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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bediengerät, welches zur Ansteuerung von Leuchten, Jalousien und/oder Klimageräten wie beispielsweise Heizungen oder Klimaanlagen vorgesehen ist.
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Im Umfeld von Licht und Lichtsteuerungssystemen existieren unterschiedlichste Möglichkeiten, Leuchten bzw. größere Beleuchtungsanlagen sowie andere Geräte wie beispielsweise Jalousien oder Klimageräte anzusteuern. Neben klassischen Bedienelementen wie Schaltern, Dimmern oder verstellbaren Schiebern kommen vermehrt auch Touchscreens zum Einsatz, bei denen durch Berührung der entsprechenden Oberfläche Steuerinformationen generiert werden, wobei auf dem Bildschirm des Touchscreens zusätzlich dann auch noch Informationen dargestellt werden können. Auch der Einsatz von mobilen Smartphones und ähnlichen Kommunikationsgeräten ist zwischenzeitlich bekannt.
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Eine weitere, erst in letzter Zeit zunehmend entwickelte Technologie beruht auf dem Erkennen von Gesten. Ein tatsächliches Berühren des Bedienelements ist in diesem Fall gar nicht mehr erforderlich, da auf optischem Wege Bewegungen beispielsweise der Hand einer Person erkannt werden und daraus Steuerinformationen abgeleitet werden.
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Generell werden die zur Verfügung stehenden Steuerungsmöglichkeiten immer komplexer, je weiter die Technologie hierzu fortschreitet. Oftmals sind Benutzer allerdings von modernen Bedienelementen überfordert, da sie mit deren Benutzung noch nicht vertraut sind.
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Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabenstellung zugrunde, ein Bediengerät zur komfortablen Ansteuerung beispielsweise von Leuchten, Jalousien und/oder Klimageräten zur Verfügung zu stellen, welches vielseitig bedient werden kann, insbesondere jedoch die Möglichkeit bietet, auch von unerfahrenen Personen intuitiv benutzt werden zu können.
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Die Aufgabe wird durch ein Bediengerät zur Ansteuerung von Leuchten, Jalousien und/oder Klimageräten mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die erfindungsgemäße Lösung beruht auf dem Gedanken, ein Bediengerät zur Verfügung zu stellen, welches auf der Generierung von Steuerbefehlen mittels Gestenerkennung basiert, gleichzeitig allerdings auch die Möglichkeit bietet, bekannte Bedienphilosophien zu verwenden. Diese umfassen insbesondere das unmittelbar manuelle Betätigen des Geräts. Es liegt also eine Kombination von Gestenerkennung und bekannter sogenannter haptischer Bedienung vor, wodurch der Zugang zur komplexeren Gestenerkennung vereinfacht wird und auch für unerfahrene Personen bezüglich einer Gestensteuerung eine einfache Benutzung des Bediengeräts gewährleistet bleibt.
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Erfindungsgemäß wird deshalb ein Bediengerät zur Ansteuerung von Leuchten, Jalousien und/oder Klimageräten vorgeschlagen, wobei das Bediengerät dazu ausgebildet ist, Steuerbefehle sowohl durch manuelles Betätigen als auch durch Erkennen von Gesten zu generieren.
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Eine auch für unerfahrene Personen intuitive Bedienung des Geräts liegt vorzugsweise dann vor, wenn in einem Ausgangszustand lediglich ein manuelles Erzeugen von Steuerbefehlen ermöglicht ist. Erst nach Erkennen einer festgelegten Geste kann vorgesehen sein, dass das Bediengerät in einen alternativen Betriebsmodus wechselt, in dem Steuerbefehle für das anzusteuernde Gerät mittels Erkennen von Gesten erstellt werden. Um zu vermeiden, dass zufälliger Weise ein gewünschter Wechsel in den Betriebsmodus zur Gestensteuerung erfolgt, kann hierbei vorgesehen sein, dass der Wechsel erst nach einer vorgegebenen Verzögerungszeit stattfindet, also die oben erwähnte festgelegte Geste zum Wechseln des Modus über einen bestimmten Zeitraum beibehalten werden muss. Sollte dann zu einem späteren Zeitpunkt über einen bestimmten Zeitraum hinweg keine weitere Geste zur Ansteuerung erkannt werden, kehrt das Bediengerät vorzugsweise wiederum automatisch in den Ausgangszustand zurück, in dem wiederum lediglich ein manuelles Betätigen vorgesehen ist.
