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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bedienvorrichtung, welche dazu vorgesehen ist, Steuerinformationen für die Ansteuerung von Verbrauchern zu erzeugen. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Bedienvorrichtung zur Ansteuerung von Leuchten, welche Bestandteil eines komplexeren Beleuchtungs- bzw. Lichtmanagementsystems sind.
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Lichtmanagementsysteme kommen mehr und mehr in öffentlichen und gewerblichen Gebäuden zum Einsatz. Neben einer Energieeinsparung, die bspw. mit Hilfe einer automatisierten Tageslicht- und/oder Anwesenheitssteuerung erzielt wird, bieten derartige Systeme die Möglichkeit, die Leuchten aufeinander abgestimmt betreiben zu können und hierdurch ein besseres Erscheinungsbild zu erzielen. Dies wird in der Regel dadurch erreicht, dass Steuerinformationen für die Leuchten zentralisiert durch eine Steuereinheit erzeugt und dann an die Leuchten gruppenweise oder individuell übermittelt werden.
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Für eine komfortable Benutzung derartiger Lichtmanagementsysteme spielt allerdings auch eine Rolle, dass für den Benutzer trotz allem die Möglichkeit besteht, seinem Wunsch entsprechend einzelne Leuchten wahlweise ein- und ausschalten und ggf. auch dimmen zu können. Hierfür sind nach wie vor unmittelbar vor Ort befindliche Bedienvorrichtungen erforderlich, welche je nach Ausgestaltung des Beleuchtungssystems unterschiedlich komplex gestaltet sein können.
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Insbesondere in Hotels oder Geschäften kommen hierbei aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten zur Einstellung der Leuchten komplexere Bedienelemente oder Eingabegeräte zum Einsatz, die das Erzeugen der Steuerinformationen mit Hilfe grafischer Benutzeroberflächen unterstützen. Es handelt sich hierbei bspw. um an der Wand montierte LCD-Bildschirme, die entweder an ihrem Umfang entsprechende Bedienelemente aufweisen oder berührungsempfindlich ausgestaltet sind, so dass dann ein Benutzer durch Betätigen der entsprechenden Bedienelemente oder Schaltflächen Leuchten individuell ansteuern kann. Auch das Abrufen vorab definierter Beleuchtungsszenarios oder dergleichen ist mit derartigen Bedienvorrichtungen möglich.
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Derartige LCD-Screens haben sich als Bedienvorrichtungen zur Beleuchtungssteuerung in der Vergangenheit vielfach bewährt, weisen allerdings trotz allem gewisse Nachteile auf. So ist es nicht praktikabel, derartige LCD-Screens beliebig groß auszugestalten. Da also der auf dem Bildschirm zur Verfügung stehende Platz begrenzt ist, kann auch nur eine bestimmte Anzahl von Bedienmöglichkeiten dargestellt werden. Insbesondere bei größeren Beleuchtungssystemen bedeutet dies, dass der Benutzer zum gezielten Ansteuern einzelner Leuchten oftmals zwischen verschiedenen Menüs und Untermenüs der Benutzeroberfläche wechseln muss, um letztendlich die gewünschte Einstellungen oder Ansteuerungen vornehmen zu können. Für Personen, die mit derartigen Bedienvorrichtungen nicht vertraut sind, bedeutet dies, dass das gezielte Ansteuern einzelner Leuchten oder generell einzelner Verbraucher nur schwer realisierbar ist.
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Eine weitere Tatsache, die das gezielte Ansteuern einzelner Leuchten erschwert, ist, dass bei größeren Beleuchtungssystemen die Leuchten in der Regel durch ihnen zugeordnete individuelle Adressen identifiziert werden, wobei diese Adressen allerdings keine Auskunft darüber geben, wo im Raum sich die entsprechende Leuchte befindet. Ist der Benutzer also nicht mit der Bedienung der Vorrichtung vertraut und befinden sich viele Leuchten in dem anzusteuernden Bereich, bspw. dem Bereich eines Hotels oder eines Geschäfts, so wird es für ihn sehr schwer und zeitaufwändig, die richtige Leuchte zu finden und tatsächlich in der gewünschten Weise anzusteuern.
