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Die Erfindung bezieht sich auf ein höhenverstellbres Möbel, insbesondere ein höhenverstellbares Küchenmöbel mit einer Arbeitsplattform wie z. B. einer Arbeitsplatte, einer Koch- und/oder einer Spüleinrichtung mit zumindest einer Lift- bzw. Liftervorrichtung, die einen Grundrahmen aufweisen, der auf einer Gebäudebodenfläche abstützbar ist. Darüber hinaus soll die Lift- bzw. Liftervorrichtung einen Antrieb aufweisen, über den die jeweilige Liftvorrichtung höheneinstellbar ist. Darüber hinaus hat die Liftvorrichtung Höhenausleger zur Abstützung der Arbeitsplattform.
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Höhenverstellbare Möbel sind in verschiedenen Ausgestaltungen bekannt. Diese dienen insbesondere dazu, in ergonomischer Hinsicht die Möbel anpassbar ausgebildet zu haben. Dies ist insbesondere von Bedeutung für beispielsweise Arbeitsplatten von Küchenzeilen oder auch frei im Raum stehende Kochinseln, um den unterschiedlichen ergonomischen Anforderungen gerecht werden zu können.
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Aus der
DE 20 2012 007 919 U1 ist ein höheneinstellbarer Arbeitstisch für Kücheneinrichtungen bekannt, bei dem mehrere nebeneinander angeordnete Küchenmöbelpodeste über mehrere elektromotorisch antreibbare Lifteinrichtungen höhenverstellbar ausgebildet sind, die Teleskophubausleger aufweisen, die an einem Grundrahmen abgestützt sind und über die sich das Möbel nach oben und nach unten verfahren lässt. Derartige Hubausleger greifen zentral an dem zu verstellenden Möbel an und erfordern einen hohen Energiebedarf. Demzufolge sind auch die Teleskopantriebselemente entsprechend groß auszubilden mit dem Ergebnis, dass der dafür erforderliche Platzbedarf die Höheneinstellung beeinträchtigt.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein höhenverstellbares Möbel zu schaffen, das mit einem verringerten Kraftbedarf höhenzuverstellen ist, um mit einem verminderten Platzbedarf die für die Höhenverstellung vorzusehenden Elemente anordnen zu können.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung bei einem höhenverstellbaren Möbel der eingangs genannten Art vor, dass dass die Liftvorrichtung jeweils als motorisch betätigbarer Scherenhubtisch ausgebildet ist mit jeweiligen gelenkig an dem Grundrahmen festlegbaren Paaren von sich kreuzenden, gelenkig miteinander verbundenen Schenkeln, wobei zur Übertragung der Antriebsbewegung des Antriebes eine Übertragungsvorrichtung vorgesehen ist, die jeweils einen Schenkel eines Paares der sich kreuzenden gelenkig miteinander verbundenen Schenkel abrollbar kontaktiert.
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Zur Übertragung der Antriebsbewegung des jeweiligen bevorzugtermaßen elektromotorischen Antriebes ist die Übertragungsvorrichtung vorgesehen, die jeweils einen Schenkel eines Paares der sich kreuzenden gelenkig miteinander verbundenen Schenkel einer Lift- bzw. Liftervorrichtung abrollbar kontaktiert. Diese Übertragungsvorrichtung kann beispielsweise in Gestalt einer Zusatzplatte ausgebildet sein, die gelenkig an gegenüberliegend angeordneten Schenkeln der Paare der Schenkel der Übertragungsvorrichtung angreift. Dies sind bevorzugt die Schenkel, die über Festlager mit dem Rahmen verbunden ist, der die Arbeitsplattform bzw. das Möbel trägt. Diese Übertragungsvorrichtung bzw. diese Zusatzplatte kann an ihren jeweils beiden äußeren Enden Ablaufrollen tragen, die während einer Aufwärtsbewegung bzw. einer Abwärtsbewegung der jeweiligen miteinander auch bewegungstechnisch gekoppelten Schenkel an Schmalstirnseiten abrollen. Über die gelenkige Verbindung ist diese Übertragungsvorrichtung bzw. die Zusatzplatte verschwenkbar und kann beispielsweise über ein Übertragungsglied in Gestalt einer drehbaren Spindel, die über ein Gewinde an der Übertragungsvorrichtung angreift, exakt justierbar von dem elektromotorischen Antrieb in ihre jeweilige Höheneinstellungsbewegungen überführt werden. Die Spindel kann zentral mittig an der Zusatzplatte angreifen, so dass die Höheneinstellungsantriebsbewegungen sehr exakt und unmittelbar auf die Schenkel der jeweiligen Scherenhubtische übertragen werden können. Damit ist ein ausgesprochen günstiges Kraftübertragungsverhalten darstellbar.
