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Die Erfindung betrifft ein Wiedergabesystem von unbewegten oder bewegten Bildern wie Filmen oder Videos mittels LED-Display-Flächen.
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Stand der Technik
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Zur Präsentation von Filmen oder Videos, beispielsweise bei Großveranstaltungen, sind Leinwände oder Großbildschirme geeignet.
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Bekannt ist beispielsweise ein „Aktives Bild-Punkt-Modul für Großveranstaltungen” (
DE 10 2007 009 636 A1 ), bei dem eine Vielzahl von Bild-Punkt-Modulen in ihrer Gesamtheit eine Darstellungsfläche für Bilder oder Film- oder Videosequenzen bilden und wobei diese Bild-Punkt-Module eigenständige Einheiten bilden, wobei das Modul ein Element zur Abgabe von farbigem Licht umfasst, das eine hinsichtlich der abgegebenen Farbe und/oder Helligkeit gesteuert veränderlich betreibbare Lichtquelle ist.
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Nachteilig bei der Darstellung von Filmen oder Videos auf flachen, großen Bildschirmen ist, dass dafür große Wandflächen für eine Installation des Bildschirms vorhanden sein müssen und dass die Filme nur von einer Seite der Projektionsfläche aus gesehen werden können. Große Teile von Räumen bleiben daher ungenutzt.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Anzeigemöglichkeit für stehende oder bewegte Bilder zur Verfügung zu stellen, die einen größeren Spielraum bei der Installation ermöglicht und die Sichtbarkeit der dargebotenen Bilder aus verschiedenen Richtungen erhöht.
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Offenbarung der Erfindung
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Es wird ein Wiedergabesystem zur Darstellung bzw. Wiedergabe von unbewegten oder bewegten Bildern wie Filmen oder Videos vorgeschlagen, das mehrere dreidimensionale LED-Display-Körper mit mehreren LED-Display-Flächen umfasst. Diese LED-Display-Körper können beispielsweise mit quadratischem oder rechteckigem Querschnitt ausgebildet, oder Polyeder, also Vielflächner, sein. Ein Polyeder wird gebildet aus polygonalen, also „vieleckigen” Flächen, die zusammen den dreidimensionalen Polyeder bilden. Der Polyeder wird von ebenen oder gekrümmten Flächen begrenzt und ist beispielsweise ein Würfel oder ein Quader.
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Als geeignete Querschnittsformen für die einzelnen LED-Display-Körper kommen auch andere Formen wie beispielsweise Dreiecke oder Kreise, Ellipsoide oder auch unregelmäßige Formen in Frage. Dabei werden für das Wiedergabesystem mindestens zwei dieser LED-Display-Körper miteinander kombiniert.
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Beispielsweise im Bereich eines Kaufhauses, in dem die Rolltreppen über mehrere Stockwerke angeordnet sind, werden mehrere LED-Display-Körper direkt miteinander verbunden oder voneinander getrennt übereinander angeordnet. Dabei können die LED-Display-Körper frei im Raum übereinander aufgehängt oder auf dem Boden aufgestellt werden. Sie sind dabei entweder fest oder drehend angeordnet. Die Drehung kann gleich- oder gegenläufig ausgebildet sein. Für den Betrachter reizvoll ist, dass über mehrere Stockwerke hinweg der Blick auf die LED-Display-Körper gelenkt wird und, beispielsweise durch die gegenläufige Drehung der einzelnen LED-Display-Körper des Wiedergabesystems, ganz unterschiedliche ständig wechselnde optische Eindrücke erzeugt werden.
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Die LED-Display-Körper des Wiedergabesystems können dabei gleichartig oder unterschiedlich ausgebildet sein, also gleiche oder unterschiedliche Querschnitte aufweisen. Sie können gleiche oder unterschiedliche Höhen aufweisen. Abhängig von der Höhe des Raumes, in dem die LED-Display-Körper angeordnet werden sollen, können mindestens zwei, jedoch auch drei oder mehr derartige LED-Display-Körper übereinander angeordnet werden.
