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Die Erfindung bezieht sich auf eine elektrotransparente Scheibe, insbesondere zum Einsatz in einem Kraftfahrzeug.
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Um Außenlicht, das von außen über ein oder mehrere Fenster in einen Innenraum (beispielsweise den Innenraum eines Kraftfahrzeugs oder eines Gebäudes) einfällt, abzuschwächen, werden häufig getönte Scheiben eingesetzt. Solche Scheiben die beispielsweise durch Beigabe von Farbpartikeln zu dem Scheibenglas oder durch Beschichtung hergestellt werden, haben stets die gleiche Tönung. Dies ist insbesondere bei Einsatz am Kraftfahrzeug nachteilig, zumal diese Scheiben bei geringer Helligkeit, beispielsweise bei starker Bewölkung oder nachts, die Sicht durch die jeweilige Scheibe unnötig stark einschränken. Deshalb sind solche getönte Scheiben zumindest im Sichtfeld des Fahrers aus Sicherheitsgründen in der Regel nicht einsetzbar.
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Alternativ werden Fahrzeugfenster herkömmlicherweise auch mit manuell oder elektrisch verschiebbaren Markisen oder Rollos verdunkelt. Solche Markisen bzw. Rollos haben den Vorteil, dass gerade auf einer Sonnenseite des Fahrzeugs eine hohe Abdunklung erreicht werden kann, was allerdings wiederum die Sicht eines Fahrzeuginsassen stark einschränkt.
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Mittlerweile sind Materialien entwickelt, deren Lichtabsorption in Abhängigkeit eines elektrischen Feldes variiert. Mittels dieser Materialien können (Verbund-)Scheiben hergestellt werden, die in ihrer Transparenz veränderbar sind. Solche Scheiben, die durch elektrische Ansteuerung ihre Transparenz ändern können (elektrotransparente Scheiben), werden beispielsweise in
EP 1 566 300 B1 zum Einsatz in Fahrzeugen vorgeschlagen. Hierbei wird vorgeschlagen, die Transparenz der Scheibe automatisch nach Maßgabe von verschiedenen Sensorsignalen einzustellen. Des Weiteren ist der elektrotransparenten Scheibe zur manuellen Einstellung der Transparenz eine Eingabevorrichtung zugeordnet, die beispielsweise in der Mittelkonsole des Fahrzeugs oder – für die Transparenzeinstellung der hinteren Fahrzeugscheiben – im hinteren Fahrzeugbereich angeordnet ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Bedienung einer elektrotransparenten Scheibe zu verbessern. Insbesondere soll eine zweckmäßige und intuitiv bedienbare Möglichkeit zur manuellen Helligkeitseinstellung der elektrotransparenten Scheibe angegeben werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine elektrotransparente Scheibe mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte und teils für sich erfinderische Ausführungsformen und Weiterentwicklungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung dargelegt.
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Erfindungsgemäß umfasst die elektrotransparente Scheibe zwei zueinander parallel angeordnete transparente Substratplatten, zwischen denen eine Funktionsschicht angeordnet ist. Weiterhin umfasst die elektrotransparente Scheibe mindestens eine transparente, elektrisch leitfähige Leitschicht, die auf einer der Substratplatten angeordnet ist, und über die durch Anlegen einer elektrischen Spannung ein elektrisches Feld im Bereich der Funktionsschicht erzeugbar ist. Die Transparenz der Funktionsschicht, und damit die Transparenz der elektrotransparenten Scheibe, ist dabei mittels der elektrischen Spannung (und des dadurch erzeugten Feldes) veränderbar.
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Im Rahmen der Erfindung ist es dabei grundsätzlich denkbar, dass die Scheibe lediglich eine einzige Leitschicht umfasst, über ein elektrisches Feld gegen Masse, beispielsweise gegen die Fahrzeugkarosserie erzeugt wird. Zur Sicherstellung räumlich homogener Feldverhältnisse ist aber vorzugsweise an jeder Substratplatte jeweils eine Leitschicht angeordnet, so dass die beiden Leitschichten unter Bildung eines Plattenkondensators die Funktionsschicht zwischen sich aufnehmen. Die oder jede Leitschicht ist vorzugsweise an der der Funktionsschicht zugewandten Innenfläche der zugeordneten Substratplatte angeordnet.