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Durch die Ausbildung der jeweiligen Liftvorrichtungen als elektrisch miteinander gekoppelte Scherenhubtische lassen sich mit vermindertem Energie- und Kraftbedarf aufgrund der zu berücksichtigenden Kraftmomente Höheneinstellungen vornehmen, und zwar in sehr feiner Höhenjustierung. So kann das Absenkmaß eines Möbels gegenüber bekannten Lösungen verbessert werden. Die elektrisch bzw. elektronische Kopplung der Antriebsmotoren der jeweils vorzusehenden Scherenhubtische lässt sich mit bekannten Einrichtungen in baulich einfacher und kostengünstiger Weise realisieren. Das höhenverstellbare Möbel kann in einfacher Weise modulartig aufgebaut sein und mehrere Scherenhubtische umfassen, die direkt nebeneinander angeordnet sind, aber auch mit Abstand zueinander, wobei das Abstandsmaß über Zwischenmöbelteile zu überwinden ist. So lassen sich insbesondere auf freiem Raum stehende Küchenkochinseln realisieren, die mit nur einem sehr geringen Bedienaufwand auf das jeweils ergonomisch günstige Maß von einer Bedienperson einzustellen sind.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus weiteren Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung. In der Zeichnung zeigen:
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1 in einer schematischen Vorderansicht ein Ausführungsbeispiel eines höhenverstellbaren Möbels in Gestalt einer Kochinsel aus zwei Grundmodulen;
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2 eine zu 1 analoge Darstellung eines höhenverstellbaren Möbels aus zwei Grundmodulen und einem Zwischenmodul;
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3 eine zu den Ausführungsbeispielen nach den 1 und 2 analoge Darstellung eines höhenverstellbaren Möbels mit zwei Grundmodulen und zwei übereinander angeordneten Zwischenmodulen;
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4 eine zu den 1 bis 3 analoge Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels eines höhenverstellbaren Möbels mit zwei Grundmodulen, zwei Zwischenmodulen und zwei längs außen angeordneten Möbelmodulen;
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5 eine zu den Ausführungsbeispielen nach den 1 bis 4 analoge Darstellung eines höhenverstellbaren Möbels mit drei Grundmodulen und insgesamt vier Zwischenmodulen;
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6 eine Seitenansicht auf das Ausführungsbeispiel nach 1 mit Darstellung des Scherenhubtisches in der abgesenkten Position;
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7 das Ausführungsbeispiel nach 6 in einer nach oben hin höhenverstellten Position des Grundmoduls;
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8 eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Scherenhubtisches als Liftvorrichtung für das höhenverstellbare Möbel;
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9 eine zu 8 analoge Darstellung von zwei direkt nebeneinander angeordneten Scherenhubtischen als Liftvorrichtungen;
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10 eine zu 9 analoge Darstellung mit zwei Liftervorrichtungen und zwischengeschaltetem Zwischenmodul;
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11 in perspektivischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines Scherenhubtisches in a) abgesenkter Position, b) Zwischenposition, c) maximaler Höheneinstellung und
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12a), b), c) zu 11a), b), c) analoge Darstellungen von einer anderen perspektivischen Ansicht.
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In den Figuren sind grundsätzlich übereinstimmende Teile mit übereinstimmenden Bezugsziffern versehen. In der Zeichnung ist allgemein mit 1 das höhenverstellbare Möbel beziffert, das in dem dargestellten Ausführungsbeispiel nach 1 aus zwei Grundmodulen 1.1 und 1.2 besteht und das in dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine Kochinsel sein soll mit einer Arbeitsbreite von 1,8 m, die auf verschiedene Höheneinstellungen von 0,9 bis 1,2 m einzustellen ist. Dazu ist eine allgemein mit 2 bezifferte Liftvorrichtung in Gestalt von jeweiligen Scherenhubtischen vorgesehen, die über einen elektromotorischen Antrieb 16 und eine Spindel 3 höhenzuverstellen ist. Über einen Grundrahmen 4 ist der jeweilige Scherenhubtisch 2 auf einer Bodenfläche abzustützen und über einen Stützrahmen 5 mit dem Möbel 1 verbunden. Über eine nicht im Einzelnen sichtbare Einrichtung sind die jeweils elektromotorischen Antriebe der Scherenhubtische 2 elektrisch miteinander zu synchronisieren, um die Höhenbewegungen sowohl aufwärts als auch abwärts exakt aufeinander abzustimmen. Das kann so geschehen, dass der eine elektromotorische Antrieb des einen Hubtisches gegenüber dem eines anderen beschleunigt oder umgekehrt, dass der elektromotorische Antrieb des einen Scherenhubtisches gegenüber dem anderen abgesenkt wird.
