DE202014001768U1 - Vorrichtung zum Wenden von formstabilen Behälter - Google Patents
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Abstract
Vorrichtung zum Wenden von formstabilen Behältern (3), die eine von einem Boden (3b) und einem Deckel begrenzte Mantelwandung aufweisen, wobei die Vorrichtung einen Schwenkarm (4) aufweist, der Schwenkarm (4) an einer Antriebseinheit (6) befestigt ist und an dieser um eine Drehachse der Antriebseinheit (6) verschwenkbar ist, der Schwenkarm (4) in einem Abstand von der Drehachse eine Behälterhalterung (7) aufweist, und die Behälterhalterung (7) wenigstens einen Saugnapf (8) aufweist, dem ein Unterdruckerzeuger derart zugeordnet ist, dass an dem Saugnapf (8) eine Ansaugkraft bereitstellbar ist, mit der ein Behälter (3) an der Behälterhalterung (7) gehalten werden kann.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Wenden von formstabilen Behältern, die eine von einem Boden und einem Deckel begrenzte Mantelwandung aufweisen.
- Bisher wurden entsprechende Behälter, beispielsweise Mülltonnen, Müllgroßbehälter und dergleichen, zum Reinigen dieser von Hand gewendet, d. h. mit geöffnetem Deckel nach unten weisend auf einer Behälterfördereinrichtung abgestellt und einer Reinigung in einer Waschanlage zugeführt. In der Waschanlage können die Behälter dann auf einfache Weise von unten mittels Hochdruck ausgespült werden, so dass Verschmutzungen über die Deckelöffnung aus dem Behälter abfließen. Nach der Reinigung müssen die Behälter dann wieder gewendet und auf deren Boden gestellt werden, um diese beispielsweise Einlagern zu können. Das Wenden der Behälter stellt dabei eine immer wiederkehrende körperlich schwere Arbeit dar.
- Aufgabe der Erfindung ist es, eine Möglichkeit bereitzustellen, mit der entsprechende Behälter auf einfache Weise gewendet werden können.
- Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Schutzanspruches 1. Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den nachgeordneten Unteransprüchen 2 bis 12 angegeben.
- Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Wenden von formstabilen Behältern, die eine von einem Boden und einem Deckel begrenzte Mantelwandung aufweisen, insbesondere Mülltonnen, Müllgroßbehälter oder dergleichen, wobei die Vorrichtung einen Schwenkarm aufweist, ist der Schwenkarm an einer Antriebseinheit befestigt und an dieser um eine Drehachse der Antriebseinheit verschwenkbar, weist der Schwenkarm in einem Abstand von der Drehachse eine Behälterhalterung auf, und weist die Behälterhalterung wenigstens einen Saugnapf auf, dem ein Unterdruckerzeuger derart zugeordnet ist, dass an dem Saugnapf eine Ansaugkraft bereitstellbar ist, mit der ein Behälter an der Behälterhalterung gehalten werden kann. Die mit dem Unterdruckerzeuger auf den Behälter ausgeübte Ansaugkraft gewährleistet dabei, dass ein an der Behälterhalterung gehaltener Behälter mit dem Schwenkarm in jede mögliche Position gedreht werden kann.
- Der Behälterhalterung ist dazu an einer von der Antriebseinheit abgewandten Seite des Schwenkarms ein Behälterschwenkbereich zugeordnet. Dieser Behälterschwenkbereich definiert den zum Wenden eines Behälters mindestens benötigten freien Raum, der durch einen größten mit der Vorrichtung zu wendenden Behälter festgelegt ist.
- Um den Behälter in dem Behälterschwenkbereich mit dem Saugnapf halten zu können, ist weiter vorgesehen, dass dieser mit seiner Saugfläche in Richtung des Behälterschwenkbereichs ausgerichtet ist. Der Saugnapf kann so mit seiner Saugfläche vollflächig an die Mantelwandung des jeweils zu wendenden Behälters angesetzt werden. Die vorteilhafterweise parallel der Drehachse bereitstellbare Ansaugkraft wirkt dann zusammen mit dem vollflächig an die Mantelwandung angesetzten Saugnapf in optimaler Weise, so dass eine größtmögliche Ansaugkraft erzeugbar ist, die geeignet ist, auch große Behälter beim Wenden dieser sicher zu führen.