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Erfindungsgemäß umfasst die elektrotransparente Scheibe außerdem ein elektrisches Bedienelement zur Einstellung der Transparenz der Funktionsschicht. Konkret dient das Bedienelement zur Auslösung eines elektrischen Stellbefehls, aufgrund dessen – beispielsweise durch eine der Scheibe zugeordnete Steuereinheit – die Transparenz der Scheibe geändert wird. Mithin dient das Bedienelement als Schnittstelle für einen Bediener, mittels derer der Bediener die Transparenz gezielt und durch manuelle Interaktion beeinflussen kann. Das Bedienelement ersetzt somit einen Schalter, wie er herkömmlicherweise in einer von der elektrotransparenten Scheibe getrennten Bedienkonsole angeordnet ist. Das Bedienelement ist dabei in oder an einer der beiden Substratplatten angeordnet.
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Aufgrund der erfindungsgemäßen Anordnung des Bedienelements ist dieses Bedienelement direkt auf der Scheibe aufgebracht oder in diese integriert. Dadurch ergibt sich eine besonders einfache Bedienung der Scheibe, da die Einstellung der Transparenz in intuitiver Weise unmittelbar an der Scheibe selbst vorgenommen werden kann. Damit wird – zumindest subjektiv für den Bediener – ein besonders hoher Grad an Rückkopplung erreicht. Zudem können herkömmliche Bedienelemente, wie beispielsweise Schalter entfallen, was wiederum Bauraum sowie Herstellungs- und Montageaufwand einspart.
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Unter einer „transparenten Substratplatte” wird hier und im Folgenden eine in sich formstabile Platte aus transparentem Werkstoff verstanden. In einfacher Ausführung handelt es sich insbesondere um eine Platte aus Glas. Alternativ kann die Substratplatte im Rahmen der Erfindung auch aus transparentem Kunststoff, wie beispielsweise Polymethylmethacrylat oder Polycarbonat, oder auch aus transparenter Keramik gefertigt sein.
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Die Begriffe „Elektrotransparenz” oder „elektrotransparent” bezeichnen hier und im Folgenden die Eigenschaft eines Materials, unter elektrischer Einwirkung seine Transparenz zu ändern. In einfacher Ausführung kann diese Änderung beispielsweise ein Wechsel von opak zu durchsichtig sein. Vorzugsweise handelt es sich allerdings um ein Material, das unter elektrischer Einwirkung seine Farbe oder zumindest seine Farbtönung ändert und somit das transmittierte Licht unterschiedlich stark abschwächt, wobei eine Durchsicht durch das Material stets erhalten bleibt.
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Die transparente Leitschicht ist vorzugsweise aus einem transparenten leitfähigen Oxid (auch als Transparent Conductive Oxide, kurz TCO bezeichnet) hergestellt, beispielsweise aus Indiumzinnoxid. Alternativ können auch sehr dünne, kaum sichtbare Metallgitter auf einer Trägerfolie zu der Leitschicht verarbeitet werden.
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Die wie vorstehend beschrieben aufgebaute elektrotransparente Scheibe wird insbesondere in einem Fahrzeug eingesetzt, um das Innenraumklima bei Sonneneinstrahlung zu beeinflussen oder um vergleichbar zu einer Sonnenbrille eine Blendung der Fahrzeuginsassen durch die Sonneneinstrahlung zu verringern. Ebenfalls ist es im Rahmen der Erfindung denkbar, die elektrotransparente Scheibe als Verglasung eines Gebäudes zur Optimierung des Raumklimas einzusetzen. In beiden Fällen kann dabei die Steuerung der Transparenz durch das Bedienelement unmittelbar und einfach an der Scheibe selbst erfolgen.