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In 2 ist bei ansonsten analogem Aufbau des höhenverstellbaren Möbels 1 eine Kochinsel veranschaulicht ist, die zwei Grundmodule 1.1 und 1.2 aufweist mit einem dazwischen geschalteten Zwischenmodul 1.3. In dem Ausführungsbeispiel nach 3 ist wiederum das höhenverstellbare Möbel 1 dargestellt mit zwei Grundmodulen 1.1 und 1.2 sowie zwei zwischengeschalteten, hier jedoch übereinander und damit quer ausgerichteten Zwischenmodulen 1.3. Dieses Ausführungsbeispiel ist beispielsweise eine Kochinsel mit einer Breite von 2,4 m und einer Höheneinstellung wiederum von 0,9 bis 1,2 m.
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Das Ausführungsbeispiel nach 4 ist wiederum eine Kochinsel mit zwei Grundmodulen, zwei Zwischenmodulrahmen 1.3, quer angeordnet und zwei Modulrahmen, die sich längs außen erstrecken. Diese tragen die Bezugsziffern 1.4. Dies soll eine Kochinsel sein mit einer Breite von 3 m und einer Höhenverstellbarkeit zwischen 0,9 und 1,2 m.
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Das Ausführungsbeispiel nach 5 zeigt wiederum eine Kochinsel, bestehend aus drei Grundmodulen 1.1, 1.2 und 1.5 sowie Zwischenmodulen 1.3, quer angeordnet.
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Aus den 6 bis 8 ist näher das Möbel 1 mit dem Scherenhubtisch 2 in verschiedenen Ansichten und Höheneinstellungen ersichtlich. Der Scherenhubtisch 2 hat den Grundrahmen 4, der sich auf der Bodenfläche eines Gebäudes abstützt. Des Weiteren ist ein Stützrahmen 6 ersichtlich, an dem sich der Möbelaufbau 1.1 bzw. 1.2 abstützt. Zwischen dem Grundrahmen 4 und dem Stützrahmen 6 sind zwei Paare mit Schenkeln 7 und 8 vorgesehen, die über das Gelenk 9 miteinander verbunden sind und sich einander kreuzen. Diese sind gelenkig mit dem Grundrahmen 4 verbunden und über ein Festlager 10 mit dem Stützrahmen 6 verbunden und über ein Loslager 11 dergestalt mit dem Stützrahmen 6 verbunden, dass dieses Loslager 11 an dem Stützrahmen 6 abrollen kann aus der Position in 6 in die Position, wie sie aus 7 zu ersehen ist.
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Bei 12 ist an dem Schenkel 7, der über das Festlager 10 mit dem Stützrahmen 6 verbunden ist, ein Gelenk ersichtlich, um das eine Übertragungseinrichtung in Gestalt einer Zusatzplatte 13 zu verschwenken ist. Diese Zusatzplatte 13 weist zu ihren beiden Seiten Rollen 14 auf, die den Schenkel 8 eines jeden Paares der Schenkel 7, 8 kontaktieren und an diesem ablaufen. An dieser Stützplatte 13 greift die Spindel 3 an, die verdrehbar ausgebildet ist und die mit dem Elektromotor 16 verbunden ist.
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Wie im Einzelnen näher aus den 11 und 12 jeweils a), b), c) hervorgeht, ist um das Gelenk 12 die Übertragungseinrichtung 13 in Gestalt der Zusatzplatte in verschiedene Schwenkstellungen über die Spindel 3 und den elektromotorischen Antrieb 16 zu überführen, einmal aus der abgesenkten Position gemäß 11a) in die Zwischenposition 11b) und in die maximal erhöhte Position gemäß 11c). Dabei greift die Spindel 3 mittig an der Zusatzplatte 13 an, wobei direkt die entsprechenden Höheneinstellungskräfte auf die jeweiligen Schenkel 8 des Schenkelpaares des Scherenhubtisches 2 zu übertragen sind. In der 12a), b), c) sind die entsprechenden Lagen noch einmal aus anderer Perspektive ersichtlich.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202012007919 U1 [0003]