-
Die Erfindung betrifft einen Mal- oder Schminkkasten mit mindestens einem dosenförmigen Behältnis zur Aufbewahrung von festen, dickflüssigen, flüssigen oder losen kosmetischen Produkten, wie beispielsweise Farbe, Schminke oder Puder, mit einem Unterteil zur Aufnahme der kosmetischen Produkte.
-
Aus der
DE 1 072 165 B ist ein Malkasten mit auswechselbaren Farbnäpfchen bekannt. Am Boden des Malkastens sind Halterungen angeordnet, welche die einzusetzenden Farbnäpfchen über einen Klemmfuß formschlüssig halten. Der Klemmfuß ist leicht schräg nach außen geformt und weist Unterbrechungen auf. Die so entstandenen Rastzähne bewirken, dass die Farbnäpfchen in einer entsprechend geformten Bodenhalterung lösbar gehalten werden.
-
Nachteilig bei dem bekannten Malkasten ist, dass die darin angebrachten Farbschälchen nicht separat verschlossen werden können. Dadurch können beispielsweise Farben von verschiedenen Farbschälchen ineinander laufen und sich gegenseitig vermischen und dadurch verunreinigen. Lose Materialien wie beispielweise Puder können in diesen Farbschälchen nur sehr schlecht aufbewahrt werden.
-
Auch sind aus dem Alltagsgebrauch Schminkkästen mit auswechselbaren Döschen bekannt, wobei die Döschen aus einem formstabilen Unterteil mit einem darauf geklemmten Deckelteil aus dünnem und flexiblem Kunststoff bestehen. Die Döschen sind mittels einer am Boden angebrachten Verzahnung lösbar im Schminkkasten gehalten.
-
Die Klemmdeckel bei den bekannten Döschen für Schminkkästen weisen den Nachteil auf, dass sie sehr leicht verkanten können. Das Verschließen erfordert besondere Aufmerksamkeit und Fingerfertigkeit. Weiterhin nachteilig ist, dass im verschlossenen Zustand des Döschens die Klemmdeckel nach außen überstehen und somit nur eine begrenzte Anzahl von Döschen im Schminkkasten angeordnet werden können.
-
Weiterhin ist aus der
DE 191 01 49 U eine Puderdose mit einem nach innen gewölbten Schraubdeckel bekannt, wobei ein Aufwirbeln des Puders beim Öffnen der Dose durch den nach innen gewölbten Schraubdeckel vermieden werden soll.
-
Ferner sind aus dem Alltagsgebrauch her Cremeseifenspender bekannt, an deren Schraubverschluss auf der Innenseite Vertiefungen bzw. Ausnehmungen zur Vermeidung eines Unterdrucks beim Pumpen der Flüssigseife angebracht sind.
-
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine verschließbare Dose für Mal- und Schminkkästen zur Aufbewahrung von insbesondere losen Stoffen, wie beispielsweise Puder, anzugeben, so dass ein in der Dose befindlicher loser Stoff beim Öffnen nicht aufwirbelt.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Mal- oder Schminkkasten mit wenigstens einem dosenförmigen Behältnis mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
-
Erfindungsgemäß ist das Unterteil mit einem Deckelteil verschraubbar und das Deckelteil und das Unterteil weisen zusammenwirkende Mittel zum Erzeugen einer Strömungsverbindung vom Behälteräußeren nach Innen beim Öffnen des Behältnisses auf, wobei die Strömungsverbindung im geschlossenen Zustand des Behältnisses unterbrochen ist. Beim Öffnen des Behältnisses entsteht üblicherweise im Behälterinneren ein Unterdruck, der bei losen Stoffen, wie beispielsweise Puder, dazu führt, das diese aufgewirbelt und sich im Laufe der Zeit im Bereich des Verschlusses des Unterteils, beispielweise im Gewinde, aber auch sonst im Mal- oder Schminkkasten niederschlagen und zu Verklebungen, Verunreinigungen oder Ähnlichem führen. Durch die Strömungsverbindung kann beim Aufschrauben Luft in das Behälterinnere gelangen, und es entsteht kein Unterdruck und in Folge daraus auch kein Aufwirbeln. Weiterhin wird das Aufschrauben des Behältnisses erheblich erleichtert, da sich die aufzuwendende Kraft erheblich reduziert. Im geschlossenen Zustand des Behältnisses ist eine Strömungsverbindung zwischen Behälteräußerem und -innerem jedoch nicht von Vorteil, da die im Inneren des Behältnisses aufbewahrten kosmetischen Produkte entweder nicht austrocknen dürfen oder vor eindringender Feuchtigkeit und damit beispielsweise vor Verklumpen oder Verkeimung geschützt werden sollen.