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In bevorzugter Ausführung ist auch das Bedienelement transparent. Dadurch bleiben die Transparenz der Scheibe über die gesamte Scheiben-Fläche und damit das einheitliche optische Erscheinungsbild der Scheibe erhalten.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Bedienelement als Elektrode eines kapazitiven Sensors ausgeführt. Beispielsweise ist die Elektrode hierbei als flächige Elektrode ausgeführt und erstreckt sich wenigstens über einen Teilbereich der gesamten Scheibe. Über die Elektrode kann eine Annäherung eines Körperteils, insbesondere eines Fingers an die Elektrode oder eine Berührung der Elektrode oder der Substratplatte im Bereich der Elektrode anhand einer Änderung der Kapazität des Kondensators erfasst werden der durch die Elektrode und Masse gebildet ist. Eine solche Annäherung oder Berührung kann durch eine mit der Elektrode gekoppelte Auswerteeinheit auf einfache Weise erfasst und zur Auslösung eines Steuersignals für die Leitschicht herangezogen werden. Die Veränderung der Transparenz kann somit vorzugsweise lediglich durch eine Berührung der Elektrode bzw. der Substratplatte oder durch Annäherung eines Fingers eingeleitet werden. Beispielsweise ist es dabei im Rahmen der Erfindung denkbar, dass die Berührung oder Annäherung zeitaufgelöst ausgewertet wird, so dass eine Veränderung der Transparenz ähnlich wie bei einem Dimmer für eine Lampe durch die Dauer der Berührung bzw. Annäherung eingestellt werden kann.
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Die Applikation einer solchen Elektrode auf der Substratplatte ist einfach realisierbar, beispielsweise indem eine leitfähige Folie auf die Scheibe aufgeklebt wird.
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In besonders zweckmäßiger Ausbildung der elektrotransparenten Scheibe ist das Bedienelement, insbesondere in Ausführung als (kapazitive Sensor-)Elektrode, aber in die Leitschicht (oder eine von gegebenenfalls zwei Leitschichten) integriert. Die Leitschicht ist dabei durch eine geeignete Verschaltung derart mit einer Versorgungs- und Auswerteelektronik gekoppelt, dass die Leitschicht als Elektrode eines kapazitiven Sensors wirkt.
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In einer vorteilhaften Alternativausführung ist das Bedienelement, insbesondere wiederum in Ausführung als Elektrode, nicht unmittelbar in die Leitschicht integriert, von dieser aber lediglich durch einen (insbesondere schmalen) Isolationsspalt abgegrenzt. Das Bedienelement ist hierbei insbesondere koplanar mit der Leitschicht ausgeführt und vorzugsweise zusammen, also in einem einzigen Arbeitsgang mit der Leitschicht hergestellt. Vorzugsweise nimmt das Bedienelement in dieser Ausführung nur einen kleinen (insbesondere etwa der Größe einer Fingerspitze entsprechenden) Bereich der von der Leitschicht überspannten Fläche ein, wobei das Bedienelement wahlweise am Rand oder im Innenbereich dieser Fläche angeordnet sein kann. In letzterem Fall ist die Elektrode allseitig von der Leitschicht umgeben. In geeigneter Dimensionierung beträgt die Breite des Isolationsspalts etwa 0,5 Millimeter.
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Sofern das Bedienelement als Elektrode eines kapazitiven Sensors ausgebildet ist, wird an diese Elektrode zur Kapazitätsmessung vorzugsweise ein hochfrequentes elektrisches (Kapazitäts-)Messsignal angelegt. Um die Beeinflussung der Scheibe (und insbesondere der Leitschicht, in die das Bedienelement integriert ist) durch dieses Messsignal zu unterbinden oder zumindest nach Möglichkeit zu verringern, ist das Bedienelement mit der angrenzenden Leitschicht vorzugsweise über einen elektrischen Tiefpass elektrisch gekoppelt.
