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Die Erfindung betrifft einen Getränkekastenhalter für Fahrräder.
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Das Fahrrad stellt ein seit vielen Jahren ein bekanntes und beliebtes Beförderungs- und Transportmittel für Personen und Güter dar. Da Fahrräder besonders umweltschonend sind, werden sie für den Freizeitbereich, sowie für Kurz- und Mittelstrecken immer beliebter. Obwohl der sich grundlegende technische Aufbau von Fahrrädern seit vielen Jahren nicht wesentlich geändert hat, werden von den Herstellern auch gegenwärtig ständig weitere technische Verbesserungen, insbesondere einzelner Komponenten, wie z. B. die zusätzliche Verwendung von Elektroantrieben, vorgenommen.
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Dabei spielt auch der Lastentransport mit Hilfe des Gepäckträgers, wie etwa der Einkauf von Konsumgütern, eine nicht unbedeutende Rolle und trägt wesentlich zur Verbesserung der Anwendungsbreite von Fahrrädern bei. Besonders im asiatischen Raum werden große Lasten über mittlere Strecken sehr häufig mit dem Fahrrad transportiert. Zum Personentransport werden dort meist Sonderkonstruktionen der Hinterräder oder Fahrradanhänger in Form von Rikschas verwendet. Für den Transport von Lasten mit einem zweirädrigen Standardfahrrad haben sich die Gepäckträger über dem Hinterrad als besonders geeignet erwiesen, die in einer großen Typen-Auswahl verschiedener Konstruktionen und Ausbildungen zur Verfügung stehen. Sollen spezielle Lasten, Gepäckstücke oder für Fahrräder sperrige Gegenstände transportiert werden, sind oft auch hierfür meist geeignete technische Lösungen im Handel erhältlich. So wurden besondere Tragkonstruktionen und spezielle Stützelemente entwickelt, die sich am Gepäckträger anbringen und befestigen lassen, wobei sich manche Ausführungen auf der Radnabe der Hinterachse abstützen.
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Eine besondere Herausforderung stellt der Transport von Getränkekisten mit einem Fahrrad dar. Das Problem besteht insbesondere darin, dass Bierkästen und Getränkekästen im Allgemeinen, meist nur umständlich auf dem Fahrrad zu Transportieren sind. Häufig ist zu beobachten, wie Fahrradfahrer den Kasten auf dem Gepäckträger kutschieren und hierfür eine Hand zur Sicherung nutzen, damit der Kasten nicht vom Gepäckträger rutscht. Viele steigen vom Rad ab und schieben das Rad beim Kastentransport. Wieder andere verzichten komplett auf das Fahrrad und nutzen das Auto. Bekannte Lösungen für dieses Transportproblem sind beispielsweise in der Verwendung von Fahrradanhängern angegeben, die ebenfalls in verschiedenen Ausführungen zur Verfügung stehen. Diese ermöglichen zwar die Last der Getränkekästen weg vom Fahrrad auf die Achse des Fahrradanhängers zu verteilen, schränken aber stark die Bewegungsfreiheit und Geschwindigkeit eines solchen Gespanns ein. Dieser Nachteil ergibt sich auch für das Abstellen auf den meist engen Fahrradparkplätzen und Fahrradständern in den Eingangsbereichen von Supermärkten. Oft ist es einfach auch wünschenswert und ausreichend, nur einen einzelnen Getränkekasten mit dem Fahrrad sicher zu transportieren, mehr als zwei Kästen werden auch für den Fahrradanhänger kompliziert. Als Transportplattform kommt hierfür im Wesentlichen aber nur der Gepäckträger in Frage. Ohne Hilfsmittel ist es jedoch kaum möglich, einen Getränkekasten auf einem normalen Gepäckträger sicher abzustellen und zu transportieren.
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Zur Lösung dieses Problems wurden schon zahlreiche Vorschläge bekannt. So wird in der deutschen Offenlegungsschrift
DE4422772 A1 eine Haltevorrichtung für Fahrräder beschrieben, welche der Halterung eines oder mehrerer Flaschenkästen an einem Gepäckträger dienen. Die Haltevorrichtung besteht aus einem mit dem Gepäckträger verbindbaren Tragegestell, das auf einer oder beiden Längsseiten im Randbereich des Gepäckträgers jeweils einen oder mehrere, vorzugsweise zwei nach oben stehende Halter aufweist, in die ein Flaschenkasten mittels seiner Grifföffnung einhängbar ist, bzw. die bei einem auf dem Gepäckträger abgestellten Flaschenkasten dessen Boden durchgreifen. Das Traggestell besteht dabei aus einem U-förmigen Grundträger, der mit dem Gepäckträger formschlüssig verbunden ist und einem Aufsatzteil aus einem einstückigen Bügel.