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Die Bedienung des erfindungsgemäßen Geräts wird ferner vorzugsweise dadurch verbessert, dass dieses Mittel zur Ausgabe einer Rückmeldung an den Benutzer aufweist. Es kann sich hierbei um eine optische Rückmeldung handeln, wobei dann das Bediengerät ein entsprechendes Display oder anderweitige optische Anzeigen aufweist. Allerdings kann auch eine akustische Rückmeldung vorgesehen sein. Die Übermittlung der mit Hilfe des erfindungsgemäßen Geräts erzeugten Steuerbefehle kann sowohl über eine Steuerleitung als auch kabellos erfolgen. Das Bediengerät kann sowohl als Wandbediengerät eingesetzt werden als auch unmittelbar in Stehleuchten oder vergleichbare Geräte integriert werden.
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Ein sinnvoller Einsatz basierend auf Gestensteuerung liegt insbesondere dann vor, wenn aufgrund äußerer Einflüsse ein unmittelbares Betätigen des Geräts nicht immer möglich ist oder zumindest vermieden werden sollte. Dies kann beispielsweise in sehr reinlichen Umgebungen wie beispielsweise einem Operationssaal oder dergleichen von großem Vorteil sein. Vergleichbares gilt auch für sehr schmutzige Umgebungen, bei denen ebenfalls ein unmittelbares Berühren des Geräts nicht sinnvoll ist. Selbstverständlich kann das erfindungsgemäße Bediengerät allerdings auch jederzeit im privaten Bereich genutzt werden.
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Nachfolgend soll die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen:
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1 eine Frontalansicht eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Bediengeräts und
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2 eine perspektivische Ansicht des Bediengeräts von 1.
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In den 1 und 2 ist ein denkbares Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Bediengeräts dargestellt, welches im Folgenden anhand der Ansteuerung von Leuchten näher erläutert wird. In gleicher Weise kann das erfindungsgemäße Konzept allerdings auch auf Bediengeräte zum Ansteuern von Jalousien und/oder Klimageräten bzw. vergleichbaren Geräten übertragen werden. Auch bestehen selbstverständlich unterschiedlichste Möglichkeiten, das Bediengerät hinsichtlich seiner Form zu gestalten sowie entsprechende Betätigungsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Wesentlich ist, dass das Gerät sowohl haptisch als auch mittels Gesten bedient werden kann.
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Bei dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel weist das allgemein mit dem Bezugszeichen 1 versehene Gerät an seiner Frontseite ein ringartiges Bedienteil 5 auf, welches gegenüber einem an einer Montagefläche, also beispielsweise an der Wand oder der Säule einer Stehleuchte montierten Basisteil 2 gedrückt und verdreht werden kann. Das Basisteil 2 dient der Aufnahme der internen Elektronik des Bediengeräts 1 und ist gegebenenfalls über Steuerleitungen mit dem anzusteuernden Gerät verbunden.
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Das Bedienteil 5, welches als Drehring ausgeführt ist, umfasst darüber hinaus eine Frontscheibe 10, auf der ringartig LEDs 11 angeordnet sind. Diese LEDs 11 wiederum umfassen einen zentralen kreisförmigen Bereich, der ein Display 12 bildet. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist im Displaybereich 12 darüber hinaus eine kleine Kameraöffnung 15 vorgesehen, über welche Bewegungen der Hand eines Benutzers erkannt werden. Die von der dahinterliegenden Kamera erfassten Informationen werden dann von der Elektronik in dem Basisteil 2 verarbeitet und ggf. in entsprechende, für die anzusteuernde Leuchte vorgesehene Steuerbefehle umgesetzt. Alternativ zur Verwendung einer Kamera zum Erkennen von Gesten könnte allerdings auch eine Kombination aus Sende- und Empfangsdioden basierend auf LEDs genutzt werden, mit deren Hilfe Bewegungen durch unterschiedliche Reflektionen des auf die Hand des Benutzers auftreffenden Lichts erkannt und verarbeitet werden. Auch ein derartiges Konzept zum Erkennen von Gesten ist aus dem Stand der Technik bereits bekannt.
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Eine Benutzung des erfindungsgemäßen Bediengeräts 1 kann dann beispielsweise wie nachfolgend beschrieben erfolgen.
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Eine haptische Benutzung des Bediengeräts 1 ist dadurch ermöglicht, dass dieses, genau genommen der Drehring 5 mit dem darin aufgenommen Display 15 einerseits drückbar ist und andererseits verdreht werden kann. Die Funktion des Drückens kann beispielsweise in einfacher Weise zum Ein- und Ausschalten der anzusteuernden Leuchte genutzt werden. Ein Verdrehen hingegen entspricht der üblichen Bedienung eines Dimmers, so dass intuitiv auf diese Weise die Helligkeit einer anzusteuernden Leuchte oder beispielsweise die Stellung einer Jalousie eingestellt werden kann. Beide Funktionen des Bediengeräts 1 ermöglichen also das Einstellen einer Leuchte, wie es aus herkömmlich bekannten Bediengeräten, wie sie vielfach in Haushalten eingesetzt werden, bekannt ist. Bei einer entsprechenden Betätigung kann mit Hilfe der LEDs 11 bzw. über eine Darstellung auf dem Display 12 eine entsprechende Rückmeldung optisch dargestellt werden. Es kann also beispielsweise die eingestellte Helligkeit bzw. allgemein der Betriebszustand der Leuchte angezeigt werden.
