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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kontrolltisch, der mindestens einen Lichtkasten aufweist, mit jeweils einer Decke, einen Boden und Seitenwänden, wobei die Decke zumindest teilweise transluzent ausgebildet und in dem Lichtkasten mindestens eine Lichtquelle angeordnet ist.
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Lebensmittelverpackungen in der industriellen Massenproduktion sind insbesondere auf Dichtheit zu überprüfen, was zumeist maschinell durch die Beaufschlagung der Verpackung mit atmosphärischem Unterdruck erfolgt. Transparente Kunststoffverpackungen, wie beispielsweise für Fleischwaren, werden auch auf Einschlüsse von Verunreinigungen und auf Lufteinschlüsse kontrolliert, vor allem an den Schweiß und Klebenähten. Darüber hinaus kann die Kontrolle auch auf die Qualität der Etikettierung und Beschriftung auf den Kunststoffverpackungen erfolgen. Bei der Eingangskontrolle im Einzelhandel, wie in den Lebensmittelabteilungen von Supermärkten, werden Etiketten oft darauf kontrolliert, ob diese umetikettiert wurden.
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Bis auf die Dichtheitsprüfung durch Vakuumbeaufschlagung werden die anderen der oben genannten Kontrollen aus Kostengründen zumeist durch manuelle Inspektionen durchgeführt. Bei nicht industriellen Betrieben, wie in der Eingangskontrolle eines Supermarktes, wäre eine maschinelle Prüfung sogar unwirtschaftlich.
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Tische mit einer transparenten Arbeitsfläche, unter der eine Lichtquelle angeordnet ist, sind seit langer Zeit bekannt. So offenbart die Patentschrift
CH 81886 A einen Leuchttisch mit einer durchscheinenden Tischplatte und einem Leuchtkörper, der unter der Tischplatte am Tisch so angeordnet ist, dass dieser die Tischplatte von der nach unten gekehrten Seite her durchleuchtet. Dieser Tisch dient nur als Leucht-Möbelstück. Aus der Patentschrift
DE 10 2007 037 413 B3 ist ein Leuchttisch bekannt, der zum Anfertigen von graphischen Kopien geeignet ist.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Kontrolle von mindestens teilweise transparenten Verpackungen, insbesondere für Lebensmittelverpackungen, bereitzustellen, welche eine standardisierte und kostengünstige visuelle Kontrolle ermöglicht und die Produktivität eines Kontrollarbeitsplatzes erhöht.
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Bei einem Kontrolltisch der eingangs beschriebenen Art, mit mindestens einem Lichtkasten, der jeweils eine Decke, einen Boden und Seitenwände aufweist, wobei die Decke zumindest teilweise transluzent ausgebildet und in dem Lichtkasten mindestens eine Lichtquelle angeordnet ist, wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass in einem Tischgestell mindestens ein solcher Lichtkasten eingesetzt ist. Dabei weist das Tischgestell eine Arbeitsfläche mit mindestens einer Aufnahmeöffnung für den Lichtkasten auf, sodass die Arbeitsfläche des Tischgestells mit der Oberfläche der Decke des Lichtkastens fluchtet, wodurch die Decke einen Teil der Arbeitsfläche bildet.
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Durch das Auflegen der zu prüfenden Verpackung auf eine durchleuchtete Arbeitsfläche, insbesondere das Auflegen in einer vorbestimmten Position, die mit einer bestimmten Lichtintensität durchleuchtet wird, erfolgt sowohl eine Standardisierung der Kontrollen, als auch eine Erhöhung der Produktivität in der Qualitätskontrolle. Zudem ist der Kontrolltisch in seiner einfachen und modularen Bauweise, also durch das Einsetzen von Lichtkasten-Modulen in Aufnahmeöffnungen des Tischgestells, eine kostengünstige Vorrichtung zur Qualitätskontrolle. Je nach Bedarf der Anzahl von Kontrollarbeitsplätzen werden die Ausmaße des Tischgestells nach der erforderlichen Anzahl von Aufnahmeöffnungen für Lichtkasten-Module ausgelegt.
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Dadurch, dass die Decke des Lichtkastens eine Lichtaustrittsöffnung aufweist, deren Größe veränderbar ist, kann die Größe der transluzent ausgebildeten Decken- bzw. Arbeitsfläche den Abmessungen der zu durchleuchtenden Verpackung angepasst werden. Die Größenänderung kann über einlegbare Schablonen aus nicht lichtdurchlässigem Material, durch Schieber oder fokusartige Lamellen-Verschlüsse usw. erfolgen.
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Vorzugsweise ist der Kontrolltisch höhenverstellbar, um unter anderem ein Arbeiten im Sitzen oder im Stehen zu ermöglichen.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform besteht der Kontrolltisch aus Edelstahl, um insbesondere den strengen Hygieneanforderungen in der Lebensmittelindustrie zu entsprechen. An anderen Einsatzorten mit geringeren Anforderungen kann der Tisch auch aus kostengünstigerem Metall oder aus Kunststoff gefertigt sein.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht die Decke des Lichtkastens aus einem transluzenten Material, vorzugsweise aus Milchglas. Wäre dem nicht so, müsste der Lichtkasten Öffnungen in seiner Decke aufweisen, damit die Lichtstrahlen aus dem Kasten durch die zu durchleuchtende Verpackung scheinen können.