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Um eine besonders einfache Bedienbarkeit zu gewährleisten, ist in vorteilhafter Ausführung das Bedienelement durch eine Markierung auf einer der Substratplatten optisch und/oder haptisch hervorgehoben. Dadurch ist für den Bediener erkennbar, an welcher Stelle sich das Bedienelement befindet. Unter einer optischen Markierung wird dabei beispielsweise ein farblich von der Substratplatte unterscheidbares Druckbild verstanden, beispielsweise eine Umrandung des als Bedienelement dienenden Bereichs. Als haptische Markierung kann im Rahmen der Erfindung beispielsweise ein ertastbares Muster in die Substratplatte eingeprägt oder auf diese aufgebracht sein. Alternativ ist es im Rahmen der Erfindung allerdings auch denkbar, das Bedienelement weder optisch noch haptisch hervorzuheben und somit in der Scheibe zu verstecken, um ein besonders einheitliches Erscheinungsbild der Scheibe zu erhalten. Optional ist es im Rahmen der Erfindung weiterhin denkbar, das Bedienelement in einem Bereich der Scheibe anzuordnen, in dem regelmäßig ein Aufdruck, beispielsweise das Herstellerlogo und/oder ein Prüfkennzeichen auf eine der Substratplatten aufgebracht ist. Dadurch kann der Aufdruck zusätzlich als Markierung für das Bedienelement genutzt werden.
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In einfacher Ausführung ist das Bedienelement derart mit der Scheibe oder einer dieser vorgeschalteten Steuereinheit verschaltet, dass durch eine Bedienung desselben sowohl eine Verringerung als auch eine Erhöhung der Transparenz der Funktionsschicht bewirkt werden kann. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass die Transparenz der Scheibe unter kontinuierlicher oder wiederholter Betätigung des Bedienelements in einem wellenförmigen oder sägezahnförmigen Transparenzverlauf abwechselnd erhöht und erniedrigt wird. Alternativ kann vorgesehen sein, dass der Bediener die Richtung der Transparenzverstellung durch ein vorgegebenes Bedienmuster (beispielsweise durch einfaches Antippen für Verdunklung der Scheibe und durch zweifach Antippen für Aufhellung der Scheibe) bestimmen kann. In diesen Fällen genügt ein einziges Bedienelement zur reversiblen Einstellung der Scheibentransparenz. In zweckmäßiger Ausführung der Scheibe sind auf oder in dieser aber vorzugsweise zwei Bedienelemente vorgesehen. Eines der beiden Bedienelemente ist dabei dazu vorgesehen, eine Erhöhung der Transparenz der Funktionsschicht zu bewirken, während das andere Bedienelement dazu vorgesehen ist, eine Verringerung der Transparenz zu bewirken. Dadurch ist ein einfacher Aufbau der Scheibe und einer zugehörigen Auswerteeinheit gewährleistet und die Bedienung der Scheibe besonders einfach und damit komfortabel gestaltet.
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In einer zweckmäßigen Ausführung der Scheibe ist die Funktionsschicht als sogenannte Suspended Particle Device(SPD-)Schicht ausgebildet. Dabei handelt es sich um eine Trägerschicht (beispielsweise ein spezielles Kunststoffharz), in das optisch anisotrope Partikel eingebracht sind, die sich unter Wirkung des elektrischen Feldes ausrichten. Eine solche SPD-Schicht weist bei angelegter Spannung und somit in ausgerichtetem Zustand der Partikel ein hohe Transparenz auf. In Abwesenheit der Spannung und somit in statistisch ungeordnetem Orientierungszustand der Partikel weist die SPD-Schicht dagegen einen geringe Transparenz auf. Die Funktionsschicht liegt hierbei als Laminatschicht vor.
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Alternativ ist die Funktionsschicht insbesondere als elektrochrome Laminatschicht ausgebildet. Eine solche Laminatschicht besteht beispielsweise aus einer Wolframoxidschicht, die durch eine Elektrolytschicht von der Leitschicht getrennt ist. Unter Wirkung des elektrischen Feldes findet dabei ein Transport von Ladungsträgern durch die Elektrolytschicht zu der Wolframoxidschicht hin statt, wodurch sich letztere verfärbt. Im Rahmen der Erfindung ist es aber auch denkbar, andersartige elektrotransparente Funktionsschichten in der Scheibe einzusetzen, beispielsweise eine Polymer Dispersed Liquid Crystal(PDLC-)Schicht.
