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Die Erfindung betrifft eine Verschlusseinrichtung aufweisend ein erstes Verschlusselement und ein damit zusammenwirkendes zweites Verschlusselement, wobei zumindest eines der Verschlusselemente zwischen einer Schließstellung und einer Öffnungsstellung um eine Rotationsachse rotierbar ist, und wobei die Verschlusselemente korrespondierend so ausgebildet sind, dass die Verschlusseinrichtung in Rotationsrichtung von der Schließstellung in die Öffnungsstellung in einer Zwischenstellung festlegbar ist.
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Derartige Verschlusseinrichtungen werden beispielsweise für Türen, Klappen, Luken, Schubläden oder ähnliches verwendet, welche nicht nur eine Schließstellung und eine Öffnungsstellung aufweisen sollen, sondern zusätzlich auch eine Zwischenstellung, in welcher die Verschlusseinrichtung weder ganz geschlossen noch ganz geöffnet ist. Die Verschlusseinrichtung ermöglicht dadurch eine spaltweise Öffnung zwischen beispielsweise einer Tür und einem Rahmen.
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Die gattungsgemäßen Verschlusseinrichtungen werden beispielsweise bei Geräten, wie Backöfen oder Dampfgeräten, eingesetzt, um gefährdungsfrei Hitze, Schwaden, Überdruck oder ähnliches aus dem Gerät entweichen zu lassen, welche andernfalls eine Gesundheitsgefahr für vor dem Gerät befindliche Personen darstellen würden. Aber auch andere Situationen, welche eine nur teilweise Öffnung einer Tür verlangen, sind denkbar. Zu nennen sind beispielsweise die bei Haustüren üblichen Spaltöffnungen.
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Die
DE 10 2009 017 246 A1 betrifft beispielsweise einen Verschluss für Gerätetüren, bei welchem ein rahmenseitiger Kloben und ein türseitiger Federbügel so miteinander wechselwirken, dass eine Schließstellung, eine Öffnungsstellung und auch eine Zwischenstellung ermöglicht werden. Zu diesem Zweck verfügt der Kloben über zwei in axialer Richtung hintereinander angeordnete Raststufen. Der Federbügel, welcher in Form eines geschlossenen Rahmens um die Raststufe gelegt ist, sorgt je nach seiner Position in der ersten oder zweiten Raststufe für ein vollständiges Schließen oder Anlüften des Gerätes. Um von der Schließstellung in die Zwischenstellung (Anlüften) wechseln zu können, ist es erforderlich, dass Kloben und Federbügel relativ zueinander rotiert werden, so dass der Federbügel von der ersten Raststellung in die zweite Raststellung wechseln kann.
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Obwohl die vorgenannte Verschlusseinrichtung bereits ein Anlüften des Gerätes ermöglicht, ist es Aufgabe der Erfindung, eine alternative Verschlusseinrichtung zu schaffen, welche besonders einfach aufgebaut ist und dadurch kostengünstig herzustellen ist.
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Zur Lösung der vorgenannten Aufgabe schlägt die Erfindung eine Verschlusseinrichtung vor, bei welcher das zweite Verschlusselement eine gekrümmte Fläche mit einer Mehrzahl von Raststufen aufweist, welche Raststufen formschlüssig korrespondierend zu einem Teilbereich des ersten Verschlusselementes ausgebildet sind.
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Gemäß dieser Ausbildung weist eines der Verschlusselemente zumindest teilweise eine gekrümmte Fläche auf, welche auf der konkaven oder konvexen Krümmungsfläche eine Mehrzahl von Raststufen aufweist. Die Krümmungsfläche kann beispielsweise eine zylinder- oder rohrförmige Teilfläche sein. Die Raststufen können in besonders einfacher Art und Weise so angeordnet werden, dass nicht nur eine einzige Zwischenstellung, sondern sogar mehrere Zwischenstellungen zwischen der Schließstellung und der Öffnungsstellung möglich sind. Der Abstand der Raststufen in Rotationsrichtung bestimmt dabei denjenigen Rotationswinkel der Verschlusselemente, welcher notwendig ist, um von einer Raststufe auf die nächste zu wechseln. Unabhängig von der gewünschten Anzahl und dem Abstand der Raststufen ist die geometrische Form des Verschlusselementes eine besonders einfache und damit auch preisgünstige. Auf der gekrümmten Fläche können die Raststufen beliebig angeordnet werden, wodurch individuell ausgebildete Verschlusseinrichtungen entstehen. Die gekrümmte Fläche, beispielsweise als Zylinder- oder Rohrteilstück muss nicht geschlossen sein, sondern kann alternativ über eine bestimmten Winkelbereich, zum Beispiel 180°, eine Aussparung aufweisen.