-
Weiterhin sind Unterteil und Deckelteil jeweils topfförmig ausgebildet und das Unterteil weist ein Außengewinde und das Deckelteil ein Innengewinde zum Verschließen des Behältnisses auf. In dem topfförmig ausgebildeten Unterteil befindet sich das kosmetische Produkt, wie beispielsweise Schminke oder Puder, und wird durch den verschraubbaren Deckel sicher vor Feuchtigkeit, Austrocknen, Verunreinigungen oder Herauslaufen bzw. Herausfallen aus dem Behältnis geschützt.
-
Des Weiteren sind die Mittel zum Erzeugen der Strömungsverbindung beim Öffnen des Behältnisses an der freien Stirnfläche des Deckelteils im Bereich seiner Innenkante vorgesehen, damit während des Öffnens des Behältnisses eine Strömungsverbindung vom Behälteräußeren ins Behälterinnere schon bei einer sehr kleinen Drehbewegung des Deckelteils entsteht. Weiterhin ist dadurch nur ein minimaler Kraftaufwand zum Öffnen des Behältnisses nötig, da der beim Öffnen entstehende Unterdruck sofort abgebaut wird.
-
Dazu sind die Mittel als mindestens eine Ausnehmung ausgebildet, damit eine geeignete Strömungsverbindung entstehen kann. Die mindestens eine Ausnehmung kann dabei verschiedene geometrische Formen aufweisen.
-
In vorteilhafter Weise sind mehrere Ausnehmungen vorgesehen, die gleichmäßig verteilt entlang der Innenkante angeordnet sind. In Folge daraus entsteht eine gleichmäßige, über den Umfang des Behältnisses verteilte Strömungsverbindung.
-
Schon bei einer sehr kleinen Drehbewegung des Deckelteils entstehen so mehrere Strömungsverbindungen in Form von Luftkanälen.
-
Weiterhin schließen Unterteil und Deckelteil im geschlossenen Zustand des Behältnisses umfangseitig im Wesentlichen miteinander bündig ab. Dadurch wird insbesondere dichtere Anordnung im Mal- oder Schminkkasten erreicht. Das bedeutet, die Behältnisse können im Mal- oder Schminkkasten näher aneinander platziert werden.
-
Um das Behältnis im Mal- oder Schminkkasten leicht auszuwechseln, ist das Unterteil mittels auf der Unterseite vorgesehenen Rastmitteln lösbar an Gegenrastmitteln des Mal- oder Schminkkastens gehalten. Handelsübliche Mal- und Schminkkästen bestehen im Allgemeinen aus Metall oder aus stabilem und festem Kunststoff. Sie enthalten genormte Vertiefungen als Gegenrastmittel, in welchen die Behältnisse mit daran angebrachten Rastmitteln lösbar befestigt werden können. Die Vertiefung bzw. das Gegenrastmittel des Mal- oder Schminkkastens ist dabei beispielweise als offener Hohlraum oder als Ring geformt.
-
In vorteilhafter Weise greifen die Rastmittel als einzelne Segmente in mindestens eine Aussparung am Boden ein. Die Rastmittel weisen dazu eine zahnähnliche Form, mit kleinen Zwischenräumen zwischen zwei Rastmitteln, auf.
-
Dabei sind die Rastmittel auf einem Kreisumfang an der Unterseite des Unterteils angeordnet und wirken mit entsprechenden Gegenrastmitteln des Mal- oder Schminkkastens zusammen. Das Behältnis wird somit in allen Richtungen fest und sicher im Mal- oder Schminkkasten gehalten. Durch die runde Anordnung lässt sich das Behältnis im Mal- oder Schminkkasten verdrehen bzw. um den entsprechenden Winkel der einzelnen Rastmittelsegmente verdreht in die Gegenrastmittel einsetzen.
-
Weiterhin sind die Rastmittel federelastisch ausgebildet und leicht schräg nach außen gestellt. Dadurch wird ein einfaches Befestigen bzw. Einrasten des Behältnisses in einem Mal- oder Schminkkasten ermöglicht. Die aufzuwendende Kraft wird beim Befestigen bzw. Einrasten durch die Federelastizität reduziert, währenddessen das Behältnis durch die Federwirkung dauerhaft, aber jederzeit lösbar, sicher im Mal- oder Schminkkasten gehalten wird.