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Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabenstellung zugrunde, eine neuartige Bedienvorrichtung zum Erzeugen von Steuerinformationen zur Verfügung zu stellen, welche es erlaubt, auch in komplexeren Systemen einzelne Verbraucher in einfacher, schneller und intuitiver Weise anzusteuern.
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Die Aufgabe wird durch eine Bedienvorrichtung zum Erzeugen von Steuerinformationen mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Ebenso wie auf LCD-Bildschirmen basierende Bedienvorrichtungen nutzt auch die erfindungsgemäße Lösung das Konzept, einzelne Bedienelemente zum Erzeugen von Steuerinformationen grafisch darzustellen. Durch Berühren und/oder Annähern einer Hand an das Bedienelement wird dann darauf basierend eine Steuerinformation erzeugt, die an den anzusteuernden Verbraucher, bspw. eine Leuchte, übermittelt wird. Im Gegensatz zu bislang bekannten Lösungen erfolgt die Darstellung der Bedienelemente allerdings nicht mit Hilfe eines elektronischen Geräts wie bspw. eines LCD-Bildschirms, sondern mit Hilfe sog. elektrisch leitender Farbe. Derartige leitende Farben (conductive paints) sind bereits seit einiger Zeit bekannt und können wie normale Farben auf einen Untergrund aufgemalt oder anderweitig aufgebracht werden.
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Sie weisen darüber hinaus allerdings auch die Möglichkeit auf, Strom zu leiten, und erfahren bei Berühren und/oder Annähern einer menschlichen Hand eine Veränderung des Widerstands bzw. ihrer Leitfähigkeit. Diese Veränderungen können durch eine geeignete Steuereinheit erkannt werden, die darauf basierend dann letztendlich die Steuerinformation erzeugt und an den bzw. die anzusteuernden Verbraucher übermittelt.
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Erfindungsgemäß wird also eine Bedienvorrichtung zum Erzeugen von Steuerinformationen für die Ansteuerung von Verbrauchern, insbesondere von Leuchten vorgeschlagen, wobei die Vorrichtung auf einer Trägerfläche grafisch dargestellte Bedienelemente aufweist und ferner eine Steuereinheit vorgesehen ist, welche das Berühren der Bedienelemente und/oder das Annähern einer Hand an die Bedienelemente erkennt und darauf basierend Steuerinformationen erzeugt, und wobei erfindungsgemäß die Bedienelemente mit Hilfe einer elektrisch leitenden Farbe dargestellt sind, welche bei Berühren und/oder Annähern einer Hand eine Veränderung des Widerstands bzw. der Leitfähigkeit erfährt.
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Im Vergleich zu auf elektronischen Geräten beruhenden Lösungen kann also die grafische Darstellung der Bedienelemente mit einem deutlich geringeren Aufwand realisiert werden. Dies bedeutet nicht nur, dass das erfindungsgemäße Bedienkonzept nahezu beliebig an bestimmte Beleuchtungssysteme individuell anpassbar ist, sondern auch hinsichtlich der Größe der Bedienvorrichtung nahezu keine Einschränkungen bestehen. Dies hat zur Folge, dass keine Kompromisse bei der Darstellung der Einstellmöglichkeiten eingegangen werden müssen und dementsprechend die Möglichkeit besteht, alle zur Verfügung stehenden Bedien- bzw. Einstellmöglichkeiten übersichtlich darzustellen. Es ist damit nicht mehr erforderlich, durch einzelne Untermenüs zu navigieren, um letztendlich die gewünschte Bedienmöglichkeit zu finden, was das Erzeugen von Steuerinformationen auch für ungeübte Benutzer deutlich erleichtert. Die komfortable Benutzung kann dabei insbesondere auch dadurch unterstützt werden, dass zusätzlich zu den Bedienelementen auch eine grafische Darstellung der räumlichen Anordnung der anzusteuernden Verbraucher erfolgt.
