DE202014006366U1

DE202014006366U1 - Vorrichtung zur Kinderwagensteuerung

Info

Publication number: DE202014006366U1
Application number: DE201420006366
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2014-08-05
Filing date: 2014-08-05
Publication date: 2014-08-19
Anticipated expiration: 2024-08-06

Abstract

Vorrichtung zur Kinderwagensteuerung umfassend mindestens zwei kreuzförmig zueinander angeordnete Steuerstangen, die jeweils an ihrem einen Ende an einem Bauchgurt angebracht sind und jeweils an ihrem anderen Ende zur Anbringung am Griffbereich eines Kinderwagens ausgebildet sind, wobei die Steuerstangen relativ zueinander beweglich angeordnet sind, zumindest bezüglich ihrer jeweiligen Längsachse.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Kinderwagensteuerung, insbesondere zum Steuern eines Kinderwagens während des Joggens.
In der Regel wird ein Kinderwagen mit beiden Händen am Griff geführt. Auch eine Führung mit nur einer Hand ist möglich, jedoch sind Lenkbewegungen um ein vielfaches schwieriger auszuführen. Auch beim Joggen mit Kinderwagen hält der Jogger den Kinderwagen mit beiden Händen, was mit der Zeit eine erhebliche Anstrengung darstellt, da dadurch die beim Laufen natürliche Führung der Arme fehlt. Zudem tragen Lenkbewegungen zur Anstrengung bei.
Nachteil ist, dass eine Führung von Kinderwagen ohne Arme bisher nicht möglich ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, die Nachteile des Standes der Technik zu überwinden und eine optimierte Vorrichtung zur Kinderwagensteuerung zur Verfügung zu stellen, bei der eine Nutzung der Arme nicht notwendig ist.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß den Ansprüchen gelöst.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Kinderwagensteuerung umfasst mindestens zwei kreuzförmig zueinander angeordnete Steuerstangen, die jeweils an ihrem einen Ende an einem Bauchgurt angebracht sind und jeweils an ihrem anderen Ende zur Anbringung am Griffbereich eines Kinderwagens ausgebildet sind, wobei die Steuerstangen relativ zueinander beweglich angeordnet sind, zumindest bezüglich ihrer jeweiligen Längsachse.
Die Steuerstangen dienen dazu, die durch eine Bauchbewegung hervorgerufene Kraft als Lenkkraft des Kinderwagens zur Verfügung zu stellen. Eine Drehung des Bauches bewegt eine der beiden Stangen nach hinten und schiebt die andere Stange nach vorne. Da die beiden Stangen zumindest bezüglich ihrer jeweiligen Längsachse relativ zueinander beweglich angeordnet sind, wird diese Bewegung bis zum Griff des Kinderwagens, an dem sie montiert sind, weitergegeben. Durch die am Griff anliegenden Kräfte wird eine Lenkung des Kinderwagens erreicht.
Um eine gute Führung der beiden Stangen relativ zueinander zu erreichen, weist die Vorrichtung bevorzugt ein Kreuzstück auf, welches im Bereich der Überkreuzung der Steuerstangen angeordnet ist. Die Steuerstangen sind dabei insbesondere durch das Kreuzstück hindurchgeschoben.
Eine bevorzugte Ausführungsform umfasst zusätzlich eine Haltestange, welche mit ihrem einen Ende am Bauchgurt und mit ihrem anderen Ende am Kreuzstück befestigt ist, insbesondere am Bauchgurt und/oder dem Kreuzstück flexibel befestigt ist. Insbesondere ist die Haltestange zwischen den Anbringungspunkten der Steuerstangen am Bauchgurt angebracht, bevorzugt genau in der Mitte zwischen diesen Befestigungspunkten. Gleiches gilt insbesondere für ihre Anbringung zwischen den Durchführungspunkten der Steuerstangen durch das Kreuzstück. Durch die Haltestange wird das Kreuzstück in einem klar definierten Abstand zu einem Punkt des Bauchgurtes gehalten, was für eine bessere Kraftübertragung durch die Steuerstangen auf den Kinderwagengriff sorgt.
Steuerstangen und Haltestange enthalten bevorzugt Metall oder Kunststoff und sind bevorzugt aus Metall oder Kunststoff gefertigt.
In einer bevorzugten Ausführungsform weisen die Steuerstangen, insbesondere in dem in Neutralstellung (keine Lenkbewegung) vom Kreuzstück überdeckten Bereich, elastische Teilbereiche auf. Diese werden insbesondere durch Federn oder elastische Kunststoffe gebildet. Die Federkonstante dieser elastischen Teilbereiche liegt insbesondere zwischen 100 N/m und 10000 N/m.