-
Das Behältnis besteht vorzugsweise aus transparentem und/oder eingefärbtem Kunststoff wie organischen Polymeren, beispielsweise HD-PE, PE, DD-PE, PVC oder ABS, oder Biopolymeren. Ein transparentes Behältnis lässt sofort den Füllstand bzw. die verbleibende Restmenge des kosmetischen Produktes erkennen, ohne das Behältnis aufschrauben zu müssen. Bei Behältnissen aus eingefärbtem Kunststoff kann die Behältnisfarbe der Farbe des darin befindlichen kosmetischen Produktes, beispielsweise der Schminkfarbe, zugeordnet werden. Beide Vorteile lassen sich auch insofern kombinieren, dass das Material des Behältnisses eingefärbt, aber trotzdem noch insoweit transparent ist um die verbleibende Restmenge im Behältnis erkennen zu können.
-
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert.
-
Es zeigen:
-
1 das Unterteil der Schraubdose,
-
2 das Unterteil der Schraubdose in der Schnittdarstellung gemäß 1,
-
3 das Deckelteil der Schraubdose,
-
4 das Deckelteil der Schraubdose in der Schnittdarstellung gemäß 3 und
-
5 einen Mal- oder Schminkkasten mit den darin angeordneten Behältnissen.
-
1 zeigt das Unterteil 1 der Schraubdose mit Sicht auf die Unterseite 11. Auf der im Wesentlichen glatten Oberfläche der Unterseite 11 des Unterteils 1 sind in der Mitte Rastmittel 12, aufgeteilt in einzelne Segmente, auf einem Kreisumfang angeordnet. Mittels dieser Rastmittel 12 wird das Unterteil 1 lösbar an hier nicht dargestellten Gegenrastmitteln des Mal- oder Schminkkastens 3 in diesem gehalten.
-
In 2 ist das Unterteil 1 gemäß 1 in der Schnittdarstellung A-A dargestellt. Das Unterteil 1 weist eine topfförmige Form zur Aufnahme von kosmetischen Produkten auf. Damit das Unterteil 1 mit dem Deckelteil 2 verschraubt werden kann, weist das Unterteil 1 ein Außengewinde 10 im Bereich der Öffnung auf. Auf der im Wesentlichen glatten Oberfläche der Unterseite 11 sind einzelne Segmente der Rastmittel 12 im Querschnitt dargestellt. Diese Rastmittelsegmente 12 ragen aus der Oberfläche der Unterseite 11 heraus und sind vorzugsweise federelastisch ausgebildet sowie leicht schräg nach außen gestellt.
-
3 zeigt das Deckelteil 2 der Schraubdose mit Sicht auf die Stirnfläche 21. Auf der Stirnseite 21 sind mehrere Ausnehmungen 23 dargestellt, welche gleichmäßig verteilt entlang der Innenkante 22 angeordnet sind. Die Ausnehmungen 23 sind mit Sicht auf die Stirnfläche 21 im Wesentlichen keilförmig bzw. sägezahnfömig ausgebildet. Dabei zeigen die nach außen liegenden Spitzen der Ausnehmungen 23 in Richtung des Uhrzeigers.
-
In 4 ist das Deckelteil 2 gemäß 3 im Schnitt B-B dargestellt. Das Deckelteil 2 weist eine topfförmige Form sowie ein Innengewinde 20 im Bereich der Öffnung auf. Die Ausnehmungen 23 schrägen die Innenkante 22 im Bereich der Stirnfläche 21 und des Innengewindes 20 so ab, dass im Querschnitt betrachtet eine im Wesentlichen dreieckige Aussparung entsteht.
-
5 zeigt einen Mal- oder Schminkkasten 3 in geöffnetem Zustand, wobei der Mal- oder Schminkkasten 3 aus einem Boden 5 und einem Deckel 4 besteht. Im Boden 5 des Mal- oder Schminkkastens 3 sind die einzelnen Behältnisse 6 nebeneinander angeordnet dargestellt. Je nach Ausführung des Kastens 3 können auch mehr oder weniger Behältnisse 6 darin angeordnet werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Unterteil
- 2
- Deckelteil
- 3
- Mal- oder Schminkkasten
- 4
- Deckel des Mal- oder Schminkkastens
- 5
- Boden des Mal- oder Schminkkastens
- 6
- Behältnis
- 10
- Außengewinde
- 11
- Unterseite
- 12
- Rastmittel
- 20
- Innengewinde
- 21
- Stirnfläche
- 22
- Innenkante
- 23
- Mittel zum Erzeugen einer Strömungsverbindung, Ausnehmung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 1072165 B [0002]
- DE 1910149 U [0006]