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Entsprechend dem oben beschriebenen Konzept ist die Steuereinheit der Bedienvorrichtung mit den mit Hilfe der elektrisch leitenden Farbe realisierten Bedienelementen elektrisch leitend verbunden. Die Verbindung kann dabei insbesondere ebenfalls wiederum durch elektrisch leitende Farbe vorgenommen werden. Zur besseren Darstellung der Bedienmöglichkeiten ist allerdings vorzugsweise vorgesehen, dass diese Verbindungen zwischen Bedienelementen und Steuereinheit dann zumindest teilweise, insbesondere jedoch vollständig nicht mehr sichtbar sind, also bspw. durch eine andere Farbe überdeckt werden.
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Das Berühren einzelner Bedienelemente bzw. das Annähern einer Hand an einzelne Bedienelemente kann also entsprechend der oben beschriebenen Weise durch die Steuereinheit erkannt werden, die dann darauf basierend Steuersignale erzeugt und an die anzusteuernden Verbraucher übermittelt. Die Steuerinformationen können dabei vorzugsweise entsprechend dem DALI-Standard ausgebildet sein, also DALI-Befehle darstellen. Dabei besteht sowohl die Möglichkeit, die Steuereinheit an eine Busleitung eines DALI-Systems anzuschließen, als auch die Steuersignale drahtlos zu übermitteln. Insbesondere im Falle einer drahtlosen Übermittlung der Steuersignale wäre dabei auch denkbar, die erfindungsgemäße Bedienvorrichtung insgesamt als tragbares Gerät ausgestalten. Da wie beschrieben der Aufwand zum Realisieren der einzelnen Bedienelemente verhältnismäßig gering ist, kann auf diese Weise ein kostengünstiges und dennoch komfortabel zu nutzendes Gerät zum Ansteuern von Verbrauchern realisiert werden. Alternativ hierzu ist selbstverständlich auch eine fest installierte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung denkbar, wobei dann die Trägerfläche, auf der die Bedienelemente grafisch dargestellt sind, bspw. durch die Wand eines Raums bzw. eines Gebäudes gebildet sein kann.
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Nachfolgend soll die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen:
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1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung, die zur Ansteuerung von Leuchten genutzt wird;
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2 den prinzipiellen Aufbau der Bedienvorrichtung von 1 gemäß dem erfindungsgemäßen Konzept;
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3 eine mit Hilfe der erfindungsgemäßen Lösung realisierbare Bedienelementegruppe zum komfortablen Ansteuern einer Leuchte;
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4 eine Darstellung eines erweiterten zweiten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung und
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5 die Nutzung der erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung bei der Inbetriebnahme eines Beleuchtungssystems.
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1 zeigt zunächst sehr allgemein ein denkbares Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäß ausgestalteten Bedienvorrichtung, welche mit dem Bezugszeichen 100 versehen und zur Ansteuerung von Leuchten vorgesehen ist. Das erfindungsgemäße Konzept ist allerdings nicht auf die Leuchtenansteuerung beschränkt, sondern kann allgemein zur Ansteuerung von Verbrauchern benutzt werden. Insbesondere im Rahmen der als bevorzugtes Anwendungsbeispiel beschriebenen Benutzung der Bedienvorrichtung 100 in Shops oder Hotels wäre auch eine entsprechende Nutzung zur Ansteuerung von Abschattungseinrichtungen wie Jalousien oder dergleichen oder von Einrichtung zur Beeinflussung des Raumklimas denkbar. Der Einfachheit halber soll allerdings nachfolgend das erfindungsgemäße Konzept ausschließlich anhand der Ansteuerung von Leuchten beschrieben werden.
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Die in 1 dargestellte Bedienvorrichtung 100 zeichnet sich dabei insbesondere durch eine grafische Darstellung einer Vielzahl von Bedienelementen 5–7 auf einer Trägerfläche 2 aus, wobei die Anordnung der Bedienelemente 5–7 vorzugsweise der Anaordnung der jeweils zugehörigen Leuchten entspricht. Im dargestellten Ausführungsbeispiel von 1 entspricht hierbei jeder Kreis 5 und jedes Dreieck 6, 7 einem einzelnen Bedienelement, wobei insbesondere auch vorgesehen sein kann, mehrere Bedienelemente 5–7 zu Gruppen zusammenzustellen, wie dies im unteren Bereich von 1 gezeigt ist. Eine entsprechende Bedienelemente-Gruppe 10 1 bzw. 10 2 dient dann bspw. dazu, Steuerinformationen für einen bestimmten Verbraucher, in vorliegenden Fall also für eine bestimmte Leuchte zu erzeugen.