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Eine bevorzugte Weiterbildung ist es, dass die Lichtquelle zur Erzeugung einer variablen Leuchtstärke ausgebildet ist, insbesondere mit LEDs als Lichtquelle. Somit kann der Kontrolleur je nach Lichtdurchlässigkeit der zu durchleuchtenden Verpackung die Intensität der Lichtquelle variieren. Auch durch die Verwendung von LEDs kann Strom gespart werden. Zudem sind Leuchtdioden, anders als beispielsweise Glühlampen, keine Wärmestrahler, wodurch der Lichtkasten nicht erhitzt wird, was vorteilhaft für das Arbeitsklima des Kontrolleurs ist.
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Alternativ können auch künstliche Lichtquellen jeder Art eingesetzt werden, wie Leuchtstoffröhren. Eine bevorzugte Gestaltungsvariante ist es, z.B. drei Leuchtstoffröhren im Lichtkasten anzuordnen und die darüber liegende Lichtaustrittsöffnung in der Decke des Lichtkastens entsprechend der Länge der Leuchtstoffröhren auszulegen, z.B. zirka 1 Meter lang und zirka 0,4 Meter breit. Natürlich kann dabei die Anzahl und Länge der Leuchtstoffröhren entsprechend der Maße der zu kontrollierenden Verpackungen bzw. der Arbeitsplatzanforderungen des Kontrolleurs.
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Zur weiteren Verbesserung des Arbeitsklimas des Kontrolleurs sollte das Spektrum der Lichtquellen dem Tageslicht angepasst sein.
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Um sicherzustellen, dass der Kontrolltisch auch bei einem Stromausfall der Netzversorgung weiter betrieben werden kann, ist eine autarke Energiequelle zur Stromversorgung der Lichtquelle vorgesehen. Vorteilhaft ist dies auch für den Fall, wenn man den Kontrolltisch flexibel an verschiedenen Orten einsetzen will.
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Der Kontrolltisch eignet sich besonders für die Verwendung zur Kontrolle transluzenter Verpackungen, wie zur Endkontrolle in einem Materialfluss eines Lebensmittelverpackungsbetriebes und/oder zur Eingangskontrolle im Einzelhandel. Der Tisch kann aber auch anderweitig eingesetzt werden, beispielsweise zur Qualitätskontrolle von teilweise transluzenten Produkten mit einer vorzugsweise flachen Form.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Zeichnung, in der beispielhaft ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist. Die der Beschreibung und den Figuren der Zeichnung zu entnehmenden Merkmale können einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß abgewandelt werden. Die Figuren der Zeichnungen zeigen im Einzelnen:
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1 zeigt eine schematische Perspektivansicht auf einen Lichtkasten eines Kontrolltisches und
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2 eine schematische Perspektivansicht auf ein Tischgestell mit einer Aufnahmeöffnung für den Lichtkasten aus 1.
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1 zeigt einen Lichtkasten 1 mit einer Decke 2, einen Boden 3 und Seitenwänden 4. Die Decke 2 besteht aus einem transluzenten Material, vorzugsweise aus Milchglas. Der Boden 3 und die Seitenwände 4 sind aus einem lichtundurchlässigen Material gefertigt, das bei Verwendung des Lichtkastens 1 zur Kontrolle von Lebensmitteln vorzugsweise aus Edelstahl besteht. Die Decke 2 weist eine Lichtaustrittsöffnung 9 auf, deren Größe und Form passend zu den Produkten, die zur Kontrolle durchleuchtet werden sollen, durch eine opake Schablone bestimmt werden kann. Die Schablone kann vorzugsweise auf die Seite der Decke 2 aufgeklebt sein, die sich im Inneren des Lichtkastens 1 befindet. Strichlinienförmig ist im Inneren des Lichtkastens 1 eine künstliche Lichtquelle 5 dargestellt, die vorzugsweise direkt unter der Lichtaustrittsöffnung 9 angeordnet ist.
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2 zeigt ein Tischgestell 6 mit einer Arbeitsfläche 7. In der Arbeitsfläche 7 befindet sich eine Aufnahmeöffnung 8. Die Aufnahmeöffnung 8 dient zur Aufnahme des Lichtkastens 1 aus 1. Der Lichtkastens 1 wird von oben durch die Aufnahmeöffnung 8 in das Tischgestell 6 eingesetzt, sodass der Boden 3 des Lichtkastens 1 auf einer Ablagefläche 11 aufliegt. Die Ablagefläche 11 unter der Arbeitsfläche 7 verläuft parallel zur Arbeitsfläche 7 und in einem solchen Abstand zur Arbeitsfläche 7, dass die Oberseite der Decke 2 des Lichtkastens 1 genau mit der Oberseite der Arbeitsfläche 7 fluchtet. Durch diese Einpassung wird der Lichtkasten 1 nicht nur in der Höhe, sondern auch seitlich durch die Ränder der Aufnahmeöffnung 8 justiert. Auf der Ablagefläche 11 kann auch eine autarke Energiequelle 10 zur Stromversorgung der Lichtquelle 5 angeordnet sein. Bei Verwendung des Tischgestells 6 zur Kontrolle von Lebensmitteln sollte dieses, wie der Lichtkasten 1, vorzugsweise aus Edelstahl bestehen.
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Der Kontrolltisch besteht somit aus zumindest zwei Modulen, dem Tischgestell 6 und mindestens einem Lichtkasten 1, die zusemmengesetzt werden (hier nicht dargestellt).
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lichtkasten
- 2
- Decke
- 3
- Boden
- 4
- Seitenwände
- 5
- Lichtquelle
- 6
- Tischgestell
- 7
- Arbeitsfläche
- 8
- Aufnahmeöffnung
- 9
- Lichtaustrittsöffnung
- 10
- autarke Energiequelle
- 11
- Ablagefläche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- CH 81886 A [0004]
- DE 102007037413 B3 [0004]