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Ergänzend zu dieser sog. haptischen Bedienung ist auch eine Bedienung mittels Gesten ermöglicht, wobei zu berücksichtigen ist, dass eine zufällige Annäherung einer Hand an das Gerät 1 – beispielsweise zum haptischen Bedienen – nicht ungewollt in der Ausgabe eines Steuerbefehls resultieren sollte. In einem Ausgangsmodus ist deshalb bevorzugt vorgesehen, dass lediglich eine haptische Bedienung des Geräts 1 möglich ist. Lediglich durch eine bestimmte Geste, bei der beispielsweise die Hand für eine vorgegebene Anzahl von Sekunden ruhig an einer bestimmten Stelle bzw. in einem bestimmten Bereich vor dem Gerät 1 gehalten werden sollte, wird der so genannte Gestenmodus aktiviert. Ein entsprechender Wechsel wird dann mittels optischem Signal an dem Gerät 1 angezeigt, wodurch wie oben beschrieben verhindert wird, dass durch zufällige Bewegungen ungewollte Steuerinformationen erzeugt werden.
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Selbstverständlich kann ein Wechsel in den Gestenmodus auch auf akustischem Wege angezeigt werden.
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Im Rahmen des Gestenmodus können dann unterschiedlichste Gesten genutzt werden, um erweiterte Einstellmöglichkeiten zu nutzen. Es kann beispielsweise vorgesehen sein, dass durch eine „Wischen“-Geste mit der Hand von links nach rechts oder umgekehrt vorab eingestellte Beleuchtungsszenen oder Programme rollierend durchgeschaltet werden. Während eines derartigen Wischens gibt das Gerät 1 aktiv Feedback, ob die Geste als solche erkannt wurde und liefert abschließend eine entsprechende Bestätigung bzw. Zustandsanzeige, sofern von dem anzusteuernden Gerät die gewünschte Aktion durchgeführt wurde.
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Neben einem Wischen kann allerdings auch mit der Hand eine Drehbewegung bzw. eine Rotationsgeste durchgeführt werden, wobei ebenso wie bei einer haptischen Bedienung hierdurch ein Einstellen der Helligkeit, also ein Dimmen des Lichts vorgenommen wird oder eine Jalousie verstellt werden kann.
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Ein senkrechtes Wischen wiederum kann für speziellere Funktionen der Ansteuerung, also beispielsweise für das Einstellen der Farbe oder Farbtemperatur oder ein komplexeres Regeln der Klimaeinrichtungen verwendet werden.
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Schließlich kann ein Verharren der Hand an einer bestimmten Stelle über einen vorgegebenen Zeitraum von beispielsweise mehr als 5 Sekunden als Ein- oder Ausschaltbefehl interpretiert werden, wodurch die Leuchte vollständig ein- oder ausgeschaltet wird. Dabei kann zusätzlich auch über eine Abstandsmessung der Hand des Benutzers zu dem Gerät 1 eine zusätzliche Funktionalität in der Generierung von Steuerbefehlen ermöglicht werden.
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Generell ist bei der Gestensteuerung vorgesehen, dass – sobald eine Geste erkannt wurde – eine entsprechende Rückmeldung erfolgt, wodurch der Benutzer klar erkennen kann, ob die von ihm gewünschte Aktion tatsächlich initiiert wird.
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Wie bereits erwähnt kann das erfindungsgemäße Gerät sowohl als Wandbediengerät genutzt werden als auch in Stehleuchten oder dergleichen eingebaut werden. Die Kommunikation mit dem anzusteuernden Gerät kann dabei sowohl über Leitungen als auch drahtlos erfolgen, wobei bei einer drahtlosen Kommunikation insbesondere die Nutzung von W-LAN-Netzen oder eine Kommunikation über Bluetooth denkbar wäre.
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Letztendlich erlaubt das erfindungsgemäße Bediengerät also das Erzeugen unterschiedlichster Steuerbefehle, wobei aufgrund der besonderen Ausgestaltung trotz allem auch für unerfahrene Benutzer ein intuitives Bedienen ggf. lediglich mittels haptischer Betätigung ermöglicht wird.