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Darüber hinaus sind allerdings neben diesen Bedienelemente-Gruppen 10 1 und 10 2 weitere einzeln verteilte Bedienelemente, im vorliegenden Fall die bereits erwähnten Kreise 5 vorgesehen, welche individuelle Schaltflächen, die jeweils einem einzelnen Verbraucher zugeordnet sind, darstellen. Mit Hilfe dieser Schaltflächen soll die zugehörige Leuchte wahlweise ein- und ausgeschaltet werden können, wobei die Bedienvorrichtung 100 bspw. derart ausgelegt sein kann, dass bei erstmaliger Berührung die zugehörige Leuchte eingeschaltet und bei einer späteren Berührung wieder ausgeschaltet wird. Selbstverständlich könnte alternativ hierzu allerdings auch vorgesehen sein, dass ein einmaliges Berühren einer entsprechenden Schaltfläche 5 das Einschalten der zugehörigen Leuchte veranlasst, während hingegen ein kurzzeitiges doppeltes Berühren das Ausschalten der Leuchte bewirkt.
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Im Vergleich zu diesen einfachen Ein- und Ausschaltvorgängen erlauben die Bedienelemente-Gruppen 10 1 und 10 2 eine komfortablere Ansteuerung der zugehörigen Leuchte. Auch hier ist zunächst die kreisförmige Schaltfläche 5 vorgesehen, die in der oben beschriebenen Weise ein Ein- und Ausschalten ermöglicht.
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Zusätzlich erlauben die nach oben bzw. nach unten gerichteten dreieckförmigen Schaltflächen 6 bzw. 7 das wahlweise Erhöhen oder Reduzieren eines bestimmten Betriebsparameters der zugehörigen Leuchte. Es wird sich hierbei in erster Linie um die Helligkeit handeln, so dass durch diese Schaltflächen 6, 7 also ein Dimmen der Leuchte ermöglicht ist. Denkbar wäre allerdings auch, dass mit Hilfe dieser Schaltflächen 6 und 7 wahlweise die Farbtemperatur des von der Leuchte abgegebenen Lichts oder ein beliebiger anderer Parameter der Leuchte erhöht oder reduziert werden kann.
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Hinsichtlich der Darstellung und der Bedienung der einzelnen Bedienelemente gleicht also die erfindungsgemäße Bedienvorrichtung 100 weitestgehend Bedienvorrichtungen, die auf berührungsempfindlichen Displays beruhen. Allerdings unterscheidet sich die erfindungsgemäße Lösung deutlich von den bekannten Touch-Panels durch die Art und Weise der Realisierung der Bedienvorrichtung 100, wie nachfolgend anhand von 2 näher erläutert werden soll.
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Wie bereits erwähnt, basiert das erfindungsgemäße Konzept auf dem Gedanken, die einzelnen Schaltflächen, welche die Bedienelemente 5–7 symbolisieren, dauerhaft grafisch mit Hilfe einer sog. elektrisch leitenden Farbe darzustellen. Diese Farbe weist die Eigenschaft auf, dass sie in der Lage ist, Strom zu leiten, und ferner bei Berühren ihre Leitfähigkeit bzw. ihren Widerstand ändert. Diese Eigenschaft wird nunmehr zum Realisieren des erfindungsgemäßen Konzepts genutzt, indem die Bedienvorrichtung 100 derart ausgeführt ist, dass das Berühren der einzelnen Schaltflächen 5–7 durch eine Steuereinheit 20 der Bedienvorrichtung 100 erkannt wird.