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Nachfolgend wird Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
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1 in schematischer Darstellung eine elektrotransparente Scheibe mit zwei Bedienelementen, und
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2 in schematischer Schnittansicht die elektrotransparente Scheibe
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren stets mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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In 1 und 2 ist eine elektrotransparente Scheibe 1 dargestellt. Die Scheibe 1 umfasst dabei – stark vereinfacht – zwei transparente Substratplatten, die als formgebende und stabilisierende Trägerschichten eingesetzt und parallel zueinander angeordnet sind. Bei den beiden Substratplatten handelt es sich um jeweils eine Glasplatte 2a und 2b. Anstelle der Glasplatten 2a und 2b können aber auch Substratplatten aus transparenten Kunststoffen oder Keramiken eingesetzt werden.
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Auf den zueinander weisenden Innenflächen 3a und 3b der Glasplatten 2a bzw. 2b ist als elektrisch leitfähige und transparente Leitschicht jeweils eine sogenannte TCO(Transparent Conductive Oxide)-Schicht 4a bzw. 4b aufgebracht. Zwischen den TCO-Schichten 4a und 4b ist als Funktionsschicht eine SPD(Suspended Particle Device)-Schicht 5 sandwichartig eingeschlossen. Durch Anlegen einer elektrischen Spannung zwischen den TCO-Schichten 4a und 4b kann die Transparenz der SPD-Schicht 5 und damit die Transparenz der Scheibe 1 verändert werden.
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Zur Einstellung der Transparenz durch einen Bediener, insbesondere durch einen Fahrzeuginsassen für den Einsatz der Scheibe 1 in einem Kraftfahrzeug, umfasst die Scheibe 1 zwei Bedienelemente 6 und 7. Die Bedienelemente 6 und 7 sind dabei als Elektroden eines kapazitiven Sensors ausgeführt und mit einer nicht näher dargestellten Auswerte- und Steuereinheit gekoppelt. Die Bedienelemente 6 und 7 bestehen insbesondere aus demselben Material wie die TCO-Schicht 4a und sind in einem gemeinsamen Beschichtungsvorgang zusammen mit der TCO-Schicht 4a auf der Glasplatte 2a aufgebracht.
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In 2 ist diesbezüglich erkennbar, dass die Bedienelemente 6 und 7 coplanar mit der TCO-Schicht 4a ausgebildet, von letzterer aber durch einen Isolierspalt 8 abgegrenzt und elektrisch isoliert sind. Die Bedienelemente 6 und 7 sind zudem über jeweils einen Tiefpass 9 mit der angrenzenden TCO-Schicht 4a gekoppelt, so dass eine kapazitive oder induktive Übertragung eines hochfrequenten elektrischen Kapazitätsmesssignals der Bedienelemente 6, 7 auf die Leitschicht 4a verhindert ist. Der Tiefpass 9 ist durch eine Kapazität 10, einen Widerstand 11 und eine Induktivität 12 gebildet. Die Darstellung gemäß 2 ist dabei als elektrisches Ersatzschaltbild zu verstehen. In der praktischen Ausbildung sind die Kapazität 10, der Widerstand 11 und die Induktivität 12 vorzugsweise in die Leitschicht 4a und/oder die Bedienelemente 6 und 7 integriert.
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Über eine Hochfrequenzquelle 13 werden die Bedienelemente 6 und 7 mit dem hochfrequenten Kapazitätsmesssignal beaufschlagt, durch das zur Erfassung einer Annäherung eines Fingers an die Glasplatte 2a unmittelbar vor dem Bedienelement 6 bzw. 7 ein elektrisches Messfeld in der Umgebung des jeweiligen Bedienelements 6 bzw. 7 erzeugt wird. Durch die Annäherung des Fingers, insbesondere durch Berührung der Glasplatte 2a vor dem jeweiligen Bedienelement 6 bzw. 7 werden das Messfeld, und damit die Kapazität des durch das jeweilige Bedienelement 6 bzw. 7 und Masse gebildeten Kondensators verändert. Diese Veränderung wird von der Auswerte- und Steuereinheit registriert und ausgewertet.