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Die einzelnen LED-Display-Körper werden dabei beispielsweise über eine Kette, einen Seilzug, Drähte oder andere dazu geeignete Verbindungsvorrichtungen an einer Decke oder von Wandflächen ausgehend aufgehängt oder durch Pfosten, Rohre odgl. verbunden auf dem Boden aufgestellt. Die zum Betrieb des Wiedergabesystems notwendigen Datenkabel und die Stromversorgung werden in den dazu ausgebildeten Rohren verlegt, um die Kette gewickelt oder mit anderen geeigneten Maßnahmen verbunden.
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In der Ausführung als bewegliches Wiedergabesystem wird beispielsweise eine Aufhängevorrichtung mit einer Fläche für den Drehmechanismus an der Decke eines Raumes installiert und die miteinander verbundenen LED-Display-Körper in voreinstellbaren Geschwindigkeiten gleichartig oder gegenläufig gedreht.
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Alle LED-Displayflächen der LED-Display-Körper weisen dabei eine Vielzahl von LED-Elementen auf. Eingesetzt werden dabei weiße oder farbige, zu weiß mischbare Leuchtdioden (LED's). Die hohe Anzahl der Pixel, die durch die dichte Anordnung der Leuchtdioden erzeugt wird, ermöglicht eine hohe Bildqualität. Die Pixelauflösung ist je nach Entfernung zum Betrachter abhängig von der Raumgröße wählbar.
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Dabei werden mittels eines Computers, entweder eines Zentralcomputers oder eines für jede einzelne Vorrichtung oder deren Teile zuständigen Computers, die Vorgänge zur Anzeige der Bilder, Videosequenzen oder Filme gesteuert. Jede LED-Display-Fläche der einzelnen LED-Display-Körper kann dabei separat angesteuert werden und somit eine Vielzahl von Filmen oder Videos gleichzeitig abgespielt und gezeigt werden. Die LED-Display-Fläche weist insbesondere mehrere LED-Module auf. Auf dem LED-Modul sind die LED's montiert. Jedes LED-Modul kann ebenfalls wie jede LED-Display-Fläche einzeln, unabhängig voneinander oder gemeinsam angesteuert werden. Die LED-Module können zu einem sogenannten Kabinett miteinander verbunden werden und bilden dann die LED-Display-Fläche.
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Die Seitenflächen der LED-Display-Körper können insbesondere durch Stege getrennt ausgebildet sein. Diese Stege können als reelle mechanische Bauteile ausgebildet oder aber auch durch entsprechende Programmierung der LED-Display-Fläche virtuell ausgebildet sein. Dadurch entstehen beispielsweise bei einer Ausgestaltung eines LED-Display-Körpers mit einem quadratischen Querschnitt in den als Rechtecke ausgebildeten Seitenflächen 8 statt 4 Wiedergabeflächen.
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Das erfindungsgemäße Wiedergabesystem hat dabei den Vorteil, dass Bilder, Filme oder Videosequenzen, beispielsweise zu Werbezwecken, für sehr hohe Räume dargeboten werden können und dabei von allen Richtungen her vom Betrachter aus sichtbar sind und die Darstellung nicht mehr nur von einer Seite aus zu betrachten ist.
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Des weiteren wird durch die drehende Anordnung der einzelnen LED-Display-Körper eine größere Aufmerksamkeit des Publikums erzielt.
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Ein weiterer Vorteil ist, dass auf den verschiedenen LED-Display-Flächen des Wiedergabesystems ganz unterschiedliche Bilder oder Filme gleichzeitig gezeigt werden können und sich so aus jeder Perspektive ganz unterschiedliche Bildeindrücke ergeben.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Figurenbeschreibung, den Zeichnungen und den Ansprüchen entnehmbar.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Lösung anhand der beigefügten schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 zeigt ein Wiedergabesystem aus mehreren hängend angeordneten LED-Display-Körpern,
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2 zeigt ein Wiedergabesystem aus mehreren stehend angeordneten LED-Display-Körpern,
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3 zeigt mehrere, gegenläufig gedrehte LED-Display-Körper und
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4 zeigt unterschiedliche Ausgestaltungen von stehend angeordneten LED-Display-Körpern.