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Hierzu ist es erforderlich, dass – wie in 2 schematisch dargestellt – die einzelnen Bedienelemente 5–7 jeweils mit der Steuereinheit 20, die durch einen Mikrokontroller realisiert ist, verbunden sind. Die Verbindung erfolgt über Leiterbahnen 21, welche jeweils individuell von jeder zugehörigen Schaltfläche 5–7 zu dem Mikrokontroller 20 führen. Wird nunmehr ein Bedienelement 5–7 berührt, so wird sich in dem Gesamtsystem bestehend aus Bedienelement 5–7 und zugehöriger Leiterbahn 21 der Widerstand ändern, was durch den Mikrokontroller 20 erkannt wird. D.h., der Mikrokontroller 20 ist in der Lage, zu erkennen, sobald eines der Bedienelemente durch einen Benutzer berührt wird. Da dem Mikrokontroller 20 bekannt ist, um welches Bedienelement 5–7 es sich handelt, kann er darauf basierend eine entsprechende Steuerinformation erzeugen, die dann also bspw. das Ein- oder Ausschalten der zugehörigen Leuchte oder das Erhöhen oder Reduzieren der Helligkeit bewirkt. Die entsprechenden Informationen werden dann von dem Mikrokontroller in nachfolgend noch näher beschriebener Weise an die Leuchten übermittelt.
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Selbstverständlich sollten zur besseren Übersichtlichkeit die Leiterbahnen 21, welche die Verbindung zwischen den Bedienelementen 5–7 und dem Mikrokontroller 20 herstellen, nicht sichtbar sein. Stattdessen sollten – wie in 1 gezeigt – ausschließlich die Bedienelemente 5–7 selbst sowie ggf. zugehörige, die Bedienung der Vorrichtung 100 unterstützende Informationen wie Beschriftungen oder Erläuterungen sichtbar sein.
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Eine Möglichkeit zur Realisierung der erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung 100 besteht deshalb bspw. darin, dass zunächst auf eine geeignete Trägerfläche, also bspw. auf die Wand eines Hotelzimmers die Bedienelemente 5–7 inkl. der Verbindungsleitungen 21 aufgetragen werden. In einfacher Weise könnte dies bspw. mit Hilfe einer Schablone oder dergleichen erfolgen. Die Verbindungsleitungen 21 führen dabei dann zu dem Mikrokontroller 20, der zweckmäßiger Weise außerhalb der Bedienfläche angeordnet ist, alternativ hierzu sich allerdings auch im Bereich der Bedienfläche in einem nicht von den Bedienelementen 5–7 und/oder Leiterbahnen 21 genutzten Bereich befinden kann. In jedem Fall sollte allerdings die Steuereinheit 20 in nicht sichtbarer Weise, also möglichst unterputz angeordnet werden.
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Das anschließende Überdecken der Verbindungsleitungen 21 durch eine andere, nicht leitende Farbe kann dann mit Hilfe einer zweiten Schablone vorgenommen werden, so dass letztendlich nur noch – wie in 1 gezeigt – die Bedienelemente 5–7 sowie zusätzliche, die Bedienung unterstützende Informationen erkennbar sind. Bei diesen zusätzlichen Informationen kann es sich insbesondere um eine grafische Darstellung des Raums, in dem sich die Leuchten befinden, handeln, sowie bspw. auch um Beschriftungen der einzelnen Bedienelemente 5–7, so dass unmittelbar ersichtlich ist, welchem Zweck diese dienen.
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Die oben beschriebene Vorgehensweise, bei der auch die Verbindungsleitungen 21 mit Hilfe der leitenden Farbe realisiert werden, stellt die einfachste Möglichkeit dar, die erfindungsgemäße Bedienvorrichtung 100 zu realisieren. Selbstverständlich wäre es auch denkbar, diese Verbindungsleitungen 21 anderweitig zu erstellen. In der Regel sind allerdings derartige alternative Vorgehensweisen dann mit einem erhöhten Aufwand verbunden.