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Wenn von der Auswerte- und Steuereinheit eine für die Annäherung eines Fingers oder die Scheibenberührung charakteristische Änderung der Kapazität registriert wird, erzeugt die Auswerte- und Steuereinheit ein Stellsignal zur Veränderung der Transparenz.
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Optional wird von der Auswerte- und Steuereinheit zusätzlich die Dauer der Fingerannäherung bzw. Scheibenberührung erfasst und die Transparenz der SPD-Schicht 5 in Abhängigkeit von der Dauer kontinuierlich oder stufenweise verändert. Als Stellsignal wird von der Auswerte- und Steuereinheit dabei insbesondere unmittelbar eine elektrische Wechselspannung an die TCO-Schichten 4a und 4b angelegt, deren Betrag in Abhängigkeit der erfassten Fingerannäherung variiert wird. Insbesondere erniedrigt die Auswerte- und Steuereinheit den Betrag der Wechselspannung, wenn und solange ein Finger an das Bedienelement 6 angelegt wird, und erhöht den Betrag der Wechselspannung, wenn und solange ein Finger an das Bedienelement 7 angelegt wird.
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Um die Bedienelemente 6 und 7 für Fahrzeuginsassen kenntlich zu machen, ist die Glasplatte 2 im Bereich der Bedienelemente 6 und 7 mit jeweils einer optischen Markierung versehen. Für das Bedienelement 6 ist auf der Glasplatte 2 exemplarisch ein Pluszeichen 15 und für das Bedienelement 7 ein Minuszeichen 16 aufgedruckt. Zur weiteren Kennzeichnung der Bedienelemente 6 und 7 ist es beispielsweise auch möglich, dass auf der Glasplatte 2 die in 1 durch Strichlinien dargestellten Isolierspalte 8 farblich markiert sind. Das Pluszeichen 15 und das Minuszeichen 16 zeigen dabei die Wirkung des jeweiligen Bedienelements 6 bzw. 7 an. So ist beispielsweise vorgesehen, bei Berührung des Bedienelements 6 bzw. des darüberliegenden Bereichs der Glasplatte 2a die Transparenz der Scheibe 1 zu verringern, indem die Tönung erhöht wird. Mit anderen Worten wird durch die Berührung des Pluszeichens 15 eine stärkere Abdunkelung der Scheibe 1 hervorgerufen. Bei Berührung des mit dem Minuszeichen 16 markierten Bedienelements 7 wird analog die Transparenz erhöht bzw. die Tönung verringert. Im Rahmen der Erfindung ist es allerdings auch denkbar, die Wirkung der Bedienelemente 6 und 7 umgekehrt festzulegen.
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Bei der – in den Figuren nur schematisch dargestellten – Scheibe 1 handelt es sich um eine beliebige Scheibe in einem Kraftfahrzeug, insbesondere um eine in einer Fahrzeugtür versenkbare Seitenscheibe, eine in das Fahrzeugdach integrierte Panoramaverglasung, etc..
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Die Bedienelemente 6 und 7 sind im ersteren Fall vorzugsweise im Bereich einer Oberkante 17 der Scheibe 1 angeordnet. Dadurch ist gewährleistet, dass die Transparenz der Scheibe 1 verändert werden kann, auch wenn die Scheibe 1 beispielsweise über einen Fensterheber teilweise nach unten in der Karosserie des Kraftfahrzeugs versenkt ist.
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Der Gegenstand der Erfindung ist nicht auf das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. Vielmehr können weitere Ausführungsformen der Erfindung von dem Fachmann aus der vorstehenden Beschreibung abgeleitet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Scheibe
- 2a, 2b
- Glasplatte
- 3a, 3b
- Innenfläche
- 4a, 4b
- TCO-Schicht
- 5
- SPD-Schicht
- 6
- Bedienelement
- 7
- Bedienelement
- 8
- Isolierspalt
- 9
- Tiefpass
- 10
- Kapazität
- 11
- Widerstand
- 12
- Induktivität
- 13
- Hochfrequenzquelle
- 15
- Pluszeichen
- 16
- Minuszeichen
- 17
- Oberkante
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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