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In 1 ist ein Wiedergabesystem 100 aus mehreren hängend angeordneten LED-Display-Körpern 10, 12, 14 dargestellt. Dabei dienen die LED-Display-Körper der Darstellung von unbewegten oder bewegten Bildern wie Filmen oder Videos. Die LED-Display-Körper 10, 12, 14 sind als dreidimensionale Körper ausgebildet. In dieser Ausführung weisen die LED-Display-Körper 10, 12, 14 einen quadratischen Querschnitt auf. Die Seitenflächen der Projektionsflächen 10, 12, 14 sind als LED-Display-Flächen ausgebildet, welche die Funktion eines Bildschirms haben.
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Als geeignete andere Formen für LED-Display-Körper kommen beispielsweise Quader, Prismen, Pyramiden und Spate in Frage.
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Die LED-Display-Flächen der LED-Display-Körper weisen dabei eine Vielzahl von LED-Elementen auf. Eingesetzt werden dabei weiße oder farbige, zu weiß mischbare Leuchtdioden (LED's).
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Das Wiedergabesystem 100 in diesem Ausführungsbeispiel ist hängend sowie drehbar gelagert und kann um eine Achse gedreht werden, hier durch einen Pfeil in Drehrichtung 30 dargestellt. Die Drehung der einzelnen LED-Display-Körper 10, 12, 14 erfolgt gleichzeitig in die gleiche Richtung oder gegenläufig, zeitlich versetzt odgl. Dabei wird die unterschiedliche Stellung der LED-Display-Körper 10, 12, 14 im Raum durch ein Computerprogramm gesteuert.
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Das Wiedergabesystem 100 kann jedoch auch fest stehend oder nicht drehbar hängend, an Befestigungsmitteln wie Stäben 16, Seilen, Ketten, Seilzügen odgl. an einem Deckenhalter 18 angeordnet werden.
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Die auf den Seitenflächen der LED-Display-Körper 10, 12, 14 des Wiedergabesystems 100 angeordneten LED's sind beispielsweise rot mit einer Intensität von 450 bis 600 mcd, grün mit einer Intensität von 1350 bis 1500 mcd oder blau mit einer Intensität von 500 bis 650 mcd oder weiß ausgebildet. Die LED's sind auf einzelnen LED-Modulen angeordnet, die zu einem sogenannten Kabinett aneinandergefügt werden können. Die LED-Module weisen einen SMD 35/28-Chip auf. Die Farben der LED's werden dabei durch diesen einen Chip angewählt. Jede LED ist dabei über einen Computer ansteuerbar. Dazu weist das Wiedergabesystem 100 zumindest eine Energieversorgungseinheit auf, des weiteren Empfängereinrichtungen für die Fernsteuerungssignale des Computers, mindestens einen Mikroprozessor und mindestens eine Speichereinheit. Die Ansteuerung über den Computer erfolgt mittels Kabel oder kabellos.
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Die LED's 14 werden über den Computer und der entsprechend ausgebildeten Computersoftware angesteuert, beispielsweise durch Pulsweiten-Modulation, wobei dadurch die Intensität und/oder die Helligkeit der LED's gesteuert werden kann.
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Die LED's sind, wie oben beschrieben, auf einzelnen LED-Modulen angeordnet. Die LED-Display-Flächen 10, 12, 14 haben dabei die Funktion eines Bildschirms. Die Bildschirmauflösung beträgt dabei beispielsweise 192 × 192 Punkte jeweils auf 6 LED-Display-Flächen, also 4096 Punkte an Modulpixeln.
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2 zeigt ein Wiedergabesystem 100 aus mehreren stehend angeordneten LED-Display-Körpern 22, 24, die an einer Stange 26 angeordnet sind. Das Wiedergabesystem 100 weist dabei einen Standfuß 20 auf. Das Wiedergabesystem 100 ist dabei drehbar auf dem Standfuß 20 gelagert und kann in Pfeilrichtung 30 gedreht werden.