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Das erfindungsgemäße Konzept gestattet es nun, nahezu beliebig komplexe Bedienvorrichtungen bzw. einzelne Einstellmöglichkeiten für Leuchten zu realisieren. Ein denkbares Ausführungsbeispiel einer Bedienelemente-Gruppe 10 3, die zur Ansteuerung einer einzelnen Leuchte oder einer Gruppe von Leuchten genutzt werden kann, ist bspw. in 3 dargestellt. Neben der bereits bekannten Schaltfläche 5 zum Ein- und Ausschalten der zugehörigen Leuchte sowie den beiden Schaltflächen 6 und 7, welche zum Dimmen genutzt werden, sind im vorliegenden Fall zwei weitere Schaltflächen 8 und 9 vorgesehen, welche wiederum durch zwei Dreiecke symbolisiert werden und dementsprechend ebenfalls das wahlweise Erhöhen oder Reduzieren eines Betriebsparameters der Leuchte ermöglichen. Im vorliegenden Fall können diese zusätzlichen Schaltflächen 8 und 9 beispielsweise genutzt werden, die Farbtemperatur der zugehörigen Leuchte individuell anzupassen, so dass die Leuchte hinsichtlich ihrer Lichtabgabe in nahezu beliebiger Weise eingestellt werden kann. Offensichtlich können derartige Schaltflächen auch zum Einstellen einer gewünschten Raumtemperatur oder zum Beeinflussen von Abschattungseinrichtungen wie Jalousien oder dergleichen genutzt werden.
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Eine Weiterbildung besteht ferner darin, die mit Hilfe der leitenden Farbe realisierten Bedienelemente als kapazitive Sensoren zu nutzen. Bei entsprechender Ausgestaltung des durch die leitende Farbe gestalteten Symbols, bspw. in Form eines größeren ringartigen Symbols, wirkt die leitende Farbe gemeinsam mit der Fläche einer Hand eines Benutzers als kapazitiver Sensor. D.h., bereits bei Annäherung der Hand eines Benutzers verändern sich die stromleitenden Eigenschaften des Bedienelements, was letztendlich den Mikrokontroller 20 in die Lage versetzt, zu erkennen, wie weit entfernt sich die Hand des Benutzers von dem Bedienelement befindet. Hierdurch kann eine spezielle Art der Gestensteuerung realisiert werden, bei der bspw. bei Annährung der Hand – in senkrechter Richtung – die entsprechende Leuchte hinsichtlich ihrer Helligkeit erhöht und bei Entfernung reduziert wird. Eine seitliche Entfernung der Hand führt hingegen dazu, dass der Dimmvorgang abgeschlossen wird und die zu diesem Zeitpunkt eingestellte Helligkeit der Leuchte beibehalten wird. Auf diesem Weg kann eine sehr intuitive, einfache Art des Dimmens lediglich mit einem einzigen Bedienelement umgesetzt werden.
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4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer komplexeren Bedienvorrichtung 100 gemäß der vorliegenden Erfindung, wobei wiederum die grafische Darstellung der unterschiedlichen Bedienelemente 5–7 vorliegt und vorzugsweise die Anordnung der Bedienelemente derart ist, dass sie der Anordnung der einzelnen Leuchten in dem schematisch dargestellten Raum entspricht. Im vorliegenden Fall kann die Bedienvorrichtung 100 bspw. im Eingangsbereich eines Hotelzimmers angeordnet werden, so dass für einen Benutzer unmittelbar erkennbar ist, mit Hilfe welcher Bedienelemente er welche Leuchte innerhalb des Raums in gewünschter Weise ansteuern kann. Wie bereits erwähnt, können hierbei durchaus zusätzliche Informationen dargestellt werden, welche bspw. die Bedeutung einzelner Schaltflächen erläutern und/oder die Art und Weise des anzusteuernden Verbrauchers näher beschreiben. Im Übrigen muss auch nicht zwingend jedes Bedienelement 5–7, welches eine vergleichbare Funktion aufweist, gleichartig dargestellt sein. Bspw. könnten die einfachen Schaltflächen 5, welche zum Ein- und Ausschalten der Leuchten oder der anderen Verbraucher genutzt werden, auch unterschiedlich gestaltet sein und durch ihre Form bereits von vornherein näher die damit anzusteuernde Leuchte bzw. allgemein den anzusteuernden Verbraucher beschreiben.