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Es ist vorgesehen, dass in Rotationsrichtung benachbart angeordnete Raststufen in Richtung der Rotationsachse versetzt angeordnet sind. Dadurch ergibt sich eine treppenartige Struktur auf der gekrümmten Fläche, so dass das korrespondierende Verschlusselement beim Überwechseln von einer Raststufe auf die nächste sowohl in Rotationsrichtung des Verschlusselementes als auch in Richtung der Rotationsachse wandert. Dieses „Wandern” wird durch eine Drehung eines der Verschlusselemente der Verschlusseinrichtung bewirkt.
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Es empfiehlt sich, dass benachbarte Raststufen in Rotationsrichtung überlappend angeordnet sind. Dadurch kann das zu den Raststufen korrespondierende Verschlusselement von einer Raststufe zu der nächstgelegenen Raststufe wandern, ohne in einen Zwischenraum zu gelangen und eine Festsetzung der Verschlusselemente zu verursachen beziehungsweise eine weitere Rotation der Verschlusselemente zu blockieren.
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Gemäß der Erfindung können die Raststufen in Rotationsrichtung parallel zueinander oder auch mit einem Winkel ungleich Null zueinander, das heißt schräg zueinander, angeordnet sein. Sofern die Raststufen nicht parallel zueinander, sondern in einem gewissen Winkel zueinander angeordnet sind, kann beispielsweise der Wechsel von der Schließstellung in die Zwischenstellung oder auch von der Zwischenstellung in die Öffnungsstellung unterstützt werden. Dabei gleitet das zu den Raststufen korrespondierende Verschlusselement auf der in Bewegungsrichtung leicht abfallenden Raststufe entlang, so dass die Rotation der Verschlusseinrichtung mit geringerem Kraftaufwand möglich ist.
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Die Raststufen können an der gekrümmten Fläche angeordnete Vorsprünge sein. Diese Vorsprünge können einstückig mit der gekrümmten Fläche ausgebildet sein. Alternativ ist es jedoch auch möglich, dass die Raststufen mit Hilfe von Befestigungsmitteln an der gekrümmten Fläche angeordnet sind. Dadurch ergibt sich eine besonders kostengünstige und variable Herstellung.
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Alternativ können die Raststufen auch in einer kulissenartige Form des zweiten Verschlusselementes ausgebildet sein. In diesem Fall ist das Verschlusselement dreidimensional ausgebildet, wobei Raststufen innerhalb dieser dreidimensionalen Kulisse ausgeformt sind. In diesen Raststufen ist das korrespondierende Verschlusselement zwischen der Schließstellung und der Zwischenstellung sowie der Zwischenstellung und der Öffnungsstellung bewegbar.
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Die Erfindung sieht weiterhin vor, dass die Raststufen in Rotationsrichtung des Verschlusselementes symmetrisch angeordnet sind. Durch die symmetrische Anordnung der Raststufen ist eine Umkehrung der Betätigungsrichtung der Verschlusseinrichtung möglich. Somit kann das erste Verschlusselement oder das zweite Verschlusselement sowohl gegen den Uhrzeigersinn als auch mit dem Uhrzeigersinn gedreht werden, um die Zwischenstellung oder die Öffnungsstellung einzunehmen. Durch die Kombination von gleichartig ausgebildeten Raststufen und zudem auch noch deren symmetrische Anordnung über die gekrümmte Fläche des Verschlusselementes ergibt sich eine besondere Vielseitigkeit des Schlosses, insbesondere auch in Bezug auf die Drehrichtung des Verschlusselementes.
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Vorteilhaft sieht die Erfindung vor, dass in Richtung der Rotationsachse des Verschlusselementes zumindest drei aufeinanderfolgende Raststufen angeordnet sind. Dabei dient die erste Raststufe, welche dem zugeordneten Rahmen oder der zugeordneten Tür am nächsten liegt, der Aufnahme des korrespondierenden Verschlusselementes in der Schließstellung. Die nachfolgende Raststufe, beziehungsweise die beiden in Rotationsrichtung nebeneinander liegenden nachfolgenden Raststufen, dient der Umlenkung des korrespondierenden Verschlusselementes und dem Verlassen der Schließstellung. Die nachfolgende dritte Raststufe markiert schließlich die Zwischenstellung, in welcher die beiden Verschlusselemente ein Anlüften der Verschlusseinrichtung ermöglichen. Nach der Lösung des korrespondierenden Verschlusselementes von der letzten Raststufe werden die beiden Verschlusselemente voneinander getrennt, so dass die Tür nun vollständig geöffnet ist.