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Nachteilig an diesem bekannten Tragestell ist insbesondere, das recht aufwendige Aufsatzteil, welches sich nur schwer auf normale Gepäckträger montieren lässt. Weiterhin sollten die relativ weit abstehenden Seitenbügel bei Belastung nicht unbedingt zu einer Verbesserung der Fahrstabilität beitragen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Getränkekastenhalterung anzugeben, welche diese Nachteile vermeidet und den stabilen und sicheren Transport einer Getränkekiste auf dem Gepäckträger eines Fahrrads ermöglicht. Der angegebene Getränkekastenhalter besteht nach den kennzeichnenden Merkmalen des ersten Anspruchs erfindungsgemäß aus zwei, vorzugsweise metallischen Trägerplatten, welche mit mindesten 8 Bohrungen versehen sind und vorzugsweise quer mit den vorzugsweise Trägerholmen eines Gepäckträger mittels mindestens 4 Sechskantschrauben mit entsprechenden Unterlegscheiben und Befestigungsmuttern verschraubt werden. Zur Fixierung der zu transportierenden Getränkekästen sind erfindungsgemäß mindestens zwei, auf den Trägerplatten angeordneten Fixierstangen vorgesehen, welche senkrecht zu den Trägerplatten ausgerichtet sind und über Distanzringe fixierend in die Getränkekastenkonstruktion eingreifen. In den weiteren Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen und Varianten der Erfindung angegeben.
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Die Erfindung soll nun anhand von 2 Figuren und einem Ausführungsbeispiel näher erläutern.
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Es zeigen:
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1 einen Querschnitt des erfindungsgemäßen Getränkekastenhalters mit den beiden Trägerplatten 1, 7,
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2 eine Draufsicht auf die obere Trägerplatte 1 mit den Befestigungsöffnungen 8 und den Distanzringen 3 zur Fixierung des Getränkekastens.
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Für das Ausführungsbeispiel wurden vorliegend nur Teile aus dem Baumarkt verwendet. Auch bei dieser Bauart gibt es Einsparungspotential im Materialeinsatz.
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So sind zum Beispiel Trägerplatten der Größe 180 × 60 (50) denkbar und gehören ebenfalls in den Bereich der Erfindung.
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Die beiden Trägerplatten 1, 7 werden an dem Gepäcksträger eines beliebigen Fahrrads mit vier Sechskantschrauben 4 und Befestigungsmuttern 5 befestigt (1). Es sind aber auch andere geeignete Schraubverbindungen denkbar.
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Die Anordnung von mehreren Befestigungsöffnungen 8 erlauben das Versetzen und Verdrehen der unteren Trägerplatte 7 um einen Winkel von 90° gegenüber der oberen Trägerplatte 1, so dass der Getränkekastenhalter individuell an jeden Gepäcksträger anpassen lässt. Die auf der oberen Trägerplatte 1 befestigten zwei Fixierstangen 2 stehen senkrecht im Winkel von 90° Grad nach oben, dabei geben die beiden Distanzringe 3 dem Getränkekasten halt, wobei die Fixierstangen 2 im Wesentlichen nur der Sicherung dienen. In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung sind die Fixierstangen 2 abmontierbar an der oberen Trägerplatte 1 befestigt, um Verletzungen bei der Benutzung des Fahrrads ohne Getränkekasten zu vermeiden. Bei richtiger Montage des erfindungsgemäßen Getränkekastenhalters auf dem Gepäckträger, schließt der Kasten mit dem Sattel ab, was dem Getränkekasten beim Bremsen zusätzlichen Halt gibt. Da die Stangen durch den Getränkekasten hindurch gehen, geben sie ihm zur Sicherung ebenfalls zusätzlichen Halt. Dadurch steht der Getränkekasten sicher auf dem Fahrrad und kann nicht verrutschen Wegen der unterschiedlichen Größe und Geometrie von handelsüblichen Bierkästen, bezieht sich dieses Ausführungsbeispiel auf Bierkästen der Größe 24 × 0,33 l. Führende Hersteller von Bierkästen, wie Beck's, Jever, Krombacher usw. nutzen dieses gängige Format. Folgende leicht beschaffbare Teile finden hier Verwendung:
2 × Trägerplatte 200 × 60 2
2 × Fixierstangen (Gewindestange 150 mm (M6)
2 × Einnietmutter M6
4 × Sechskantschraube 50 mm (M6)
4 × Unterlegscheibe M6
6 × Befestigungsmutter M6
2 × Distanzring ø außen: 18 mm, ø innen: 9,5 mm