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Das in 4 dargestellte Ausführungsbeispiel zeichnet sich ferner auch dadurch aus, dass neben den bereits bekannten Schaltflächen bzw. Bedienelementen 5–7, die zum individuellen Ansteuern einzelner Leuchten genutzt werden, weitere Schaltflächen vorhanden sind, welche eine allgemeinere Ansteuerung aller Leuchten gleichzeitig ermöglichen. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel befindet sich z.B. zunächst auf der rechten Seite im oberen Bereich der Bedienvorrichtung 100 ein zentrales weiteres Bedienelement 15, welches in der zuvor beschriebenen Weise als kapazitiver Sensor ausgebildet ist und dementsprechend durch Annähern bzw. Entfernen der Hand des Benutzers ein Dimmen ermöglicht. Die hierbei generierten Steuerinformationen sollen dann allerdings für alle Leuchten dienen, d.h., mit Hilfe dieses Bedienelements 15 erfolgt eine globale Ansteuerung sämtlicher Leuchten. Unterhalb dieses Elements 15 befinden sich ferner drei weitere Schaltflächen 16 1, 16 2 und 16 3, welche der Auswahl vorab definierter Beleuchtungsszenen dienen, wobei dann bei entsprechender Berührung der zugehörigen Schaltfläche durch die Steuereinheit eine entsprechende Ansteuerung aller Leuchten vorgenommen wird. Die Nutzung dieser zusätzlichen Bedienflächen kann dabei wiederum dadurch erleichtert werden, dass auf der Oberfläche der Bedienvorrichtung zusätzliche Informationen grafisch dargestellt sind, welche bspw. die Funktion bzw. Bedeutung einer einzelnen Szene näher beschreiben.
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Schließlich ist bei dem Ausführungsbeispiel von 4 zusätzlich noch vorgesehen, dass unterhalb des globalen Dimm-Bedienelements 15 eine weitere Fläche 17, die als kapazitiver Sensor ausgebildet ist, vorgesehen ist, die als sog. Präsenzmelder genutzt wird. Die Ausgestaltung dieser zusätzlichen Fläche 17 sowie deren Bewertung durch die Steuereinheit ist dabei derart, dass auch entfernter liegende Objekte, welche die Leitfähigkeit der Farbe beeinflussen, erkannt werden können, was letztendlich die Bedienvorrichtung 100 in die Lage versetzt, zu erkennen, ob eine Person den Raum, in dem sich die Bedienvorrichtung 100 befindet, betritt oder verlässt. Hierdurch wird der Komfort bei der Ansteuerung der Leuchten des Systems nochmals zusätzlich erhöht.
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Die eigentliche Ansteuerung der Leuchten bzw. allgemein der Verbraucher erfolgt dann durch die bereits erwähnte Steuereinheit 20, die auf Basis der erkannten Berührung der einzelnen Bedienelemente bzw. dem Annähern einer Hand an die Bedienelemente Steuerinformationen erzeugt und an die Verbraucher übermittelt. Die Übermittlung dieser Steuerinformationen kann dabei in beliebiger Weise erfolgen, wobei sich im Falle von Leuchten insbesondere die Übermittlung in Form sog. DALI-Befehle anbietet. Die Steuereinheit 20 stellt in diesem Fall also die Steuereinheit eines DALI-Systems dar und ist zu diesem Zweck ausgangsseitig mit der Busleitung 22 (siehe 2) eines DALI-Systems verbunden. Alternativ hierzu könnte allerdings die Übermittlung auch mittels anderer Kommunikationsprotokolle, z.B. DMX oder dergleichen erfolgen oder es wäre sogar denkbar, jeden anzusteuernden Verbraucher individuell mit einer entsprechenden Leitung mit der Steuereinheit 20 zu verbinden.
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Neben der soeben beschriebenen drahtgebunden Übertragung von Steuerinformationen über Steuerleitungen wäre darüber hinaus auch eine drahtlose Übermittlung denkbar, wobei dann wiederum unterschiedlichste Kommunikationsprotokolle wie bspw. ZigBee oder dergleichen genutzt werden könnten.
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Die drahtlose Übermittlung der Steuerinformationen eröffnet darüber hinaus auch die Möglichkeit, die die Bedienvorrichtung 100 insgesamt als tragbares Gerät auszugestalten. Der Aufbau entspricht hierbei exakt dem zuvor beschriebenen Aufbau der fest an einer Wand ausgebildeten Bedienvorrichtung 100, wobei lediglich erforderlich ist, eine tragbare Trägerfläche, auf der die einzelnen Bedienelemente mit Hilfe der elektrisch leitenden Farbe grafisch dargestellt sind, zur Verfügung zu stellen. Ferner muss selbstverständlich die Steuereinheit derart ausgeführt sein, dass sie in der Lage ist, die Leuchten bzw. Verbraucher drahtlos anzusteuern.