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In diesem Ausführungsbeispiel ist der LED-Display-Körper 22 deutlich größer als der LED-Display-Körper 24 ausgebildet.
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3 zeigt mehrere, gegenläufig gedrehte LED-Display-Körper 10, 12 und 14, die an einer Stange 16 am Deckenhalter 18 aufgehängt sind. Dabei sind die LED-Display-Körper 10, 12 und 14 jeweils so programmiert, dass sie sich gegenläufig zueinander bewegen. In diesem Ausführungsbeispiel weisen die seitlichen Projektionsflächen der einzelnen LED-Display-Körper 10, 12 und 14 in etwa mittig angeordnete Stege 36 auf, durch die diese seitlichen LED-Displayflächen wiederum in zwei Bereiche 32, 34 untergliedert werden, auf denen unterschiedliche Bilder, Videosequenzen, Filme odgl. wiedergegeben werden können. Dabei können die Stege 26 mechanisch aus einem trennenden Bauteil oder aber auch rein virtuell durch Ansteuern der seitlichen Projektionsfläche mittels des Computerprogramms ausgebildet sein. Jede seitliche LED-Displayfläche bzw. Wiedergabefläche kann dabei einen oder mehrere Stege 36 aufweisen.
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4 zeigt unterschiedliche Ausgestaltungen von stehend übereinander angeordneten LED-Display-Körpern 22, 28. Das Wiedergabesystem 100 weist dabei einen Standfuß 20 und einen rohrförmigen Pfosten 26 auf. Der LED-Display-Körper 22 ist mit einem quadratischen Querschnitt als „Scheibe” ausgebildet, der weitere LED-Display-Körper 28 weist einen dreieckigen Querschnitt auf.
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Die Bezeichnung „erste...”, „zweite...” in der Bezugszeichenliste dient der Unterscheidbarkeit der damit bezeichneten Flächen und Körper und stellt keine abschließende Angabe der Anzahl odgl. dar.
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Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Wiedergabesystems 100 können neuartige, außergewöhnlich Bildeindrücke durch die Kombination mehrerer, gleichartiger oder unterschiedlicher LED-Display-Körper 10, 12, 14, 22, 24, 28 erzeugt werden. Für den Betrachter ergibt sich je nach Stellung im Raum und dem Abstand der einzelnen LED-Display-Körper 10, 12, 14, 22, 24, 28 zueinander, je nach Unterteilung der einzelnen Flächen 32, 34, der Steuerung der Drehung gleichlaufend oder gegenläufig, immer wieder überraschende visuelle Eindrücke. Durch die Ansteuerung mittels des Computerprogramms können in kurzen Abständen neue Farb- und Bildsequenzen eingespielt werden, um die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die Projektionsflächen zu lenken.
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Insbesondere in großen Räumen, Treppenhäusern, offenen Durchlaufen beispielsweise in der Nähe von Rolltreppen udgl., lassen sich diese Wiedergabesysteme 100 bevorzugt anordnen und damit Werbenachrichten direkt auf den Betrachter einwirken.
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Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und den Zeichnungen dargestellten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- erster LED-Display-Körper
- 12
- zweiter LED-Display-Körper
- 14
- dritter LED-Display-Körper
- 16
- Stange, Rohr
- 18
- Deckenhalter
- 20
- Standfuß
- 22
- vierter LED-Display-Körper
- 24
- fünfter LED-Display-Körper
- 26
- rohrförmiger Pfosten
- 28
- LED-Display-Körper mit dreieckigem Querschnitt
- 30
- Drehrichtung
- 32
- erste Wiedergabefläche
- 34
- zweite Wiedergabefläche
- 36
- Steg
- 38
- dritte Wiedergabefläche
- 40
- vierte Wiedergabefläche
- 42
- fünfte Wiedergabefläche
- 44
- sechste Wiedergabefläche
- 46
- siebte Wiedergabefläche
- 100
- Wiedergabesystem
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007009636 A1 [0003]