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Der Aufbau, die Abmessungen und die Einstellungen des Getränkekastenhalters werden im Wesentlichen von der Konstruktion zweier Teile beeinflusst:
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a) Dem Fahrrad-Gepäcksträger
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Um individuell auf die verschiedenen Gepäcksträgertypen reagieren zu können, sind die Einnietmuttern 6, die Befestigungsöffnungen 8 in den Trägerplatten 1, 7 und Sechskantschrauben 4 in mindestens 50 mm Länge nötig (2). So ist zum Beispiel der Gepäcksträger eines Hollandrads meist breiter und dicker als ein Gepäcksträger eines Stadtrads. Dadurch ergibt sich auf der Unterseite der oberen Trägerplatte 1 eine fast ebene Fläche. Der Getränkekastenhalter kann ohne Probleme zentral auf dem Gepäckträger befestigt werden. Durch insgesamt 8 Befestigungsöffnungen 4 (Bohrungen) können die beiden Trägerplatten 1, 7 anhand der Sechskantschrauben 4 miteinander verbunden werden. Egal wie breit der Gepäcksträger ist, kann immer eine Möglichkeit gefunden werden den Getränkekastenhalter zu befestigen, ohne das der Gepäcksträger im Wege ist. Die untere Trägerplatte 7 kann zudem um 90° Grad gedreht werden. Da die Befestigungsöffnungen 4 (Bohrungen) immer im Abstand von 4 cm gesetzt sind, passen die Löcher übereinander. Wie erwähnt, orientiert sich der Getränkekastenhalter hier, an dem meist genutzten Bierkastenmodell für Glasflaschen (24 × 0.33 l). Maßgeblich für die Anordnung und Verwendung der Einzelteile sind die Abstandshalter der Getränkekästen, welche die einzelnen Flaschen voneinander trennen. Damit die Fixierstangen 2 durch die Abstandshalter gesteckt werden können, ist maximal die Stärke M6 für die Fixierstangen 2 (Gewindestangen) möglich. An der unteren Öffnung der Abstandshalter kommen die Distanzringe 3 zum Einsatz. Diese sind leicht breiter als die Öffnungen der Abstandshalter der Getränkekästen. Wird der Kasten nun auf die Distanzringe 3 gesteckt, drückt sich das Plastik an der Öffnung leicht nach außen und der Kasten wird fixiert. Die Fixierstangen 2 haben dadurch hauptsächlich eine psychologische Wirkung und geben zusätzliche Sicherheit, sollte sich der Kasten doch einmal von den Distanzringen 3 lösen. Die Fixierstangen 2 haben noch einen zweiten wichtigen Verwendungszweck. Durch die Einnietmuttern 6 an den Fixierstangen 2 werden die Distanzring 3 an der Konstruktion fixiert.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, sind die Fixierstangen 2 nicht mittels Einnietmuttern 6, sondern mittels Gelenkfüßen an der oberen Trägerplatte 1 befestigt. Das Prinzip der Verwendung von Gelenkfüßen hat insbesondere die Vorteile, dass die Fixierstangen 2 bei Nichtnutzung des Getränkekastenhalters eingeklappt werden können. Die Unterseite der oberen Trägerplatte 1 bleibt zudem komplett gerade und es sind keine Einnietmuttern 6 mehr notwendig. Zur Fixierung der Gelenkfüße in senkrechter Arbeitsposition sind verschiedene bekannte Techniken möglich. So besteht eine Lösungsmöglichkeit darin, Überwurfhülsen in Anlehnung an die von Wäscheständern bekannten Lösungen zu verwenden. Diese Überwurfhülsen verhindern dann, dass sich der Wäscheständer wieder einklappen kann.
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In einer weiteren Ausführungsform, können ähnlich wie bei Fußballstollen geformte Befestigungsschrauben zur Befestigung der Fixierstangen 2 verwendet werden. Diese „Stollenvariante” verbindet die Fixierstangen 2 mit den Distanzringen 3 zum Teil. Die Stollenausformung der Befestigungsschraube könnte dann beispielsweise dem Abstandshalter im Bierkasten angepasst werden.
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Der angegebene erfindungsgemäße Getränkekastenhalter am Gepäcksträger beliebiger Standardfahrräder, löst endlich die bekannten Transportschwierigkeiten und ermöglicht einen sicheren Transport von Getränkekästen. Durch die Flexibilität des vorgestellten Getränkekastenhalters steht einer Anpassung an verschiedene Gepäcksträger von Fahrrädern nichts im Weg.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Trägerplatte oben
- 2
- Fixierstangen (mit Gewinde)
- 3
- Distanzringe (Fixierung des Getränkekastens)
- 4
- Sechskantschraube mit Unterlegscheibe
- 5
- Befestigungsmutter
- 6
- Einnietmutter (nicht dargestellt)
- 7
- Trägerplatte unten
- 8
- Befestigungsöffnungen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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