Der Bauchgurt ist ein Gurt, der fest am Bauch eines Menschen befestigt werden kann. Solche Gurte sind dem Fachmann bekannt (z. B. Gürtel oder als Nierengurte verwendete Gurte). Die an dem Gurt befestigten Elemente sind bevorzugt beweglich an diesem befestigt, z. B. mittels Ringen, Gurten oder elastischen Kunststoffhalterungen.
Die Anbringung am Griff eines Kinderwagens wird bevorzugt mittels Anbringungselementen an den dem Bauchgurt abgewandten Seiten der Steuerstangen erreicht. Bevorzugte Anbringungselemente sind Elemente der Gruppe Haken, Gurte, Klammern, Verschlüsse und Schrauben.
In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Vorrichtung Federelemente auf, welche die Steuerstangen bei Wirken keiner externen Kraft in eine Grundposition zurückziehen. Bevorzugt sind diese Federelemente zwischen den Steuerstangen und/oder zwischen einer Steuerstange und dem Kreuzstück angeordnet. Insbesondere dienen die Federelemente dazu, die Steuerstangen, die bevorzugt gleichlang sind, in eine symmetrische Anordnung zurückzuziehen. Wenn also die eine Steuerstange nach vorne und die andere nach hinten verschoben ist, dann sorgen die Federelemente dafür, dass die Steuerstangen bestrebt sind, wieder in eine Anordnung zurückzukehren, in der sie nicht zueinander verschoben sind.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Lenkung des Kinderwagens durch einen Elektromotor unterstützt. Insbesondere wird dazu die Bauchbewegung mittels Sensorelementen (z. B. Schalter oder Drucksensoren) gemessen und die Steuerstangen mittels eines Elektromotorsystems entsprechend der Bauchbewegung verschoben. Bevorzugt sind Komponenten des Elektromotorsystems (z. B. einer oder mehrere Elektromotoren) am oder im Kreuzstück angeordnet.
Beispiele für bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in den Abbildungen dargestellt.
1 zeigt schematisch die Anwendung einer bevorzugten Ausführungsform.
2 zeigt schematisch eine bevorzugte Ausführungsform.
3 zeigt schematisch eine weitere bevorzugte Ausführungsform.
In 1 ist eine bevorzugte Vorrichtung zur Kinderwagensteuerung dargestellt. An einem Kinderwagen 1 sind die beiden Steuerstangen 2 jeweils rechts und links am Griff angebracht. Über ein Kreuzstück 3 werden sie kreuzförmig zueinander geführt und sind an ihren dem Kinderwagen 1 abgewandten Endstücken mit einem Bauchgurt 4 verbunden. Durch Drehungen des Bauches und damit des Bauchgurtes 4 werden die Steuerstangen 2 relativ zueinander verschoben und durch die Kreuzanordnung der Steuerstangen 2 wirkt die Kraft der Bauchdrehung direkt auf den Griff des Kinderwagens 1. Dabei bewirkt eine Bauchdrehung nach links eine Lenkbewegung nach rechts und eine Bauchdrehung nach rechts eine Lenkbewegung nach links.
In 2 ist der Aufbau einer bevorzugten Ausführungsform dargestellt. Die Steuerstangen 2 werden durch ein Kreuzstück 3 geführt und sind am Bauchgurt 4 angebracht. An diesem Bauchgurt ist mittels einer beweglichen Befestigung 7 eine Haltestange 8 angebracht, die das Kreuzstück 3 in einem klar definierten Abstand zu dem Punkt der beweglichen Befestigung 7 der Haltestange 8 führt. Mittels Halteklammer 9 und Schraube 10 kann die Vorrichtung am Griff eines Kinderwagens befestigt werden, wie in 1 gezeigt wird. Bewegt sich der Bauch so, dass die rechts angebrachte Steuerstange längs des Pfeils 5, der eine Kraftwirkung nach links anzeigt, bewegt wird, wird sich die andere Steuerstange automatisch in Gegenrichtung des Pfeils 6 bewegen. Dadurch wird an den Halteklammern eine Kraft hervorgerufen, die den Kinderwagen nach rechts lenkt. Bewegt sich der Bauch so, dass die links angebrachte Steuerstange längs des Pfeils 6, der eine Kraftwirkung nach rechts anzeigt, bewegt wird, wird sich die andere Steuerstange automatisch in Gegenrichtung des Pfeils 5 bewegen. Dadurch wird an den Halteklammern eine Kraft hervorgerufen, die den Kinderwagen nach links lenkt.
In 3 ist der Aufbau einer bevorzugten Ausführungsform mit einem elastischen Bereich 11 der Steuerstangen 2 dargestellt. Dieser elastische Bereich ist im neutralen Zustand dort angeordnet, wo sich die Steuerstangen 2 überkreuzen, bzw. die elastischen Bereiche liegen innerhalb des Kreuzstücks 3. Die elastischen Bereiche haben z. B. den Vorteil, dass selbst beim Joggen über einen unebenen Weg keine harten Stöße seitens des Kinderwagens auf den Bauch des Joggers wirken und dass keine ruckartigen Bewegungen seitens des Joggers auf den Kinderwagen wirken und diesen durchschütteln.
Bezugszeichenliste