- Eine sichere Führung der Behälter beim Wenden kann zudem dadurch erreicht werden, dass die Behälterhalterung wenigstens zwei Abstandshalter aufweist. Mit diesen können dann auch verschieden geformte Mantelwandungen von unterschiedlichen Behältern, ohne weitere Umrüstung der Behälterhalterung, gewendet werden. Als Abstandshalter sind dabei vorteilhafterweise einzelne, gegenüber der restlichen Behälterhalterung in Richtung des Behälterschwenkbereichs vorstehende Stifte, insbesondere feststehende Stifte, vorgesehen.
- In weiterer Ausgestaltung sind die Abstandshalter dann um den wenigstens einen Saugnapf herum verteilt angeordnet, so dass ein zu wendender Behälter beim Handhaben dieses, möglichst großflächig abgestützt ist. Um eine entsprechend großflächige Abstützung gewährleisten zu können, sind gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung auch zwei Saugnäpfe vorgesehen, um die herum insgesamt wenigstens acht Abstandshalter angeordnet sind.
- Die aus Saugnapf und Abstandshaltern zusammengesetzte Behälterhalterung kann zudem eine Saugnapf und Abstandshalter aufnehmende Stützstruktur aufweisen, die in Richtung des Behälterschwenkbereichs gegenüber dem Schwenkarm vorstehend ausgebildet ist. Die Stützstruktur umfasst in weiterer Ausgestaltung eine Halteplatte, die parallel zu einer beim Verschwenken des Schwenkarms durch dessen Bewegung bestrichene Schwenkebene angeordnet ist und an der Abstandshalter und Saugnapf befestigt sind.
- Die mit dem Unterdruckerzeuger an dem Saugnapf bereitstellbare Ansaugkraft wird vorteilhafterweise über eine von dem Unterdruckerzeuger zu dem Saugnapf führende Ansaugleitung bereitgestellt. Eine günstige Anordnung dieser Ansaugleitung besteht darin, dass diese zumindest abschnittsweise innerhalb des Schwenkarms angeordnet ist, so dass mit Vorteil keine zusätzlichen Leitungen oder Schläuche vorzusehen sind. In dem Schwenkarm ist dann ein fluiddichter Kanal ausgebildet, der zumindest einen Abschnitt der Ansaugleitung bildet. Diese Ansaugleitung kann sich in einer an den Schwenkarm angesetzten Stellstange fortsetzen, über die der Schwenkarm vorteilhafterweise an der Antriebseinheit gehaltert ist. Dabei sind Stellstange und Schwenkarm bevorzugt winklig, insbesondere rechtwinklig, zueinander angeordnet. Die Stellstange wiederum kann eine mit der Drehachse gemeinsame Mittenachse aufweisen und gewährleistet in einer bevorzugten Ausgestaltung über einen entsprechend geformten Anschluss bzw. Anschlussbereich eine Verbindung oder Verzahnung mit der Antriebseinheit, so dass bei einer Betätigung der Antriebseinheit eine Stellbewegung auf den Schwenkarm übertragen wird. Weiter stellt die Stellstange bevorzugt einen Teil des Schwenkarms dar, wobei Stellstange und Schwenkarm einteilig ausgebildet sind.
- Da die erfindungsgemäße Vorrichtung zumeist Teil einer größeren, weiter automatisierten Anlage ist, ist nach einer Weiterbildung vorgesehen, dass der Vorrichtung wenigstens eine Behälterfördereinrichtung zugeordnet ist, wobei der Schwenkarm in eine Endlage mit der Behälterhalterung oberhalb der Behälterfördereinrichtung angeordnet ist. In Verbindung mit einer entsprechenden Behälterfördereinrichtung, beispielsweise einem Förderband oder dergleichen, können Behälter dann mit der Vorrichtung auf der Behälterfördereinrichtung abgestellt oder von der Behälterfördereinrichtung abgenommen werden. Eine solche Anlage, in der die erfindungsgemäße Vorrichtung einsetzbar ist, stellt beispielsweise die eingangs genannte Waschanlage zur Reinigung der Behälter dar. Das Wenden der Behälter erfolgt dann als Teil eines automatisierten, insbesondere vollautomatisierten Prozesses, ohne dass körperliche Arbeit notwendig ist. An der Anlage arbeitende Menschen müssen die Behälter dann nur noch an die Vorrichtung heranführen und von dieser wegführen, d. h. schieben oder rollen. Der Behälterfördereinrichtung, beispielsweise von einer Waschanlage, wären dann in Förderrichtung je eine erfindungsgemäße Vorrichtung an deren Anfang und an deren Ende zuzuordnen.