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Das erfindungsgemäße Konzept ist also äußerst vielseitig und flexibel einsetzbar, wobei ein großer Vorteil darin besteht, dass im Vergleich zu relativ teuren Bediengeräten, die auf der Nutzung von LCD-Displays beruhen, nahezu keine Einschränkungen hinsichtlich der Größe sowie der dargestellten Informationen bestehen. Hierdurch kann die Bedienvorrichtung deutlich benutzerfreundlicher gestaltet werden, da auch für einen unerfahrenen Benutzer eine Gestaltung derart möglich ist, dass sofort erkennbar ist, wie und in welcher Weise die einzelnen Bedienelemente zu nutzen sind und welchen Verbraucher sie betreffen.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin, dass diese auch dazu genutzt werden kann, die Inbetriebnahme eines Beleuchtungssystems zu unterstützen. Bspw. ist es bei Beleuchtungssystemen, welche entsprechend dem DALI-Standard kommunizieren, bekannt, dass den Leuchten zu Beginn jeweils Betriebsadressen zugeordnet werden müssen. Erst mit Hilfe dieser Betriebsadresse kann dann die Leuchte während des späteren Betriebs durch die Steuereinheit des DALI-Systems individuell kontaktiert und bspw. in ihrer Helligkeit eingestellt werden. Das Vergeben der Betriebsadressen ist allerdings insofern mit einem gewissen Aufwand verbunden, als die Leuchten zwar zu Beginn über eine Ursprungsadresse eindeutig identifizierbar sind, dem System allerdings nicht bekannt ist, an welcher Position sich die entsprechende Leuchte befindet. Da die Betriebsadresse idealerweise auch die Anordnung der Leuchte innerhalb des Systems berücksichtigen sollte, war es bislang erforderlich, nacheinander die Leuchten über ihre Ursprungsadresse anzusteuern und dann jeweils in aufwendiger Weise festzustellen, welche Leuchte sich gerade entsprechend einer Aufforderung durch die zentrale Steuereinheit identifiziert. Diese Information musste dann der zentralen Steuereinheit mitgeteilt werden, so dass eine geeignete Betriebsadresse vergeben werden konnte.
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Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung kann nunmehr die Inbetriebnahme des Systems deutlich vereinfacht werden. Da – wie in 5 schematisch dargestellt – die Bedienelemente der erfindungsgemäßen Bedieneinheit idealerweise jeweils die Anordnung der anzusteuernden Leuchten innerhalb des Systems schematisch darstellen, kann nunmehr vorgesehen sein, dass im Rahmen eines Inbetriebnahme-Verfahrens die Leuchten, die – wie auch bislang bereits bekannt – unter ihrer Ursprungsadresse jeweils individuell durch die Steuereinheit dazu aufgefordert werden, sich zu identifizieren, also bspw. Licht in erkennbarer Weise abzugeben. Wie in 5 dargestellt ist muss dann nur noch das der entsprechenden Leuchte zugeordnete grafisch dargestellte Bedienelement der erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung 100 gedrückt werden. Dies wird durch die sich in einem Inbetriebnahme-Modus befindende Steuereinheit 20 der Bedienvorrichtung 100 erkannt, so dass diese unmittelbar in die Lage versetzt wird, der Leuchte das entsprechend zugehörige Bedienelement zuzuordnen. Offensichtlich wird hierdurch die Vergabe der Betriebsadressen an die Leuchten deutlich beschleunigt.
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Die erfindungsgemäße Bedienvorrichtung führt dementsprechend in vielerlei Hinsicht zu Vorteilen gegenüber bekannten Bedienkonzepten. Wesentliche Eigenschaften sind dabei die hohe Flexibilität des Systems sowie die Möglichkeit, die Bedienvorrichtung mit einem verhältnismäßig geringen technischen Aufwand kostengünstig zu realisieren.