1: Kinderwagen
2: Steuerstange
3: Kreuzstück
4: Bauchgurt
5: Kraftwirkung nach links
6: Kraftwirkung nach rechts
7: bewegliche Befestigung
8: Haltestange
9: Halteklammer
10: Schraube
11: Elastischer Teilbereich

Claims

Vorrichtung zur Kinderwagensteuerung umfassend mindestens zwei kreuzförmig zueinander angeordnete Steuerstangen, die jeweils an ihrem einen Ende an einem Bauchgurt angebracht sind und jeweils an ihrem anderen Ende zur Anbringung am Griffbereich eines Kinderwagens ausgebildet sind, wobei die Steuerstangen relativ zueinander beweglich angeordnet sind, zumindest bezüglich ihrer jeweiligen Längsachse.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerstangen derart angeordnet sind, dass eine Drehung des Bauches eine der beiden Stangen nach hinten bewegt und die andere Stange nach vorne schiebt, und dazu ausgelegt sind, diese Bewegung bis zum Griff eines Kinderwagens, an dem sie montiert sind, weiterzugeben.
Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung bevorzugt ein Kreuzstück aufweist, welches im Bereich der Überkreuzung der Steuerstangen angeordnet ist, wobei die Steuerstangen bevorzugt durch das Kreuzstück hindurchgeschoben sind.
Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zusätzlich eine Haltestange umfasst, welche mit ihrem einen Ende am Bauchgurt und mit ihrem anderen Ende am Kreuzstück befestigt ist, insbesondere am Bauchgurt und/oder am Kreuzstück flexibel befestigt ist, wobei die Haltestange bevorzugt zwischen den Anbringungspunkten der Steuerstangen am Bauchgurt angebracht ist, bevorzugt genau in der Mitte zwischen diesen Befestigungspunkten, und/oder wobei die Haltestange bevorzugt zwischen den Durchführungspunkten der Steuerstangen durch das Kreuzstück angebracht ist, bevorzugt genau in der Mitte zwischen diesen Durchführungspunkten.
Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerstangen und/oder die Haltestange Metall oder Kunststoff enthalten und bevorzugt aus Metall oder Kunststoff gefertigt sind.
Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerstangen, insbesondere in dem in Neutralstellung vom Kreuzstück überdeckten Bereich, elastische Teilbereiche aufweisen, die bevorzugt durch Federn oder elastische Kunststoffe gebildet sind.
Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bauchgurt dazu ausgelegt ist, fest am Bauch eines Menschen befestigt zu werden und dass die an dem Gurt befestigten Elemente bevorzugt beweglich an diesem befestigt sind, insbesondere mittels Ringen, Gurten oder elastischen Kunststoffhalterungen.
Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung für die Anbringung am Griff eines Kinderwagens Anbringungselemente umfasst, die an den dem Bauchgurt abgewandten Seiten der Steuerstangen ausgebildet sind, wobei bevorzugte Anbringungselemente Elemente der Gruppe Haken, Gurte, Klammern, Verschlüsse und Schrauben sind.
Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung Federelemente aufweist, welche die Steuerstangen bei Wirken keiner externen Kraft in eine Grundposition zurückziehen, wobei diese Federelemente bevorzugt zwischen den Steuerstangen und/oder zwischen einer Steuerstange und dem Kreuzstück angeordnet sind und die Steuerstangen bevorzugt in eine symmetrische Anordnung ziehen.
Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ein Elektromotorsystem umfasst, das die Lenkung des Kinderwagens unterstützt, wobei insbesondere die Bauchbewegung mittels Sensorelementen gemessen wird und die Steuerstangen mittels eines Elektromotorsystems entsprechend der Bauchbewegung verschoben wird.