- Der Schwenkarm ist dabei nach einer Weiterbildung zwischen zwei vorbestimmten Endlagen verschwenkbar, von denen wenigstens eine, insbesondere beide, waagerecht angeordnet sind, so dass an der Behälterhalterung zwischen den Endlagen verschwenkte Behälter um 180° gedreht werden, wobei diese entweder auf deren Boden oder deren Deckel abgesetzt werden. Dementsprechend werden aufrecht, d. h. auf deren Boden aufstehend, herangeführte Behälter dann auf deren Deckel bzw. deren Deckelöffnung abgesetzt und auf dem Deckel bzw. der Deckelöffnung aufliegende Behälter auf deren Boden abgestellt.
- In weiterer Ausgestaltung kann die Vorrichtung auch zwischen zwei Behälterfördereinrichtungen angeordnet sein, so dass die Drehachse mittig zwischen den zwei Behälterfördereinrichtungen angeordnet ist, insbesondere mittig zwischen den Behälterfördereinrichtungen und in einem Abstand zu diesen oberhalb dieser angeordnet ist. Die Behälter werden dann von einer Behälterfördereinrichtung auf die andere Behälterfördereinrichtung umgesetzt, dabei um 180° gedreht und weiter gefördert, ohne dass körperliche Arbeit benötigt wird.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, aus dem sich weitere erfinderische Merkmale ergeben können, ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
-
1 : eine perspektivische Gesamtansicht der Vorrichtung; und -
2 : eine perspektivische Detaildarstellung des Schwenkarms. - In
1 ist die Vorrichtung mit zwei Behälterfördereinrichtungen1 ,2 dargestellt, wobei Behälter3 auf einer ersten Behälterfördereinrichtung1 der Vorrichtung zugeführt werden und auf der zweiten Behälterfördereinrichtung2 weggeführt werden. Diese Behälterfördereinrichtungen1 ,2 sind über einen Schwenkarm4 der Vorrichtung funktionell miteinander verbunden, wobei der Schwenkarm4 über eine Stellstange5 an eine Antriebseinheit6 angelenkt ist und an einer parallel zu der Stellstange5 verlaufenden Drehachse verschwenkt werden kann. - In einem Abstand zu der Stellstange
5 weist der Schwenkarm4 eine Behälterhalterung7 mit zwei Saugnäpfen8 auf. Diese sind in der dargestellten Endlage des Schwenkarms4 oberhalb der ersten Behälterfördereinrichtung1 übereinander angeordnet. An die Saugnäpfe8 ist jeweils ein Ende einer gemeinsamen Ansaugleitung9 angeschlossen, über die die Saugnäpfe8 mit einem Unterdruckerzeuger verbunden sind. Weiter weist die Behälterhalterung7 um die Saugnäpfe8 herum angeordnete Abstandshalter10 auf, deren genaue Anordnung, ebenso wie die Anordnung der Saugnäpfe8 , insbesondere aus2 hervorgeht. Den zwei Saugnäpfen8 sind dabei insgesamt acht Abstandshalter10 zugeordnet, die gegenüber der restlichen Behälterhalterung vorstehend an einer Stützstruktur11 der Behälterhalterung7 befestigt sind. Die Stützstruktur11 umfasst dazu eine gegenüber dem Schwenkarm4 vorstehende Halteplatte12 , in der die Saugnäpfe8 und die Abstandshalter10 aufgenommen sind. Aus2 geht zudem hervor, dass die Stellstange5 in mehrere zylindrische Abschnitte unterteilt ist, von denen der dem Schwenkarm4 weitest entfernte Abschnitt geeignet ist, in einer Aufnahme der Antriebseinheit6 befestigt zu werden. - Ein auf der ersten Behälterfördereinrichtung
