zusammengebauten Zustand als Seitenansicht,
-
3 und 5 Ansicht des Labyrinth-Teiles der Bremse in zwei Projektionen,
-
4 Vergrößerung des Fragmentes A von der 3,
-
6 Verlauf der Schnur durch den Labyrinth-Teil der Bremse gem. 3 und 5,
-
7 und 8, Ansicht des Labyrinth-Teiles der Bremse in der Variante mit den Rollen,
-
9 und 10 Ansicht des zweiten Teiles der Bremse in zwei Projektionen,
-
11 Rollo mit den montierten vier Bremsen nach dem Muster,
-
In der 1 wurde die allgemeine Ansicht der Bremse im zusammengebauten und zur Montage im Träger fertigen Zustand als Ansicht längs der Achse des Trägers dargestellt. Die Bremse besteht aus zwei Teilen (1, 2), von deren ein Teil (2) das Zapfenloch (3) zum Montieren des Trägers des Rollos besitzt. Beide Teile unterscheiden sich durch eine innere Konstruktion, wie das in weiteren Abbildungen dargestellt wurde; aber sie ergänzen sich gegenseitig und bilden gemeinsam die gesamte Bremse. Der wesentliche Teil der Bremse ist ein Labyrinth-Teil (1), in dem sich die hauptsächlichen Betriebselemente der Bremse befinden. Die Hauptfunktion des zweiten Teiles ist die Ergänzung der inneren Konstruktion der Bremse und die Verbindung mit dem Träger des Rollos (im weiteren Inhalt der Beschreibung eines Beispiels der Ausführung „Verbindungsstück” genannt). Durch die Bremse wird auch die Führungsschnur gefädelt (4). An die Bremse wird eine Halterung (5) angeschlossen, die zum Steuern des Rollos dient.
-
Wie in der 2 dargestellt, geht die Schnur (4) vom inneren Ende aus in die Bremse ein, indem man das von der Stoffseite des Rollos betrachtet, und kommt am äußeren Ende wieder heraus.
-
In dem in der 3 dargestellten Labyrinth-Teil (1) befindet sich auf der Innenfläche ein Vorsprung (6), in dem das Labyrinth (7) ausgespurt ist und an den beiden Enden des Labyrinth-Kanals (7) befinden sich zwei gerundete Elemente (8, 9), deren Dicke der Dicke des Vorsprunges (6) gleich ist. Aus den gerundeten Elementen (8, 9) stehen zylindrische Bolzen (10, 11) hervor, die zum Verbinden des Labyrinth-Teiles (1) mit dem Verbindungsstück (2) dienen. Auf dem Vorsprung (6) befinden sich zwei zylindrische Bolzen (12, 12'), die ebenfalls zum Verbinden des Labyrinth-Teiles (1) mit dem Verbindungsstück (2) dienen. Die Bolzen (10, 11, 12, 12') stabilisieren die Verbindung beider Teile der Bremse. Der Labyrinth-Teil besitzt den Vorsprung (13), in dem sich das Zapfenloch (14) für die Halterung (5) befindet. Das Zapfenloch (14) ist die Hälfte des gesamten Zapfenloches für die Halterung (5) und die zweite Hälfte des Zapfenloches befindet sich auf dem Verbindungsstück (2).
-
In der 4 wurde ein Ausschnitt des Labyrinth-Kanals (7) dargestellt, der in der 3 als „A” bezeichnet wurde. Die einzelnen Abschnitte des Kanals (7', 7'') bilden den Winkel α, der vorzugsweise im Intervall 110–175° enthalten sein sollte.
-
In der 5 wurde der Labyrinth-Teil (1) in einer senkrecht vertikalen Ansicht zur 3 dargestellt. Das Gehäuse (15) des Labyrinth-Teiles (1) besitzt eine Form, die der inneren Form des Trägers des Rollos entspricht. Das Gehäuse (15) kann in Abhängigkeit vom Profil des Trägers des Rollos beliebige Formen annehmen. Vorzugsweise ist im Gehäuse (15) eine längliche Nut (16), welche die Verbindung mit dem Träger des Rollos zusätzlich stabilisiert, der in diesem Fall einen entsprechenden Vorsprung haben sollte.
-
In der 6 wurde der Verlauf der Führungsschnur dargestellt. Die Führungsschnur (4) geht von oben in die Bremse ein und ändert auf dem gerundeten Element (9) die Richtung um ungefähr 90° und anschließend geht sie durch den Labyrinth-Kanal (7), wonach sie auf dem gerundeten Element (8) erneut die Richtung um ca. 90° ändert und aus der Bremse herauskommt.
-
In der (7) wurde der Labyrinth-Teil (1) in einer Version dargestellt, wo sich an beiden Enden des Labyrinth-Kanals (7) zwei Rollen (17, 18) befinden, die auf den Achsen (19, 20) aufgesetzt sind. Die Rollen (17, 18) haben eine geringere Dicke als der Vorsprung (6), damit sie sich während des Funktionsbetriebes der Bremse auf den Achsen (19, 20) frei bewegen können. In der 8 wurde der Labyrinth-Teil in einer senkrecht vertikalen Ansicht zur 7, das Gehäuse (21) des Labyrinth-Teiles (1) und die Achse (19), auf der die Rolle (17) angebracht ist, dargestellt.
-
Der zweite Teil der Bremse, dargestellt in den 9 und 10, besitzt ein Gehäuse (22), in dem die Öffnungen (23, 24, 25, 25') ausgespart sind, in die nach dem Verbinden mit dem Labyrinth-Teil (1), dargestellt in der 3, die ihnen entsprechenden Bolzen eingehen (10, 11, 12, 12'). Das Verbindungsstück hat ein Zapfenloch (3), in das das Endstück des Trägers des Rollos eingeht. Die Außenfläche des Zapfenloches (3) bildet gleichzeitig den dekorativen Abschluss des Trägers des Rollos. Das Verbindungsstück hat den Vorsprung (26), in dem sich das Zapfenloch (27) für die Halterung (5) befindet. Das Zapfenloch (27) bildet nach dem Verbinden mit dem Labyrinth-Teil (1) und mit dem Zapfenloch (14) das komplette Zapfenloch (14) für die Halterung (5).
-
In der 10 ist das Verbindungsstück mit, dem zweiten Teil der Bremse (2) in einer senkrecht vertikalen Ansicht zur 9 dargestellt. Das Gehäuse (22) des Verbindungsstücks (2) besitzt eine Form, die der inneren Form des Trägers des Rollos entspricht. Das Gehäuse (22) kann in Abhängigkeit vom Profil des Trägers des Rollos beliebige Formen annehmen. Bevorzugt wird im Gehäuse (22) eine längliche Nut (16'), welche die Verbindung mit dem Träger des Rollos zusätzlich stabilisiert und der in diesem Fall einen entsprechenden Vorsprung haben sollte.
-
In der 11 wurde das Rollo mit den montierten vier Bremsen nach dem Muster dargestellt. Der untere Träger (28) hat zwei Bremsen (30, 31) und der obere (29) ebenfalls zwei Bremsen (32, 33). In der 13 wurde eine Bremse (30) mit freiliegendem Labyrinth-Teil (1) dargestellt. Durch die Bremsen und die Plissee-Faltenrollos werden zwei Führungsschnüre gefädelt (34, 34').