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Vorteilhaft weist das erste Verschlusselement einen Haken auf, welcher formschlüssig korrespondierend zu den Raststufen des zweiten Verschlusselementes ausgebildet ist. Dieser Haken greift hinter die Raststufe und fixiert beide Verschlusselemente miteinander.
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Insbesondere empfiehlt es sich dabei, dass der Haken federnd an dem Verschlusselement angeordnet ist, so dass der Haken stets fest hinter die Raststufe greift, gegebenenfalls Passformmängel aufgrund von Unregelmäßigkeiten der gekrümmten Fläche durch die Andrückkraft kompensiert und zudem bei der Bewegung der Verschlusseinrichtung von der Öffnungsstellung in die Schließstellung ein Überspringen der Raststufen ermöglicht, so dass die Tür durch einfaches Zuwerfen geschlossen werden kann.
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Weiterhin ist die Verschlusseinrichtung insofern variabel, dass entweder das erste Verschlusselement, das zweite Verschlusselement oder auch beide Verschlusselemente rotierbar ausgebildet sein können. Somit kann die Verschlusseinrichtung durch einen türseitigen Knauf, Griff oder Ähnliches oder auch rahmenseitig durch eine automatische Betätigungseinrichtung betätigt werden.
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Schließlich empfiehlt es sich, dass die Raststufen zumindest teilweise abgeschrägte oder abgerundete Flächen aufweisen. Die abgeschrägten oder abgerundeten Flächen verlaufen vorteilhaft in Richtung der Rotationsachse von der Öffnungsstellung in die Schließstellung, so dass der Haken beim Schließen der Tür über die Raststufen gleiten kann. In umgekehrter Bewegungsrichtung weisen die Raststufen dagegen eine steile Flanke auf, so dass der Haken fest hinter der Raststufe verankert ist. Vorteilhaft sind die Raststufen auch zu den Seiten hin, das heißt in Umfangsrichtung, abgeschrägt oder abgerundet, so dass der Wechsel von einer Raststufe auf die nächste besonders erschütterungsfrei durchführbar ist.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
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1: eine Verschlusseinrichtung in Schließstellung von außen,
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2: eine Verschlusseinrichtung in Schließstellung von innen,
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3: eine Verschlusseinrichtung in einer Übergangsstellung,
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4: eine Verschlusseinrichtung in Zwischenstellung,
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5: eine Verschlusseinrichtung in Öffnungsstellung.
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1 zeigt eine Verschlusseinrichtung 1 mit einem ersten Verschlusselement 2 und einem zweiten Verschlusselement 3. Das erste Verschlusselement 2 und das zweite Verschlusselement 3 sind entlang einer Rotationsachse 4 zueinander ausgerichtet. Die beiden Verschlusselemente 2, 3 befinden sich in der Schließstellung der Verschlusseinrichtung 1. Dabei greift ein Haken 7 des ersten Verschlusselementes 2 hinter eine Raststufe 6 des zweiten Verschlusselementes 3. Das erste Verschlusselement 2 ist als Halbzylinder mit einer gekrümmten Fläche 5 ausgebildet.
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2 zeigt die in 1 dargestellte Verschlusseinrichtung 1 in einer Ansicht von unten. Das zweite Verschlusselement 3 ist als Halbzylinder ausgebildet und trägt an der gekrümmten (konkaven) Fläche 5 vier Raststufen 6, von welchen in Richtung der Rotationsachse 4 von innen nach außen (links nach rechts) erst eine Raststufe 6, dann zwei in Rotationsrichtung nebeneinander liegende Raststufen 6 und dann wieder eine einzelne weitere Raststufe 6 angeordnet sind. Erkennbar ist der Haken 7 hinter die am weitesten innen liegende Raststufe 6 gehakt.