1 zugeführter Behälter3 wird jetzt, wie in1 dargestellt, auf der Behälterfördereinrichtung1 mit seiner Deckelöffnung3a nach unten aufstehend bis an die Behälterhalterung7 herangefördert, mittels eines von dem Unterdruckerzeuger erzeugten Vakuums an die Saugnäpfe8 angesaugt, von den Abstandshaltern10 abgestützt und von den Saugnäpfen8 gehalten durch Verschwenken des Schwenkarms4 von der ersten dargestellten waagerechten Endlage in eine zweite waagerechte Endlage oberhalb der zweiten Behälterfördereinrichtung2 verschwenkt, so dass der Behälter3 nach dem Verschwenken mit seinem Boden3b auf der zweiten Behälterfördereinrichtung2 aufsteht. Anschließend wird das Vakuum gelöst, so dass die Saugnäpfe8 mit dem Schwenkarm4 in die erste Endlage zurück verschwenkt werden können und der Behälter3 auf der zweiten Behälterfördereinrichtung2 weitergefördert werden kann. - Alle in der vorstehenden Beschreibung und in den Ansprüchen genannten Merkmale sind in einer beliebigen Auswahl mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs kombinierbar. Die Offenbarung der Erfindung ist somit nicht auf die beschriebenen bzw. beanspruchten Merkmalskombinationen beschränkt, vielmehr sind alle im Rahmen der Erfindung sinnvollen Merkmalskombinationen als offenbart zu betrachten.
Claims (12)
- Vorrichtung zum Wenden von formstabilen Behältern (
3 ), die eine von einem Boden (3b ) und einem Deckel begrenzte Mantelwandung aufweisen, wobei die Vorrichtung einen Schwenkarm (4 ) aufweist, der Schwenkarm (4 ) an einer Antriebseinheit (6 ) befestigt ist und an dieser um eine Drehachse der Antriebseinheit (6 ) verschwenkbar ist, der Schwenkarm (4 ) in einem Abstand von der Drehachse eine Behälterhalterung (7 ) aufweist, und die Behälterhalterung (7 ) wenigstens einen Saugnapf (8 ) aufweist, dem ein Unterdruckerzeuger derart zugeordnet ist, dass an dem Saugnapf (8 ) eine Ansaugkraft bereitstellbar ist, mit der ein Behälter (3 ) an der Behälterhalterung (7 ) gehalten werden kann. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälterhalterung (
7 ) an einer von der Antriebseinheit (6 ) abgewandten Seite des Schwenkarms (4 ) ein Behälterschwenkbereich zugeordnet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Saugnapf (
8 ) mit seiner Saugfläche in Richtung des Behälterschwenkbereichs ausgerichtet ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansaugkraft parallel der Drehachse bereitstellbar ist.
- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Behälterhalterung (
7 ) wenigstens zwei Abstandshalter (10 ) aufweist. - Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Abstandshalter (
10 ) einzelne, gegenüber der restlichen Behälterhalterung (7 ) in Richtung des Behälterschwenkbereichs vorstehende Stifte vorgesehen sind. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandshalter (
10 ) um den Saugnapf (8 ) herum angeordnet sind. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass von dem Saugnapf (
8 ) eine Ansaugleitung (9 ) zu dem Unterdruckerzeuger führt, die zumindest abschnittweise innerhalb des Schwenkarms (4 ) angeordnet ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkarm (
4 ) über eine winklig an diesen angesetzte Stellstange (5 ) an der Antriebseinheit (6 ) gehaltert ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorrichtung wenigstens eine Behälterfördereinrichtung (
1 ,2 ) zugeordnet ist, wobei der Schwenkarm (4 ) in eine Endlage mit der Behälterhalterung (7 ) oberhalb der Behälterfördereinrichtung (1 ,2 ) angeordnet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkarm (
4 ) in wenigstens eine Endlage waagerecht angeordnet ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse mittig zwischen zwei Behälterfördereinrichtungen (
1 ,2 ) angeordnet ist.
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