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3 zeigt eine Übergangsstellung der Verschlusseinrichtung 1, bei welcher der Haken 7 hinter einer der mittleren Raststufen 6 verrastet ist. Um ausgehend von der Schließstellung der Verschlusseinrichtung 1 diese Übergangsstellung zu erreichen, wird entweder das erste Verschlusselement 2 oder das zweite Verschlusselement 3 rotiert. Diese Rotation kann aufgrund der symmetrischen Anordnung der Raststufen 6 sowohl im Uhrzeigersinn als auch gegen den Uhrzeigersinn erfolgen. Bei einer Drehung eines der Verschlusselemente 2, 3 gleiten der Haken 7 und die Raststufe 6 mit ihren Kontaktflächen in Umfangsrichtung der Verschlusselemente 2, 3 aufeinander bis die seitliche Begrenzung der Kontaktflächen erreicht ist. Die Kontaktflächen weisen abgeschrägte Flächen 8 auf, so dass der Haken 7 leicht und ohne große Erschütterungen von einer Raststufe 6 auf die nächstliegende Raststufe 6 wandern kann. Die Verschlusselemente 2, 3 können sich beim Wandern des Hakens 7 von einer Raststufe 6 zur nächsten in Richtung der Rotationsachse 4 auseinanderbewegen bis der Haken 7 die nächste Raststufe 6 erreicht hat.
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4 zeigt die Position von erstem Verschlusselement 2 und zweitem Verschlusselement 3 in der Zwischenstellung der Verschlusseinrichtung 1. Die Zwischenstellung wird erreicht, indem die beiden Verschlusselemente 2, 3 entgegen der Richtung der zuvor durchgeführten Rotation zurückgedreht werden. Diese Rotation kann entweder manuell oder auch vorteilhaft automatisch mittels einer Feder erfolgen. Im Falle der Verwendung einer Feder muss der Benutzer das Verschlusselement nur in eine Richtung drehen und nicht dafür Sorge tragen, dass auch die Rotation in Gegenrichtung erfolgt. Durch die zweite Rotation (in Gegenrichtung) gleitet der Haken 7 von der Kontaktfläche der vorherigen Raststufe 6, wobei sich die Verschlusselemente 2, 3 in Richtung der Rotationsachse 4 weiter voneinander entfernen. Dies ist dann die Zwischenstellung.
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Sofern von der in 4 gezeigten Zwischenstellung eine weitere Rotation des ersten Verschlusselementes 2 oder des zweiten Verschlusselementes 3 durchgeführt wird, wird dann auch die Zwischenstellung gelöst, wobei der Haken 7 von der letzten Raststufe 6 herunterrutscht und die Verschlusseinrichtung 1 freigibt.
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Der Schließvorgang zum Schließen der Verschlusseinrichtung 1 erfolgt in besonders einfacher Art und Weise durch Zuwerfen der Tür, wobei der Haken 7 über die Raststufen 6 gleitet bis er vollständig hinter der innersten Raststufe 6 einrastet. Vorteilhaft ist der Haken 7 dabei federbeaufschlagt an dem Verschlusselement 2, 3 angeordnet. Dies ermöglicht die Auf- und Abwärtsbewegung beim Überspringen der Raststufen 6. Zudem wird ein Andrücken des Hakens 7 an die gekrümmten Fläche 5 des Verschlusselements 2, 3 erreicht.
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Es versteht sich im Sinne der Erfindung von selbst, dass für einen Wechsel der jeweiligen Stellung (Schließstellung, Zwischenstellung, Öffnungsstellung) entweder das erste Verschlusselement 2 oder das zweite Verschlusselement 3 rotiert werden kann. Zudem können die Raststufen 6 beziehungsweise der Haken 7 auch entweder an dem ersten Verschlusselement 2 oder dem zweiten Verschlusselement 3 angeordnet sein. Sofern das zweite Verschlusselement 3 rotierbar ausgebildet ist, empfiehlt sich eine Motorbetätigung, welche beispielsweise mittels einer Fernbedienung steuerbar ist. Eine Betätigung des ersten Verschlusselementes 2 lässt sich in bekannter Weise mittels eines Griffes, eines Knaufs, einer Klinke oder ähnlichem durchführen.
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Alternativ zu der gezeigten Ausführungsform mit vier Raststufen 6 sind selbstverständlich auch weitere symmetrische oder unsymmetrische Anordnungen von Raststufen 6 möglich. Beispielsweise lassen sich durch mehr als drei Raststufen 6 auch weitere Zwischenstellungen einrichten, so dass das Ablüften des Gerätes beispielsweise in mehreren Etappen erfolgen kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verschlusseinrichtung
- 2
- erstes Verschlusselement
- 3
- zweites Verschlusselement
- 4
- Rotationsachse
- 5
- gekrümmte Fläche
- 6
- Raststufen
- 7
- Haken
- 8
- abgeschrägte oder abgerundete Flächen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009017246 A1 [0004]